30.05.12007, 21:37
Hallo und guten Abend!
Das ist doch eine ganze Menge!!! Jemand, der sich inmitten einer chr**tlichen Welt auflehnt und einen wie Nietzsche erst inspiriert. Ist Dir jemals der Gedanke gekommen, daß es ohne Wagner keinen Nietzsche gegeben hätte? Wagners neuheidnische Schöpfungen und Bühnespiele waren es, die den Mut zur neuen-alten Religion in die Herzen der Menschen säten.
Nietzsche war es, der die schmutzigen Bücher schrieb. Wagner vollzog den Bruch innerlich und redete nicht oder nur im engsten Kreis darüber. Erst Nietzsche trug den Fall in die Öffentlichkeit und wusch die schmutzige Wäsche. Nietzsche dachte diesbezüglich sehr kommerziell. Der Name "Wagner" verkauft sich gut, also schrieb er ihn auf den Titel. Nietzsche wollte mit dem Namen Wagner Geld verdienen und zettelte aus diesem Grund seinen eigenen Untergang an. Ganz egal was jemals vorgefallen ist bzw. überhaupt jemals vorgefallen sein könnte – niemals dürfen solche Interna in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Nietzsche begeht hier ein Sakrileg, welches ihn die Existenz kostet. Nuculeuz schreibt es bereits: "Nietzsche vergaß den magischen Aspekt". Seine Schriften gegen Wagner waren Verrat an seinem "Kreis".
Cosima gehörte nicht nur durch ihre Mutter Gräfin Marie d'Agoult (geb. de Flavigny), sondern auch durch Ihren ersten Mann Hans Guido von Bülow zum Adelsstand. Hinzu kommt, daß auch die Familie ihres Vaters, Franz Liszt, aus dem Geschlecht des Reichsfreiherrn von Listy hervorgeht.
Cosima ist nicht Freya, sondern Cosima. Sie stellt sich voll und ganz in den Dienst der wagnerische Sache, weil sie hier das Echo ihrer eigenen Frequenz wiederfindet und leben kann. Ein Typ wie Nietzsche ist nicht mehr als ein Kieselstein auf ihrem Weg.
Frage an e.r. . Was bewegt Dich an Nietzsche so sehr, daß Du Dich seinetwegen gegen Cosima stellen willst? Vielleicht willst Du das nochmal überdenken?
Auch Du verpaßt den magischen Aspekt. Wagner ist mehr als Musik, und jede Aufführung und Beschallung ist eine musikalische Rückkopplung zum Urfunken.
Intrigen, die der Sache dienten waren notwendig. Das lag nicht an Cosima, sondern an den vielen Vielen, die nicht begriffen worum es ging und geht.
Das "endgültig" solltest Du Dir wirklich überlegen. Cosima hatte ihre Gründe, und Nietzsche wußte nicht was er tat.
Das Kompliment nehme ich gerne an, und für Wagner zu streiten war mir stets eine Ehre.
Wagner verdient diese Skepsis nicht. Wagner war, von Friedrich II. mal abgesehen, der erste Mann, der das Chr**tentum offiziell demontierte. Ohne Wagner hätte es die ganzen heidnischen Bewegungen im ausgehenden 19. und anfangenden 20. Jh. nicht gegeben! Kein Guido von List ... und wie sie alle heißen.
Das Zitat ist ungeeignet, da es der Verspottung des G*ttes und der "gute Taten = Erlösung"-Mentalität dient. Zu diesem Zwecke hatte Wagner es gesagt. Trotzdem weiß ich was Du meinst, aber Du hättest ein anderes Zitat suchen müssen.
