13.04.12007, 20:03
Hier ein Brief den Curio an Caesar sandte, während dieser sich im Winter noch in Gallien befand. Es handelt sich dabei um den ersten Konakt zwischen Ihnen. In dem Brief kann man den Charakter des Curios ganz gut erkennen und seine Liebe zu Fulvia !
"Es war eine glänzende Idee, Caesar, eine gesammelte Ausgabe Deiner Schriften über den Krieg in Gallien herauszugeben, so daß alle sie lesen können! Tatsächlich lesen sie alle, und die boni - vom Senat ganz zu schweigen - schäumen vor Wut. Cato brüllte, ein Prokonsul, der einen Krieg führe, von dem er auch noch behaupte, er sei ihm aufgezwungen worden, dürfte sich nicht so aufblasen und seine angeblichen Heldentaten durch die ganze Stadt posaunen. Aber niemand beachtet ihn, und die Exemplare finden so reißenden Absatz, daß es bereits eine Warteliste gibt. Na ja, kein Wunder. Deine Schriften sind so spannend wie Homers Ilias und haben außerdem den Vorteil, daß sie aktuell sind, von heutigen Ereignissen handeln.
Du weißt ja selbst, was für ein Ekel der zweite Konsul Marcus Marcellus ist. Fast alle klatschten Beifall, als Deine Volkstribunen ihm verboten, an den Kalenden des März über Deine Provinzen zu verhandeln. Du hast dieses Jahr wirklich ein paar gute Männer auf der Tribunenbank.
Ich war schockiert, als Marcellus dann noch verkündete, die Einwohner der von Dir gegründeten Kolonie Novum Comum seien keine römischen Bürger. Du seist nicht berechtigt, das römische Bürgerrecht zu verleihen, behauptete er - während Pompeius das darf! Daß Marcellus mit verschiedenem Maß misst, ist ja hinlänglich bekannt. Aber das der Senat verfügt, daß die Menschen in Gallia Cisalpina jenseits des Padus keine römsichen Bürger sind und auch nie sein werden - das ist Selbstmord. Trotz des Vetos der Tribunen war Marcellus nicht zu bremsen. Er ließ den Beschluß auf eine Bronzetafel schreiben und hängte ihn öffentlich auf der Rednerbühne aus.
Du weiß vermutlich nicht, was die Folge davon war: Das ganze LAnd von den Alpen im Norden Gallia Cisalpinas bis zum südlichen Fuß Italiens hat Angst. Die Menschen machen sich große Sorgen, Caesar. Die Einwohner der Städte des italienischen Gallien sagen, sie, die Rom so viele Tausende ihrer besten Soldaten gegeben hätten, müßten jetzt vom Senat erfahren, das sie nicht genug seien. Die Menschen südlich des Padus haben Angst, daß ihnen die Bürgerrechte aberkannt werden, während jene im Norden befürchten, das sie ihnen überhaupt nicht verliehen werden. Diese Angst herrscht überall, Caesar. In Kampanien habe ich Hunderte von Menschen sagen hören, Caesar solle wieder nach Italia zurückkehren, Caesar, der unermüdlichste Fürsprechen des gemeinen Volkes, den es jemals in Italien gegeben habe - er werde die Kränkung und himmelschreiende Ungerechtigkeit des Senats nicht hinnehmen. Die Angst wächst, aber glaube ja nicht, ich oder sonst jemand hätte diesen Holzköpfen im Lager der boni klarmachenn können, das sie mit dem Feuer spielen.
Unterdessen hockt dieser selbstzufriedene Trottel Pompeius wie eine Kröte in der Jauchegrube und tut, als ginge ihn das allein nichts an. Er für seinen Teil ist glücklich. Die eiskalte Harpyie Cornelia Metalla hat ihre Krallen so tief in sein dickes Fell gebohrt, daß er nickt, seufzt und angekrochen kommt, sobald sie ihm winkt. Womit ich übringens nicht an etwas Anstößiges denke. Im Gegenteil, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die beiden jemals in einem gemeinsamen Bett geschlafen haben, und ich bezweifle, das sie überhaupt eins haben.
