04.08.12011, 12:28
Werte Aglaia, so schreibt es auch die Presse. Was ich jedoch selbst erlebte ist noch weitaus schlimmer:
Kräftige Buhrufe gab`s für die Venus und das Dirigat ebenfalls. Bei Hengelbrock war mir nicht klar, ob er das Stück gestaltet (sprich: dirigiert) oder das Stück ihn. So sahen es wohl viele im Publikum ebenfalls. Das erwartete Neu-Hören von Wagner fand heute abend nicht statt ... Die Aufführung ist eine echte Schande für Bayreuth, das war echt unterirdisch. Was bringen ein toller Hirt und Wolfram, wenn der Rest nix taugt? Die Stimmung in BT war so mies, ich traf niemanden dem es gefallen hätte.
Der absolute Tabubruch war jedoch die Pausenbeschallung. Baumgarten setzte seine Inszenierung auch in den Pausen einfach fort und raubte dem Zuschauer damit den letzten Nerv. Der Käse dauert also noch länger als die Oper selbst.
Einfach aufstehen und rausgehen! Die Türen mußten ja geöffnet werden. Sonst wäre das Freiheitsberaubung und gesundheitsgefährdend. Frische Luft ist in einer Biogas-Anlage überlebensnotwendig.
Zitat zum Bühnenbild:
"Joep hatte zuerst für jeden Akt ein Bild gemacht. Das haben wir aber verworfen.
Es muss doch etwas bedeuten, wenn die Musik der Venusbergwelt auch in der Wartburgwelt anklingt. Und umgekehrt. Jetzt gibt es ein geschlossenes System, das alle Orte in sich trägt. Diese Installation ist eine große Kopplung von verschiedenen Maschinen, die alle in einen Tages- und Zeitablauf eingebunden sind. Der Apparat ist hochökologisch und in seiner Geschlossenheit ambivalent."
Das ist ja unglaublich: "Diese Installation ist eine große Kopplung von verschiedenen Maschinen, die alle in einen Tages- und Zeitablauf eingebunden sind. Der Apparat ist hochökologisch."
Das Publikum mußte also stundenlang auf eine öde Fabrikanlage schauen. Was hat diese ideologische Folter mit Tannhäuser zu tun?
Baumgarten dachte sogar an ein Betriebsfest. Denn er schwafelt: "Schon in meinen letzten Produktionen habe ich versucht, einen Stil zu entwickeln und nicht mehr so viel Alltag reinzuholen. Dazu ist Wagner zu groß. Außerdem habe ich keine Lust mehr, nur auf Bruchstücke aus verschiedenen Theaterästhetiken etwa bei den Kostümen zurückzugreifen. ...
In meiner Fantasie ist das wie ein Betriebsfest, wo sich alle verkleiden und den Tannhäuser spielen."
Hahaha ! Autsch, das tat weh.
Und die voraussehbaren Publikumsreaktionen?
Zitat:
"Ein Problem, was ich sehe, ist, daß die Energie, die von der Bühne kommt, auch bis in die hinteren Reihen durchdringt. Das ist wahnsinnig schwierig."
Dann sind ja alle Unklarheiten beseitigt. Die Buhrufe von den "hinteren Reihen" sind übrigens genauso gut zu hören wie das Wehklagen hinter der Bühne.
Ach, mein liebes Bayreuth, was haben sie nur aus dir gemacht !
Kräftige Buhrufe gab`s für die Venus und das Dirigat ebenfalls. Bei Hengelbrock war mir nicht klar, ob er das Stück gestaltet (sprich: dirigiert) oder das Stück ihn. So sahen es wohl viele im Publikum ebenfalls. Das erwartete Neu-Hören von Wagner fand heute abend nicht statt ... Die Aufführung ist eine echte Schande für Bayreuth, das war echt unterirdisch. Was bringen ein toller Hirt und Wolfram, wenn der Rest nix taugt? Die Stimmung in BT war so mies, ich traf niemanden dem es gefallen hätte.
Der absolute Tabubruch war jedoch die Pausenbeschallung. Baumgarten setzte seine Inszenierung auch in den Pausen einfach fort und raubte dem Zuschauer damit den letzten Nerv. Der Käse dauert also noch länger als die Oper selbst.
Einfach aufstehen und rausgehen! Die Türen mußten ja geöffnet werden. Sonst wäre das Freiheitsberaubung und gesundheitsgefährdend. Frische Luft ist in einer Biogas-Anlage überlebensnotwendig.
Zitat zum Bühnenbild:
"Joep hatte zuerst für jeden Akt ein Bild gemacht. Das haben wir aber verworfen.
Es muss doch etwas bedeuten, wenn die Musik der Venusbergwelt auch in der Wartburgwelt anklingt. Und umgekehrt. Jetzt gibt es ein geschlossenes System, das alle Orte in sich trägt. Diese Installation ist eine große Kopplung von verschiedenen Maschinen, die alle in einen Tages- und Zeitablauf eingebunden sind. Der Apparat ist hochökologisch und in seiner Geschlossenheit ambivalent."
Das ist ja unglaublich: "Diese Installation ist eine große Kopplung von verschiedenen Maschinen, die alle in einen Tages- und Zeitablauf eingebunden sind. Der Apparat ist hochökologisch."
Das Publikum mußte also stundenlang auf eine öde Fabrikanlage schauen. Was hat diese ideologische Folter mit Tannhäuser zu tun?
Baumgarten dachte sogar an ein Betriebsfest. Denn er schwafelt: "Schon in meinen letzten Produktionen habe ich versucht, einen Stil zu entwickeln und nicht mehr so viel Alltag reinzuholen. Dazu ist Wagner zu groß. Außerdem habe ich keine Lust mehr, nur auf Bruchstücke aus verschiedenen Theaterästhetiken etwa bei den Kostümen zurückzugreifen. ...
In meiner Fantasie ist das wie ein Betriebsfest, wo sich alle verkleiden und den Tannhäuser spielen."
Hahaha ! Autsch, das tat weh.
Und die voraussehbaren Publikumsreaktionen?
Zitat:
"Ein Problem, was ich sehe, ist, daß die Energie, die von der Bühne kommt, auch bis in die hinteren Reihen durchdringt. Das ist wahnsinnig schwierig."
Dann sind ja alle Unklarheiten beseitigt. Die Buhrufe von den "hinteren Reihen" sind übrigens genauso gut zu hören wie das Wehklagen hinter der Bühne.
Ach, mein liebes Bayreuth, was haben sie nur aus dir gemacht !