15.08.12010, 19:17
Hallo,
ich setzte hier mal einen Artikel rein, der auch für uns wichtig sein kann; denn wenn es "da unten losgeht", ist das auch für uns ein Signal:
Warum Irans Atombombe eine Gefahr wäre
Tatsächlich ist das eine Entscheidung, die, egal ob Angriff oder Abwarten, niemand gerne treffen möchte. Weil ein Schlag gegen den Iran genauso verheerende Folgen haben könnte wie ein nuklear bewaffneter Gottesstaat. "Obama könnte bald vor einem entscheidenden Moment stehen, ähnlich dem, aber komplexer, den John F. Kennedy in der Kubakrise erlebt hat", meint der bekannte amerikanische Militäranalyst Fred Kaplan. Und noch scheint niemand in Washington zu wissen, wie der Präsident sich entscheiden würde, wenn die Frage heißt: Iran angreifen oder die iranische Bombe akzeptieren. Und wenn Attacke: Sollen es die USA selbst machen oder überlassen sie es den Israelis, die hart an der Grenze ihrer militärischen Fähigkeiten operieren müssten.
Zwar versucht Obamas Stabschef Rahm Emanuel immer wieder den Eindruck zu zerstreuen, Obama habe sich dafür entschieden, mit Irans Bombe leben zu können. Gleichwohl haben die USA nie erklärt, Teheran notfalls mit Gewalt zu hindern. Das würde zwar den politischen Druck auf Teheran erheblich verschärfen. Die Regierung würde Amerika damit aber auf eine Weise festlegen, die der Präsident offenbar nicht will. Kein Wunder, dass sowohl die Israelis wie auch die arabischen Verbündeten unsicher sind über die Standfestigkeit Washingtons.
"Wir können nicht mit einem nuklearen Iran leben"
Die arabischen Regierungen am Golf sind jedenfalls genauso alarmiert über eine iranische Bombe wie Israel - auch wenn sie das selten öffentlich sagen. Und noch seltener so deutlich wie der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Washington, Yousef al-Otaiba. Der meinte im Juli, wenn man die Kosten und Nutzen eines Angriffes abwäge, dann komme er zu dem Ergebnis: "Wir können nicht mit einem nuklearen Iran leben." Al-Otaiba sagte auch voraus, dass manche wohlhabenden Golfstaaten die Allianz mit den USA verlassen und sich mit dem Iran verbünden würden, wenn die Amerikaner die iranische Bombe nicht verhinderten.
Ein Blick auf die Machtbalance am Golf zeigt denn auch, wie hoffnungslos unterlegen die südlichen Golfstaaten den Iranern sind - an Bevölkerung, Truppenstärke und der Menge militärischer Ausrüstung. Bisher haben die Amerikaner dieses strategische Ungleichgewicht austariert. Mit einer Bombe würden die Gewichte aber deutlich gen Teheran verschoben. Viele Golfanrainer fürchten deshalb, dass Teheran unter dem Schutz der Bombe wieder zur Politik der 80er-Jahre zurückkehren wird, als die Mullahs ernsthafte Versuche unternahmen, einzelne Staaten zu destabilisieren.
Eines der größten Probleme der Araber ist, dass Washington seine Absichten im Unklaren lässt. "Mehrere arabische Offizielle haben sich mir gegenüber beschwert, dass die Obama-Regierung ihre Absichten nicht kommuniziert, nicht einmal in einem allgemeinen Sinne", schreibt Goldberg. Er zitiert einen nicht näher genannten arabischen Außenminister mit den Worten: "Die beste Art, einen Angriff auf den Iran zu verhindern, ist, den Iran glauben zu lassen, dass die USA im Begriff sind, Iran anzugreifen. Wir müssen die Absichten des Präsidenten in dieser Sache kennen. Wir sind seine Verbündeten."
Wer sich jedoch Aufschluss über Obamas Intentionen erhofft, wird auch durch die Rüstungsdeals dieser Woche nicht schlauer. Denn die Kampfjets für Saudi-Arabien und die Patriot-Abwehrraketen für Kuwait können Vorbereitung sein auf beide Szenarien: Sie können helfen, einen iranischen Gegenschlag nach einem Angriff auf sein Atomprogramm gegen amerikanische Basen und Verbündete in der Region abzuwehren. Oder der Versicherung an die Verbündeten dienen, dass die Amerikaner auch nach einem iranischen "break out" dafür sorgen werden, das militärische Gleichgewicht am Golf zu wahren. Die Patriots sollen den Iranern zudem signalisieren, dass auch atomar bestückte Raketen nicht unverwundbar machen und abgefangen werden können.
Bombardieren oder mit Irans Bombe leben: Es ist eine Entscheidung, die niemand gerne treffen möchte, in Washington genauso wenig wie in Jerusalem. Wer sich mit den möglichen Folgen von Nichtstun und Angriff beschäftigt, wird nachvollziehen können, wenn Goldberg von einer "tiefen, lähmenden Ambivalenz" spricht, die ihn bei dem Thema ergriffen habe. Es wird aber wohl nicht mehr lange dauern, bis Barack Obama und Benjamin Netanjahu diese Frage jeder für sich allein entscheiden müssen. Wenn die Mullahs nicht vorher einsehen, dass dieses Risiko auch für sie zu groß ist.
