Die Mark wird 860 – Geschichtsfälscher am Werk!
#6
Die Städte Lehnin und Brandenburg stehen symbolhaft für die Geschichte der Mark Brandenburg, nämlich dafür, wie im Mittelalter die Mark Brandenburg chr**tianisiert wurde. Ursprünglich besiedelten nämlich heidnische und slawische Stämme das Land östlich der Elbe. Nach einem gescheiterten Versuch um 950 n. d. Z. unternahmen die chr**tlichen Fürsten um 1150 einen erneuten Versuch und eroberten das Land. Anführend war der Askanier Albrecht der Bär. 1157 eroberte er die slawische ‚Brandenburg’. Er nannte sich fortan Markgraf von Brandenburg und machte die Stadt, die dann der Mark ihren Namen gab, zu seiner Residenz.

Von Lehnin ausgehend unterwarfen die Ch**sten (Zisterzienserabtei) das Land danach auch geistig. Es wurde missioniert, chr**tianisiert, verfolgt und getötet. Die bekannte Geschichte der ch**lichen Überredungskünste. Nachfolgend eine chronistische Übersicht der Ereignisse rund um die Mark Brandenburg, die früher die Nordmark genannt wurde.


Zeittafel Brandenburg

1100 Udo III. Markgraf der Nordmark führt einen erfolgreichen Feldzug gegen heidnische ostelbischen Stämme. Er erobert zeitweise Brandenburg.

1106 Udo III. Markgraf der Nordmark stirbt bei einer Beratung der sächsischen Fürsten (wahrscheinlich Gift). Sein Bruder Rudolf I. wird als Vormund seines Neffen Heinrich IV. Graf von Stade neuer Markgraf der Nordmark. Heinrich II. war der einzige Sohn von Lothar-Udo III. Markgraf der Nordmark.

1112 König Heinrich V. entzieht Markgraf Rudolf I. die Nordmark und belehnt Helperich von Plötzkau mit der Nordmark (bis zum Tode von Helperich im Jahre 1118). Helperich ist zu schwach und kann sich nicht durchsetzen.

1114 Heinrich II. übernimmt von seinem Onkel Rudolf I. die Nordmark und wird Markgraf. Heinrich II. heiratet Adelheid von Ballenstedt. Albrecht der Bär (späterer Markgraf aus dem Hause der Askanier) war der Bruder von Adelheid von Ballenstedt.

1115 König Heinrich V. wird in der Schlacht am Welfesholz bei Mansfeld (Nähe Pritzwalk im heutigen Brandenburg) gegen die Opposition thüringischer und sächsischer Fürsten entscheidend geschlagen und in seiner Macht geschwächt.

1123-24 Gründung des Bistums Lebus an der Oder durch den polnischen Fürsten Boleslaw III.

1124 Der Graf von Ballenstedt (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) bemächtigt sich der Niederlausitz.

1125 Beginn der chr**tlichen Ostkolonisation in das Land zwischen Elbe und Oder.

1127 Der Hevellerfürst Pribislaw (Pribislaw-Heinrich) schenkt das Gebiet der Zauche als Patengeschenk für den Sohn (Otto) von Graf Albrecht von Ballenstedt.

1128 Heinrich II. Markgraf der Nordmark stirbt ohne Erben zu hinterlassen. Albrecht der Bär, Schwager von Heinrich II., nimmt die Pflichten des Markgraf der Nordmark wahr. Offiziell wird Graf Udo von Freckleben, Sohn von Rudolf I., Markgraf der Nordmark.

1130 Kaiser Lothar III. setzt Albrecht den Bären als Markgraf der Nordmark ab (Graf Udo von Freckleben wurde durch Albrecht den Bären in der Nähe Ascherslebens erschlagen. Beide Grafen lagen seit 1129 wegen des Besitzes der Nordmark in blutiger Fehde.) Konrad von Plöztkau, Sohn des Helperich von Plötzkau, wird Markgraf der Nordmark. Dieser stirbt 1133 ohne Nachkommen.

1131 Streben von Graf Albrecht von Ballenstadt (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) nach der sächsischen Herzogswürde. König Lothar entzog Albrecht von Ballenstedt (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) daraufhin die Lausitz.

1133 Der Bischofssitz des Bistums Lebus wird errichtet (bis 1385 war Lebus Bischofssitz).

1134 Auf dem Reichstag zu Halberstedt belehnt Kaiser Lothar III. den askanischen Grafen Albrecht von Ballenstedt (später Albrecht der Bär – Markgraf von Brandenburg) mit der Nordmark. Das Lehen, später die Altmark gennant, umfasst die Gebiete westlich der Elbe, das sich im Westen bis in die Lüneburger Heide und im Norden bis ins Wendland erstreckt.

