18.02.12007, 20:00
Oh, es fällt schwer sich zu so viel Unsinn zu äußern. Ich will nur versuchen zwei Dinge klar zu stellen.
1. Geschichte ist immer nur anhand von Quellen interpretierbar. Sagen taugen dazu nur sehr bedingt, sie sind nämlich nur Sekundärquellen und immer gefärbt vom Zeitgeist, also bestenfalls Quellen die etwas über den Zeitgeist aussagen. Die hier erwähnet Sage ist wohl kaum älter als 200 Jahre und ist somit als Aussage zu den Ereignissen 1157 fast wertlos.
2. Was in den Jahren 1100 – 1200 in der Havelländischen Landschaft geschehen ist ist nur mit wenigen Quellen nachzuvollziehen. Diese Quellen (schriftliche Hinterlassenschaften) sind natürlich aus Ch**stlicher Hand. Die „Wenden oder Slawen“ hier vom Stamme der Heveller hatten keine Schrift. Wir müssen uns also wohl oder übel auf die schriftlichen Quellen von Ch**sten verlassen. Die Quellen decken sich aber erstaunlich gut mit archäologischen Erkenntnissen.
Der letzte Hevellerfürst Pribislaw Heinrich war der Taufpate des Sohnes von Albrecht von Ballenstedt und damit mit einiger Sicherheit bereits von Ch**stlichem Glauben. Das Geschenk des Taufpaten war übrigens die Zauche, eine märkische Landschaft.
Das heißt, dass der Glaube nicht nur mit Kampf verbreitet werden musste, sondern auch auf anderem Wege Verbreitung gefunden hat. Ch**stliche Kulturtechniken wurden von dem Hevellerfürsten offenbar sehr geschätzt. Lange Zeit ist ein nebeneinander von Ch**sten und Wenden auf dem Territorium der Stadt Brandenburg nachweisbar. Unter Pribislaw’s Herrschaft wurden bereits Kirchen gebaut.
Pribislaw Heinrich starb 1150 und hat als Erben Heinrich von Ballenstedt eingesetzt.
Eine friedliche Übernahme eigentlich. Nur dass es auch Wendenfürsten gab denen das nicht gefiel und die deshalb die Burg Brandenburg gewaltsam an sich gebracht haben. Dabei ging es wohl weniger um Religion als mehr um Macht und Einfluss, aber vielleicht auch um Religion, wer weiß das heute so genau.
Heinich von Ballenstedt hat sich sein Erbe dann am 11. Juni 1157 wieder gewaltsam zurückerobert und nannte sich in einer Urkunde datiert auf den 03. Oktober 1157 erstmals (ästeste uns überlieferter Beweis) Kurfürst von Brandenburg.
Diese Ereignisse oder urkundlichen Belege feiern wir als Geburtsstunde der Mark Brandenburg. Das ist nicht der Beginn der besiedlung der Kulturgeschichte dieses Landstiches, das ist jedem klar der sich auch nur halbwegs ernsthaft mit Geschichte auseinander setzt.
Wenn Leute wie ihr an irgendwelchen Verfolgungstheorien leiden dann sollte das nicht mit Geschichte begründet werden. Das ist nicht besser als Sagen zu schreiben um das eigene Weltbild zu verbreiten.
Mit freundlichen Grüßen Rakowitza
1. Geschichte ist immer nur anhand von Quellen interpretierbar. Sagen taugen dazu nur sehr bedingt, sie sind nämlich nur Sekundärquellen und immer gefärbt vom Zeitgeist, also bestenfalls Quellen die etwas über den Zeitgeist aussagen. Die hier erwähnet Sage ist wohl kaum älter als 200 Jahre und ist somit als Aussage zu den Ereignissen 1157 fast wertlos.
2. Was in den Jahren 1100 – 1200 in der Havelländischen Landschaft geschehen ist ist nur mit wenigen Quellen nachzuvollziehen. Diese Quellen (schriftliche Hinterlassenschaften) sind natürlich aus Ch**stlicher Hand. Die „Wenden oder Slawen“ hier vom Stamme der Heveller hatten keine Schrift. Wir müssen uns also wohl oder übel auf die schriftlichen Quellen von Ch**sten verlassen. Die Quellen decken sich aber erstaunlich gut mit archäologischen Erkenntnissen.
Der letzte Hevellerfürst Pribislaw Heinrich war der Taufpate des Sohnes von Albrecht von Ballenstedt und damit mit einiger Sicherheit bereits von Ch**stlichem Glauben. Das Geschenk des Taufpaten war übrigens die Zauche, eine märkische Landschaft.
Das heißt, dass der Glaube nicht nur mit Kampf verbreitet werden musste, sondern auch auf anderem Wege Verbreitung gefunden hat. Ch**stliche Kulturtechniken wurden von dem Hevellerfürsten offenbar sehr geschätzt. Lange Zeit ist ein nebeneinander von Ch**sten und Wenden auf dem Territorium der Stadt Brandenburg nachweisbar. Unter Pribislaw’s Herrschaft wurden bereits Kirchen gebaut.
Pribislaw Heinrich starb 1150 und hat als Erben Heinrich von Ballenstedt eingesetzt.
Eine friedliche Übernahme eigentlich. Nur dass es auch Wendenfürsten gab denen das nicht gefiel und die deshalb die Burg Brandenburg gewaltsam an sich gebracht haben. Dabei ging es wohl weniger um Religion als mehr um Macht und Einfluss, aber vielleicht auch um Religion, wer weiß das heute so genau.
Heinich von Ballenstedt hat sich sein Erbe dann am 11. Juni 1157 wieder gewaltsam zurückerobert und nannte sich in einer Urkunde datiert auf den 03. Oktober 1157 erstmals (ästeste uns überlieferter Beweis) Kurfürst von Brandenburg.
Diese Ereignisse oder urkundlichen Belege feiern wir als Geburtsstunde der Mark Brandenburg. Das ist nicht der Beginn der besiedlung der Kulturgeschichte dieses Landstiches, das ist jedem klar der sich auch nur halbwegs ernsthaft mit Geschichte auseinander setzt.
Wenn Leute wie ihr an irgendwelchen Verfolgungstheorien leiden dann sollte das nicht mit Geschichte begründet werden. Das ist nicht besser als Sagen zu schreiben um das eigene Weltbild zu verbreiten.
Mit freundlichen Grüßen Rakowitza