Nehmen wir mal Jean d'Arc als Beispiel. Ist sie eine Chr**tin? Oberflächlich betrachtet könnte man "ja" sagen. Niemals im Leben hat sie den Chr**ten-G*tt geleugnet. Posaunte ihren "Glauben" frei heraus und alle diese Dinge, die im Mittelalter üblich waren. Selbst auf dem Scheiterhaufen ließ sie sich noch das Kreuz vor Augen halten, damit "G*tt" ihr Kraft gebe, den Feuertod zu ertragen. Inzwischen ist sie sogar "selig" und "heilig" gesprochen. Trotzdem wohnte in Jean d'Arc eine andere Person, nennen wir sie Johanna, die durch Jean d'Arc wirkte und arbeitete. Man kann jetzt nicht die logische Jean d'Arc nehmen und sie verurteilen. Wer das tut, der weiß eben nicht was er tut. Und Jean d'Arc ist auf den ersten Blick ein eigentlich ziemlich deutlich-chr**tlicher Fall. Und jetzt ziehen wir die Parallele zu R. Wagner. Auch seine Logik ist das Produkt ihrer Zeit, aber durch den Körper und die Logik eines Wagners wirkt ein ganz anderes Genie. Wer das nicht versteht, der weiß nicht, wie die Welt funktioniert.
Nietzsche kam mit diesem "Perfekten Menschen" in Wagner in Berührung. Er wurde dadurch inspiriert und blühte auf. Leider entschied sich Neitzsche dann für die Niederungen, den Dünkel und den Neid. Das hat ihn verdorben und ihm seinen Schicksal zugeführt.
Zitat:@e.r. Wagner mag der Vater des schöpferischen Neuheidentums sein.
Das ist doch eine ganze Menge!!! Jemand, der sich inmitten einer chr**tlichen Welt auflehnt und einen wie Nietzsche erst inspiriert. Ist Dir jemals der Gedanke gekommen, daß es ohne Wagner keinen Nietzsche gegeben hätte? Wagners neuheidnische Schöpfungen und Bühnespiele waren es, die den Mut zur neuen-alten Religion in die Herzen der Menschen säten.
Zitat:Hätte er jedoch gleichzeitig bestimmte germanische Prinizipien verinnerlicht,
wäre der Konflikt zwischen ihm und Nietzsche wohl kaum durch Waschen schmutziger Wäsche ausgetragen worden,
Nietzsche war es, der die schmutzigen Bücher schrieb. Wagner vollzog den Bruch innerlich und redete nicht oder nur im engsten Kreis darüber. Erst Nietzsche trug den Fall in die Öffentlichkeit und wusch die schmutzige Wäsche. Nietzsche dachte diesbezüglich sehr kommerziell. Der Name "Wagner" verkauft sich gut, also schrieb er ihn auf den Titel. Nietzsche wollte mit dem Namen Wagner Geld verdienen und zettelte aus diesem Grund seinen eigenen Untergang an. Ganz egal was jemals vorgefallen ist bzw. überhaupt jemals vorgefallen sein könnte – niemals dürfen solche Interna in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Nietzsche begeht hier ein Sakrileg, welches ihn die Existenz kostet. Nuculeuz schreibt es bereits: "Nietzsche vergaß den magischen Aspekt". Seine Schriften gegen Wagner waren Verrat an seinem "Kreis".
Zitat:Was nun die Verdienste einer Von, einer welschen d'Agnoult angeht,
Cosima gehörte nicht nur durch ihre Mutter Gräfin Marie d'Agoult (geb. de Flavigny), sondern auch durch Ihren ersten Mann Hans Guido von Bülow zum Adelsstand. Hinzu kommt, daß auch die Familie ihres Vaters, Franz Liszt, aus dem Geschlecht des Reichsfreiherrn von Listy hervorgeht.
Zitat:so sind sie sicher nicht zu verachten, doch das Bild eines hehres Weibes wie Freya ist damit auch wieder nicht verbunden.
Cosima ist nicht Freya, sondern Cosima. Sie stellt sich voll und ganz in den Dienst der wagnerische Sache, weil sie hier das Echo ihrer eigenen Frequenz wiederfindet und leben kann. Ein Typ wie Nietzsche ist nicht mehr als ein Kieselstein auf ihrem Weg.
Frage an e.r. . Was bewegt Dich an Nietzsche so sehr, daß Du Dich seinetwegen gegen Cosima stellen willst? Vielleicht willst Du das nochmal überdenken?
