30.07.12010, 13:37
Bei Lohengrin fällt mir noch immer dieser schreckliche Richard Jones ein, der hoffentlich nie in Bayreuth inszenieren darf! Ich mußte den voriges Jahr in München (Nationaltheater) erleben. Damit sich jeder ein Bild machen kann was bei diesen „modernen Inszenierungen“ an Kulturverhunzung und Wagnerfeindlichkeit tatsächlich abgeht, hier der Lohengrin-Rapport aus dem vorigen Jahr.
Lohengrin Inszenierung (Richard Jones)
Nur sängerisch ansehenswürdig: Wagners "Lohengrin", inszeniert von Richard Jones und dirigiert von Kent Nagano
Zinstechnisch wäre ja keine schlechte Zeit dafür. Immerhin verlangt die Commerzbank aktuell 4,30, die Deutsche 4,33 und Münchens Stadtsparkasse nur 4,09 Prozent für den Immobilienkredit. Patent wie Elsa ist, macht sie sich in der Latzhose gleich selbst ans Mauern. Schleppt Ziegel, trägt grazil den Mörtel auf. Und wen sie mag, der darf mitwerkeln am Heim, das ihrer und Lohengrins Zukunft ein Zuhause geben soll. Nicht nur bei Blitzmerkern und Symbolkundigen macht’s da nach zehn Minuten „Klick“: Haus ist also = Beziehungskiste.
Noch ein bißchen kritisch-ironisch gemeintes Deutschtümeln à la Braunhemden und Runen-Reihe, etwas Big-Brother- plus Bayreuth-Anspielungen, dazu der Chor als Massenmäuse in blauen T-Shirts – fertig ist das „Konzept“. So weit, so dünn. Und so diffus.
Viel mehr haben Richard Jones (Regie) und sein Ausstatter Ultz nicht in petto für diese „Lohengrin“-Premiere im Münchner Nationaltheater, die einen Buh-Sturm provoziert. Natürlich ist manches logisch in diesem simpel gezimmerten Rahmen. Auch, daß der gefrustete Held nach Elsas Frage die Kinderwiege mit Benzin übergießt und das Eigenheim im Fichtenholzcharme abfackelt – eine Götterdämmerung im Bonsai-Format. Zuvor noch die improvisierte Trauung am Bürotisch: alles nur Kleinklein in einer Inszenierung, die sich in linkisch verdrucksten oder eingefrorenen Rampenszenen geriert, als habe man nach Probenkrach in ein paar Tagen alles flugs durchgestellt.
Lohengrin Inszenierung (Richard Jones)
Nur sängerisch ansehenswürdig: Wagners "Lohengrin", inszeniert von Richard Jones und dirigiert von Kent Nagano
Zinstechnisch wäre ja keine schlechte Zeit dafür. Immerhin verlangt die Commerzbank aktuell 4,30, die Deutsche 4,33 und Münchens Stadtsparkasse nur 4,09 Prozent für den Immobilienkredit. Patent wie Elsa ist, macht sie sich in der Latzhose gleich selbst ans Mauern. Schleppt Ziegel, trägt grazil den Mörtel auf. Und wen sie mag, der darf mitwerkeln am Heim, das ihrer und Lohengrins Zukunft ein Zuhause geben soll. Nicht nur bei Blitzmerkern und Symbolkundigen macht’s da nach zehn Minuten „Klick“: Haus ist also = Beziehungskiste.
Noch ein bißchen kritisch-ironisch gemeintes Deutschtümeln à la Braunhemden und Runen-Reihe, etwas Big-Brother- plus Bayreuth-Anspielungen, dazu der Chor als Massenmäuse in blauen T-Shirts – fertig ist das „Konzept“. So weit, so dünn. Und so diffus.
Viel mehr haben Richard Jones (Regie) und sein Ausstatter Ultz nicht in petto für diese „Lohengrin“-Premiere im Münchner Nationaltheater, die einen Buh-Sturm provoziert. Natürlich ist manches logisch in diesem simpel gezimmerten Rahmen. Auch, daß der gefrustete Held nach Elsas Frage die Kinderwiege mit Benzin übergießt und das Eigenheim im Fichtenholzcharme abfackelt – eine Götterdämmerung im Bonsai-Format. Zuvor noch die improvisierte Trauung am Bürotisch: alles nur Kleinklein in einer Inszenierung, die sich in linkisch verdrucksten oder eingefrorenen Rampenszenen geriert, als habe man nach Probenkrach in ein paar Tagen alles flugs durchgestellt.