15.03.12006, 09:40
Hallo Ajax,
leider kennst Du Dich gar nicht mit Snorri usw. aus, sonst würdest Du ihm nicht einen ch?istlichen Auftraggeber unterstellen.
Das hohe Alter und die Unverfälschtheit der Mythen in der Eddas erweist sich allein schon dadurch, daß es Parallelen z. B. bei den Parsen (Zarathustra) oder in den Veden gibt. Wenn z. B. die Jenseitsbrücke bereits in der Zend-Avesta zu finden ist, lange vor dem Ch?istentum, oder der Weltbaum schon in den ältesten Veden genannt und mit den gleichen Attributen beschrieben wird, dann kann man nicht einfach behaupten, Snorri hätte das frei erfunden. Dazu gibt es gute Bücher (ab und zu tut Lesen not), z. B. von Otto Sigfrid Reuter (Das Rätsel der Edda und der arische Urglaube, Sonta 1922) oder von Dr. Frederik Sander (Rigveda und Edda, Kopenhagen). Daß Snorri nur nominal, nicht innerlich, Ch?ist war, hatte ich schon gesagt.
Noch ein anderer Gedanke zu dem, was A***** angeführt hatte: Das Verhältnis der Skandinavisten zum Inhalt der Edda ist in etwa mit dem Verhältnis eines Materialprüfers zu einem historischen Gemälde vergleichbar: Der Materialprüfer kann zwar Farbe und Leinwand chemisch analysieren, er kann manchmal auch noch sagen, was in dem Bild dargestellt ist (bei Hieronymus Bosch hätte er allerdings schon größere Probleme), er kann aber nichts darüber sagen, ob der Maler einen vorhandenen Gegenstand abgemalt hat (und somit etwas Älteres getreulich überliefert), oder ob der Maler etwas Neues aus der eigenen Phantasie auf die Leinwand gebracht hat.
So ist es mit den Skandinavisten auch. Inhaltlich können bestenfalls die Religionswissenschaftler fundierte Aussagen zum Text der Eddas machen.
Lichtgruß, Geza
leider kennst Du Dich gar nicht mit Snorri usw. aus, sonst würdest Du ihm nicht einen ch?istlichen Auftraggeber unterstellen.
Das hohe Alter und die Unverfälschtheit der Mythen in der Eddas erweist sich allein schon dadurch, daß es Parallelen z. B. bei den Parsen (Zarathustra) oder in den Veden gibt. Wenn z. B. die Jenseitsbrücke bereits in der Zend-Avesta zu finden ist, lange vor dem Ch?istentum, oder der Weltbaum schon in den ältesten Veden genannt und mit den gleichen Attributen beschrieben wird, dann kann man nicht einfach behaupten, Snorri hätte das frei erfunden. Dazu gibt es gute Bücher (ab und zu tut Lesen not), z. B. von Otto Sigfrid Reuter (Das Rätsel der Edda und der arische Urglaube, Sonta 1922) oder von Dr. Frederik Sander (Rigveda und Edda, Kopenhagen). Daß Snorri nur nominal, nicht innerlich, Ch?ist war, hatte ich schon gesagt.
Noch ein anderer Gedanke zu dem, was A***** angeführt hatte: Das Verhältnis der Skandinavisten zum Inhalt der Edda ist in etwa mit dem Verhältnis eines Materialprüfers zu einem historischen Gemälde vergleichbar: Der Materialprüfer kann zwar Farbe und Leinwand chemisch analysieren, er kann manchmal auch noch sagen, was in dem Bild dargestellt ist (bei Hieronymus Bosch hätte er allerdings schon größere Probleme), er kann aber nichts darüber sagen, ob der Maler einen vorhandenen Gegenstand abgemalt hat (und somit etwas Älteres getreulich überliefert), oder ob der Maler etwas Neues aus der eigenen Phantasie auf die Leinwand gebracht hat.
So ist es mit den Skandinavisten auch. Inhaltlich können bestenfalls die Religionswissenschaftler fundierte Aussagen zum Text der Eddas machen.
Lichtgruß, Geza