15.10.12009, 15:06
Hallo Glückskind,
ich finde nicht, daß ich an Dir vorbeirede, ich betrachte die Sache wie es aussieht nur anders.
Was das Ausspucken von versehentlich in den Mund genommenem Fleisch angeht, als Vegetarier macht man das zunächst ja deshalb, weil man kein Fleisch essen will. Aber macht man es wirklich notgedrungen, weil man sich ekelt?
Um Dir Deine „einfache Frage“ zu beantworten, ich finde sie hat durchaus weiterführendes Potential: Ja, ich kenne Ekel. Allerdings halte ich Ekel nicht für natürlich, sondern eben für erworben wie gesagt (z.B. anerzogen). Ekel ist emotional meiner Meinung nach, es ist kein neutrales Empfinden. Und noch mal zu mir: Ich esse nicht deshalb kein Fleisch, weil ich mich davor ekele (obwohl es auch bei mir manchmal vorkommt, wenn ich so einen Fleischbatzen sehe, was ich aber nicht begrüße und deshalb versuche, zu verarbeiten, damit der Ekel davor möglichst weggeht), sondern weil ich es nicht essen will. Es gibt auch Leute, die sch vor Gemüse ekeln und das angewidert ausspucken, wenn das auch vermutlich nicht so sehr häufig ist und vielleicht öfter auch nur spezielle Sorten betrifft. Bestimmte Religionszugehörige ekeln sich vielleicht häufiger vor Schweinefleisch, aber nicht zwingend gleichzeitig vor Fleisch generell. Usw.
Und weil der Ekel, wie alle Emotionen, so seine eigenen und dann nicht immer nur sinnvollen, Blüten treiben kann: Ich finde es erstrebenswerter nach seinem Empfinden und auch Wissen bewusst entschieden zu handeln und nicht wegen eines „Aufbäumens des Körpers“ in bestimmter Weise handeln zu müssen.
Weil der Ekel vor Würmern und Insekten eben auch anerzogen, erworben ist. Ich tendiere auch dazu, das unterschiedlich zu betrachten, Insekten, Spinnen usw. und Warmblüter, vermutlich auch Echsen. Ein Kind würde wohl kaum einer Maus den Kopf abbeißen und sie verschlingen, darüber würde man aufschrecken, ein Kind, das ein solches Verhalten zeigte, würde schnell zum Psychiater gebracht aus Angst vor seiner völligen Verrohung, vermuteten massiven Störung, unterdrückten Aggressionen oder so. Kinder lehnen es eher ab, Fleisch zu essen, sogar gewürzte und als Fleisch möglichst unkenntlich gemachte Wurst. Deshalb gibt es ja die „lustige Wurst mit Bärchengesicht“ u.ä., um sie zum Fleischessen zu bewegen.
Lieben Gruß
Inte
P.S.:
Nur weil einen etwas nicht ekelt, muß man es nicht „lecker“ finden. Oder findest Du alles „lecker“, was Dich nicht ekelt? (Ganz einfach Frage an Dich, Glückskind)
ich finde nicht, daß ich an Dir vorbeirede, ich betrachte die Sache wie es aussieht nur anders.
Was das Ausspucken von versehentlich in den Mund genommenem Fleisch angeht, als Vegetarier macht man das zunächst ja deshalb, weil man kein Fleisch essen will. Aber macht man es wirklich notgedrungen, weil man sich ekelt?
Um Dir Deine „einfache Frage“ zu beantworten, ich finde sie hat durchaus weiterführendes Potential: Ja, ich kenne Ekel. Allerdings halte ich Ekel nicht für natürlich, sondern eben für erworben wie gesagt (z.B. anerzogen). Ekel ist emotional meiner Meinung nach, es ist kein neutrales Empfinden. Und noch mal zu mir: Ich esse nicht deshalb kein Fleisch, weil ich mich davor ekele (obwohl es auch bei mir manchmal vorkommt, wenn ich so einen Fleischbatzen sehe, was ich aber nicht begrüße und deshalb versuche, zu verarbeiten, damit der Ekel davor möglichst weggeht), sondern weil ich es nicht essen will. Es gibt auch Leute, die sch vor Gemüse ekeln und das angewidert ausspucken, wenn das auch vermutlich nicht so sehr häufig ist und vielleicht öfter auch nur spezielle Sorten betrifft. Bestimmte Religionszugehörige ekeln sich vielleicht häufiger vor Schweinefleisch, aber nicht zwingend gleichzeitig vor Fleisch generell. Usw.
Und weil der Ekel, wie alle Emotionen, so seine eigenen und dann nicht immer nur sinnvollen, Blüten treiben kann: Ich finde es erstrebenswerter nach seinem Empfinden und auch Wissen bewusst entschieden zu handeln und nicht wegen eines „Aufbäumens des Körpers“ in bestimmter Weise handeln zu müssen.
Zitat:Also ich kann mich noch gut erinnern wie in meiner Kindheit ein Dreikäsehoch aus der Nachbarschaft einen Regenwurm, den er im Garten entdeckt hat verspeiste.
Weil der Ekel vor Würmern und Insekten eben auch anerzogen, erworben ist. Ich tendiere auch dazu, das unterschiedlich zu betrachten, Insekten, Spinnen usw. und Warmblüter, vermutlich auch Echsen. Ein Kind würde wohl kaum einer Maus den Kopf abbeißen und sie verschlingen, darüber würde man aufschrecken, ein Kind, das ein solches Verhalten zeigte, würde schnell zum Psychiater gebracht aus Angst vor seiner völligen Verrohung, vermuteten massiven Störung, unterdrückten Aggressionen oder so. Kinder lehnen es eher ab, Fleisch zu essen, sogar gewürzte und als Fleisch möglichst unkenntlich gemachte Wurst. Deshalb gibt es ja die „lustige Wurst mit Bärchengesicht“ u.ä., um sie zum Fleischessen zu bewegen.
Lieben Gruß
Inte
P.S.:
Zitat:(Fändest Du ein vor Dir liegendes aufgerissenes totes Tier etwa lecker?)
Nur weil einen etwas nicht ekelt, muß man es nicht „lecker“ finden. Oder findest Du alles „lecker“, was Dich nicht ekelt? (Ganz einfach Frage an Dich, Glückskind)