Tempelanlage Rethra
#1
Über die Tempelanlage Rethra ist nicht viel zu finden, da sie angeblich bis jetzt nicht wirklich gefunden wurde bzw. schätzt man nur, wo sie einst lag.

   

Rethra (seltener: Rhetra, Riedegost) war ein germanisches Zentralheiligtum in Norddeutschland, das bisher nicht sicher lokalisierbar ist. Die Tempelburg war religiöser, politischer und militärischer Mittelpunkt des Liutizenbundes. Etwa von 983 bis 1068 wurde hier der Widerstand gegen die Chr*stianisierung und Unterwerfung der Elb- und Ostseeslawen koordiniert. Die Lage der Burg ist unbekannt.

Die Redarier waren ein westgermanischer Stamm, der im Mittelalter auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern siedelte und der westgermanischen Sprachgruppe angehörte. Sie traten erstmals zum Jahr 929 in Erscheinung und gehörten ab dem 10. Jahrhundert dem Liutizenbund an, in dem sie die Führungsrolle ausübten. Im 11. Jahrhundert finden sie keine Erwähnung mehr. Widukind von Corvey berichtet um 965 in seiner Sachsengeschichte von Redarii und Redares

Die Liutizen (auch: Lutizen, Lutitzen, Luitizen) waren ein loser Bund einiger nordwestgermanischen Stämme, die im Mittelalter den Südosten des heutigen Mecklenburg-Vorpommern und den Norden des heutigen Brandenburg bevölkerten. Im Gegensatz zu ihren Nachbarn entwickelten sie keinen zentralistischen Feudalstaat und widersetzten sich einer Chri*tianisierung. Verschiedentlich fand der Begriff der Liutizen auch als Oberbegriff für alle Germanen nordöstlich der unteren und mittleren Elbe Verwendung.

Die vier Kernstämme der Liutizen bildeten die vormals abodritischen Teilstämme der Kessiner und Zirzipanen sowie die Tollenser und Redarier, die innerhalb des Bundes eine Führungsrolle einnahmen. Das Siedlungsgebiet dieser Teilstämme erstreckte sich im heutigen Mecklenburg-Vorpommern von der Warnow im Westen in den Großraum um die Flüsse Peene und Tollense sowie den Tollensesee. An der Peripherie waren weitere Teilstämme zugehörig, etwa die Zamzizi im Ruppiner Land, die südlich davon ansässigen Heveller im Havelraum oder die Ukrer in der Uckermark.

Zentrum des Liutizenbundes war dessen wohl nahe dem Tollensesee im Siedlungsgebiet der Redarier gelegene Kultheiligtum Rethra (auch Riedegost).

(Bestimmt ist das wie in Groß Raden, und dort wurde der G*tt Radegast verehrt, also ein Sonnenheiligtum.)

Die liutizischen Stämme übten eine stark an der Natur orientierte Religion aus und praktizierten dabei ein Kultwesen, welches eine Variante der germanischen Religionen vor der Chri*tianisierung darstellt. In verschiedenen lokalen Tempeln wurden vielgesichtige G*ttheiten verehrt, es gab Orakel und Opferriten.
Svarožić als G*tt der Elb- und Ostseeslawen wird erstmals zu Beginn des 11. Jahrhunderts erwähnt.

Neben der Nachricht des Brun von Querfurt ist besonders die Schilderung des Chronisten Thietmar von Merseburg zu nennen, der ausführlich den Tempel und den Kult der G*ttheit auf der Burg Radegast im Stammesgebiet der Redarier beschreibt. Der Ort war vermutlich identisch mit dem später Rethra genannten Haupttempel des Stammes. In dem reich verzierten und mit Holzstatuen ausgestatteten Heiligtum führten die Priester des Svarožić Orakel und Opferrituale, auch „Menschenopfer“ aus, im Tempel wurden auch die Tribute der Nachbarstämme und Kriegsbeute aufbewahrt. Zum Kult gehörten auch ein heiliges Pferd und ein heiliger Eber, der sich bei Kriegsgefahr im Schlamm des Sees wälzte.
   

Folgendes habe ich noch über die Tiere gefunden:
In Rethra gab es ein Orakel, in dem ein heiliges weißes Ross als Medium benutzt wurde. Analoge Orakel sind auch aus dem Svantevitheiligtum des Ranenfürstentum in Arkona und dem Triglawheiligtum der Pomoranen in Stettin bekannt. Ein weiteres Orakeltier in Rethra war ein heiliger Eber.

