22.11.12012, 22:32
Zitat:Dabei werden auch die Hände nicht fettig bzw. beschmiert.
Warum sollen sie denn nicht dreckig werden? Was ist mit einer Avocado oder dem Olivenöl, in dem die Tomate schwimmt? Ich mag es, wenn der Fruchtsaft oder sonstiges an meinen Händen herunterläuft und alles verkleckert - da fühle ich mich wohl dabei. Das bedeutet nicht, daß ich rüpelhaft extra viel Sauerei hinterlassen oder undiszipliniert sein will, sondern einfach, daß meine ungeteilte Konzentration dem Essen und nicht den Nebeneffekten des Eßvorgangs gewidmet sein soll.
Das Problem sind unsere Tische und Stühle und der ganze andere ungünstig entworfene Zivilisationskram. Die Römer hatten Liegen und Eßplatten mit Saftrillen, damit alles abfließen und leichter gereinigt werden kann. Das will ich wieder haben, und ich mache mir schon Gedanken über die Umsetzung.
Natürlich habe ich auch keine Schwierigkeiten, mal "fein" Essen zu gehen etc. - man paßt sich nach außen hin an.
Aber mal ehrlich - eine sinnvolle Eßkultur gab es m.M. nur in der Antike oder vorher, der Rest ist verkünsteltes Franzosengehabe.
Zum Thema Erziehung finde ich: Einfach zweigleisig fahren. An manchen Tagen wird eben mit Händen, an anderen mit Besteck gegessen, damit es niemand verlernt. Rohkost kann sehr gut mundgerecht zubereitet werden, da wird - wie Pamina und Hekaterina sagen - kein Besteck benötigt. Selbst gekochtes wie Nudeln kann noch ordentlich mit Händen gegessen werden.
Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.