09.02.12006, 03:01
Europa kämpft gegen den Tabak
Hamburg - Für Raucher wird es in Europa langsam eng: In immer mehr Ländern wird das Qualmen in der Öffentlichkeit stark eingeschränkt.
Jüngstes Mitglied in der Anti-Tabak-Fraktion ist Spanien.
Aus öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Cafés und Kneipen wurde der blaue Dunst etwa in Irland, Italien oder Schweden verbannt.
Jüngstes Mitglied in der Anti-Tabak- Fraktion ist Spanien: Ausgerechnet im einstigen "Raucherparadies" gilt seit Jahresbeginn eines der europaweit härtesten Gesetze gegen das Rauchen. Deutschland dagegen tut sich mit Verboten noch schwer.
Irland machte im April 2004 den Anfang und verschärfte als erstes EU-Mitgliedsland drastisch die Gesetze gegen den Qualm. Auf der grünen Insel gilt seither ein Rauchverbot am Arbeitsplatz - mit großen Auswirkungen vor allem für die 10 000 Pubs im Land, deren Gäste seither nicht mehr rauchen dürfen. Besitzern von Kneipen, Bars und Restaurants drohen Geldstrafen bis zu 3000 Euro, wenn gegen das Gesetz verstoßen wird.
Inzwischen haben weitere Länder mit ähnlichen Verboten nachgezogen oder planen Einschränkungen. In Deutschland genießen Raucher dagegen zumindest vorläufig noch Schonfrist. Ein generelles gesetzliches Rauchverbot ist nicht in Sicht, auch wenn beispielsweise in immer mehr Bahnhöfen das Rauchen verboten oder nur in speziellen Zonen erlaubt ist. Auf vielen Schulhöfen sind Zigaretten ebenfalls schon tabu. Bei Gaststätten wird weiterhin auf eine freiwillige Selbstverpflichtung gesetzt, nach der Nichtraucherzonen allmählich ausgeweitet werden.
In den EU-Mitgliedstaaten sterben nach Schätzung der Kommission in Brüssel mehr als eine halbe Million Menschen pro Jahr an den Folgen von Krankheiten, die mit Rauchen zusammenhängen. Europa hat dem Tabak daher den Kampf angesagt: Im Frühjahr 2005 startete die Anti-Rauch Kampagne "HELP", für die bis 2008 etwa 72 Millionen Euro bereit stehen. Mit Fernsehspots und einer eigenen Website sollen besonders Jugendliche und junge Erwachsene vom Tabak abgebracht werden.
Bereits im Dezember 2002 hatte der EU-Ministerrat ein umfassendes Tabakwerbeverbot auf den Weg gebracht, das für Internet, Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk ebenso gilt wie für das Sponsoring bei großen Sportveranstaltungen. Doch auch hier stellt sich die Bundesregierung quer und lässt das Verbot vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg überprüfen. Verhandelt wird dort seit Dezember 2005, eine Entscheidung wird Mitte dieses Jahres erwartet.
Trotz aller Bemühungen werfen Kritiker der EU eine Doppelmoral vor, da europäische Tabakbauern noch 2005 EU-Hilfen von rund einer Milliarde Euro pro Jahr beziehen. Die Kommission in Brüssel kündigte jedoch im Sommer 2005 an, dass dieser Betrag ab 2006 sinken soll.
Außerhalb Europas wird der Kampf gegen das Rauchen oft schon weitaus restriktiver geführt. Im US-Bundesstaat Kalifornien darf die Zigarette seit knapp zwei Jahren an einigen Stränden nicht mehr angesteckt werden. Die indische Regierung will den blauen Dunst vom Bildschirm und der Leinwand verbannen. Betroffen sind davon auch die beliebten "Bollywood"-Filme aus der Filmmetropole Bombay.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhängte zum 1. Dezember 2005 einen Einstellungsstopp für Raucher. Die Katholische Kirche machte bereits im Sommer 2002 kurzen Prozess: Seit diesem Zeitpunkt ist das Rauchen im Kirchenstaat nur noch im Freien erlaubt.
http://rhein-zeitung.de/on/06/02/02/service/gesundheit/t/rzo217854.html?markup=rzo217854
Hamburg - Für Raucher wird es in Europa langsam eng: In immer mehr Ländern wird das Qualmen in der Öffentlichkeit stark eingeschränkt.
