27.08.12006, 11:00
Zitat:Du würdest also jemanden, der verletzt am Straßenrand liegt, keine Hilfe leisten?
Würdest Du dem "Opfer am Straßenrand" auch dann helfen, wenn Du wüßtest, daß derselbe Mensch in einem Jahr ein Mädchen vergewaltigen würde? Oder einem anderen Menschen Gewalt antun will? Oder wenn das geholfene Opfer nächste Woche seine Frau und seine Kinder umbringt? Oder er fährt bei einem Autounfall irgendeinen anderen Menschen tot? Er hätte das nicht tun können, wenn Du nicht geholfen hättest. Bist Du dann an dem Leid der Opfer schuld, die ohne Dich niemals zum Opfer geworden wären? Vielleicht ist er ja auch nur ein betrügerischer Geschäftsmann und er ruiniert nach seiner Genesung ein paar Existenzen? Vielleicht die von Leuten, die Du auch kennst und die Dir nahe stehen?
Niemand kann das wissen - was meine Phantasie hier ausgemalt hat. Und weil es eben niemand wissen kann, ist es das Beste, sich da herauszuhalten. Denn es geht Dich nichts an.
Nachsatz: Was das Opfer am Straßenrand betrifft, verpflichtet übrigens das Gesetz zur Hilfeleistung. Darauf will ich nochmal hinweisen. Der Alltag ist jedoch weit weniger dramatisch. Da geht es niemals um solche Extrembeispiele, wie Du sie hier ins Spiel gebracht hast. Statt dessen geht es in der alltäglichen Tatsächlichkeit um ganz penetrantes Einmischen und Bevormunden von Familie, Kollegen und Freunden. Schließlich weiß der "Helfer" und "Bevormunder" stets besser was gut für andere ist, als derjenige selbst. Also wird für andere gedacht gehandelt und erzwungen. Wenn das Deine tolle Welt ist, da kann ich persönlich gerne drauf verzichten.
Meine Grüße
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!