07.11.12008, 16:44
Zitat:Meine Erfahrung ist, daß Koffein das Bewußtsein auf eine stark materielle Ebene herunterzieht. Man denkt viel und schnell, aber keineswegs tiefgründig. Das Gewahrsein der feinen Nuancen des Lebens geht komplett verloren für die Dauer des Rausches, und auch darüber hinaus hält es noch für Stunden an.
Überspitzt (und sehr platt vereinfachend dargestellt) gesagt ist es ja so, dass Kaffee von Managern getrunken wird, und Tee von Esoterikern. Das könnte die Aussage oben bestätigen. Tee, (Schwarztee und Grüntee), enthält zwar auch Koffein, scheint aber trotzdem eher das Feingeistige, nicht so Greifbare anzusprechen, Kaffee eher das Materielle, Greifbare.
Man könnte es aber auch anders formulieren, Kaffee macht rational, Tee irrational (das ist kein negativer Begriff für mich). Damit wären das beides Pole, die evtl. sogar sinnvoll eingesetzt werden könnten. Ich denke da konkret an Leute mit einem geringeren Zugang zum Rationalen, aber auch wenn das Rationale einfach mehr gefordert ist. (Das ist jetzt eine reine Arbeitshypothese!).
Ob Tee mit Koffein das Irrationale ebenso direkt fördert wie Kaffee das rein Rationale (als Hypothese), die Frage lasse ich mal weg.
Daß direkt das Bewusstsein ausgeschaltet oder beeinflusst wird, kann ich bisher aber nicht erkennen. Andere Stoffe haben ja auch einen Einfluß, Bananen z.B. machen glücklich, sage ich jetzt mal banal als Beispiel. Ein Einfluß, will ich damit sagen, ist ja nicht gleichbedeutend mit Rausch.
Mich interessiert weiterhin die Klärung der Frage, ob man die Wirkung von Kaffee wirklich als Berauschung sehen muß.
Was eine Sucht nach Kaffee angeht, da meine ich, dass Sucht ein eigenes Thema ist. Ich würde sie so definieren übrigens: Wenn ein Verlangen nach egal was so groß ist, dass es nicht oder nur sehr schwer willentlich kontrolliert werden kann. Wonach überhaupt Verlangen besteht ist grundsätzlich individuell, allerdings gibt es Verlangen, die einfach häufiger vorkommen, bzw. häufiger und leichter erzeugt werden können, weshalb es auch Stoffe gibt, die häufiger mit Sucht korrespondieren als andere.