Am Ende des 11. Jahrhunderts beschreibt Adam von Bremen einen auf einer Inselburg gelegenen Tempel namens Rethra. Die Burg habe neun Tore und sei nur durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Der Tempel sei mehreren Göttern, vor allem aber dem Hauptg*tt Redigast geweiht. Hier scheint der Name der Burg bereits auf den G*tt übergegangen zu sein. Dies spiegelt die Wandlung des ursprünglichen Sonneng*ttes Svarožić in einen Lokal- und Stammesg*tt wieder. Die Entwicklung des Svarožić zum Radegast lässt sich durch den Beibehalt der Symboltiere des alten Sonnenkultes, Pferd und Eber nachvollziehen. Parallelen finden sich in der Institutionalisierung anderer Kulte der Nordwestgermanen, wie dem Kult des Svantovit auf Rügen. Die späteren Chronisten Helmold von Bosau und Saxo Grammaticus schließen sich Adams Beschreibung an und fügen weitere Details hinzu.

Der zum Radegast gewandelte Svarožić übernahm ein anderes Aufgabenfeld als früher: Er wurde als schützender Stammesg*tt zum Kriegsg*tt der Redarier. Mit der Zunahme deren Einflusses innerhalb des Stammesverbandes der Liutizen wuchs auch seine Bedeutung. Schließlich sollen ihn, laut Helmold, auch die Abodriten anerkannt haben, und auch in Kap Arkona auf Rügen wurde Radegast verehrt. 1066 wurde ihm in Rethra der Kopf des Bischofs Johannes geopfert, doch bereits 1068 wurde das Heiligtum zerstört. Die führende religiöse Rolle Radegasts übernahm nun für weitere hundert Jahre Svantovit als Stammesgott der Ranen.

Die Beschreibung Rethras kann sich nur auf Thietmar von Merseburg und Adam von Bremen stützen, denn Helmold von Bosau übernahm die Schilderung Adams. Die beiden Chronisten schildern das Heiligtum, ohne jemals selbst dort gewesen zu sein, und weichen so in vielen Punkten voneinander ab, was breiten Raum für Interpretationen lässt.

„Im Redariergau liegt die dreieckige und dreitorige Burg Riedegost, rings umgeben von einem großen, für die Einwohner unverletzlich heiligen Walde. Zwei ihrer Tore sind dem Zutritt aller geöffnet. Das dritte und kleinste Osttor mündet in einen Pfad, der zu einem nahe gelegenen, sehr düsteren See führt. In der Burg befindet sich nur ein kunstfertig errichtetes, hölzernes Heiligtum, das auf einem Fundament aus Hörnern verschiedenartiger Tiere steht. Außen schmücken seine Wände, soviel man sehen kann, verschiedene, prächtig geschnitzte Bilder von Göttern und Göttinnen. Innen aber stehen von Menschenhänden gemachte Götter, jeder mit eingeschnitztem Namen.“
– Thietmar von Merseburg VI, 23.[8]

„Zwischen Elbe und Oder gibt es noch mehr Slawenstämme (...). In deren Mitte sind die mächtigsten von allen die Redarier; ihr weit berühmter Vorort ist Rethra, der Hort ihres Teufelsglaubens. Dort steht ein großer Tempel ihrer Götzen, deren oberster Radegast ist. Sein Bild ist aus Gold gefertigt, sein Lager von Purpur. Die Burg selbst hat neun Tore und ist ringsum von einem tiefen See umgeben. Ein Knüppeldamm gewährt Zugang, aber er darf nur von Leuten betreten werden, die opfern oder Orakelsprüche einholen wollen.“
– Adam von Bremen II, 21.[9]

   

Der Mittelpunkt der Burg war der hölzerne Tempel. Die Beschreibung seiner mit Götterbildern geschmückten Außenwände soll an die Rekonstruktion des Tempels in Groß Raden erinnern. Das Fundament aus Horn lässt an ein Bauopfer oder ein anderes dekoratives Element mit ähnlicher Funktion denken. Die Burg besaß mehrere Zugänge. In der Regel wird den drei Toren Thietmars Glauben geschenkt. Adams neun Pforten verweisen in dem gegebenen Zusammenhang auf die neun Arme der Styx und verdeutlichen die Einschätzung des Autors von Rethra als Ort der Unterwelt und Sitz der Abgötterei.