1136 Der Wettiner Markgraf Konrad II. von Meißen erhält Lausitz als Lehen. Albrecht Markgraf der Nordmark (später Albrecht der Bär – Markgraf von Brandenburg) unterwirft die heidnischen Stämme in der wendischen Prignitz und im wendischen Havelland.

1138 Albrecht Markgraf der Nordmark (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) bekommt das Herzogtum von Sachsen von König Konrad III. übertragen (bis 1142).

1142 Auf dem Fürstentag zu Frankfurt am Main verleiht König Konrad III. Albrecht Markgraf der Nordmark (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) die Erzkammerwürde.

Albrecht Markgraf der Nordmark (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg) erobert das Havelland. Erbvertrag mit dem kinderlosen Heveller-Fürsten Pribislaw von Brandenburg.

Pribislaw, gemeinhin Pribislaw-Heinrich genannt, (geb. um 1075; gest. 1150 in Brandenburg an der Havel) war der letzte slawische Herrscher in Brandenburg und – wie seine Frau Petrussa – Chr**t.

Pribislaw-Heinrichs Vorgänger Meinfried war ebenfalls bereits Ch**st gewesen, aber den sich aufbäumenden heidnischen Kämpfern erlegen. (Man könnte daraus folgern, daß Pribislaw-Heinrich selbst bereits als Kind die Taufe empfangen haben wird und nicht erst – wie es manche Chroniken glaubend machen wollen – als Fürst.)

Um sicherzustellen, daß nach ihm nicht wieder ein heidnischer Fürst regiere, setzte er, da er keinen leiblichen Erben hatte, Markgraf Albrecht – der Bär – als Nachfolger ein. Für Albrechts Sohn Otto war er Taufpate gewesen und hatte diesem bereits die Zauche, das Land südlich der Havel, als Patengeschenk vermacht.

Weiterhin wird bezeugt, daß er (Pribislaw-Heinrich) König gewesen sei und mit seiner Frau Petrussa (die ihren Namen offensichtlich vom Patron des Bistums Brandenburg herleitet) die königlichen Insignien in einem Reliquienschrein des Hl. Petrus in Leitzkau niedergelegt habe. Dieses Kronopfer wird als öffentliche Bekundung seiner G*ttergebenheit mit der Abwehr des sog. Wendenkreuzzuges 1147 gegen die einheimischen heidnischen Stämme in Verbindung gebracht. Die Krone würde bezeugen, daß er offiziell als Unterkönig und Vasall des Reiches eingesetzt worden war. Wer ihm allerdings die Insignien verlieh, ist unklar.

Pribislaw-Heinrich konnte sich offenbar gegenüber seiner weiterhin heidnischen Untertanen behaupten und starb 1150 eines natürlichen Todes. Von Altersschwäche niedergeworfen soll er Petrussa noch einmal fest zu Gemüte geführt haben, daß er Markgraf Albrecht die Stadt Brandenburg nach seinem Tode versprochen hätte. Somit hielt seine Witwe ihren toten Gatten drei Tage unbeerdigt zurück, und rief Albrecht herbei, der die Stadt Brandenburg gleichsam in erblicher Thronfolge in Besitz nahm. Dies alles geschah im Auftrag und Intrige der Kirche, die unbedingt verhindern wolte, daß ein heidnischer Landesherr das Land regieren würde.

Diese chr**tliche Macht ging jedoch noch einmal verloren, als Jaxa, ein Onkel Pribislaw-Heinrichs, die Gewalt über Brandenburg für kurze Zeit an sich riß. Ob Jaxa von Köpenick zum damaligen Zeitpunkt bereits chr**tianisiert gewesen war, ist nicht sicher belegt. Er entwickelte sich jedoch zum Gegenspieler Albrecht des Bärens, weshalb anzunehmen ist, daß Jaxa von Köpenick erst später den chr**lichen Glauben angenommen hat.

1144 Otto I., Sohn von Albrecht Markgraf der Nordmark (später Albrecht der Bär - Markgraf von Brandenburg), wird als Markgraf mitbelehnt.

1147 Wendenkreuzzug: Albrecht Markgraf der Nordmark und Konrad von Wettin ziehen gegen den heidnischen (später chr**tianisierten) Pommernherzog Ratibor. Die Prignitz und Ruppin kommen in askanische Hand. Der Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich setzt als seinen Nachfolger Albrecht Markgraf der Nordmark ein. Damit wird sein Gebiet weitgehend verschont vom Wendenkreuzzug.

1148 Zur Absicherung der Interessen im Elbe-Oder-Raum von Albrecht Markgraf der Nordmark wird sein Otto mit der Tochter von Ratibor von Pommern (Judith) verheiratet.

