Richard Wagner: "Die Feen"
Jawohl, Richard Wagner hat mehr für die Bühne komponiert als Ring, Holländer und Tannhäuser. Dass das Pfalztheater Kaiserslautern sein Erstlingswerk „Die Feen“ kürzlich in der Inszenierung von Intendant Johannes Reitmeier wiedererweckte, bringt Vorschuss-Lorbeeren mit sich. Zusätzlicher Reiz kommt hinzu, läuft die Oper doch zeitgleich zweieinhalb Autostunden entfernt in Würzburg an - so setzt sich die Produktion dem unmittelbaren Vergleich aus. Höchstleistungen sind also zu erwarten in der Umsetzung einer märchenhaften Musikerzählung.
Inhalt: Prinz Arindal (Alexander Fedin) hat sich mit der Fee Ada (Dagmar Hesse) vermählt, zwei Kinder in die Welt gesetzt und ein Leben im Feenreich gewählt. Als er das Tabu, sie nach ihrer Vergangenheit zu fragen, bricht, muss er zurück. Die Heimat wird bedrängt von feindlichen Truppen, nur er kann sie aufhalten. Daher wurden Morald (Peter Kovacs) und Gunther (Steffen Schantz) ausgesandt, ihn zu finden. Die Feen Farzana (Barbara Bräckelmann) und Zemina (Anette Yasmin Glaser) versuchen ihrerseits, die umherirrende Ada zurück zu gewinnen. Denn wenn es ihr gelingt, den Gatten, wieder an sich zu binden, erhält sie die lange ersehnte Sterblichkeit und geht ihrem Reich als kommende Königin verloren. Als sich Arindal weigert, seine Truppen in die Schlacht zu führen, übernimmt Morald erst die Führung, später reißt er die Krone an sich. Ada erscheint am Hofe und stellt Arindals Liebe auf die Probe. Nachdem sie die gemeinsamen Kinder scheinbar in einen Feuerschlund fahren lässt und als angebliche Führerin des Feindes denunziert wird, trifft sie Arindals Fluch. Sie wird für 100 Jahre in einen Stein eingeschlossen, doch Arindal gelingt es, sie mit seinem Gesang zu befreien. Nun bleibt sie zwar unsterblich, doch teilt sie ihre Schicksal zukünftig mit Arindal.
Die Aufführung: Thomas Dörfler hat die Bühne in eine bizarre Trümmerlandschaft in Anlehnung an „Ground Zero“ verwandelt, Antje Adamson hat passend dazu Phantasie-Uniformierte mit Feuerwehrmännern gemischt und leuchtend weiße Feenschleier entworfen. Dass die konservierte Unsterblichkeit der Feen mit körperlicher Vergänglichkeit einhergeht, ist nicht mehr als ein apartes Detail, für das die Maske unter Leitung von Dagmar Häuser ganze Arbeit geleistet hat. Effektvolle Massenszenen werden brav und meist absurd stumm absolviert, Generalmusikdirektor Francesco Corti beschränkt sich auf eine musikalische Verwaltung, die oft genug vor offensichtlichen Mängeln allerorten kapituliert. Es klappert rhythmisch und intonatorisch an allen Ecken und Enden. Im Ensemble können sich vor allem Dagmar Hesse und Adelheid Fink (Lora, Arindals Schwester) mit sängerischen Leistungen empfehlen. Beide Sopranistinnen agieren sicher und wohldisponiert, muten sich keine übertriebenen Aktivitäten zu und nutzen ihr Timbre für gelungene Höhenflüge klug aus.
Ganz anders Alexander Fedin. Geradezu unmusikalisch wirkt sein überbordendes Vibrato, kaum eine Höhe wird ungestemmt präsentiert. Dafür treten die Feen Barabara Bräckelmann und Anette Yasmin Glaser über die gesamte Zeit hinweg souverän und auch spielerisch überzeugend auf.