Zitat:Was haben wir also von all dem? Etwas für die Bühne - Kunst - Schall und Rauch,
Auch Du verpaßt den magischen Aspekt. Wagner ist mehr als Musik, und jede Aufführung und Beschallung ist eine musikalische Rückkopplung zum Urfunken.
Zitat:und mittendrin Cosimaleinchen mit all ihren undurchsichtigen Intrigen.
Intrigen, die der Sache dienten waren notwendig. Das lag nicht an Cosima, sondern an den vielen Vielen, die nicht begriffen worum es ging und geht.
Zitat:Die ist jetzt bei mir unten durch. Pour de bon!
Das "endgültig" solltest Du Dir wirklich überlegen. Cosima hatte ihre Gründe, und Nietzsche wußte nicht was er tat.
Zitat:@Paganlord:
Daß Du Dich auf diese "logische Diskussion" einläßt zeigt, daß es Dir mit Wagner wirklich ernst ist. Das ist respektabel.
Das Kompliment nehme ich gerne an, und für Wagner zu streiten war mir stets eine Ehre.
Zitat:Ich betrachte beide - Wagner und Nietzsche mit Skepsis. Skepsis auf spiritueller Linie haben beide jedoch gehörig verdient.
Wagner verdient diese Skepsis nicht. Wagner war, von Friedrich II. mal abgesehen, der erste Mann, der das Chr**tentum offiziell demontierte. Ohne Wagner hätte es die ganzen heidnischen Bewegungen im ausgehenden 19. und anfangenden 20. Jh. nicht gegeben! Kein Guido von List ... und wie sie alle heißen.
Zitat:Nochmal zur Untermauerung wegen Parsival:
R. Wagner:
"Ich weiß nicht, wie G*tt mein Lebenswerk bewerten wird. In den letzten drei Wochen habe ich über fünfzig Partiturseiten vom Parsifal geschrieben und drei jungen Hunden das Leben gerettet. Warten wir ab, was gewichtiger auf die Waagschale drücken wird."
Das Zitat ist ungeeignet, da es der Verspottung des G*ttes und der "gute Taten = Erlösung"-Mentalität dient. Zu diesem Zwecke hatte Wagner es gesagt. Trotzdem weiß ich was Du meinst, aber Du hättest ein anderes Zitat suchen müssen.
Nehmen wir mal Jean d'Arc als Beispiel. Ist sie eine Chr**tin? Oberflächlich betrachtet könnte man "ja" sagen. Niemals im Leben hat sie den Chr**ten-G*tt geleugnet. Posaunte ihren "Glauben" frei heraus und alle diese Dinge, die im Mittelalter üblich waren. Selbst auf dem Scheiterhaufen ließ sie sich noch das Kreuz vor Augen halten, damit "G*tt" ihr Kraft gebe, den Feuertod zu ertragen. Inzwischen ist sie sogar "selig" und "heilig" gesprochen. Trotzdem wohnte in Jean d'Arc eine andere Person, nennen wir sie Johanna, die durch Jean d'Arc wirkte und arbeitete. Man kann jetzt nicht die logische Jean d'Arc nehmen und sie verurteilen. Wer das tut, der weiß eben nicht was er tut. Und Jean d'Arc ist auf den ersten Blick ein eigentlich ziemlich deutlich-chr**tlicher Fall. Und jetzt ziehen wir die Parallele zu R. Wagner. Auch seine Logik ist das Produkt ihrer Zeit, aber durch den Körper und die Logik eines Wagners wirkt ein ganz anderes Genie. Wer das nicht versteht, der weiß nicht, wie die Welt funktioniert.
Nietzsche kam mit diesem "Perfekten Menschen" in Wagner in Berührung. Er wurde dadurch inspiriert und blühte auf. Leider entschied sich Neitzsche dann für die Niederungen, den Dünkel und den Neid. Das hat ihn verdorben und ihm seinen Schicksal zugeführt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!