Man sieht an dem Bild, dass sie sich nicht einig sind, wie es dort aussah.
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#2
Die vermutete Lage:

Auf einem bewaldeten, ca. 36 m hohen Westhochufer des Breiten Lutzin Sees liegen die Überreste einer etwa 2 ha großen zweigliedrigen Burganlage aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Die Burgstelle wird auch als "Schloßberg" bezeichnet. Es handelt sich um eine höher liegende Hauptburg, die von einer tiefer liegenden Vorburg bogenförmig umgeben war. Archäologische Ausgrabungen von 1967 ergaben, dass in der Vor- und Hauptburg terrassenartige Häuserreihen existierten. Die meist unterkellerten Häuser hatten eine Breite von 4 m bis 6 m und eine Länge von 7 m bis 13 m und waren für die damaligen Verhältnisse auffallend groß.

   
Der Wall der Vorburg bestand aus einem 3,4 m breiten Holzrost, hatte eine Berme mit vorgelagertem Graben und besaß insgesamt drei Tore. Bei den Grabungen konnte man insgesamt 51 eng stehende Häuser nachweisen, von denen 32 unterkellert waren. Die Ausgräber vermuteten, dass in diesen Häusern auch Ställe für das Nutzvieh untergebracht waren. Auf dem Hauptburgplateau stand ein Haus von 6 x 7 m Größe, das besonders gute Keramikfunde enthielt. Man deutete es als Wohnhaus des Burgoberhauptes.

Am südlichen Rand der Hauptburg lag ein Tor, das zu einem neun Meter tiefer liegenden Sporn zum See hin führte. Dort lag ein 5 x 10 m großes Haus, das durch einen flachen Graben von der Burgsiedlung abgetrennt war. Man deutete dieses, nach Osten ausgerichtete Haus, als Kultbau. Die Bevölkerung versammelte sich vermutlich für die Kulthandlungen in der Hauptburg vor dem Tor, welches zum tiefer liegenden Sporn samt Kultbau führte. Die bei früheren Grabungen erstmals hier vorgefundene Keramik wird bis heute allgemein als "Feldberger Typ" bezeichnet und datiert in die frühgermanischen Zeit des 8. bis 9. Jahrhunderts. Die Qualität dieser weit verbreiteten Tonwaren war sehr hoch, und die Verzierungen waren kunstvoll ausgeführt.

Man vermutet heute, dass in dieser Burganlage 600 bis 1200 Menschen lebten, die einem Teilstamm der Wilzen angehörten. Irrtümlicherweise wurde diese Burg mit dem Kultort Rethra in Verbindung gebracht, der nachweislich aber erst nach dem Untergang der Burg existierte. (Man weiß es eben nicht genau.)

Woanders heißt es:
Auf dem Schlossberg am Breiten Luzin hat nie ein Schloss gestanden. Dies war der Standort der größten germanischen Höhenburg Norddeutschlands mit einem außerhalb der Burg gelegenen Platz für ein Heiligtum. Hier vermuteten Archäologen das legendäre Heiligtum Rethra, das Delphi des Nordens. Im Oktober 1922 fand hier eine große Ausgrabung statt. Unter Berücksichtigung des Thietmarschen Textes und den örtlichen Gegebenheiten legten die Experten den Schlossberg als Standort für Rethra fest. Die gefundene Keramik war von außerordentlicher Schönheit und wurde nach dem Ort Feldberg benannt.
   



Umgebung

Rethra sitzt in einem magischen Wald, aber ist leicht zugänglich durch eine breite Straße, überquert einen Großteil des Waldes von Osten nach Westen, und ein Netzwerk von Wanderwegen, die dazu führen. Dorfbewohner aus kleinen Weilern in und südlich des Waldes besuchen Rethra regelmäßig auf dem jährlichen Festival, und gelegentlich ein Reisender auf der west-östlichen nördlichen Route (in der Regel zwischen Rostock und Stettin) wird einen Umweg auf den alten heidnischen Tempel zu besuchen.