http://www.welt.de/politik/ausland/a...-dem-Iran.html
Aus den Zeilen kann man lesen, daß "Die" sich wohl noch immer nicht ganz schlüssig sind, wie das Theater denn nun zun inszenieren sei. :evil:
ich setzte hier mal einen Artikel rein, der auch für uns wichtig sein kann; denn wenn es "da unten losgeht", ist das auch für uns ein Signal:
Warum Irans Atombombe eine Gefahr wäre
Tatsächlich ist das eine Entscheidung, die, egal ob Angriff oder Abwarten, niemand gerne treffen möchte. Weil ein Schlag gegen den Iran genauso verheerende Folgen haben könnte wie ein nuklear bewaffneter Gottesstaat. "Obama könnte bald vor einem entscheidenden Moment stehen, ähnlich dem, aber komplexer, den John F. Kennedy in der Kubakrise erlebt hat", meint der bekannte amerikanische Militäranalyst Fred Kaplan. Und noch scheint niemand in Washington zu wissen, wie der Präsident sich entscheiden würde, wenn die Frage heißt: Iran angreifen oder die iranische Bombe akzeptieren. Und wenn Attacke: Sollen es die USA selbst machen oder überlassen sie es den Israelis, die hart an der Grenze ihrer militärischen Fähigkeiten operieren müssten.
Zwar versucht Obamas Stabschef Rahm Emanuel immer wieder den Eindruck zu zerstreuen, Obama habe sich dafür entschieden, mit Irans Bombe leben zu können. Gleichwohl haben die USA nie erklärt, Teheran notfalls mit Gewalt zu hindern. Das würde zwar den politischen Druck auf Teheran erheblich verschärfen. Die Regierung würde Amerika damit aber auf eine Weise festlegen, die der Präsident offenbar nicht will. Kein Wunder, dass sowohl die Israelis wie auch die arabischen Verbündeten unsicher sind über die Standfestigkeit Washingtons.
"Wir können nicht mit einem nuklearen Iran leben"
Die arabischen Regierungen am Golf sind jedenfalls genauso alarmiert über eine iranische Bombe wie Israel - auch wenn sie das selten öffentlich sagen. Und noch seltener so deutlich wie der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate in Washington, Yousef al-Otaiba. Der meinte im Juli, wenn man die Kosten und Nutzen eines Angriffes abwäge, dann komme er zu dem Ergebnis: "Wir können nicht mit einem nuklearen Iran leben." Al-Otaiba sagte auch voraus, dass manche wohlhabenden Golfstaaten die Allianz mit den USA verlassen und sich mit dem Iran verbünden würden, wenn die Amerikaner die iranische Bombe nicht verhinderten.
Ein Blick auf die Machtbalance am Golf zeigt denn auch, wie hoffnungslos unterlegen die südlichen Golfstaaten den Iranern sind - an Bevölkerung, Truppenstärke und der Menge militärischer Ausrüstung. Bisher haben die Amerikaner dieses strategische Ungleichgewicht austariert. Mit einer Bombe würden die Gewichte aber deutlich gen Teheran verschoben. Viele Golfanrainer fürchten deshalb, dass Teheran unter dem Schutz der Bombe wieder zur Politik der 80er-Jahre zurückkehren wird, als die Mullahs ernsthafte Versuche unternahmen, einzelne Staaten zu destabilisieren.
Eines der größten Probleme der Araber ist, dass Washington seine Absichten im Unklaren lässt. "Mehrere arabische Offizielle haben sich mir gegenüber beschwert, dass die Obama-Regierung ihre Absichten nicht kommuniziert, nicht einmal in einem allgemeinen Sinne", schreibt Goldberg. Er zitiert einen nicht näher genannten arabischen Außenminister mit den Worten: "Die beste Art, einen Angriff auf den Iran zu verhindern, ist, den Iran glauben zu lassen, dass die USA im Begriff sind, Iran anzugreifen. Wir müssen die Absichten des Präsidenten in dieser Sache kennen. Wir sind seine Verbündeten."
Wer sich jedoch Aufschluss über Obamas Intentionen erhofft, wird auch durch die Rüstungsdeals dieser Woche nicht schlauer. Denn die Kampfjets für Saudi-Arabien und die Patriot-Abwehrraketen für Kuwait können Vorbereitung sein auf beide Szenarien: Sie können helfen, einen iranischen Gegenschlag nach einem Angriff auf sein Atomprogramm gegen amerikanische Basen und Verbündete in der Region abzuwehren. Oder der Versicherung an die Verbündeten dienen, dass die Amerikaner auch nach einem iranischen "break out" dafür sorgen werden, das militärische Gleichgewicht am Golf zu wahren. Die Patriots sollen den Iranern zudem signalisieren, dass auch atomar bestückte Raketen nicht unverwundbar machen und abgefangen werden können.
Bombardieren oder mit Irans Bombe leben: Es ist eine Entscheidung, die niemand gerne treffen möchte, in Washington genauso wenig wie in Jerusalem. Wer sich mit den möglichen Folgen von Nichtstun und Angriff beschäftigt, wird nachvollziehen können, wenn Goldberg von einer "tiefen, lähmenden Ambivalenz" spricht, die ihn bei dem Thema ergriffen habe. Es wird aber wohl nicht mehr lange dauern, bis Barack Obama und Benjamin Netanjahu diese Frage jeder für sich allein entscheiden müssen. Wenn die Mullahs nicht vorher einsehen, dass dieses Risiko auch für sie zu groß ist.
http://www.welt.de/politik/ausland/a...-dem-Iran.html
Aus den Zeilen kann man lesen, daß "Die" sich wohl noch immer nicht ganz schlüssig sind, wie das Theater denn nun zun inszenieren sei. :evil:
aromarin - Haut wie Samt und Seide