Zitat:Der Grund, warum sie Kinder in die Welt gesetzt haben, ist sicher nicht der, weil sie in erster Linie daran gedacht haben, wie groß ihr Einfluss auf den eigenen Nachwuchs ist.
Das sehe ich als das größte ursächliche Problem an, wenn die Kinder nicht für das Kind, sondern in irgendeiner Weise für die Eltern selbst in die Welt gesetzt werden.
Zitat: Das ist den meisten doch egal. Denen das nicht egal ist, die setzen keine Kinder in die Welt.
Eine Entscheidung, Kinder in die Welt zu setzen, kostet den hundertprozentigen Fokus, wenn es einen Sinn für das Kind haben soll, natürlich auch Kraft, Energie und hierzulande auch Geld usw., aber ich behaupte immer noch, daß es an sich möglich ist. Praktisch umgesetzt, stößt man aber durchaus auch auf Widerstände, die es schwer machen. Natürlich muß man sich erst gar nicht einer solchen Schwierigkeit aussetzen, aber manche Kinder sind ja nunmal schon da.
Zitat:Eltern und ihre Kinder unterliegen gesellschaftlichen und gesetzlichen Zwängen, denen sie sich nur schwer entziehen können.
Ja, eben diese. Das fängt an mit der Zerschlagung der Familiensicherheit, wie ich das nenne, und hört mit der eingeredeten Selbstverwirklichung der Frau, die "natürlich" nur im aushäusigen Beruf möglich sei, nicht auf. Selbst noch Kartons zerreißen im Supermarkt soll dann befriedigender sein, als sich mit allem Einsatz um das eigene Kind zu kümmern.
Zitat:Es findet vielleicht nicht die totale körperliche Unterdrückung statt. Die geistige schon.
Ein kleines bißchen Freiheit ist immer vorhanden, weil es ohne gar nicht funktionieren würde. Ich erwarte, daß sie dann erstmal dazu genutzt wird, sich von Manipulationen zu befreien, und in Folge so selbstverantwortlich wie möglich zu handeln, ich gebe niemandem einen Freibrief, daß er leider selber nichts ausrichten könne, weil er zu manipuliert sei. Ich habe schon sehr oft beobachtet, daß gerade Leute, die sich auf ihre Unfreiheit herausreden, enorme Kräfte in eigene Manipulationsversuche stecken, diese Freiheit nehmen sie sich ja auch. Ich erwarte sogar noch von psychisch Kranken und Behinderten, die ja engere eigene Grenzen und somit schon von daher einen gewissen geringeren Freiheitsgrad haben, ihren möglichen Anteil an Selbstkontrolle und Selbstverantwortung, was ihnen im Übrigen ja auch ihre Würde erhalten hilft, also sogar in ihrem eigenen Interesse ist. In einem anderen Faden stand (im Ordner "Neid"), es werde von niemandem etwas erwartet, was er nicht leisten könne.
Aber das, was er leisten kann, das kann man eben auch erwarten.
Das völlige Zurücklehnen und auch Jammern (beispielsweise von Eltern über ihre ungezogenen Kinder), man könne leider nichts ausrichten, finde ich nicht akzeptabel. Das ist ein ähnlich gelagertes Verhalten wie das der Neider, deren Energie ja da ist, sich aber vor allem in Gejammer sammelt, statt in einer selbstständigen Lösung ihres so erlebten Problems.
Zitat:Was aber, wenn beim "spuckenden" Kind tatsächlich kein eigener Wille vorhanden ist. Was würdest du z. Bsp. deinem Nachbarn raten, wenn er dich um Rat bitten würde?
Ich behaupte mal, in dem Moment, in dem Eltern wirklich ernsthaft im Interesse ihres Kindes überhaupt fragen, und eben nicht in eigenem Interesse, ist das Problem auch ziemlich wahrscheinlich zu lösen.