Der Wald selbst erstreckt sich weit nach Nordwesten, aber Rethra kontrolliert nur seine östliche Ecke, eine Jagd, die ihm durch das (heidnische) königliche Obotrite-Haus gewährt wird. Die Covenfolk und ein paar andere kleine Weiler während der Jagd, jagen und neigen zu den Wäldern, und Handelswaren mit den Dörfern weiter südlich. Hadat ist überraschend unwissend über die Wälder jenseits der Jagd; Keine Aufzeichnungen in dem Vertrag beziehen sich auf eine Ressource oder ein Ereignis im Zusammenhang mit ihm.

In der Nähe befinden sich Orte wie ein Wald der „Heilige Hallen" heißt oder der Steinkreis im Hullerbusch.

Dazu fand ich folgendes:

Der Steinkreis Hullerbusch
Nähe dem Fridolin - Wanderweg und dem Naturlehrpfad oberhalb des Zansens, befindet sich ein Steinkreis von 200 m Durchmesser. Im Zentrum des Kreises befindet sich ein Moor. Es ist bekannt, dass die Gaben an die Götter meistens in Sümpfe und Moore niedergelegt wurden, damit sie für Menschen unerreichbar blieben.

Die bedeutendsten Funde machte man in Skandinavien, als man für den Brücken- und Autobahnbau derartige Feuchtgebiete anschneiden musste.

Der Kreis ist eines der ältesten archaischen Zeichen in allen Kulturen. Die Wissenden der Alten Zeit, die Schamanen und die weisen Frauen, nutzten und nutzen den Kreis für die Schaffung heiliger Räume.

Innerhalb dieser Räume fanden und finden Rituale zwischen der natürlichen und der übernatürlichen Welt statt. Es ist anzunehmen, dass dem kleinen Moor innerhalb dieses Steinkreises eine besondere Bedeutung zukam.

Wer diesen Steinkreis im Hullerbusch wann gesetzt hat, ist heute nicht mehr zu bestimmen. In jedem Fall ist es ein besonderer Ort mit mystischen Facetten.

Der Wacholderwald bei Cantnitz
Die Büsche und Bäume bringen es auf eine Höhe von teilweise 15 m. Hier herrscht ein mediterranes Flair mit einer interessanten Trockenrasenflora. Mit seiner Gesamtgröße von ca. 8 ha ist dieses Wäldchen eines der größten in Norddeutschland. In medizinischer Hinsicht findet der Wacholder zur Entwässerung Verwendung.

Alte Märchen und Sagen künden von guten Geistwesen, die bevorzugt unter Wacholderbüschen und Bäumen leben.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
http://www.gut-conow.de/index.php?page=sehenswuerdigkeiten

   
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#3
Zwischen Elbe und Oder gibt es noch mehr ostgermanische / slawische Stämme

Dieser Begriff, dieses Wort - Slawen, ist meiner Meinung ein künstlicher Begriff.
Wenn man die ganz alten Texte über die verschiedenen Stämme liest, die bis in das entfernte Sibirien gewandert sind, dann taucht dieser Begriff nicht auf.

Erst als die Mönche sich einmischten und an der Nahtstelle, die so in Mitteldeutschland liegt, taucht dieser Begriff auf.

Diese Örtlichkeit war es vielleicht auch, wo die Vermischung begann und so zahlreich wurde und diese Leute ja nirgens mehr zugehörten, daß man einfach sagte, sie seien Slawen.

So ist z.B. bei Tacitus auch noch nichts von Slawen zu lesen.
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#4
Ich habe das Wort wohl übersehen, außer im Zitat habe ich es natürlich geändert.
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#5
Unscheinbar und eigentlich nur als kleine Randbemerkung findet man in einem Sagenbuch über das Havelgebiet auch den Hinweis auf den Tollensesee, an dem eines der größten heidnischen Heiligtümer gestanden haben soll.

Der Tollensesee befindet sich zwischen der Stadt Neubrandenburg und dem See Lieps in Mecklenburg-Vorpommern. Am südlichen Teil des Tollensesees vermutet man das Heiligtum Rethra, welches neben dem Swantewit-Tempel auf Kap Arkona die größte Kultstätte der heidnischen Kultur in Vorpommern war.

   
Der Tollensesee

Rethra soll das Zentrum der Lutizen gewesen sein, welche einen Bund von vier rechtselbischen Stämmen bildeten. Dazu gehörten die Tollensanen, Redarier, Kessiner und Zirzipanen. Die Tollensanen und Redarier sollen sich in einem Gebiet angesiedelten haben, in dem der Stammesverband der Wilzen saß. In ihrer Frühzeit wurden die Wilzen noch von einer Stammeselite beherrscht. Überliefert ist einen „König“ Dragowit als Stammesführer.

