zum Nachdenken
#3
Zitat:Soll ich weiterhin mit jemand Umgang pflegen, der mir mit seinem Verhalten schon gezeigt hat, das er charakterliche Eigenarten besitzt die mir nicht behagen?
Mit jemandem der mir als Vater, Bruder, Mann, Freund Schaden zugefügt hat?

Ist es nicht besser, zu solchen Menschen einen sauberen chirurgischen Cut zu vollziehen?

Menschen fügen sich immer mal wieder gegenseitig Schaden zu, jedenfalls kann das schon mal vorkommen. Mir ist dabei wichtig, dass derjenige wenigstens hinterher diesen angerichteten Schaden ehrlich bedauert, vielleicht sogar wiedergutzumachen sucht. Wenn dem nicht so ist, dann ist der Schaden für den anderen wirklich gewollt gewesen oder bewusst in Kauf genommen worden und nicht „nur“ aus Schwäche oder Unwissenheit geschehen, und in diesem Fall ist dann ein „sauberer chirurgischer Cut“, wie Du es nennst, meiner Meinung nach das Richtige.

Zitat:Wenn mir die Eigenarten eines solchen Charakters bekannt sind, muss ich mich dann auf die Mitte des Stromes mit ihm begeben?

Wenn einem jemand nicht wohlgesonnen ist, sondern sogar übel, und man begibt sich in dessen Abhängigkeit, na ja, das ist dann nicht sonderlich klug gehandelt. Also meine Antwort ist daher: Nein.


Zitat:Ich meine, verzeihen und vergessen ist die eine Sache, die man auch machen sollte um nicht selbst Schaden zu nehmen.

Vergessen sollte man keinesfalls, meine ich, man sollte es so lange deutlich erinnern, bis man von demjenigen eindeutige Zeichen erhält, dass er sein Handeln ehrlich bedauert. Nur dann kann man davon ausgehen, dass es nicht wiederholt werden wird, und dann kann man den Vorfall, die Vorfälle vergessen. Andernfalls begibt man sich darein, dass man das Gleiche mit dieser Person immer wieder erleben kann. Auch Verzeihen muß man m.E. nicht, wenn keine Zeichen des ehrlichen Bedauerns kommen. Man sollte allerdings nicht mit Wut oder gar Haß im Herzen umhergehen, sondern für sich selbst diese Angelegenheit abschließen und seine Schlüsse, die man daraus zieht, auch umsetzen, z.B. durch Kontaktabbruch. Verzeihen kann und sollte man, wenn der andere wie gesagt sein Handeln ehrlich bedauert. Bedauern aus Selbstmitleid, weil derjenige nun die Folgen seines Handelns tragen muß, dies allerdings genügt nicht.

Problematisch wird es meiner Meinung nach, wenn dann eine solche „persona non grata“ der Hilfe bedarf, und man selbst diese Hilfe leisten könnte und jemand anderer in deren Umfeld womöglich aber nicht. Soll man dann Hilfe leisten? Ich meine, ja, auch um nicht selbst eine (vielleicht auch nur gefühlte) Schuld auf sich zu laden. Allerdings gerät man dabei auch leicht in den Sog des Mitleids, und die klaren sinnvollen Grenzen können sich wieder verwaschen. Das ist eine Gratwanderung, und da muß man abwägen, sehen und erkennen, und dann entsprechend handeln, wie man am besten zurechtkommt mit der Situation.
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zum Nachdenken - von Neowulf - 29.06.12009, 02:18
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