15.01.12007, 10:43
Zitat:Wie ist es denn mit der Neutralität in einer Familie??
Mein Gedanke speziell ist jetzt folgender: In einer Eltern-Kind-Beziehung ist es nun mal denke ich nicht einfach sich dem Kind gegenüber neutral zu verhalten! Besonders bei Kleinkindern ist es ja so, das sie noch nicht wirklich "entscheiden" können. Müsste man das Kind jetzt sich selbst überlassen um neutral zu sein? Geht das überhaupt? Ich hoffe ihr versteht was ich meine...
Hallo Llynya,
schau in die Natur. Kinder lernen durch Nachahmung. Lebe ihnen das vor, was du selbst als den richtigen Weg empfindest. Wildtierkinder haben fast Narrenfreiheit. Gemaßregelt wird von den anderen Sippen-/Rudel-/Herdenmitgliedern nur wenn Gefahr im Verzuge ist oder wenn es Zeit ist kleinen Emporlingen soziale Strukturen zu verdeutlichen.
Kinder haben gar nicht das Bedürfnis sich selbst überlassen zu bleiben. Je kleiner sie sind desto mehr müssen wir uns als "Säugetiere" um ihre körperlichen Bedürfnisse kümmern. Schwierig wird es in unserer Zivilisation erst, wenn das Kind mehr braucht als satt, sauber, Körperkontakt.
Die vielen Verbote und Gebote, mit denen Kinder in der Regel konfrontiert werden, verbiegen und manipulieren im Höchstmaße die Persönlichkeit.
Kinder sollten so früh wie möglich und so oft wie möglich eigene Entscheidungen treffen können.
Betrachtet man Kinder als intelligente Gäste und nicht als Eigentum, so erklärt man ihnen die Welt und die einfachen Zusammenhänge und läßt sie entscheiden. (schon 3-Jährige sind fähig Entscheidungen zu treffen - in ihrem Rahmen).
Nur so lernt der Mensch frühzeitig, dass eigenes Handeln Konsequenzen und Wirkungen hervorruft. (z.B. ist es besser ein Dreijähriger fährt mit seinem Bobby-Car abschüssig gegen den Baum aus Selbstüberschätzung, als ein 18 Järiger mit seinem 1. Auto).
Je mehr man fähig ist (seine) Kinder als eigenständige Persönlichkeiten wahrzunehmen, desto neutraler kann die eigene Haltung sein.
Da wir Kinder vor der Umwelt nicht bewahren können müssen wir den Mut haben Kinder aus unserem eigenen Käfig von Sorge und Angst (und daraus resultierender Kontroll- und Manipuliersucht) zu entlassen.
Vollkommene Neutralität ist nicht möglich, da wir als Vorbilder und logisch Erklärende immer auch ein Wertesystem vertreten. Aber unsere Emotionen sollten dabei zurücktreten, damit "unser Gast" auch wirklich eine Wahl hat.
Das Thema ist ein weites Feld
Lieben Gruß SIMETRA