Angst
#51
Zitat:Sehe ich wie oben ausgeführt nicht so.
Mut hat alleine für sich keinerlei Grundlage. Wozu soll denn der Mut alleine auch nutzen? Was in der Neutralität keine Daseinsberechtigung hat ist bestenfalls nur Werkzeug.

Ich sehe das identisch wie Inte zuletzt schrieb. Mut bedeutet Courage. Das ist das französische Wort dafür, was aber am ehesten verdeutlicht, was man unter Mut verstehen sollte. Courage ist Durchsetzungskraft. So wie sich der Sprößling durchsetzt, wegen der ihm innewohnenden Courage, wegen der ihm innewohnenden Durchsetzungskraft. Dazu braucht es keine Angst als Grundlage. Mut/Courage ist Ausdruck der Lebenskraft als solche.


Zitat:Es gibt doch nachweisbar Tiere, die logisch denken können, z.B. wenn es ums Fressen geht.

In einem gewissen Rahmen ist das möglich. Logik hängt immer mit der Speicherkapazität zusammen; also mit der Merkfähigkeit des Gehirns. Deshalb kann man bestimmte Tiere ja auch dressieren, sie speichern das gewünschte Verhalten (wofür es eine Belohnung gibt) eben ab und kopieren es auf Anforderung. Hier sieht man aber bereits, daß das keinem natürlichen Verhalten entspringt. Tiere in der freien Natur besitzen auch einen Logikspeicher, eine Merkfähigkeit des Gehirns. Das hat m. M. nach aber nichts mit einem „logischen Denkvorgang“ wie beim Menschen zu tun, sondern ist eine reine Speicherkapazität oder Verhaltensschablone.


Zitat: Ich frage mich manchmal, ob meine haarige Mitbewohnerin nicht logisch denkt, wenn sie ab und zu an der Tür kratzt und rüber zur Nachbarin möchte, weil es dort Streicheleinheiten und getrocknete Fische gibt. Wie bezeichnet man das dann? Selbsterhaltungstrieb?

Sie weiß wo es was zu fressen gibt und hat das eben abgespeichert. Mit einem Denkvorgang hat das aber eher nichts zu tun, dann müßte sie auch kombinieren können, daß es das im Laden um die Ecke vielleicht auch möglich ist oder beim nächsten Nachbarn. Also das mit dem „Fressen“ was Du gerade beschreibst ist eher mit der Dressur vergleichbar, von der ich oben rede. In der Natur merken sich Tiere die Örtlichkeiten, zu der die Beute bevorzugt kommt bzw. wo die entsprechende Nahrungsmittel wachsen. Darauf baut diese andressierte Verhaltensschablone auf.


Zitat:Mal abgesehen davon können viele Menschen auch nicht logisch denken ... eigentlich wären viele unter natürlichen Umständen nichtmal Überlebensfähig, da fehlt dann die natürliche Auslese, leider *räusper*

Da hast Du natürlich recht. Deshalb ist der logische Mensch gegenüber dem emotionalen Menschen klar im Vorteil. Am besten schneidet jedoch derjenige ab, der die Emotion komplett ausklammert und Logik nur da benutzt, wo es wirklich sinnvoll ist. Zum Beispiel im Alltagsverhalten. Ansonsten verläßt man sich auf den Instinkt, der Vorrang vor der Logik besitzt. Das kann man lernen. Der erste Schritt ist jedoch immer, das Emotionalverhalten hinter sich zu lassen und wenigstens ein logischer Mensch zu sein, der eben nach und nach den Anteil instinktiver Entscheidungen erhöht. Die Schwierigkeit besteht darin, zwischen Instinkt und Emotion oder zwischen Instinkt und Fremdbeeinflussung zu unterscheiden. Das ist ein eisenhartes Training. Die meisten schaffen es nicht. Meine Erfahrung ist, daß es 90% niemals schaffen. Sie sind zu sehr dem Alltagsverhalten und der allgemein üblichen Denkweise verhaftet.


Zitat:Bei dem Punkt Logik durch Erfahrung bin ich Deiner Meinung.

