20.02.12008, 15:11
Noch etwas aus einem anderen Forum kopiert:
Seit Oktober des letzten Jahres ist Mifepriston bei uns als Mittel zum Schwangerschaftsabbruch zugelassen. Es handelt sich um ein 'Antigestagen', also ein Mittel, das der Wirkung der schwangerschaftserhaltenden Gestagene entgegen wirkt. So wie bei natürlichem Hormonmangel kommt es dann auch mit Mifepriston zu einer Fehlgeburt in allen denkbaren Formen. Die Lobby, die die Zulassung der Tablette durchgefochten hat, stellt sich einen vollständigen Abort vor. Jedoch kommen ebenso Teilaborte und stille Aborte vor - d.h. die Schwangerschaft wird nur teilweise oder gar nicht ausgestoßen. (Der stille Abort - 'missed abortion' ist dennoch einer, weil die Frucht abgestorben ist.)
Folgt man der Überlegung weiter, endet in Deutschland JEDE Abtreibung mit Mifepriston in einer Ausschabung, die vom operativen Vorgehen her dem Schwangerschaftsabbruch im bisherigen Sinne gleicht. Denn bei uns wird in der Regel auch der komplette Abort ausgeschabt, weil niemand weiß, ob er komplett ist. Nur mutige Frauen bzw. Frauenärzte verzichten darauf. Teilabort und stiller Abort werden in jedem Fall ausgeschabt.
Die Erfolgszahlen aus Frankreich und Schweden sprechen eine andere Sprache: hier wird von beachtlichen Quoten gesprochen, bei denen sich jedes weitere operative Vorgehen erübrigte. Ja, wenn der komplette Abort nicht ausgeschabt wird, geht das an. Jedoch wird in Frankreich (Schweden weiß ich nicht) zu dem Mifepriston noch ein weiteres Präparat verabreicht - ein Prostaglandinpräparat, ähnlich denen, die in Deutschland auch zur Geburtseinleitung verwendet werden. Dieses Präparat fördert also die (vollständige) Ausstoßung der Frucht, ist jedoch in Deutschland zum Zwecke der Abtreibung NICHT zugelassen. Ärzte, die es vernünftiger Weise mit verordnen, gehen auf tönernen Krügen!
Zuguterletzt muß etwas zum Fenster gesagt werden. Zum ZEITFENSTER. Bis 49 Tage nach Beginn der letzten Regel, also bis 3 Tage nach der Befruchtung, ist Mifepriston relativ zuverlässig; danach nimmt die Erfolgsquote beständig ab (=>Teil-/stille Aborte, Totalversager) bis schließlich nach 60 Tagen nach Menstruation ein Erfolg vor allem eines ist: unwahrscheinlich. Ein Rechenbeispiel: Das Ausbleiben der Menstruation wird nach 30 Tagen bemerkt, nach 35 Tagen wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Am 36. Tag erhält die Frau einen Termin bei der Beratungsstelle für den 37. Tag. (Die Beratungsregelung bleibt selbstverständlich gültig!) Drei Tage müssen nach der Beratung ins Land gehen. D.h. nach 40 Tagen kann eine Abtreibung vorgenommen werden. Diese Rechnung ist relativ optimistisch - die meisten Frauen kommen ab der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche zum Abbruch. Zu diesem Zeitpunkt ist Mifepriston bereits nicht mehr zuverlässig.
Aus dem gesagten läßt sich meine Meinung zu Mifepriston aus gynäkologischer Sicht wohl herleiten, ich habe aber auch noch eine persönliche:
Bei einem operativen Schwangerschaftsabbruch bekommt man eine Narkose, wacht auf und alles ist vorbei. Nachteile: Kontrollverlust! Angst vor OP. Ohne Krankenversicherung: ca. Euro 400,-
Mit Mifepriston (wir sind hier noch auf Berichte aus Frankreich angewiesen) erstreckt sich der Abbruch mitunter über mehrere Tage. Nachteile: Unsicherheit. Schmerzen (manchmal). Abgang auf Toilette. Evtl. am Ende doch OP, dann alle Nachteile wie oben.
