Kräuterecke
#31
Minzen

Aromatische Minzen bereichern schon seit tausenden von Jahren die Gärten, und trotzdem lassen Duft und Farben noch immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten entstehen. Daß man schon damals die Wertigkeit der Minze zu schätzen wußte, beweisen uns z.B. engl. Seeleute, die ihr Trinkwasser an Bord mittels Minzezugaben länger frisch hielten.
Da sich Minzen sehr leicht kreuzen lassen, hat so manchen die Sammelleidenschaft gepackt. Am bekanntesten sind die mentholhaltigen Minzen, die man natürlich an ihrem intensiven Minzearoma erkennt - angeführt von der Pfefferminze (Mentha x piperita) und der Spear-Minze (Mentha spicata). Die sognenannten Fruchtminzen enthalten weniger Menthol, so beherbergen Zitronen-, Grapefruit-, Ananas-,Orangen- und sogar Schokoladen-Minze eher liebliche Düfte. Alle sind bestens zum Würzen und Garnieren von Süßspeisen, für Eistee oder Fruchteis geeignet.
In einen Kräutergarten bringen solche Minzen ganz gewiß eine erfrischende Abwechselung.
Die Neigung der Minzen, sich schnell im Beet auszubreiten, kann man einfach begrenzen. In einen Eimer gepflanzt, der anschließend im Beet versenkt wird, hält man sie im Zaum. Als winterharte und mehrjährige Staude müssen sie dann jedoch regelmäßig alle 2 Jahre geteilt und mit frischer Erde versorgt werden. Nicht eingesenkt lassen sich die Töpfe auch auf Balkon und Terrasse kultivieren. Immer benötigen sie einen halbschattigen Platz und ausreichende Wassergaben.

Minze schneidet man, kurz bevor sie zu blühen beginnt und hängt sie zum Trocknen dunkel und luftig auf. Ideal sind dazu z.B. Dachböden.

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#32
Weil der Reim so schön ist, möchte ich ihn hier reinstellen:

Kräuterweiblein gibt´s nicht mehr,
sie kamen früher von weit her.
Heute dient dem gleichen Zwecke
im Garten eine Kräuterecke.

Blinzeln
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#33
Kräuter - vielseitig und unentbehrlich

Aromatische Kräuter sind nicht nur das i-Tüpfelchen in der Küche, sondern auch bedeutsam für die Haus- und Gartenapotheke (siehe Kräuter-Rezepte-Ordner).
Viele Arten schützen in Beet andere Nutzpflanzen vor Krankheiten, wehren Schädlinge ab oder können nach Verarbeitung zu Auszügen und ähnlichen für den Pflanzenschutz verwendet werden.


Nun eine Zusammenfassung der beliebtesten Küchenkräuter:

<span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'><span style='color:green'>BASILIKUM</span></span></span>
(Ocimum basilicum)

Einjährig. Aussat III-IV.
Ernte frischer Blätter vor der Blüte. Geschmack aromatisch, pfefferähnlich, leicht süß.
Schädlingsabwehrend zwischen Tomaten.


<span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'><span style='color:green'>BORRETSCH</span></span></span>
(Borago officinialis)

Einjährig. Aussat III-IV.
Ernte der jungen Blätter; Blüten eßbar. Geschmack leicht salzig; gurkenähnlich. Bienenweide.
Schutzpflanze gegen Läuse zwischen Salaten und Erdbeeren.


<span style='font-family:Arial'><span style='font-size:8pt;line-height:100%'><span style='color:green'>DILL</span></span></span>
(Anethum graveolens)

Einjährig. Aussaat IV-V.
Ernte der frischen Blätter und reifen Samen. Geschmack der Blätter frisch-aromatisch, der Samen kümmelähnlich.
Aromaverstärkend und schädlingsabwehrend zwischen Salaten, Erbsen, Zwiebeln, Kohl, Möhren und Gurken.

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#34
<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>ESTRAGON</span></span>
(Artemisia dracunuculus)

Ausdauernde Staude. Pflanzung IV/ VIII-IX.
Ernte der jungen Blätter. Geschmack bittersüß, würzig. Winterschutz nötig!


