04.05.12008, 10:58
Hallo Aglaia, werte Forengemeinde!
Nun, was soll ich sagen? Schlingensiefs Parsifal, den ich 2004 besuchte, hatte wirklich sehr starke Momente, allerdings war es für mich zu viel hin und her, auf und ab, dreh rechts und links, blink hier blink dort, Video vorn, hinten, links, rechts, multimediale Visualisierung, nein, dies war ein wenig viel und dann immer im halbdunklen. Es gab den Moment, an dem ich merkte, es sind mittlerweile 45 Minuten rum und ich habe nichts von der Musik gehört und mitbekommen außer des Vorspiels. Da habe ich mich wirklich geärgert. Etwas weniger wäre hier mehr! Der zweite Akt hatte für mich die intensivste Ausstrahlung, dort machte es Spaß zuzuschauen. Sprach nach der Vorstellung noch mit Wegener, den ich aus Düsseldorf kenne, wie er denn so schnell diese Leiter erklimmen konnte. Er meinte nur, dass sie dies mindestens 100x geprobt hätten.
Eigentlich hätte er mit dem Rücken zum Publikum hochlaufen sollen, aber er selbst meinte dass es ja auch andersherum gehen sollte. Nur den Einfall mit der Rakete zum Schluss, nicht wirklich, ein wenig komisch, ich musste laut lachen, was viele um mich herum ansteckte, die dann auch lachten. Beim dritten Aufzug waren viele Dinge, die zwar abstoßend aussahen aber gut durchdacht waren, wie die Bilder des Hautkrebses usw. Das Schlussbild war wirklich sehr sehr schön und ließ nachhdenklich stimmen.
Gebuht wurde nur nach dem ersten Akt, dafür aber recht heftig! Nach dem dritten Akt standing ovations für Boulez, der das gesamte Orchester auf die Bühne holte. 25 Minuten Applaus bestätigten die Leistung der Sänger, selbst Wottrich war ganz gut an diesem Tag. Am besten gefiel mir aber der Klingsor Wegeners und der Amfortas von A. Marco-Buhrmester.
Die Beschimpfungen gegen Schlingensief hörten wir uns auch eine viertel Stunde an. Worte wie „Ketzer“, „Arschloch“, „Kulturzerstörer“, „Du hast die heilige Halle entweiht“, „das Stück verschandelt“ etc. etc. etc. fielen. Einiges kann man nachvollziehen, einiges eben nicht.
Ein Herr neben mir schrie ihn so an, dass er ein violettes Gesicht bekam, ich dachte der hebt gleich ab und bekommt gleich einen Herzinfarkt. Ja wie witzig. Im Bürgerreuth kam ich mit Schlingensief kurz ins Gespräch und er fragte wie es mir denn gefallen hätte. Ich sagte genau das, was ich hier schrieb. Er hörte sich alles ganz ruhig an und meinte dann nur, wie schön es doch sei einmal in aller Ruhe über seine Inszenierung zu sprechen. Dies würde für ihn viel mehr bedeuten als wenn man nur sagen würde: Alles scheiße! Dann erzählte er noch, dass seine Anwälte eben bis um 15Uhr mit Wolfgang's Anwälten telefonierten, da er Hausverbot habe und somit eigentlich nicht die Vorstellung hätte besuchen dürfen, aber mit einer offiziellen Karte schon. Es ist ein hin und her. Wie soll es nur weitergehen, wenn er das Festspielhaus nicht mehr betreten darf? Muß man sich da wundern, daß er den Job geschmissen hat?
Alles in allem war es eine sehr schöne Zeit in BT, wie immer. Der Einführungsvortrag von Herrn Mickisch war einfache spitze. Wirklich sehr sehr schön! Baden Baden war herrrrrrrrlich! Eine sehr stimmige Inszenierung, die von der Musik ganz und gar nicht ablenkte sonder die wunderbare Musik durch wunderschöne Bilder unterstreicht! Stimmlich ein wunderbarer Salminen der den Gurnemanz lebt und nicht spielt, er strahlt eben diese Person so vollkommen aus, einfach wunderbar. Chr*stopher Ventris ist für mich der momentan beste Parsifal, die Stimme steigert sich von Akt zu Akt und somit läßt er nicht nur durch die Inszenierung diesen Parsifal wachsen nein auch stimmlich. Meier wie gewohnt wundervoll, diese Stimme, die Ausstrahlung, die Mimik, Gestik einfach alles war perfekt! Hampson als Amfortas war ok, man merkte ihm an, dass er mit der Rolle doch noch etwas überfordert ist.
Nun gut, das soll es hier von mir gewesen sein. Macht was drauss oder auch nicht.