1149 Ratibor von Pommern läßt sich taufen und unterstützt die chr**lich-deutsche Besiedelung Pommerns.

1150 Nach dem Tod des Havellerfürsten Pribislaw-Heinrich übernimmt Albrecht Markgraf der Nordmark Brandenburg und das Hevellergebiet als Erbe. Jaxo von Köpenick macht gegenüber dem Markgrafen der Nordmark seine Ansprüche aus dem Erbe Pribislaw-Heinreich geltend. Jaxo von Köpenick gelingt es bis 1157 seine Macht zu erhalten.

1151 Das Bistum Havelberg wird wiederhergestellt.

1153 Der Wendenfürst Jaxo, von der Burg Köpenick, nimmt die Brandenburg durch Verrat (die Besatzer wurden bestochen und zum Schein als Gefangene nach Polen gebracht).

Erst nach jahrelangen schweren Kämpfen gelingt es Albrecht dem Bären im Frühjahr 1157, die Brandenburg zurückzuerobern. Die Lande Barnim und Teltow kommen unter Herrschaft von Albrecht Markgraf der Nordmark.

1157 Albrecht der Bär nimmt endgültig den Titel des Markgrafen von Brandenburg (marchio von Brandenborch) an. Die königliche Kanzlei erkennt die Änderung des nördlichen Markgrafentums vom Amtslehen zur Territorialherrschaft nicht an. Albrecht wird weiterhin als Marchio (oberster Gewalthaber und Würdenträger in einer Grenzmark) bezeichnet. Seine Residenz wird von Stendal nach Brandenburg verlegt.

1161 Das Bistum Brandenburg wird wiederhergestellt.

1165 Der Zisterzienserorden gründet mehrere Klöster in der Mark Brandenburg - Dobriluge (1165), Zinna (1171), Lebus (1175), Lehnin (1180), Chorin (1272), Himmelpfort (1299), um die heidnische Bevölkerung zu chr**tianisieren. Außerdem: Grundsteinlegung des Brandenburger Doms.

1170 Der Markgraf Albrecht (der Bär) stirbt am 18.11.1170 in Ballenstädt, sein Sohn Otto I. wird neuer Markgraf.

1172 Otto I. wird als Marchio in Brandenborch, Markgraf von Brandenburg, anerkannt.

1175 Neubau des Spandauer Burg (an der Stelle der heutigen Zitadelle).

1180 Markgraf Otto I. errichtet in der Zauche das Kloster Lehnin. Dieses wird zum Hauskloster der markgräflich-brandenburgischen Linie der Askanier.

1180-1181 Markgraf Otto I. unterstützt Kaiser Friedrich I im Kampf gegen Heinrich den Löwen. Dafür erhält Markgraf Otto I. die Hoheitsansprüche über Mecklenburg und Pommern vom Kaiser zugesprochen.

1184 Der Markgraf Otto I. stirbt, sein Sohn Otto II. wird neuer Markgraf.

1185 Das Land Dahme gelangt in den Besitz des Erzbistums Magdeburg.

1190 Der Deutsche Ritterorden wird als Hospitalgenossenschaft gestiftet. Im Jahr 1198 wird er in einen geistlichen Ritterorden umgewandelt.

1191 Die Hohenzollern werden Burggrafen von Nürnberg.

1191 Markgraf Otto II. von Brandenburg macht die askanischen Eigengüter der Kirche in Magdeburg zum Geschenk und erhält sie vom Erzbischof als Lehen zurück.

Burg und Stadt Gardelegen
Burg und Stadt Salzwedel
Die Hälfte von Burgward Kalbe an der Milde
Besitz in den Burgwarden Arneburg, Tangermünde und Osterburg
Besitz in der alten und neuen Wische
Propstei und Stadt Stendal
Die Städte Seehausen, Bambissen und Werben
Neustadt Brandenburg
Die Zauche
Die Schollene

1198/99 König Philipp bestätigt die Lehensherrschaft des Markgraf Otto II. über Pommern

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Paganlord - 08.02.12007, 15:07
RE: Die Mark wird 860 – Geschichtsfälscher am Werk! - von AmbiGatus - 13.02.12007, 22:15
[Kein Betreff] - von Rakowitza - 18.02.12007, 20:00
[Kein Betreff] - von AmbiGatus - 19.02.12007, 02:07
[Kein Betreff] - von Paganlord - 14.03.12007, 18:26
[Kein Betreff] - von Nordrun - 14.03.12007, 18:56
[Kein Betreff] - von Paganlord - 14.03.12007, 19:23
[Kein Betreff] - von Gast - 14.03.12007, 21:17

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