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>KERBEL</span></span>
(Anthriscus cerefolium)

Einjährig. Aussaat III-VIII in zweiwöchigen Abstand.
Ernte der jungen Blätter vor der Blüte. Geschmack würzig-süßlich, anisähnlich.
Aromaverstärkend zwischen Tomaten und Salaten.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>LIESTÖCKEL</span></span>
(Levisticum officinale)

Ausdauernde Staude. Pflanzung IV/ IX. Geschmack kräftig-würzig, sellerieähnlich ("Maggikraut").
Erntefrischer Blätter und Stengel.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>MAJORAN</span></span>
(Origanum majorana)

Ausdauernde Staude, wird aber nur als einjährig gezogen.
Aussaat V, Pflanzung V. Geschmack kräftig-würzig, stark aromatisch.
Ernte der frischen Blätter bei beginnender Blüte.
Als Tee wirksam gegen Ameisen.
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#35
<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>OREGANO</span></span>
(Origanum vulgare)

Ausdauernde Staude. Aussaat III, Pflanzung V.
Ernte frischer Blätter vor der Blüte. Geschmack leicht herb, aromatisch.
Als Tee wirksam gegen Schildläuse. Winterschutz nötig!


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>PETERSILIE</span></span>
(Petroselinum crispum)

Ein- bis zweijährig. Aussaat unter Glas III, Pflanzung IV-V, Freilandsaat VIII.
Ernte der frischen Blätter. Geschmack würzig, leicht bitter.
Wuchsfördernd zwischen Tomaten.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>PFEFFERMINZE</span></span>
(Mentha x piperita)

Ausdauernde Staude. Pflanzung IV-V/ IX-X.
Ernte der frischen Blätter. Geschmack aromatisch.
Wuchsfördernd und schädlingsabwehrend zwischen Kartoffeln, Salaten und Kohl.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>ROSMARIN</span></span>
(Rosmarinus officinalis)

Ausdauernder Zwergstrauch. Pflanzung IV-V.
Ernte der jungen Triebe mit den frischen, nadelähnlichen Blättchen. Geschmack stark aromatisch, herb-bitter.
Aromaverstärkend zwischen Möhren, Roten Beten. Winterschutz nötig!


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>SALBEI</span></span>
(Salvia officinalis)

Ausdauender Halbstrauch. Aussaat IV-V, Pflanzung IV-V/ IX.
Ernte frischer Blätter. Geschmack streng würzig, leicht bitter.
Aromaverstärkend zwischen Fenchel, Möhren, Salaten. Bienenweide.
Als Tee wirksam gegen Erdraupen.

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#36
<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>SCHNITTLAUCH</span></span>
(Allium schoenoprasum)

Ausdauernde Staude. Aussaat II-III, Pflanzung III-V.
Ernte fortlaufend. Geschmack zwiebel-, lauchähnlich.
Schädlingsabwehrend zwischen Salaten, Möhren und Rüben.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>THYMIAN</span></span>
(Thymus vulgaris)

Ausdauernder Zwergstrauch. Pflanzung IV-V.
Ernte junger Triebe und Blätter. Geschmack aromatisch-bitter. Bienenweide.
Als Tee wirksam gegen Erdraupen und Ameisen.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>WINTERBOHNENKRAUT</span></span>
(Satureja montana)

Ausdauernder Halbstrauch. Aussaat II-IV, Pflanzung IV-V/ IX-X.
Ernte noch unverholzter Triebe. Geschmack herb-würzig. Bienenweide.
Blätter wirken schmerzstillend bei Insektenstichen. Aromaverstärkend und schädlingsabwehrend zwischen Bohnen.


<span style='font-family:Arial'><span style='color:green'>ZITRONENMELISSE</span></span>
(Melissa officinalis)

Ausdauernde Staude. Pflanzung II-IV/ IX.
Ernte der frischen Blätter. Geschmack zartwürzig, zitronenähnlich.
Blätter wirken schmerzstillend bei Insektenstichen.


