02.06.12005, 14:57
dabei sind das mit den armseligen fischerhuetten doch genau die bilder, mit denen sie mit ihrer mitleidsmasche ausgeschwaermt sind. und jeder der geld gab dachte wohl, dass damit die huetten dieser menschen wieder aufgebaut werden oder neues boot von gekauft .... denkste - die werden jetzt mit hilfe der spendengelder abgeschafft. das ist wirklich ein unglaublicher vorfall.
man findet kaum etwas dazu im internet. das ist mal wieder typisch! lediglich bei monitor habe ich einen bericht dazu gefunden. dieser bericht ist fuer meinen geschmack noch viel zu sanft - angesichts dieser ungeheuerlichkeit, die da vor den augen der welt passiert.
statt klartext zu sprechen, wird das Thema in den medien untergebuttert. von den "spendenbuergern" bekommt das keiner mit, was er angerichtet hat mit seiner bloeden spenderei. trotzdem hier der bericht aus dem ard-monitor
Milliardenhilfe für Sri Lanka: Werden die Fischer allein gelassen?
Bericht: Georg Restle, Caterina Priesner
Sonia Mikich: "Tag 19 nach der Tsunami-Katastrophe. Wie kann Hilfe verbindlich und nachhaltig aussehen? Die Bundesregierung engagiert sich besonders für Sri Lanka, Hunderttausende von einfachen Fischern haben ihre Lebensgrundlage verloren. Jetzt drohen diese Menschen doppelt bestraft zu werden. Niemand kümmert sich so recht um ihre ganz realen Interessen.
Investoren, also Großbanken und Touristikunternehmen peilen Hotelneubauten und Fischereifabriken an und nicht unbedingt den neuen Motor für ein Holzboot.
Georg Restle und Caterina Priesner mit einer kleinen Geschichte über Verlierer der Spenden-Flut."
Der Strand von Berowala, 50 km südlich von Sri Lankas Hauptstadt Colombo. Hier lebten vor der Flutkatastrophe vor allem Kleinfischer, denen das Meer ihren Lebensunterhalt sicherte. Ranjith Premasiri hat noch Glück gehabt. Zwar haben die Tsunamis sein Boot schwer beschädigt, aber er und sein Sohn sind mit dem Leben davongekommen. Auch wenn es knapp war.
Ranjith Premasiri: "Unser Kutter ist von der ersten Welle ins Meer gerissen worden. Wir wollten gerade mit einem kleinen Boot hinterher. Dann haben wir die nächste Welle kommen sehen und sind schnell wieder zurück ans Land, um uns in Sicherheit zu bringen."
Für Ranjith Premasiri gibt es nur ein Ziel: So schnell wie möglich will er wieder hinaus aufs Meer. Trotz der Katastrophe. Seit vielen Generationen leben die Menschen hier vom Fischfang. Ein Leben woanders ist für sie nicht vorstellbar.
Hermann Kumara und Sarath Fernando vertreten die Interessen der Kleinfischer in Sri Lanka. Sie wollen, dass die Fischer bei den Wiederaufbauplänen des Landes beteiligt werden.
Sarath Fernando, Kleinfischer-Gewerkschaft: "In Sri Lanka sind vor allem die armen Kleinfischer von der Katastrophe getroffen worden. Viele von ihnen sind tot, fast alle haben Familienmitglieder verloren, ihr Hab und Gut ist vollständig zerstört. Sie müssen jetzt erst mal selbst auf die Beine kommen. Und dann sind sie es, die auch das Land wieder aufbauen müssen."
Von den Hütten der Fischer ist nur noch Schutt übrig. Den Überlebenden droht jetzt die zweite Katastrophe. Denn dorthin, wo ihre Familien seit Generationen lebten, dürfen sie nicht mehr zurück. Die Regierung hat verfügt, dass in einer breiten Küstenzone niemand mehr siedeln darf. Hunderttausende wissen nicht, wo sie jetzt hin sollen.
Martin Bröckelmann-Simon, Misereor-Hilfswerk: "Je weiter man die Zone ins Hinterland verlegt, desto schwieriger wird es für die Kleinfischer. Weil sie den Zugang zum Meer brauchen, und weil sie eben auch nah am Wasser sein müssen. Und hinzu kommt als Problem für die Fischer noch, dass sie möglicherweise keine Dokumente hatten, viele Arme haben keine Besitztitel, obwohl sie seit Generationen an einem Platz wohnen, oder sie diese Dokumente im Wasser verloren haben. Und die Erfahrungen auch in anderen Katastrophen zeigen sehr deutlich, dass in solchen Situationen die Gunst der Stunde genutzt wird, um gerade den Ärmsten der Armen ihre Rechte wegzunehmen, Land anders zu nutzen und den Armen den Zugang zum Land zu verhindern."
