Tobias
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Hallo,
ich habe vor einiger Zeit angefangen, mich mit den Bezeichnungen von Bergen, Gemarkungen, etc. in meiner Umgebung und ihrem germanischen Ursprung zu beschäftigen. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen, was ich zum Osterwald geschrieben habe.
https://www.gesetze-der-freiheit.de/dies-und-das/germanische-spuren-im-osterwald/
Tobias
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Hallo Tobias,
ein interessantes Thema, mit dem Du Dich da beschäftigst.
Es ist schön, daß sich heute noch Menschen für unsere Geschichte, Herkunft und ursprüngliche Lebensweise interessieren. Allerdings hat Dein Beitrag hier im Forum einen sehr deutlichen Beigeschmack von Werbung für Deine Ausarbeitungen, so als ginge es Dir nur darum, daß man Deine Seite findet!?
Zudem verwendest Du sehr viel den Konjunktiv in Deinem Beitrag auf Deiner Seite.
Deine Recherche, daß Hel, Hella, Frau Holle ein und dieselbe Person sind und diese heute als chr. Hölle verpöhnt wird, teile ich. Bei den Drachen und Schlangen jedoch merkt man, daß der mythologische Hintergrund noch fehlt!
Es würde mich interessieren, ob Du einzig aus dem Buch von Rainer Schulz zitierst oder auch andersweitig recherchiert hast, zu eigenen Erkenntnissen gelangt bist usw.
Was das Buch von Rainer Schulz betrifft, so frage ich mich, warum er für seine äußere Buchgestaltung ein riesiges Kirchenkreuz verwendet hat?! Da denkt man ja, es würde sich um eine Bibel handeln und nicht um ein neutrales historisches Schreibwerk.
Fragen über Fragen, und ich bin gespannt, ob Du noch mal hier vorbeischaust und darauf eingehen wirst!
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Zitat:https://www.gesetze-der-freiheit.de/dies-und-das/germanische-spuren-im-osterwald/
Danke, sehr interessant.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Tobias
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Das nächste Mal kopiere ich den Text heraus und verweise nicht auf Seiten. Ich wollte nicht für ein Buch Werbung machen oder darüber sprechen, sondern auf den Osterwald verweisen, da ich die dortige germanische Namenshäufung auffällig finde. Es war halt so am einfachsten.
Ich spekuliere (könnte, vielleicht), da ich anregen und nicht behaupten/überzeugen will. Diese Vermutungen beruhen auf meinem angelesenen Wissen und eigenen Entdeckungen. Seine Meinung darüber kann sich daraufhin jeder selber bilden.
Was symbolisiert denn der Drache deiner Meinung nach?
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Zitat:Was symbolisiert denn der Drache deiner Meinung nach?
Drache, Schlange, Lindwurm sind urheidnische Symbole.
Man findet sie überall in den alten Kulturen. In Ägypten verehrt man noch heute die Uräusschlange, eine Kobraart. Bei den Azteken gibt es Quetzacoatl, die grüngefiederte Schlange, bei den Nordvölkern gibt es sehr viele Schlangen und Drachen in der Mythe: Jörmungandr, Grawitnir, Goinn und Moinn (Grafwitnirs Söhne), Grabak, Grafwöllud, Ofnir (die Webende), Swafnir (die Schläfernde), Fafnir, Lindwurm, Nidhögg, Grim usw.
Erst als die Chr*ten kamen, kamen auch die Drachentöter, und die Schlange wurde verächtlich gemacht als falsche Schlange, die hinterlistig und böse wäre. Dieser Irrglaube hat sich auch bei vielen Menschen eingenistet. Nicht nur, weil sie in einem chr. Glaubenssystem aufwuchsen, sondern auch, weil Schlangen allgemein als kalt und unberechenbar gelten. Dabei ist das ganz natürlich, denn alle Reptilien besitzen die hervorragende Eigenschaft, keine Emotionen entwickeln zu können, demnach auch keine Zuneigung zum Menschen, wie man das von Säugetieren wie Hunden und Katzen usw. kennt.
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(01.06.12017, 14:23)Tobias schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-52276.html#pid52276Was symbolisiert denn der Drache deiner Meinung nach?
