01.01.12009, 13:39
Benu schrieb:Kann man seinen Körper überreinigen?Ja, denn Körperflüssigkeiten (Zellplasma, Lymphflüssigkeit, Blut, Speichel...) haben eine bestimmte Zusammensetzung, die über verschiedenste Mechanismen, wie zum Beispiel Osmotischen Druck aufrecht erhalten wird. Natrium spielt da wohl bestenfalls bei Hochleistungssportlern im Akut-Fall eine Rolle. Wasser spült halt nicht nur Giftstoffe aus dem Körper raus, sondern auch Nährstoffe.
Mal abgesehen davon sollte die natürliche Flüssigkeitsaufnahme zum Großteil auch über Obst und Gemüse erfolgen, weil hier durch jene Flüssigkeit verschiedenste Nähstoffe dem Körper zugeführt werden. Das reicht von Fruchtzucker, über die Vitamine und sogar den mitgeschleppten Schmutz, der mitunter wichtige Minerale und stoffwechselunterstützende Mikroorganismen enthält.
Außerdem geht es doch hier um 'Normalkost', um NATÜRLICHE Ernährung. WIE natürlich fühlt es sich denn an, 3 Liter Wasser über den Tag verteilt zu trinken???
Wenn man es Schluck für Schluck trinkt, dann hat man somit eine 'Ganztags-Beschäftigung' [Tiere würden so wohl verhungern].
Wenn man es Glas für Glas trinkt, dann verteilt es sich auf 12-15 Gläser über 12-15 Stunden. Das erscheint mir auch nicht viel natürlicher. Nebenbei hat man auch einen ständig gefüllten Magen. Zunächst klingt das ganz nett, vor allem wenn man Körpergewicht reduzieren will. Aber dies gilt nur so lang, wie man sich an die 3 Liter Wasser täglich hält. Fällt dies irgendwann weg, hat man sich an diesen Zustand des dauer-gefüllten Magens gewöhnt und greift anstelle des Wassers irgendwann zu anderen essbaren Dingen.
Die Wassermenge auf größeren Portionen getrunken, weil vielleicht Geduld oder Zeit fehlt, sehe ich gleichfalls als bedenklich, denn das Wasser sammelt sich doch zunächst im Magen, bevor es relativ zügig und nahezu unverbraucht über die Nieren abtransportiert wird. Der Magen gewöhnt sich an größere Füllmengen. Das zeigt sich dann irgendwann auch bei der Nahrungsaufnahme, indem das Sättingungsgefühl logischerweise später einsetzt.
Fakt ist, in der Natur trinken Tiere nur viel, wenn sie durch zu trockene Nahrung dazu gezwungen sind. Viele Raubtiere trinken sogar kaum Wasser, weil sie durch die Körperflüssigkeiten ihrer Beute den größten Teil ihres Flüssigkeitsbedarfes füllen.
Und Pflanzenfresser; zumindest bei unseren Pferden ist es so, dass sie bei nasser Weide auch fast nichts trinken, während sie in Heuzeiten jeweils 20-30l Wasser zu sich nehmen.
Orientiert man sich also an der Natur, dann sind 3 Liter Wasser bei "Zivilisations-Kost" zwar durchaus gesund, um die Folgen der Fehlernährung zu minimieren, bei Normalkost ist es jedoch eher unnatürlich.