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=655&sid=123
man findet kaum etwas dazu im internet. das ist mal wieder typisch! lediglich bei monitor habe ich einen bericht dazu gefunden. dieser bericht ist fuer meinen geschmack noch viel zu sanft - angesichts dieser ungeheuerlichkeit, die da vor den augen der welt passiert.
statt klartext zu sprechen, wird das Thema in den medien untergebuttert. von den "spendenbuergern" bekommt das keiner mit, was er angerichtet hat mit seiner bloeden spenderei. trotzdem hier der bericht aus dem ard-monitor
Milliardenhilfe für Sri Lanka: Werden die Fischer allein gelassen?
Bericht: Georg Restle, Caterina Priesner
Sonia Mikich: "Tag 19 nach der Tsunami-Katastrophe. Wie kann Hilfe verbindlich und nachhaltig aussehen? Die Bundesregierung engagiert sich besonders für Sri Lanka, Hunderttausende von einfachen Fischern haben ihre Lebensgrundlage verloren. Jetzt drohen diese Menschen doppelt bestraft zu werden. Niemand kümmert sich so recht um ihre ganz realen Interessen.
Investoren, also Großbanken und Touristikunternehmen peilen Hotelneubauten und Fischereifabriken an und nicht unbedingt den neuen Motor für ein Holzboot.
Georg Restle und Caterina Priesner mit einer kleinen Geschichte über Verlierer der Spenden-Flut."
Der Strand von Berowala, 50 km südlich von Sri Lankas Hauptstadt Colombo. Hier lebten vor der Flutkatastrophe vor allem Kleinfischer, denen das Meer ihren Lebensunterhalt sicherte. Ranjith Premasiri hat noch Glück gehabt. Zwar haben die Tsunamis sein Boot schwer beschädigt, aber er und sein Sohn sind mit dem Leben davongekommen. Auch wenn es knapp war.
Ranjith Premasiri: "Unser Kutter ist von der ersten Welle ins Meer gerissen worden. Wir wollten gerade mit einem kleinen Boot hinterher. Dann haben wir die nächste Welle kommen sehen und sind schnell wieder zurück ans Land, um uns in Sicherheit zu bringen."
Für Ranjith Premasiri gibt es nur ein Ziel: So schnell wie möglich will er wieder hinaus aufs Meer. Trotz der Katastrophe. Seit vielen Generationen leben die Menschen hier vom Fischfang. Ein Leben woanders ist für sie nicht vorstellbar.
Hermann Kumara und Sarath Fernando vertreten die Interessen der Kleinfischer in Sri Lanka. Sie wollen, dass die Fischer bei den Wiederaufbauplänen des Landes beteiligt werden.
Sarath Fernando, Kleinfischer-Gewerkschaft: "In Sri Lanka sind vor allem die armen Kleinfischer von der Katastrophe getroffen worden. Viele von ihnen sind tot, fast alle haben Familienmitglieder verloren, ihr Hab und Gut ist vollständig zerstört. Sie müssen jetzt erst mal selbst auf die Beine kommen. Und dann sind sie es, die auch das Land wieder aufbauen müssen."
Von den Hütten der Fischer ist nur noch Schutt übrig. Den Überlebenden droht jetzt die zweite Katastrophe. Denn dorthin, wo ihre Familien seit Generationen lebten, dürfen sie nicht mehr zurück. Die Regierung hat verfügt, dass in einer breiten Küstenzone niemand mehr siedeln darf. Hunderttausende wissen nicht, wo sie jetzt hin sollen.
Martin Bröckelmann-Simon, Misereor-Hilfswerk: "Je weiter man die Zone ins Hinterland verlegt, desto schwieriger wird es für die Kleinfischer. Weil sie den Zugang zum Meer brauchen, und weil sie eben auch nah am Wasser sein müssen. Und hinzu kommt als Problem für die Fischer noch, dass sie möglicherweise keine Dokumente hatten, viele Arme haben keine Besitztitel, obwohl sie seit Generationen an einem Platz wohnen, oder sie diese Dokumente im Wasser verloren haben. Und die Erfahrungen auch in anderen Katastrophen zeigen sehr deutlich, dass in solchen Situationen die Gunst der Stunde genutzt wird, um gerade den Ärmsten der Armen ihre Rechte wegzunehmen, Land anders zu nutzen und den Armen den Zugang zum Land zu verhindern."
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=655&sid=123
EigenSinnige Frauen