11.01.12011, 09:39
Dancred schrieb:Man möchte keine Helden, denn man will nicht, daß irgendwer dem nacheifert.
Dancred schrieb:Aber man orientiert sich lieber an drogensüchtigen Möchtegernhelden a'la Ozzy Osbourne, Boris Bäcker und anderer heutiger Vorbilder ... und die Jugend gerät genau in diese Richtung. Das was man wollte.
Laut diesen Ausssagen möchte man also keine Helden, orientiert sich aber an Möchtegernhelden....
Wer entscheidet denn, wer ein richtiger Held und wer ein Möchtegernheld ist?
Das Heldentum entspringt einem äußerst polaren Denken und obige zitierte Aussagen zeigen deutlich, wie gefährlich diese Denkweise ist. Sie lenkt weg (ab)von einem selbst (Innen), hin zu einem anderen (Außen), an dem man sich orientiert/orientieren soll. So wird man berechenbar, steuerbar, manipulierbar.
Eifert die Natur etwas/jemandem nach? Oder geht alles seinen neutralen Gang? Der Mensch erschafft sich Helden weil er die Neutralität verlassen hat, sich nicht mehr an der Natur orientiert. Da er aber dringend um Struktur ringt, damit er sich nicht vollends verliert/vergißt, orientiert er sich an Seinesgleichen, also an Menschen, die subjektiv, den entsprechenden zeitlichen Moralvorstellungen entsprechend, Großes getan haben. Das variiert je nach Kultur und Zeitepoche und sogar Helden können zu Ex-Helden werden oder in einer Epoche Verfehmte werden in der nächsten Epoche (oder in einer anderen Kultur) zu Helden.
Und dann ist da noch die "teilweise" Heldenverehrung oder Schönrederei bei Helden, die zwar auf der einen Seite Großes getan haben, andererseits aber auch gewaltige Schattenseiten mit sich gebracht haben und diese auch gelebt haben. Ab wieviel Prozent überwiegt das Gute das Schlechte und man ist ein Held? Es kommt wohl darauf an, welche Brille man auf hat und von welchem individuellen Standpunkt aus man es betrachtet. Das wiederum macht das ganze denkbar unsicher (denn man kann ja die Brille wechseln und seinen Standpunkt ändern) und unzuverlässig.
In der Natur gibt es keine Helden.
Gruß čono