Jawohl, Richard Wagner hat mehr für die Bühne komponiert als Ring, Holländer und Tannhäuser. Dass das Pfalztheater Kaiserslautern sein Erstlingswerk „Die Feen“ kürzlich in der Inszenierung von Intendant Johannes Reitmeier wiedererweckte, bringt Vorschuss-Lorbeeren mit sich. Zusätzlicher Reiz kommt hinzu, läuft die Oper doch zeitgleich zweieinhalb Autostunden entfernt in Würzburg an - so setzt sich die Produktion dem unmittelbaren Vergleich aus. Höchstleistungen sind also zu erwarten in der Umsetzung einer märchenhaften Musikerzählung.
Inhalt: Prinz Arindal (Alexander Fedin) hat sich mit der Fee Ada (Dagmar Hesse) vermählt, zwei Kinder in die Welt gesetzt und ein Leben im Feenreich gewählt. Als er das Tabu, sie nach ihrer Vergangenheit zu fragen, bricht, muss er zurück. Die Heimat wird bedrängt von feindlichen Truppen, nur er kann sie aufhalten. Daher wurden Morald (Peter Kovacs) und Gunther (Steffen Schantz) ausgesandt, ihn zu finden. Die Feen Farzana (Barbara Bräckelmann) und Zemina (Anette Yasmin Glaser) versuchen ihrerseits, die umherirrende Ada zurück zu gewinnen. Denn wenn es ihr gelingt, den Gatten, wieder an sich zu binden, erhält sie die lange ersehnte Sterblichkeit und geht ihrem Reich als kommende Königin verloren. Als sich Arindal weigert, seine Truppen in die Schlacht zu führen, übernimmt Morald erst die Führung, später reißt er die Krone an sich. Ada erscheint am Hofe und stellt Arindals Liebe auf die Probe. Nachdem sie die gemeinsamen Kinder scheinbar in einen Feuerschlund fahren lässt und als angebliche Führerin des Feindes denunziert wird, trifft sie Arindals Fluch. Sie wird für 100 Jahre in einen Stein eingeschlossen, doch Arindal gelingt es, sie mit seinem Gesang zu befreien. Nun bleibt sie zwar unsterblich, doch teilt sie ihre Schicksal zukünftig mit Arindal.
Die Aufführung: Thomas Dörfler hat die Bühne in eine bizarre Trümmerlandschaft in Anlehnung an „Ground Zero“ verwandelt, Antje Adamson hat passend dazu Phantasie-Uniformierte mit Feuerwehrmännern gemischt und leuchtend weiße Feenschleier entworfen. Dass die konservierte Unsterblichkeit der Feen mit körperlicher Vergänglichkeit einhergeht, ist nicht mehr als ein apartes Detail, für das die Maske unter Leitung von Dagmar Häuser ganze Arbeit geleistet hat. Effektvolle Massenszenen werden brav und meist absurd stumm absolviert, Generalmusikdirektor Francesco Corti beschränkt sich auf eine musikalische Verwaltung, die oft genug vor offensichtlichen Mängeln allerorten kapituliert. Es klappert rhythmisch und intonatorisch an allen Ecken und Enden. Im Ensemble können sich vor allem Dagmar Hesse und Adelheid Fink (Lora, Arindals Schwester) mit sängerischen Leistungen empfehlen. Beide Sopranistinnen agieren sicher und wohldisponiert, muten sich keine übertriebenen Aktivitäten zu und nutzen ihr Timbre für gelungene Höhenflüge klug aus.
Ganz anders Alexander Fedin. Geradezu unmusikalisch wirkt sein überbordendes Vibrato, kaum eine Höhe wird ungestemmt präsentiert. Dafür treten die Feen Barabara Bräckelmann und Anette Yasmin Glaser über die gesamte Zeit hinweg souverän und auch spielerisch überzeugend auf.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Cosima Wagner