Hier endet meine kleine Zusammenfassung.

Arnika Wink

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#37
Zitat:(Arnika @ 26.04.2005 - 19:34) ZitronenmelisseZitronenmelisse kann man gut aus Samen vermehren.

Die Ausssaat erfolgt ab Mitte April in Saatgefäße unter Glas. Die Jungpflanzen werden bald wie möglich pikiert und dann an ihre Plätze im Freien gebracht. Zitronenmelisse ist allerdings sehr vermehrungsfreudig, deshalb darf man sich nicht wundern, wenn man bald viele Pflanzen im Garten vorfindet.

Muss Zitronenmelisse ab und zu den Standort wechseln? Meine kümmert jetzt im vierten Jahr und war vorher riesig.

Grüße & Danke
Anuscha
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd."
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#38
Anuscha schrieb:Muss Zitronenmelisse ab und zu den Standort wechseln? Meine kümmert jetzt im vierten Jahr und war vorher riesig. Grüße & Danke Anuscha
Hallo,

die Melisse ist einfach nicht so langlebig wie andere Stauden. Vermehre sie einfach über Stecklinge, wenn Du magst, dann hast Du immer Nachschub.

Sei!
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#39
Hallo Violetta, danke für deine schnelle Antwort. Darf ich dir noch eine Frage zur Zitronenmelisse stellen?

Was ist, wenn die Melisse nur kümmerlich wächst und Blätter sowie Stiele mit einem feinen, weißen Staub überzogen sind? Ist das eine Krankheit? Wenn ja, was kann man dagegen tun? Kann es sein, dass die Zitronenmelisse zu wenig Platz hat? Es ist nur ein mittelgroßer Topf bei einer Bekannten von mir. Es ist dieselbe Pflanze (Ableger) die ich besitze. Oder ist da auch einfach nur die biologische Uhr abgelaufen? Ich bin dankbar für jeden Ratschlag



"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd."
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#40
Hallo Anuscha, gerne helfe ich Dir weiter.

Diese von Dir beschriebene Melisse hat Mehltau. Das ist eine Krankheit. Gegen Mehltau hilft eine Brühe aus Ackerschachtelhalm oder ein Pilzpräparat aus dem Handel. Bedenke aber, daß Du das Kraut ja noch essen willst. Also besser die Ackerschachtelbrühe (1 kg frische oder 150 g getrocknete Pflanzen werden in 10 l Wasser für 24 Stunden eingeweicht. Meist reichen auch schon sehr viel kleinere Mengen, nämlich 15 g getrockneter oder 100 g frischer Ackerschachtelhalm auf 1 l Wasser. Anschließend wird der Sud auf kleiner Flamme etwa 30 Minuten gekocht. Danach sollte er abkühlen. Man seiht ihn wie Tee ab und verdünnt die Brühe im Verhältnis 1:5 mit Wasser.) verwenden.

Die Ackerschachtelhalmbrühe wird über die gesamte Pflanze gegossen oder gespritzt. Auch von unten an die Blätter spritzen!

Welche Wirkung hat die Ackerschachtelhalmbrühe?

Die Ackerschachtelhalmbrühe wird wegen ihres hohen Kieselsäuregehalts bei Pilzkrankheiten wie Schorf, echter und falscher Mehltau, Grauschimmmel, Krautfäule uws., aber auch bei Milbenbefall eingesetzt (vorbeugend und bei akutem Befall). Am besten bringt man sie vom Frühjahr bis zum Sommer regelmäßig vorbeugend an trockenen und sonnigen Tagen bei gefährdeten Kulturen aus. Bei akuter Gefahr sollte an drei aufeinanderfolgenden Tagen gespritzt werden.

Oder Du schneidest die die Melisse radikal zurück und wartest auf einen gesunden Neuaustrieb. Mehltau läßt sich übrigens recht gut abwaschen – die Blätter kann man dann trotzdem zu sich nehmen, ohne daß es schädlich für Dich wäre.


Sei!
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