Verstehen ist lieben
#13
Sei gegrüßt Eidechse!

Ja tatsächlich, hatte ich schon wieder vergessen. Da oben hast Du geschrieben: Liebe ist ein kurzes Wiederfinden unseres Selbst. Worauf ich geschrieben habe, daß es ja auch ein Verlieren sein könnte. Nun macher findet sich in G.ott wieder, ein anderer verliert sich darin. Mancher findet sich im Spiegel wieder, ein anderer verliert sich darin. Mancher findet sich in seinen Mitmenschen wieder und ein anderer verliert sich in der.... usw. usf.

Für mich ist Liebe nichts weiter als ein Logik-Produkt, daß von einem anderen Ding, Sache, Gegenstand oder Person Besitz ergreifen will. Denn Liebe fragt auch nicht, ob der andere überhaupt geliebt werden wollte. Sie wird einfach hinterher geworfen und belästigt Land und Leute.  Weil ein paar mit einem verklärten Liebeslächeln im Gesicht herumstolzieren und meinen, daß sie nun die ganzen Welt mit Ihrer Liebe beschenken müßten. Eigenliebe wäre demzufolge wohl in Ordnung, aber da kann man auch "Selbstachtung" zu sagen und muß das Wort Liebe nicht strapazieren.

In Harmonie mit anderen Menschen zu leben, ist m.E. auch in Ordnung. Aber Harmonie ist nicht gleich Liebe. Denn Harmonie wäre auch, wenn jemand in Ruhe gelassen werden will, daß er nicht weiter belästigt wird. Das aber kann Liebe von Hause aus nicht. Sie will ja an den anderen denken, ihn lieben bzw. ich nenne das ganze "Respekt" vor den Eigenarten des anderen, dann muß ich aber das Wort Liebe ebenfalls nicht strapazieren.



<span style="color:#808080"> Meiner Meinung nach hat der Verstand zwei Grundbedürfnisse und das sind a)Überleben [/color]

Mmh. Mag man auf den ersten Blick tatsächlich so meinen. Aber was ist z.B. mit dem Territorialtrieb? Es gibt viele Tiere die Ihr Territorium mit dem Leben verteidigen, obwohl es klüger wäre davon zu laufen und sich woanders anzusiedeln. Auch die Nachkommenschaft wird mit dem Leben verteidigt. Menschen ziehen mit Hurra in den Krieg. Auch der Partner, Eltern, Freunde, Religion wird mit dem Einsatz des Lebens verteidigt und andere dafür getötet. Also da wird dieser Opfer-Sinn vom Verstand gelegentlich höher eingeschätzt? Oder wie erklärst Du Dir das?


<span style="color:#808080"> und b) Rechtbehalten.[/color]

Was Rechtbehalten betrifft, ist das eher eine Herausforderung für Ego und Logik. Es gibt auch viele, die einem Guru oder sonstwas hinterher rennen und  sozusagen keinen Wert auf eine eigene Meinung legen. Auch ist "Recht kriegen" heutzutage ziemlich teuer geworden. Deshalb verzichten viele Menschen darauf, sich Recht sprechen zu lassen. Obwohl die Justizindustrie diese menschliche Schwäche ansonsten hervorragend ausbeutet.  


<span style="color:#808080">Normalerweise setzt er ersteres vor zweiteres, es kann aber auch vorkommen, daß dem Rechtbehalten Vorrang gewährt wird.[/color]

Ja. Oder eben den Territorialtrieb u.a. oben geschilderte. Auch Tiere verhalten sich so, und da geht es garantiert nicht, ums Recht haben.


<span style="color:#808080">Aber Liebe findet auch nicht im Verstand statt, ebensowenig sonstwo im Körper. Hormone sind Hormone, Hirn ist Hirn und Gefühl/Romantik ist nur Emotion.[/color]

Also Du reduzierst Liebe zur bloßen Emotion? Nagut. Da würde ich Dir sogar zustimmen. Aber Emotionen wiederum werden ausschließlich vom Verstand erzeugt (Logik) und sind ausschließlich fremdbeeinflußt. Es gibt keine Emotion aus Dir selbst, ohne äußeren Einfluß.


<span style="color:#808080">Liebe hat mit alledem nichts zu tun, sie ist vielmehr das Fundament, der `Ort` von dem alles ausgeht und zu dem alles zurückfließt. Sie ist, was alles ist - Ursache und Endziel.[/color]

Nein, ganz bestimmt nicht. Das ist neo-Chr*stliche (New-Age) Philosophie. Da wird sowas gelehrt und Du rezitierst, was Du von anderen gelesen hast.

Ursache ist immer ein Gedanke. Egal was der Gedanke denkt. Ob er nun Liebe meint oder Hass (spiegelverkehrte Liebe) oder völlig emotionslos irgendetwas anderes denkt. Eine Emotion ist aber niemals ein Endziel, außer das Endziel einer Manipulation.



<span style="color:#808080">Ich glaube, Ihr gebt dem Kind den Namen Harmonie?![/color]

Bingo, manchmal ist es nur ein anderer Name. Deswegen muß man ja vorher erstmal klären, worüber man überhaupt redet. Liebe ist m.E. nämlich ein sehr vorbelasteter Begriff. Deswegen benutze ich ihn auch nicht. Man könnte es gegenseitiger Respekt nennen. Aber was ich respektiere, brauch ich nicht zu lieben. Respekt ist nicht besitzergreifend und läßt den anderen so sein, wie er will. Liebe tut das hingegen nicht. Und Respekt ist auch keine Emotion :-)

Trotzdem sagt man natürlich "Liebe Grüße" oder "ich habe Dich lieb" und nicht "ich respektiere Dich", weil es einfach vom sprachlichen Umgang her schicklicher ist.


Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Verstehen ist lieben - von blackwidow - 04.11.12003, 19:49
Liebe ist Unverstand - von Wishmaster - 05.11.12003, 10:09
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