Jüngstes Mitglied in der Anti-Tabak-Fraktion ist Spanien.
Aus öffentlichen Gebäuden, Restaurants, Cafés und Kneipen wurde der blaue Dunst etwa in Irland, Italien oder Schweden verbannt.
Jüngstes Mitglied in der Anti-Tabak- Fraktion ist Spanien: Ausgerechnet im einstigen "Raucherparadies" gilt seit Jahresbeginn eines der europaweit härtesten Gesetze gegen das Rauchen. Deutschland dagegen tut sich mit Verboten noch schwer.
Irland machte im April 2004 den Anfang und verschärfte als erstes EU-Mitgliedsland drastisch die Gesetze gegen den Qualm. Auf der grünen Insel gilt seither ein Rauchverbot am Arbeitsplatz - mit großen Auswirkungen vor allem für die 10 000 Pubs im Land, deren Gäste seither nicht mehr rauchen dürfen. Besitzern von Kneipen, Bars und Restaurants drohen Geldstrafen bis zu 3000 Euro, wenn gegen das Gesetz verstoßen wird.
Inzwischen haben weitere Länder mit ähnlichen Verboten nachgezogen oder planen Einschränkungen. In Deutschland genießen Raucher dagegen zumindest vorläufig noch Schonfrist. Ein generelles gesetzliches Rauchverbot ist nicht in Sicht, auch wenn beispielsweise in immer mehr Bahnhöfen das Rauchen verboten oder nur in speziellen Zonen erlaubt ist. Auf vielen Schulhöfen sind Zigaretten ebenfalls schon tabu. Bei Gaststätten wird weiterhin auf eine freiwillige Selbstverpflichtung gesetzt, nach der Nichtraucherzonen allmählich ausgeweitet werden.
In den EU-Mitgliedstaaten sterben nach Schätzung der Kommission in Brüssel mehr als eine halbe Million Menschen pro Jahr an den Folgen von Krankheiten, die mit Rauchen zusammenhängen. Europa hat dem Tabak daher den Kampf angesagt: Im Frühjahr 2005 startete die Anti-Rauch Kampagne "HELP", für die bis 2008 etwa 72 Millionen Euro bereit stehen. Mit Fernsehspots und einer eigenen Website sollen besonders Jugendliche und junge Erwachsene vom Tabak abgebracht werden.
Bereits im Dezember 2002 hatte der EU-Ministerrat ein umfassendes Tabakwerbeverbot auf den Weg gebracht, das für Internet, Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk ebenso gilt wie für das Sponsoring bei großen Sportveranstaltungen. Doch auch hier stellt sich die Bundesregierung quer und lässt das Verbot vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg überprüfen. Verhandelt wird dort seit Dezember 2005, eine Entscheidung wird Mitte dieses Jahres erwartet.
Trotz aller Bemühungen werfen Kritiker der EU eine Doppelmoral vor, da europäische Tabakbauern noch 2005 EU-Hilfen von rund einer Milliarde Euro pro Jahr beziehen. Die Kommission in Brüssel kündigte jedoch im Sommer 2005 an, dass dieser Betrag ab 2006 sinken soll.
Außerhalb Europas wird der Kampf gegen das Rauchen oft schon weitaus restriktiver geführt. Im US-Bundesstaat Kalifornien darf die Zigarette seit knapp zwei Jahren an einigen Stränden nicht mehr angesteckt werden. Die indische Regierung will den blauen Dunst vom Bildschirm und der Leinwand verbannen. Betroffen sind davon auch die beliebten "Bollywood"-Filme aus der Filmmetropole Bombay.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhängte zum 1. Dezember 2005 einen Einstellungsstopp für Raucher. Die Katholische Kirche machte bereits im Sommer 2002 kurzen Prozess: Seit diesem Zeitpunkt ist das Rauchen im Kirchenstaat nur noch im Freien erlaubt.
http://rhein-zeitung.de/on/06/02/02/service/gesundheit/t/rzo217854.html?markup=rzo217854
Sei!