Der Drache symbolisiert die alte Religion, die Naturreligion auch das Heidentum genannt. Deshalb haben die Chr*sten den Drachen auch überall töten wollen. Ein Drachenberg, Drachenhausen etc. wäre dann ein Ort, an dem Heiden oder gar ein heidnischer Priester oder eine heidnische Priesterin (oder deren Anhänger) wohnen (oder früher mal gewohnt haben). Deshalb wurde der Ort von den Chr*sten entsprechend benannt.
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Tobias
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Hmm, ich halte es für fragwürdig, ob die Germanen überhaupt "Priester" gehabt haben.
Aber ich finde eure Ausführungen spannend. Wenn nämlich der Drache etwas heidnisch Wertvolles symbolisiert und deswegen bekämpft und falsch dargestellt wurde/wird, ergibt dies einen ganz neuen Blick auf das Nibelungen Lied.
Dann wäre der "gute" Drachentöter Siegfried ein Chr*stlicher Vorkämpfer. Er wird durch das Baden im Drachenblut unverwundbar, was wiederum dafür spricht, dass der Drache doch ein germanisches Schutzsymbol wäre. Siegfrieds einzige Schwachstelle war das Lindenblatt (denke ich gleich wieder an den Thingbaum), welches beim Baden auf seinen Rücken gefallen war. Getötet wurde er dann durch einen Speerwurf vom "bösen" Hagen auf eben jene Stelle. Hagen wäre demnach der heidnische Verteidiger. Zudem schmeißt Hagen beim Zug zu den Hunnen den einzigen Priester über Bord in die Donau.
Interessant ist auch, dass die Mutter aller Runen Hagal heißt, also den gleichen Wortstamm wie Hagen aufweist. Auch die verteufelte Hexe heißt im Althochdeutschen noch Hagazussa.
Aus der Hagalrune lassen sich nicht nur fast sämtliche Runen herleiten, sondern u.a. auch das gesamte römische Zahlensystem.
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(03.06.12017, 14:32)Tobias schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-52282.html#pid52282Hmm, ich halte es für fragwürdig, ob die Germanen überhaupt "Priester" gehabt haben.
Ist es, weil man die Germanen heute noch immer als die Barbaren darstellt, oder wie kommst Du zu dieser Ansicht?
Dabei widerlegst Du Deine Zweifel selbst:
Zitat:Auch die verteufelte Hexe heißt im Althochdeutschen noch Hagazussa.
Oder auch die Hagedisen ...
Zitat:Interessant ist auch, dass die Mutter aller Runen Hagal heißt, also den gleichen Wortstamm wie Hagen aufweist. Auch die verteufelte Hexe heißt im Althochdeutschen noch Hagazussa.
Jetzt wirfst Du für meinen Geschmack etwas zuviel in die Waagschale.
Vielleicht ist es ratsam, erstmal beim Thema zu bleiben.
Zitat:Aus der Hagalrune lassen sich nicht nur fast sämtliche Runen herleiten, sondern u.a. auch das gesamte römische Zahlensystem.
Aus den Grundzeichen lassen sich sämtliche Runen zusammensetzen ...
Man muß erst das Alphabet lernen, um schreiben und lesen zu können.
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(03.06.12017, 14:32)Tobias schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-52282.html#pid52282Hmm, ich halte es für fragwürdig, ob die Germanen überhaupt "Priester" gehabt haben.
Es sind sogar viele Namen der Priesterinnen und Priester überliefert:
Veleda, Ganna, Pogezana, Albruna, Waluburg, Gambara; nur die, die mir da sofort einfallen. Warum sollte das also fragwürdig sein? Ich habe auch noch nie gehört, daß jemand abstreiten wollte, daß es bei den Germanen Seher und Seherinnen, Völvas und alle diese Dinge gab. Wie kommst Du darauf?
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Tobias
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Ja, stimmt. Es weicht vom Thema ab. Aber zu dem Priester muss ich noch Stellung beziehen. Das wird ein bisschen schwierig, es in kurze Worte zu fassen. Ich versuche es mal.
