02.06.12011, 07:26
Ajax schrieb:Man muss inmitten bleiben. Ein Entfernen oder taktischer Rückzug, wie ihr es nennt, ist demzufolge ein Rückzug in Richtung Matrix.
Ein interessanter wie auch logischer Gedankengang.
Zieht man sich zurück, hat das zumeist den Effekt, daß der Kontakt zur Außenwelt minimiert wird. Diese 'Außenwelt' besteht aus seinen Aufgaben, seinen Freunden und nicht zuletzt der eigenen Präsenz. Man überläßt anderen das Spielfeld in der wahnwitzigen Hoffnung, man würde Ruhe und klare Gedanken finden. Dabei bekommt man gar nicht mit, daß man sich selbst im Weg steht.
Die Welt dreht sich weiter, und wenn man wieder zurück will, stellt man plötzlich fest, daß das eigene Spielfeld besetzt ist. Was hat der Rückzug also gebracht?
Wovor will man sich eigentlich zurückziehen? Die bessere Frage wäre noch, WOHIN will man sich zurückziehen? In die Natur, klar Das ist ein guter Weg, den man aber auch ohne gedanklichen Rückzug gehen kann, um Kraft und Ruhe zu finden. Diese Art von Rückzug, um die es hier geht, empfinde ich mehr als Resignation, geboren aus einer Emotion heraus. Demnach muß man sich darüber klar sein, warum und wovor man sich zurückziehen will!
Was geschieht mit dem eigentlichen Sinn unseres Daseins, wenn man sich zurückzieht, sich herausnimmt?
Ich denke, man verliert ihn aus den Augen!
Es ist ungemein schwieriger, sein Leben zu gestalten und in der eingeschlagenen Lebensweise aufrechtzuerhalten, wenn man seinen Weg alleine geht. Zu groß sind die Einflüsse der Matrix, und eben größer ist der Kraftaufwand, diesen erfolgreich zu begegnen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!