08.01.12011, 23:30
So, jetzt weiß ich gar nicht auf was ich als erstes eingehen soll.
Ja, so klingt das auch gleich ganz anders. Deiner Aussage nach kann ich das auch akzeptieren als eine Möglichkeit von sozialer Struktur (ich hätte da auch noch andere Modelle im Kopf) die funktionieren kann. In dem historischen Beispiel hier hat das Paar das anscheinend auch gut so hingekriegt, allerdings wäre es seinem Umfeld auch schnuppe gewesen, hätte es sich anders gestaltet (hätte er nicht auf sie gehört, etc.)
Ich glaube das Modell kippt sehr leicht, es braucht dafür soziale Kontrolle im positiven Sinn (ein Umfeld, das nicht wegschaut; die zwei Eheleute (oder was auch immer) haben Freunde und feste Kontakte nach außen). Weil es ist heute auch eine gängige Annahme, dass sich ein Paar die eigenen Angelegenheiten zu zweit "schon irgendwie ausmacht", aber das verheißt nicht unbedingt was Gutes.
Weiters kommt mir das Modell ziemlich hypothetisch vor - kaum verwirklichbar in unserer Gesellschaft. Oder lebt ihr tatsächlich danach?
Es geht ja auch davon aus, dass die Aufgabenteilung reibungslos funktioniert, sprich: die Frau hat keine Ahnung von den äußeren Angelegenheiten, der Mann keine von den inneren. Unschön sind die Folgen, wenn sich die Verbindung wieder löst. Ich finde wichtig, dass jeder auch allein überlebensfähig ist. (Ich glaube allerdings auch, dass es ein Fehler unsres jetzigen Systems ist, so fest auf Kernfamilien zu bauen und soviel Druck auf Paarbeziehungen auszuüben)
Ich habe "Entscheidungsträger" dahin gedeutet gehabt, dass er die Entscheidung fällt. Dann war das anscheinend wirklich nur ein Missverständnis.
ahja: und sehe ich das richtig, dass sich die Rolle der Frau, wie sie hier beschrieben ist, auf das weibliche Verhalten in einer Beziehung beschränkt? Wenn ich keine enge Lebensgemeinschaft mit einem Mann habe, aus der Angelegenheiten entstehen, wo wir zu zweit Lösungen nach außen hin gemeinsam vertreten müssten, dann ist ja folglich kein Mann da, den ich mit meinem "Auftreten nach außen hin" blamieren könnte.
Deshalb find ich auch das Rollenbeispiel "Königin" ein bisschen krass, weil kaum jemand sonst so viel Einigkeit nach außen hin aufbringen muss.
Mannweib ist ein Wort, das sich in diesem Forum großer Beliebtheit zu erfreuen scheint . Wenn damit eine Frau bezeichnet wird, die sagen wir - wie Violetta das beschrieben hat - auf der männlichen Frequenz pulst und mit den Männern darin konkuriert, sehe ich das ein. Aber die Gefahr ist da, dass es auch gegen solche eingesetzt wird, die einfach ihre Meinung gegen die von einem oder mehreren Männern setzt. Mann sollte da gut reflektieren - vielleicht weiß sie ja auch nur tatsächlich etwas besser.
Und als Frau sitzt man da schnell in der Falle - zwischen dem Etikett Mannweib und Selbstverleugnung.
Man kann die Ursache von Beziehungschaos in der abhanden gekommenen Aufgabenteilung sehen, aber ich würde sagen, es hängt in erster Linie davon ab, inwieweit Mann wie Frau mit sich selbst im Reinen sind und wissen was sie wollen. Eine passende Beziehungsform kann sich daraufhin ja entwickeln.
Dass Konkurrenzdenken in einer Beziehung fehl am Platz ist - das ist eine Erkenntnis, die Menschen mit verschiedenen Denkansätzen haben können. Aber den eigenen Lösungsweg für andere vorzudefinieren, hat für mich wenig Wert.
Aber gut, wenn die Königin Luise ein Beispiel für eine Möglichkeit sein soll, dann bitte :-).
Ich glaub auch, dass das essentiell ist. Aber ich glaube, dass man der Frage eben nicht gerecht wird, wenn man sagt: "Schaut her, so muss das aussehn" und Frauen ihre "eigentliche" Rolle vorhält, wenn es doch um einen inneren Zustand geht.
Violetta, prinzipiell hast du mir da ein paar Denkanstöße geliefert. Besonders auf diese Frequenz-Sache würde ich gern bald nochmal zurückkommen.
Puh...das Thema ist ein ziemlich komplexer Haufen, aber ich glaube der Text passt fürs erste, auch wenn er nicht alles abdeckt. :-)
Zitat:Ich denke, hier liegt nur ein kleines Mißverständnis vor. Die Frau hat im Matriarchat in der Tat "das Sagen". Der Mann repräsentiert dies nur nach Außen, er ist der Sprecher der Gefährtenschaft/der Familie/des Clans, wie auch immer, und teilt mit, was intern abgesprochen wurde. So war es hier sinngemäß gemeint. Wenn er, so wie Du es als Beispiel genannt hast, nach seinem Gutdünken weiterverfährt, dann handelt es sich wohl kaum mehr um eine harmonische Gefährtenschaft.