Blinzeln


Zitat:
Zitat:Warum steht der im Vordergrund? Der ist nämlich wirklich nicht primär. Der Territorialinstinkt (Revierverteidigung), der Fortpflanzungstrieb oder auch der Erhalt der Gruppe (Wolfsrudel, Insektenstaat) sind weitaus stärker ausgeprägt.


Zitat:Können wir uns auf ein Dreieck aus Selbsterhaltungstrieb, Territorialinstinkt und Fortpflanzungstrieb als primäre Überlebenstriebe/Instinkte einigen?

Das widerspricht sich. Territorialverhalten dient nicht unbedingt der Selbsterhaltung. Ich weiß, daß oft behauptet wird, es geht bei den Territorialkämpfen um die Ressourcen (z. B. Nahrung) auf dem betreffenden Gebiet. Ich denke jedoch, daß mehr dahinter steckt. Also daß Tiere (wie Menschen) am Territorium auch eine Art Individualität festmachen. Also sie sind nicht irgendwer, sondern der Fisch, der zwischen dem Felsen und dem roten Stein zu Hause ist. Man hat nachgewiesen, daß Tiere bei Territorialkämpfen in der Lage sind, ihr Territorium gegen größere Tiere zu verteidigen. Selbst 1,5 x größere Tiere lassen sich niemals auf einen Territorialkampf ein, also sie meiden das fremde Territorium. Sie wissen, daß das mit dem Leben verteidigt wird und sie größte Risiken in Kauf nehmen, falls sie die Grenzen nicht respektieren. Da suchen die sich lieber ein anderes Gebiet. Erst bei etwa doppelter Größe findet eine Territorial-Vertreibung statt, die dann zumeist kampflos geschieht.


Zitat:Da muss ich passen, ich habe mit Hunden kaum Erfahrungen, das weißt Du wahrscheinlich besser.

Ich habe mit Hunden auch keine Erfahrung. Ich schließe nur aus dem Verhalten aller Tiere eben auch auf Hunde.


Zitat:
Zitat:Intelligenz in dem Sinne wäre wiederum Logik. Ich glaube das ist ein wichtiger Punkt, also diese Begriffe genau zu unterscheiden.

Zitat:Wenn Intelligenz = Logik ist, wie soll ich das dann unterscheiden? Also sammle ich Erfahrungen + Instinkt (Erfahrungen aus der Datenbank), dadurch erschließt sich die Logik, die somit zur Intelligenz wird?
Wo reiht sich der Trieb ein?

Ich meinte hier, Intelligenz, wie sie allgemein verstanden wird. Sonst bin ich auch Deiner Meinung, nämlich daß Intelligenz sich nicht an der Logik festmachen läßt (und man das eben auch nicht tun sollte). Nur weil jemand nicht logisch ist, bedeutet das nicht, daß er nicht intelligent wäre. So wird es aber heute (leider) dargestellt.

Der Trieb ist eine Programmierung, also das implantierte Programm. Eine .exe Datei hat sozusagen den Trieb, sich auszupacken. Dem Trieb liegt also ein Nutzen zugrunde, weshalb dieses Verhalten in die Genetik einprogrammiert wurde. Man nennt das heute „Trieb“, in Wirklichkeit ist es eher mit einer Programm-Routine vergleichbar.


Zitat:Ich komme noch nicht ganz mit, dass Emotionen zerstörerisch und niedrig sein sollen, sie können, bei negativen Emotionen. Freude ist auch eine Emotion und schadet nicht. Ich merke, wir schweifen irgendwie vom Thema ab.

Freude zählt hier nicht als Emotion. Freude wird hier als Ausdruck der Lebenskraft definiert. Also so wenn im Frühling alles aufblüht und wächst und selbst der Himmel voller Geigen hängt. Das ist in dem Sinne keine Emotion, da sie keinem unlogischen Verhaltensmuster entspringt. Unlogisch hier im Sinne von emotional. Unsere Sprache ist leider begrenzt, deshalb kommt man manchmal nicht umhin, identische Worte zu benutzen, um trotzdem etwas Unterschiedliches auszudrücken.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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