12.12.12007, 21:04
Zitat:Ich hatte mich zuerst verlesen, ich dachte es handelt sich bei dem Schutzmittel um ein grünspanhaltiges (Kupferacetat) Gemisch.Bei der Verteilung von Flüssigkeiten (und das erwähnte Präparat ist flüssig) spricht man doch nicht von "Streuen" sondern von
Kupferhydoxidstreuung
eher von "Sprühen" oder (hört sich in gewissen Kreisen noch dramatischer an) von "Spritzen".
Das paßt eben manchem Bio-Jünger (damit meine ich nicht Sie) nicht ins Konzept, das auch bei Bio gespritzt wird.
Und Kupferhydroxid hört sich auch so schrecklich chemisch an...irgendwie kann ich schon verstehen, das man diese Infos bei
Demeter mühsam suchen muß. Oder anders rum möchte ich das Gesicht eines Demeter-Kunden sehen, wenn er sieht wie sein
Demeter-Bauer im Schutzanzung sein Kupferpräparat ausbringt
Zitat:ist zwar nicht ganz mit einer Bearbeitung mittels Kupfergartengeräten zu vergleichen,Hier gehen wir konform
Zitat: aber dennoch erträglich. Wird auch nicht von der Pflanze aufgenommen.Das mag so sein aber irgendwo muß das Kupfer ja bleiben. Und Kupfer ist ein Schwermetall das sich anreichert.
Verdunsten kann es nicht also landet es doch im Boden und reichert sich dort an.
Und der Hersteller schreibt selbst: ""Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben."
Zitat:Also Fehlalarm von Armin. ;-)Da würde ich doch eher sagen: Also verfrühte Entwarnung von Nuculeuz
Zitat:Zudem schreibt Armin ja auch selbst: Unter bestimmten Vorraussetzungen!Dann lesen Sie doch bitte die Vorraussetzungen:
5. Nur in Dauerkulturen zugelassene Hilfsmittel
- Kupfer bis 3 kg/ha und Jahr, gemittelt über einen Zeitraum von 5 Jahren und vorzugsweise
max. 500 g je Spritzung (nur im Obst- Wein- und Hopfenbau zugelassen).
Gibt es den einen Obst- oder Weinanbau der keine Dauerkultur ist?
Heißt das, der Demeter-Bauer sägt im Winter die Apfelbäume um und baut im Folgejahr auf der gleichen Fläche Birnen an? Das wird wohl nicht funktionieren,
denn so ein Birnenbäumchen braucht doch ein paar Jahre bis es Früchte trägt.
Oder züchtet er auf seinem Weinberg abwechselnd Bio-Wein und Kartoffeln? Kann ich mir auch nicht vorstellen...
Bleibt noch als Option, dass er in manchen Jahren die Ernte wegwirft, um die Dauerkultur zu unterbrechen.
Meiner Meinung nach auch nicht realistisch.
Mit diesen Vorraussetzungen ist es aus meiner Sicht daher nicht weit her. Kein Demeterbauer sollte (wenn er den das Kupferpräparat einsetzen möchte) irgendwelche Probleme haben diese Bedingungen zu erfüllen.
Fragt sich, zu was Demeter überhaupt solche "Pseudo-Vorraussetzungen" aufführt. Etwas um den oberflächlichen Leser zu beruhigen?
Dann schreibt Demeter "Kupfer bis 3 kg/ha und Jahr"
Das hört sich ja nicht nach soviel an, wobei nicht klar ist ob nur der Kupferanteil berücksichtigt wird und nicht die Flüssigkeit. 3 Kg reines Kupfer ist schon ziemlich heftig.
Noch besser wird es aber jetzt:
"ermittelt über einen Zeitraum von 5 Jahren"
Das bedeutet letztlich, das ein Demeter-Bauer im Extremfall in einem Jahr 15 kg Kupfer/ha versprühen dürfte.
Er müßte dann allerdings 4 Jahre auf Kupferpräparat verzichten.
Auch hier frage ich mich, ob das in der Praxis überhaupt eine Beschränkung darstellt oder wieder nur der Beruhigung des Lesers dient.
Zitat: Im konventionellem Ackerbau sind Chemiedünger und chemische Schutzmittel praktisch immer angesagt...Agrarchemie ist teuer. Ich denke mal (hier müßte ich jetzt aber wirklich nach Belegen suchen ), dass ein konventioneller Bauer nicht verdachtsunabhängig teure Chemie auf seinem Acker versprüht.
Und das auch im Bio-Anbau chemische Schutzmittel eingesetzt werden haben wir nun auch geklärt.
Jetzt könnten wir weiter diskutieren was nun gefährlicher ist aber ich habe (heute) keine Lust mehr