01.10.12004, 11:17
Elbin schrieb:Du hast gleich zwei Punkte angeführt.... bei denen ich nicht so recht weiß ob sie nicht eher ein Widerspruch sind? Nach außen soll die Frau dem Manne den aktiven Part lassen (was ich nachvollziehen kann, steht doch Weiblichkeit auch für das Passive, Empfangende), wie aber paßt diese Passivität, wenn sie den Mann daheim instruiert? Diese beiden Vorschläge zusammen, erwecken in mir das Bild, daß die Aktivität des Mannes nur eine scheinbare ist, und die eigentliche Lenkung bei der Frau liegt. (da fällt mir folgendes Zitat zu ein "hinter jedem starken Mann steht eine Frau" )
Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Für das natürliche Funktionieren einer
Beziehung ist m. E. nach Voraussetzung, daß einer oder beide Menschen sich dem selben Lebenszweck hingeben, bzw. die Ziele des anderen zu ihren eigenen machen. Das ergibt das Aufeinander-Abgestimmtsein der Ziele. Die Ausrichtung des Zwecks ist der Zustand, aus dem eine mächtige Beziehung geformt werden kann.
In den meisten Fällen gibt es einen Macht-Geber (in der Regel die Frau) und einen Macht-Empfänger (in der Regel der Mann). Macht zu haben ist für den Macht-Empfänger mit keinerlei falschem Stolz verbunden, er erinnert sich stets, woher sie kam. Derjenige, der sich hingibt und Macht abgibt, tut das bedingungslos - nichts, was der Empfänger tun kann, wird Machtverlust zur Folge haben. Der Empfänger nimmt diese Macht und benutzt sie, um die Beziehung in Perfektion zu manifestieren. Beide sind in ihrem Erleben der Beziehung befriedigt, ein Zustand der Verpflichtung und Loyalität existiert.
Normalerweise wird der Macht-Empfänger, der sichtbare Kanal, durch den an die Welt Macht in Form von Beiträgen weitergegeben wird, betrachten. Dies ist jedoch nur dem Anschein nach so. Jeder aus einer solchen Beziehung stammende Beitrag zur Welt kann bis zu seiner Machtquelle zurückverfolgt werden.
Wie gesagt, dies wäre meiner Meinung nach der natürliche Zustand einer Beziehung. Es gibt natürlich unterschiedliche Wege, um ein solches Funktionieren zu verhindern, wie z.B. die Macht-Quelle gibt ihre Macht unter der Bedingung, daß sie auf eine bestimmte Art verwendet werden muß, andernfalls sie sie zurücknimmt, sprich, die Unterstützung zurückzieht. Oder der Macht-Empfänger vergißt, woher sie kam und erkennt die Quelle nicht an. Oder einer/beide sind nicht bereit mit ihrer Position des Macht-Gebers oder -Empfängers in der Beziehung zufrieden zu sein, etc., etc..
Ich meine mich auch zu entsinnen, daß die alten Ägypter eben um dies symbolisch auszudrücken, oft bildlich oder in Form von Statuen den Pharao auf dem Thron sitzend, die Gemahlin des Pharaos neben oder hinter dem Thron stehend darstellten.
Gruß,
Abnoba