Aber wieso schreibe ich Dir eigentlich, obwohl ich doch nie wirklich Dein Freund war? Nun, aus verschiedenen Gründen, und ich werde sie Dir offen nennen. Erstens habe ich die boni gründlich satt. Bisher dachte ich immer, alle , denen das mos maiorum so sehr am Herzen liegt, hätten selbst dann noch recht, wenn sie die entsetzlichsten politischen Fehler machten. Aber in den letzten Jahren habe ich sie, glaube ich, durchschaut. Sie schwafeln von Dingen, von denen sie - und das ist leider die Wahrheit - nicht das geringste verstehen, nur um ihre Charakterlosigkeit und Dummheit zu verbergen. Auch wenn um sie herum Rom zusammenfallen würde, würden sie tatenlos dastehen und es einen Teil des mos maiorum nennen, wenn jemand von einer Säule erschlagen würde.
Zweiten verabscheue ich Cato und Bibulus. Zwei so heuchlerische Schwätzer sind mir noch nicht begegnet. Obwohl sie nicht einmal eine Kuchenschlacht im Freudenhaus gewinnen könnten, verstehen sie es meisterhaft, Deine Bücher zu kritisieren - Du hättest das eine besser machen können, jenes schneller und das dritte geschickter. Ihr blinder Haß auf Dich ist mir ein Rätsel. Was hast Du ihnen angetan? Soviel ich weiß, nichts weiter, als sie so klein aussehen zu lassen, wie sie wirklich sind. Drittens warst Du als Konsul sehr anständig zu Publius Clodius. Sein Untergang war seine eigene SChuld. Der Hang seiner Familie zu unorthodoxem Handeln hat sich bei Clodius zu einer Art Wahnsinn ausgewachsen. Er wußte nicht, wann er aufhören musste. Inzwischen ist sein Tod über ein Jahr her, aber ich vermisse ihn noch immer, obwohl wir uns zum Schluss gestritten haben.
Der viert Grund ist sehr persönlich, obwohl er mit den ersten drei Gründen zusammenhängt. Ich habe schrecklich hohe Schulden, von denen ich aus eigener Kraft nicht mehr befreien kann. Als mein Vater letztes Jahr starb, dachte ich, das Problem würde sich von selbst lösen. Er hinterließ mir jedoch nichts. Ich weiß nicht, wohin sein Geld verschwunden ist, sicher ist nur, daß es weg war, nachdem er von seinem Leiden erlöst wurde. Alles, was ich geerbt habe, ist das Haus, und das ist hoch belastet. Die Geldverleiher mahnen mich immer gnadenloser, und die Beamten der Schatzkammer, auf die die Hypothek ausgestellt ist, drohen mit der Vollstreckung.
Dazu kommt, daß ich Fulvia heiratel will. Na also, höre ich Dich sagen, die Witwe von Publius Clodius ist doch eine der reichsten Frauen Roms, und wenn ihre Mutter stirbt - was nicht mehr lange dauern kann-, wird sie noch viel reicher sein. Aber, Casar, ich kann nicht die Frau heiraten, die ich seit Jahr und Tag mehr liebe als jede andere, solange ich bis zum Hals in Schulden stecke. Obwohl ich nie gedacht hätte, daß sie etwas für mich übrigen haben könnte, hat sie mir doch gestern einen deutlichen Wink gegeben, daß ich vollkommen geplättet war. Ich sehne mich schrecklich danach, Fulvia zu heiraten, aber ich kann nicht. Jedenfalls nicht, solange ich nicht selbst für mich aufkommen und ihr in die Augen schauen kann. Deshalb mache ich Dir einen Vorschlag. Angesichts der Entwicklungen in Rom brauchst du den fähigsten und brillantesten Volkstribunen, den Rom je hervorgebracht hat. Denn Deine Gegner sehnen die Kalenden des März nächsten Jahres herbei, wenn im Senat über Deine Provinzen entschieden wird. Grüchten zufolge wollen die boni alles dransetzen, sie Dir wegzunehmen und Dich - aufgrund des Fünfjahresgesetz - durch Ahenobarbus ersetzen. Er hat ja nach seinem Konsulat keine Provinzen übernommen, weil er zu reich und zu faul dazu war- Aber dafür, daß er Dich ersetzen kann, würde er auf den Händen der Placentia laufen.
Wenn Du meine Schulden bezahlst, Caesar, gebe ich Dir mein heiliges Ehrenwort als Scribonius Curio darauf, dasß ich der fähigste und brillanteste Volkstribun sein werde, den Rom je hervorgebracht hat, und stets in Deinen Deinem Interesse handeln werde. Solange ich im Amt wäre, würde ich alles tun, um die boni in Schach zu halten, und das ist kein leeres Versprechen. Ich brauche fünf Millionen."
