27.07.12011, 15:02
Wishmaster schrieb:Bei der Idealisierung von Menschen zu Helden geht es nicht darum, Fehler von diesen Helden zu kaschieren, menschliche Unzulänglichkeiten dieser Helden zu verschweigen oder sie zu etwas "Besserem" zu machen,...
Nicht? :twisted: Weshalb wird dann so scharf reagiert wenn ich es wage, darauf hinzuweisen, daß sog. Helden, die sich in der Polarität befinden, eben auch den Gegenpol bedienen.
Wishmaster schrieb:...sondern einfach nur darum: kulturelle Leitbilder und Idealfiguren zu erschaffen ...
Das klingt schon plausibler und trifft den Kern: hier wird erschaffen, also etwas gestaltet, geformt, was den Vorstellungen des oder der Erschaffer entspricht. Steht man jedoch außerhalb der Illusion der Erschaffer, glänzt der kreierte Held u.U. nicht ganz so stark.
Wishmaster schrieb:...(die sicherlich nicht zu 100%, aber immerhin zum größten Teil mit dem historischen Original übereinstimmen).
Meine Logik würde jetzt nicht so weit gehen, das Ganze in Prozent zu bemessen, jedoch ist ersichtlich, daß die "fehlenden Prozent des Originals" einem Idealbild des Erschaffers entspringen. Er fügt quasi durch sein eigenes Idealbild-Denken etwas hinzu, formt den Helden so wie er ihn gerne hätte, überspielt damit die gegenpolaren Charakterzüge/Taten. In einer Gruppe potenziert sich das dann. Jemand, der nicht der Gruppe oder deren Denkweise angehört und die dem Heldentum abträglichen Merkmale des stilisierten Helden zur Sprache bringt, wird dann häufig diffamiert (Bsp. in den sog. Weltreligionen findet man zuhauf).
Dein Ideal muß nicht meinem Ideal entsprechen. Ich kann damit gut leben andere haben da wohl eher Schwierigkeiten.
Gruß, ?ono