Dafür will ich vorweg einmal die älteste Nachricht über das Priesterwesen der Germanen zitieren. Cäsar (bell.gall.6, 21): „Einen Priesterstand, der den Gottesdienst für sich allein und ausschließlich gepachtet und höheres Wissen geistlicher Geheimlehre für sich in Anspruch genommen hätte, kannten die Germanen nicht.“ (aus Handbuch der Germanischen Mythologie) Erschwerend kommt hinzu, dass die römischen Historiker nicht ihre eigene Kultur beschrieben. Tacitus z.B. war niemals in Germanien.
Dass es Seherinnen, weise Männer/Frauen und Heilkundige/hagazussa/Hexer gab, bezweifle ich nicht. Es sagt aber lediglich aus, dass es unter den Germanen Menschen gab, die sich mit Wahrsagerei/Deuten beschäftigten, anderen aufgrund ihrer Lebenserfahrung gute Ratschläge gaben oder erkrankten Menschen versuchten zu helfen. Nichts davon belegt, dass es Priester waren.
Geschichten wie die, dass Gefangenen von barbusigen Priesterrinnen über einen Kessel die Hälse aufgeschnitten wurden, um anschließend in dem Blut etwas zu lesen, halte ich für römische Propaganda. So etwas entspringt römischen Köpfen, die sich daran ergötzen, wenn Menschen in Arenen von Löwen aufgefressen werden.
Weiterhin meine ich, dass Priester nicht zum Wesen und zu der Wirtschaft der Germanen passten.
Die Entwicklung des Priestertums beruht auf Macht- und Geldgier. Sie entwickelten die Sklavenwirtschaft und das Zins- und Ausbeutungssytem. Es waren Leute, die einen Wissensvorsprung nutzten, um ihr Volk hinters Licht zu führen. So konnte man das Volk besser ausbeuten. In den alten Orakelstätten hat man u.a. Falltüren und Sprachrohrsystem gefunden. Selbst Elektrizität uns Sprengstoff soll ihnen bekannt gewesen sein. Interessante Bücher darüber sind „Kannte Moses das Pulver“ und „Die Entwicklung des Priestertums und der Priesterreiche“. Das hereingelegte Volk wurde dumm und abergläubisch gehalten und lieferte in den Tempeln immer schön die „Gottesgaben“ ab. Für die Priester galt das selbstverständlich nicht. Sie lebten wie die Made im Speck. Das Wesen des Priesters hat sich bis heute nicht geändert.
Die Germanen hatten dagegen eine bäuerliche Natural- und Tauschwirtschaft. Sie hatten kein Verständnis für Geld. (Daher konnte man mit diesen arglosen „blauäugigen“ auch gute Geschäfte machen.) Bei Ihnen musste jeder mit anpacken. Die Ernte musste pünktlich eingefahren werden, die Felder bestellt werden, um die harten Winter zu überstehen. Sie konnten sich keine Faulpelze leisten und hatten mit Sicherheit auch keine Lust diese durchzufüttern. Selbst der First war ja nur der Erste unter gleichen.
Germanen waren freie Menschen, die die Natur verehrten. Sie wussten, dass G*tt sich in jedem Geschöpf verwirklicht hatte, also sie selber göttlich waren. Einen sich in die Belange ihres täglichen Lebens einmischende Priesterkaste, die sich auf Kosten der Gemeinschaft aushalten lässt, hätten sie nie akzeptiert. Das geht nur mit Gewalt. Dadurch dass es so viel eigene Gehöfte, also viele eigene Reviere, gab, gab es natürlich auch haufenweise Alpha Männchen und Alpha Weibchen. Diese unter eine priesterliche Religion zu zwingen, war gar nicht möglich. Jeder hatte seine eigene Sicht auf G*tt und die Welt. Das heißt aber nicht, dass es keine feierlichen Handlungen/Zeremonien/Feste gegeben hätte. Diese dürften von gewählten Leuten aus ihren Reihen vorgenommen worden sein.
Freies Leben funktioniert einfach nicht mit Priestern, weil sie ihre Schäfchen nicht in Ruhe lassen können, da sie diese zum Leben brauchen.
Aus diesen Gründen finde ich es fraglich, ob die selbstbestimmten Germanen überhaupt Priester hatten.
Ist doch etwas lang geworden, sorry.
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