22.08.12010, 14:54
Zitat:Trotzdem schenk ich sicherlich nicht den Parteibonzen Geld für ne Nichtwählerstimme.
Wie kommst Du darauf, daß das so wäre? Die bekommen ihre Wahlkampfkostenrückerstattung doch nur für abgegebene Stimmen und niemals für nichtabgegebene Stimmen. Bei Bundestagswahlen gibt es z. B. 1 Euro pro Stimme für eine Partei bei der Wahlkampfkostenrückerstattung. Vorausgesetzt die Partei schafft es über 0,5 % der Stimmen zu kommen.
- 0,70 Euro für jede für ihre jeweilige Liste abgegebene gültige Stimme (Zweitstimme) beziehungsweise jede für sie in einem Wahl- oder Stimmkreis abgegebene gültige Stimme, wenn in einem Land eine Liste für diese Partei nicht zugelassen war. Für die ersten 4 Millionen Stimmen erhöht sich der Wert auf 0,85 Euro.
+ 0,38 Euro für jeden Euro, den sie als Zuwendung (Mitglieds- oder Mandatsträgerbeiträge sowie rechtmäßig erlangte Spenden) erhalten haben.
Zitat:Weil diejenigen, die nicht wählen gehen, kein Recht darauf haben, sich über den Staat zu beschweren.
Weil diejenigen, die nicht wählen auf diese Weise bereits abgestimmt haben. Nämlich mit den Füßen. Dem ganzen Wahlsystem bzw. dem gesamten Demokratismus wird auf diese Weise eine Absage erteilt und die Legitimation entzogen. Das ist auch eine Wahl, nämlich eine Wahl gegen das System als solches. Bei der Wahl sind ja ausschließlich nur demokratistische Parteien zugelassen. Wer das nicht will, weil er z. B. eine Monarchie oder eine Anarchie bevorzugen würde, der findet keine entsprechende Möglichkeit zur Wahl. Also kann er gleich darauf verzichten ...
Zitat:Allgemein scheint sich hier die Einstellung wiederzufinden, dass den Kopf in den Sand stecken die beste Methode ist; das halte ich für tödlich.
Nein. Es geht um konsequentes Heraushalten; nicht um den Kopf im Sand. Niemand will hier die Welt erretten oder verbessern und läuft deshalb einer Sache hinterher, die sympathischer als die andere Sache erscheint.
Zitat:Und damit wieder passiv im Abseits stehen und nichts tun müssen um wenigstens zu versuchen, einen besseren Zustand herzuführen?
Nichts tun kann nicht die Lösung sein.
Passivität und Neutralität sind eine sehr gute Lösung. Nämlich eine Lösung für meine eigene Person. Und nur darum geht es. Für die „Welt“ kannst Du als normale Einzelperson nichts bewirken. Du wirst nur manipuliert, belogen und in die Irre geführt. Die einzige Chance ist sich herauszuhalten, und zwar vollkommen und absolut konsequent. Nur die eigenen Interessen darfst Du vehement vertreten. Was andere tun (egal ob Einzelpersonen oder Gruppen), das geht Dich nichts an.
Zitat:Auch eine Möglichkeit: wählen gehen, Stimmzettel von oben bis unten durchstreichen, vielleicht noch mit einem entsprechenden Kommentar. Dann wird die Stimme zwar als ungültig gezählt, aber sie wird gezählt und in den Topf "Ungültig" geschmissen.
Immerhin noch besser als irgendwen zu wählen. Trotzdem erschließt sich mir nicht der Sinn hinter einen solchen Aktion.
Zitat:In diesem Fall hätte man kein "geringeres Übel" gewählt (wer will schon Übel - und sei es auch noch so gering?) und trotzdem etwas getan indem man seinen Protest geäußert hat.
Warum willst Du etwas äußern. Ist es Dir wichtig „gehört“ zu werden? Warum eigentlich? Aus Ego-Gründen?
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!