Ja, so klingt das auch gleich ganz anders. Deiner Aussage nach kann ich das auch akzeptieren als eine Möglichkeit von sozialer Struktur (ich hätte da auch noch andere Modelle im Kopf) die funktionieren kann. In dem historischen Beispiel hier hat das Paar das anscheinend auch gut so hingekriegt, allerdings wäre es seinem Umfeld auch schnuppe gewesen, hätte es sich anders gestaltet (hätte er nicht auf sie gehört, etc.)
Ich glaube das Modell kippt sehr leicht, es braucht dafür soziale Kontrolle im positiven Sinn (ein Umfeld, das nicht wegschaut; die zwei Eheleute (oder was auch immer) haben Freunde und feste Kontakte nach außen). Weil es ist heute auch eine gängige Annahme, dass sich ein Paar die eigenen Angelegenheiten zu zweit "schon irgendwie ausmacht", aber das verheißt nicht unbedingt was Gutes.
Weiters kommt mir das Modell ziemlich hypothetisch vor - kaum verwirklichbar in unserer Gesellschaft. Oder lebt ihr tatsächlich danach?
Es geht ja auch davon aus, dass die Aufgabenteilung reibungslos funktioniert, sprich: die Frau hat keine Ahnung von den äußeren Angelegenheiten, der Mann keine von den inneren. Unschön sind die Folgen, wenn sich die Verbindung wieder löst. Ich finde wichtig, dass jeder auch allein überlebensfähig ist. (Ich glaube allerdings auch, dass es ein Fehler unsres jetzigen Systems ist, so fest auf Kernfamilien zu bauen und soviel Druck auf Paarbeziehungen auszuüben)
Zitat:Da nur einem Mann die Rolle als Entscheidungsträger zugesprochen wird.
Ich habe "Entscheidungsträger" dahin gedeutet gehabt, dass er die Entscheidung fällt. Dann war das anscheinend wirklich nur ein Missverständnis.
ahja: und sehe ich das richtig, dass sich die Rolle der Frau, wie sie hier beschrieben ist, auf das weibliche Verhalten in einer Beziehung beschränkt? Wenn ich keine enge Lebensgemeinschaft mit einem Mann habe, aus der Angelegenheiten entstehen, wo wir zu zweit Lösungen nach außen hin gemeinsam vertreten müssten, dann ist ja folglich kein Mann da, den ich mit meinem "Auftreten nach außen hin" blamieren könnte.
Deshalb find ich auch das Rollenbeispiel "Königin" ein bisschen krass, weil kaum jemand sonst so viel Einigkeit nach außen hin aufbringen muss.
Mannweib ist ein Wort, das sich in diesem Forum großer Beliebtheit zu erfreuen scheint . Wenn damit eine Frau bezeichnet wird, die sagen wir - wie Violetta das beschrieben hat - auf der männlichen Frequenz pulst und mit den Männern darin konkuriert, sehe ich das ein. Aber die Gefahr ist da, dass es auch gegen solche eingesetzt wird, die einfach ihre Meinung gegen die von einem oder mehreren Männern setzt. Mann sollte da gut reflektieren - vielleicht weiß sie ja auch nur tatsächlich etwas besser.
Und als Frau sitzt man da schnell in der Falle - zwischen dem Etikett Mannweib und Selbstverleugnung.
Man kann die Ursache von Beziehungschaos in der abhanden gekommenen Aufgabenteilung sehen, aber ich würde sagen, es hängt in erster Linie davon ab, inwieweit Mann wie Frau mit sich selbst im Reinen sind und wissen was sie wollen. Eine passende Beziehungsform kann sich daraufhin ja entwickeln.
Dass Konkurrenzdenken in einer Beziehung fehl am Platz ist - das ist eine Erkenntnis, die Menschen mit verschiedenen Denkansätzen haben können. Aber den eigenen Lösungsweg für andere vorzudefinieren, hat für mich wenig Wert.
Aber gut, wenn die Königin Luise ein Beispiel für eine Möglichkeit sein soll, dann bitte :-).
Zitat:Geht es darum im Außen etwas zu repräsentieren oder um das innere Gefühl "Frau" oder "Mann" zu sein?
Ich glaub auch, dass das essentiell ist. Aber ich glaube, dass man der Frage eben nicht gerecht wird, wenn man sagt: "Schaut her, so muss das aussehn" und Frauen ihre "eigentliche" Rolle vorhält, wenn es doch um einen inneren Zustand geht.
Violetta, prinzipiell hast du mir da ein paar Denkanstöße geliefert. Besonders auf diese Frequenz-Sache würde ich gern bald nochmal zurückkommen.
Puh...das Thema ist ein ziemlich komplexer Haufen, aber ich glaube der Text passt fürs erste, auch wenn er nicht alles abdeckt. :-)