"Es war eine glänzende Idee, Caesar, eine gesammelte Ausgabe Deiner Schriften über den Krieg in Gallien herauszugeben, so daß alle sie lesen können! Tatsächlich lesen sie alle, und die boni - vom Senat ganz zu schweigen - schäumen vor Wut. Cato brüllte, ein Prokonsul, der einen Krieg führe, von dem er auch noch behaupte, er sei ihm aufgezwungen worden, dürfte sich nicht so aufblasen und seine angeblichen Heldentaten durch die ganze Stadt posaunen. Aber niemand beachtet ihn, und die Exemplare finden so reißenden Absatz, daß es bereits eine Warteliste gibt. Na ja, kein Wunder. Deine Schriften sind so spannend wie Homers Ilias und haben außerdem den Vorteil, daß sie aktuell sind, von heutigen Ereignissen handeln.
Du weißt ja selbst, was für ein Ekel der zweite Konsul Marcus Marcellus ist. Fast alle klatschten Beifall, als Deine Volkstribunen ihm verboten, an den Kalenden des März über Deine Provinzen zu verhandeln. Du hast dieses Jahr wirklich ein paar gute Männer auf der Tribunenbank.
Ich war schockiert, als Marcellus dann noch verkündete, die Einwohner der von Dir gegründeten Kolonie Novum Comum seien keine römischen Bürger. Du seist nicht berechtigt, das römische Bürgerrecht zu verleihen, behauptete er - während Pompeius das darf! Daß Marcellus mit verschiedenem Maß misst, ist ja hinlänglich bekannt. Aber das der Senat verfügt, daß die Menschen in Gallia Cisalpina jenseits des Padus keine römsichen Bürger sind und auch nie sein werden - das ist Selbstmord. Trotz des Vetos der Tribunen war Marcellus nicht zu bremsen. Er ließ den Beschluß auf eine Bronzetafel schreiben und hängte ihn öffentlich auf der Rednerbühne aus.
Du weiß vermutlich nicht, was die Folge davon war: Das ganze LAnd von den Alpen im Norden Gallia Cisalpinas bis zum südlichen Fuß Italiens hat Angst. Die Menschen machen sich große Sorgen, Caesar. Die Einwohner der Städte des italienischen Gallien sagen, sie, die Rom so viele Tausende ihrer besten Soldaten gegeben hätten, müßten jetzt vom Senat erfahren, das sie nicht genug seien. Die Menschen südlich des Padus haben Angst, daß ihnen die Bürgerrechte aberkannt werden, während jene im Norden befürchten, das sie ihnen überhaupt nicht verliehen werden. Diese Angst herrscht überall, Caesar. In Kampanien habe ich Hunderte von Menschen sagen hören, Caesar solle wieder nach Italia zurückkehren, Caesar, der unermüdlichste Fürsprechen des gemeinen Volkes, den es jemals in Italien gegeben habe - er werde die Kränkung und himmelschreiende Ungerechtigkeit des Senats nicht hinnehmen. Die Angst wächst, aber glaube ja nicht, ich oder sonst jemand hätte diesen Holzköpfen im Lager der boni klarmachenn können, das sie mit dem Feuer spielen.
Unterdessen hockt dieser selbstzufriedene Trottel Pompeius wie eine Kröte in der Jauchegrube und tut, als ginge ihn das allein nichts an. Er für seinen Teil ist glücklich. Die eiskalte Harpyie Cornelia Metalla hat ihre Krallen so tief in sein dickes Fell gebohrt, daß er nickt, seufzt und angekrochen kommt, sobald sie ihm winkt. Womit ich übringens nicht an etwas Anstößiges denke. Im Gegenteil, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß die beiden jemals in einem gemeinsamen Bett geschlafen haben, und ich bezweifle, das sie überhaupt eins haben.
Aber wieso schreibe ich Dir eigentlich, obwohl ich doch nie wirklich Dein Freund war? Nun, aus verschiedenen Gründen, und ich werde sie Dir offen nennen. Erstens habe ich die boni gründlich satt. Bisher dachte ich immer, alle , denen das mos maiorum so sehr am Herzen liegt, hätten selbst dann noch recht, wenn sie die entsetzlichsten politischen Fehler machten. Aber in den letzten Jahren habe ich sie, glaube ich, durchschaut. Sie schwafeln von Dingen, von denen sie - und das ist leider die Wahrheit - nicht das geringste verstehen, nur um ihre Charakterlosigkeit und Dummheit zu verbergen. Auch wenn um sie herum Rom zusammenfallen würde, würden sie tatenlos dastehen und es einen Teil des mos maiorum nennen, wenn jemand von einer Säule erschlagen würde.
