02.05.12008, 11:33
Es ist doch so, dass die Politik am Hügel schon lange nicht mehr alleine von der Familie Wagner gemacht werden kann. Der oben geschilderte erfolgreiche Erpressungsversuch (Künstlerstreik, finanzielle Drohungen) waren doch nur der letzte Beweis. Auch Wieland und Wolfgang waren nicht unabhängig, sondern an gewisse Vorgaben gebunden. Wieland hat ja bereits 1951 die "Neubayreuther Bühne" "entrümpelt".
Und die Ring-Inszenerierung des Franzosen Patrice Chereau von 1976 (ausgerechnet zum 100 Jahrestag) ist allen echten Wagnerfreunden noch in schlechter Erinnerung. Diese Aufführungen von 1976 - 1980 (auch als der Jahrhundert-Ring bekannt) schockierte bereits damals große Teile des Publikums und führte zu Protestaktionen im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel. Es kam zu Schlägereien, Unterschriftenlisten gegen diese Inszenierung wurden ausgelegt und Flugblätter verteilt. Chereaus Verlegung der Ring-Handlung in die Zeit der Frühindustrialisierung bewegte damals viele Altwagnerianer dazu, sich zu einer Bürgerinitiative zu formieren, die für ein "zukunftsorientiertes Verständnis des Wagnerschen Werkes" eintrat und "Werkschutz für Wotan" forderte.
Es kam im ersten Aufführungsjahr sogar zu vehementen Störungen einzelner Vorstellungen, die beinahe zum Abbruch führten. Auch Mitglieder des Orchesters wandten sich gegen die musikalische Interpretation durch Dirigent Pierre Boulez. Der SPIEGEL schrieb: "Just zum Jubeljahr [...] hatten sich die Konservativen wohl eine Art musikalisches Burgtheater erwartet: würdig und langweilig. Nun war es – scheinbar – respektlos und sicher unterhaltsam. Dem Altgedienten verging Hören und Sehen." Die konservativen Kritiker sahen Wagners Ring in den Händen eines linken Revoluzzers ...
Das war bereits vor 30 Jahren.
Ich bitte euch also, werter Novalis, werter Paganlord, was sollte heute noch passieren? Die Festspiele sind bereits seit langer Zeit verunstaltet und entweiht. Es geht den "Modernen" nur darum, dass Gesamtwerk Wagners zu weit wie möglich zu entstellen und durch ihre nicht-originalen Aufführungen lächerlich zu machen.
Und die Ring-Inszenerierung des Franzosen Patrice Chereau von 1976 (ausgerechnet zum 100 Jahrestag) ist allen echten Wagnerfreunden noch in schlechter Erinnerung. Diese Aufführungen von 1976 - 1980 (auch als der Jahrhundert-Ring bekannt) schockierte bereits damals große Teile des Publikums und führte zu Protestaktionen im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel. Es kam zu Schlägereien, Unterschriftenlisten gegen diese Inszenierung wurden ausgelegt und Flugblätter verteilt. Chereaus Verlegung der Ring-Handlung in die Zeit der Frühindustrialisierung bewegte damals viele Altwagnerianer dazu, sich zu einer Bürgerinitiative zu formieren, die für ein "zukunftsorientiertes Verständnis des Wagnerschen Werkes" eintrat und "Werkschutz für Wotan" forderte.
Es kam im ersten Aufführungsjahr sogar zu vehementen Störungen einzelner Vorstellungen, die beinahe zum Abbruch führten. Auch Mitglieder des Orchesters wandten sich gegen die musikalische Interpretation durch Dirigent Pierre Boulez. Der SPIEGEL schrieb: "Just zum Jubeljahr [...] hatten sich die Konservativen wohl eine Art musikalisches Burgtheater erwartet: würdig und langweilig. Nun war es – scheinbar – respektlos und sicher unterhaltsam. Dem Altgedienten verging Hören und Sehen." Die konservativen Kritiker sahen Wagners Ring in den Händen eines linken Revoluzzers ...
Das war bereits vor 30 Jahren.
Ich bitte euch also, werter Novalis, werter Paganlord, was sollte heute noch passieren? Die Festspiele sind bereits seit langer Zeit verunstaltet und entweiht. Es geht den "Modernen" nur darum, dass Gesamtwerk Wagners zu weit wie möglich zu entstellen und durch ihre nicht-originalen Aufführungen lächerlich zu machen.
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Cosima Wagner