Nun, was soll ich sagen? Schlingensiefs Parsifal, den ich 2004 besuchte, hatte wirklich sehr starke Momente, allerdings war es für mich zu viel hin und her, auf und ab, dreh rechts und links, blink hier blink dort, Video vorn, hinten, links, rechts, multimediale Visualisierung, nein, dies war ein wenig viel und dann immer im halbdunklen. Es gab den Moment, an dem ich merkte, es sind mittlerweile 45 Minuten rum und ich habe nichts von der Musik gehört und mitbekommen außer des Vorspiels. Da habe ich mich wirklich geärgert. Etwas weniger wäre hier mehr! Der zweite Akt hatte für mich die intensivste Ausstrahlung, dort machte es Spaß zuzuschauen. Sprach nach der Vorstellung noch mit Wegener, den ich aus Düsseldorf kenne, wie er denn so schnell diese Leiter erklimmen konnte. Er meinte nur, dass sie dies mindestens 100x geprobt hätten.
Eigentlich hätte er mit dem Rücken zum Publikum hochlaufen sollen, aber er selbst meinte dass es ja auch andersherum gehen sollte. Nur den Einfall mit der Rakete zum Schluss, nicht wirklich, ein wenig komisch, ich musste laut lachen, was viele um mich herum ansteckte, die dann auch lachten. Beim dritten Aufzug waren viele Dinge, die zwar abstoßend aussahen aber gut durchdacht waren, wie die Bilder des Hautkrebses usw. Das Schlussbild war wirklich sehr sehr schön und ließ nachhdenklich stimmen.
Gebuht wurde nur nach dem ersten Akt, dafür aber recht heftig! Nach dem dritten Akt standing ovations für Boulez, der das gesamte Orchester auf die Bühne holte. 25 Minuten Applaus bestätigten die Leistung der Sänger, selbst Wottrich war ganz gut an diesem Tag. Am besten gefiel mir aber der Klingsor Wegeners und der Amfortas von A. Marco-Buhrmester.
Die Beschimpfungen gegen Schlingensief hörten wir uns auch eine viertel Stunde an. Worte wie „Ketzer“, „Arschloch“, „Kulturzerstörer“, „Du hast die heilige Halle entweiht“, „das Stück verschandelt“ etc. etc. etc. fielen. Einiges kann man nachvollziehen, einiges eben nicht.
Ein Herr neben mir schrie ihn so an, dass er ein violettes Gesicht bekam, ich dachte der hebt gleich ab und bekommt gleich einen Herzinfarkt. Ja wie witzig. Im Bürgerreuth kam ich mit Schlingensief kurz ins Gespräch und er fragte wie es mir denn gefallen hätte. Ich sagte genau das, was ich hier schrieb. Er hörte sich alles ganz ruhig an und meinte dann nur, wie schön es doch sei einmal in aller Ruhe über seine Inszenierung zu sprechen. Dies würde für ihn viel mehr bedeuten als wenn man nur sagen würde: Alles scheiße! Dann erzählte er noch, dass seine Anwälte eben bis um 15Uhr mit Wolfgang's Anwälten telefonierten, da er Hausverbot habe und somit eigentlich nicht die Vorstellung hätte besuchen dürfen, aber mit einer offiziellen Karte schon. Es ist ein hin und her. Wie soll es nur weitergehen, wenn er das Festspielhaus nicht mehr betreten darf? Muß man sich da wundern, daß er den Job geschmissen hat?
Alles in allem war es eine sehr schöne Zeit in BT, wie immer. Der Einführungsvortrag von Herrn Mickisch war einfache spitze. Wirklich sehr sehr schön! Baden Baden war herrrrrrrrlich! Eine sehr stimmige Inszenierung, die von der Musik ganz und gar nicht ablenkte sonder die wunderbare Musik durch wunderschöne Bilder unterstreicht! Stimmlich ein wunderbarer Salminen der den Gurnemanz lebt und nicht spielt, er strahlt eben diese Person so vollkommen aus, einfach wunderbar. Chr*stopher Ventris ist für mich der momentan beste Parsifal, die Stimme steigert sich von Akt zu Akt und somit läßt er nicht nur durch die Inszenierung diesen Parsifal wachsen nein auch stimmlich. Meier wie gewohnt wundervoll, diese Stimme, die Ausstrahlung, die Mimik, Gestik einfach alles war perfekt! Hampson als Amfortas war ok, man merkte ihm an, dass er mit der Rolle doch noch etwas überfordert ist.
Nun gut, das soll es hier von mir gewesen sein. Macht was drauss oder auch nicht.