Zweiten verabscheue ich Cato und Bibulus. Zwei so heuchlerische Schwätzer sind mir noch nicht begegnet. Obwohl sie nicht einmal eine Kuchenschlacht im Freudenhaus gewinnen könnten, verstehen sie es meisterhaft, Deine Bücher zu kritisieren - Du hättest das eine besser machen können, jenes schneller und das dritte geschickter. Ihr blinder Haß auf Dich ist mir ein Rätsel. Was hast Du ihnen angetan? Soviel ich weiß, nichts weiter, als sie so klein aussehen zu lassen, wie sie wirklich sind. Drittens warst Du als Konsul sehr anständig zu Publius Clodius. Sein Untergang war seine eigene SChuld. Der Hang seiner Familie zu unorthodoxem Handeln hat sich bei Clodius zu einer Art Wahnsinn ausgewachsen. Er wußte nicht, wann er aufhören musste. Inzwischen ist sein Tod über ein Jahr her, aber ich vermisse ihn noch immer, obwohl wir uns zum Schluss gestritten haben.
Der viert Grund ist sehr persönlich, obwohl er mit den ersten drei Gründen zusammenhängt. Ich habe schrecklich hohe Schulden, von denen ich aus eigener Kraft nicht mehr befreien kann. Als mein Vater letztes Jahr starb, dachte ich, das Problem würde sich von selbst lösen. Er hinterließ mir jedoch nichts. Ich weiß nicht, wohin sein Geld verschwunden ist, sicher ist nur, daß es weg war, nachdem er von seinem Leiden erlöst wurde. Alles, was ich geerbt habe, ist das Haus, und das ist hoch belastet. Die Geldverleiher mahnen mich immer gnadenloser, und die Beamten der Schatzkammer, auf die die Hypothek ausgestellt ist, drohen mit der Vollstreckung.
Dazu kommt, daß ich Fulvia heiratel will. Na also, höre ich Dich sagen, die Witwe von Publius Clodius ist doch eine der reichsten Frauen Roms, und wenn ihre Mutter stirbt - was nicht mehr lange dauern kann-, wird sie noch viel reicher sein. Aber, Casar, ich kann nicht die Frau heiraten, die ich seit Jahr und Tag mehr liebe als jede andere, solange ich bis zum Hals in Schulden stecke. Obwohl ich nie gedacht hätte, daß sie etwas für mich übrigen haben könnte, hat sie mir doch gestern einen deutlichen Wink gegeben, daß ich vollkommen geplättet war. Ich sehne mich schrecklich danach, Fulvia zu heiraten, aber ich kann nicht. Jedenfalls nicht, solange ich nicht selbst für mich aufkommen und ihr in die Augen schauen kann. Deshalb mache ich Dir einen Vorschlag. Angesichts der Entwicklungen in Rom brauchst du den fähigsten und brillantesten Volkstribunen, den Rom je hervorgebracht hat. Denn Deine Gegner sehnen die Kalenden des März nächsten Jahres herbei, wenn im Senat über Deine Provinzen entschieden wird. Grüchten zufolge wollen die boni alles dransetzen, sie Dir wegzunehmen und Dich - aufgrund des Fünfjahresgesetz - durch Ahenobarbus ersetzen. Er hat ja nach seinem Konsulat keine Provinzen übernommen, weil er zu reich und zu faul dazu war- Aber dafür, daß er Dich ersetzen kann, würde er auf den Händen der Placentia laufen.
Wenn Du meine Schulden bezahlst, Caesar, gebe ich Dir mein heiliges Ehrenwort als Scribonius Curio darauf, dasß ich der fähigste und brillanteste Volkstribun sein werde, den Rom je hervorgebracht hat, und stets in Deinen Deinem Interesse handeln werde. Solange ich im Amt wäre, würde ich alles tun, um die boni in Schach zu halten, und das ist kein leeres Versprechen. Ich brauche fünf Millionen."
Manchmal muss man Grenzen überschreiten, um neue Wege zu schaffen!