30.11.12006, 18:20
Einer rasant wachsenden Bevölkerung im muslimischen Kulturkreis, in der die jungen, zum Großteil unterbeschäftigten Altersgruppen überwiegen und Feindbilder gegen den Westen und ein religiös angefeuerter Gewalt- und Todeskult sich weit verbreitet haben, steht eine schrumpfende und alternde Bevölkerung im Westen gegenüber, ausgerichtet auf Leitbilder eines hedonistischen Individualismus, die ein Ethos der Opferbereitschaft ausschließen. Das ist die Grundkonstellation, die nach allen vergleichbaren historischen Erfahrungen für die Zukunft ein Ansteigen interkultureller Gewalt – als Terrorismus, Bürgerkrieg, aber auch als Staatenkrieg – wahrscheinlich macht. Diese Auseinandersetzungen werden die westlichen Gesellschaften in ein anderes Verhältnis zu sich selbst hineinzwingen, und sie werden nur dann in ihnen bestehen können, wenn sie dabei auf Wirklichkeiten und Ideale ihrer selbst stoßen, für die sie bereit sind zu kämpfen und gegebenenfalls das Opfer des eigenen Lebens zu erbringen.
Friedrich Pohlmann
Friedrich Pohlmann
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!