Seit Oktober des letzten Jahres ist Mifepriston bei uns als Mittel zum Schwangerschaftsabbruch zugelassen. Es handelt sich um ein 'Antigestagen', also ein Mittel, das der Wirkung der schwangerschaftserhaltenden Gestagene entgegen wirkt. So wie bei natürlichem Hormonmangel kommt es dann auch mit Mifepriston zu einer Fehlgeburt in allen denkbaren Formen. Die Lobby, die die Zulassung der Tablette durchgefochten hat, stellt sich einen vollständigen Abort vor. Jedoch kommen ebenso Teilaborte und stille Aborte vor - d.h. die Schwangerschaft wird nur teilweise oder gar nicht ausgestoßen. (Der stille Abort - 'missed abortion' ist dennoch einer, weil die Frucht abgestorben ist.)
Folgt man der Überlegung weiter, endet in Deutschland JEDE Abtreibung mit Mifepriston in einer Ausschabung, die vom operativen Vorgehen her dem Schwangerschaftsabbruch im bisherigen Sinne gleicht. Denn bei uns wird in der Regel auch der komplette Abort ausgeschabt, weil niemand weiß, ob er komplett ist. Nur mutige Frauen bzw. Frauenärzte verzichten darauf. Teilabort und stiller Abort werden in jedem Fall ausgeschabt.
Die Erfolgszahlen aus Frankreich und Schweden sprechen eine andere Sprache: hier wird von beachtlichen Quoten gesprochen, bei denen sich jedes weitere operative Vorgehen erübrigte. Ja, wenn der komplette Abort nicht ausgeschabt wird, geht das an. Jedoch wird in Frankreich (Schweden weiß ich nicht) zu dem Mifepriston noch ein weiteres Präparat verabreicht - ein Prostaglandinpräparat, ähnlich denen, die in Deutschland auch zur Geburtseinleitung verwendet werden. Dieses Präparat fördert also die (vollständige) Ausstoßung der Frucht, ist jedoch in Deutschland zum Zwecke der Abtreibung NICHT zugelassen. Ärzte, die es vernünftiger Weise mit verordnen, gehen auf tönernen Krügen!
Zuguterletzt muß etwas zum Fenster gesagt werden. Zum ZEITFENSTER. Bis 49 Tage nach Beginn der letzten Regel, also bis 3 Tage nach der Befruchtung, ist Mifepriston relativ zuverlässig; danach nimmt die Erfolgsquote beständig ab (=>Teil-/stille Aborte, Totalversager) bis schließlich nach 60 Tagen nach Menstruation ein Erfolg vor allem eines ist: unwahrscheinlich. Ein Rechenbeispiel: Das Ausbleiben der Menstruation wird nach 30 Tagen bemerkt, nach 35 Tagen wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Am 36. Tag erhält die Frau einen Termin bei der Beratungsstelle für den 37. Tag. (Die Beratungsregelung bleibt selbstverständlich gültig!) Drei Tage müssen nach der Beratung ins Land gehen. D.h. nach 40 Tagen kann eine Abtreibung vorgenommen werden. Diese Rechnung ist relativ optimistisch - die meisten Frauen kommen ab der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche zum Abbruch. Zu diesem Zeitpunkt ist Mifepriston bereits nicht mehr zuverlässig.
Aus dem gesagten läßt sich meine Meinung zu Mifepriston aus gynäkologischer Sicht wohl herleiten, ich habe aber auch noch eine persönliche:
Bei einem operativen Schwangerschaftsabbruch bekommt man eine Narkose, wacht auf und alles ist vorbei. Nachteile: Kontrollverlust! Angst vor OP. Ohne Krankenversicherung: ca. Euro 400,-
Mit Mifepriston (wir sind hier noch auf Berichte aus Frankreich angewiesen) erstreckt sich der Abbruch mitunter über mehrere Tage. Nachteile: Unsicherheit. Schmerzen (manchmal). Abgang auf Toilette. Evtl. am Ende doch OP, dann alle Nachteile wie oben.
EigenSinnige Frauen