Dragowit erinnert mich an den keltischen Titel Pendragon. Man denke an die Geschichte von Uther Pendragon, denn ein weiterer Hinweis läßt Parallelen erkennen:

Zitat:Besonderes Gewicht für die Entscheidungen des Bundes hatten die Priester von Rethra, das im Gebiet der Redarier lag.


Zitat:Bischof Burchard II. von Halberstadt eroberte 1068 das Gebiet der Lutizen, führte das heilige Pferd aus Rethra fort und zerstörte mutmaßlich auch das Heiligtum.

Das heilige Pferd ist aus meiner Sicht ein Synonym für eine Person.

In den Volkssagen nennt man einen Ort namens Schön Reda und spricht von einer untergegangenen Stadt. Die Sage soll von einer letzten Entscheidungsschlacht berichten, die zwischen der alten heidnischen Kultur und der chr***lichen Religion tobte. Sie schildern die Flucht der Priester mit dem Tempelschatz und deren Verbleib.
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#6
(04.04.12018, 12:45)Erato schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53358.html#pid53358der größten Heiligtümer der Slawen gestanden haben soll.
zwischen den slawischen und germanischen Siedlern tobte.

Mich stört das mit den Slawen und den Germanen. Das kann man doch bestimmt überarbeiten?! Denn hier geht es um einen religiösen Konflikt und nicht um einen völkerkundlichen.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#7
(04.04.12018, 17:31)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53360.html#pid53360
(04.04.12018, 12:45)Erato schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-53358.html#pid53358der größten Heiligtümer der Slawen gestanden haben soll.
zwischen den slawischen und germanischen Siedlern tobte. S

Mich stört das mit den Slawen und den Germanen. Das kann man doch bestimmt überarbeiten?! Denn hier geht es um einen religiösen Konflikt und nicht um einen völkerkundlichen. Also nicht einfach nur abschreiben.

Erledigt & vielen Dank für den Hinweis. Es hat mir geholfen, bewußt darauf zu achten, um welche Auseinandersetzung es genau geht... Dann wird das Verständnis für die Ursache der Auseinandersetzung für jeden klarer  Besen
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#8
(01.11.12016, 21:48)Gast aro schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51486.html#pid51486Zwischen Elbe und Oder gibt es noch mehr ostgermanische / slawische Stämme

Dieser Begriff, dieses Wort - Slawen, ist meiner Meinung ein künstlicher Begriff.
Wenn man die ganz alten Texte über die verschiedenen Stämme liest, die bis in das entfernte Sibirien gewandert sind, dann taucht dieser Begriff nicht auf.

Erst als die Mönche sich einmischten und an der Nahtstelle, die so in Mitteldeutschland liegt, taucht dieser Begriff auf.

Diese Örtlichkeit war es vielleicht auch, wo die Vermischung begann und so zahlreich wurde und diese Leute ja nirgens mehr zugehörten, daß man einfach sagte, sie seien Slawen.

So ist z.B. bei Tacitus auch noch nichts von Slawen zu lesen.

Danke für die Klarstellung. Es ist mir ein Rätsel, warum nicht die korrekten Begriffe verwendet werden?

Es gibt Nordgermanen (Skandinavien), Westgermanen (Deutschland bis zu den keltischen Grenzgebieten) und Ostgermanen (Elbe, Oder bis zum Ural). Die drei Söhne des Mannaz bzw. die drei Enkelkinder des Tyr. Sie heißen: Ingävonen, Herminonen und Istävonen. (Außerdem gibt es Indogermanen > aber das ist eine ganz andere Geschichte.) Ihr erinnert Euch sicherlich? Man kann hier also den Begriff Ostgermanen und/oder Istävonen verwenden, oder man spricht von den "heidnischen Völkern im Osten Europas".
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#9
Bei weiterem Stöbern zur Geschichte des Tollensesees, fällt mir beim Betrachten der Karte etwas auf, das auf jeden Fall den Hinweis für eine heidnische Kultstätte an diesem Ort gibt:

So wie es in Felsenlandschaften Steingesichter gibt, ist die Form einer Landschaft oder eines Sees in einer Gestalt möglich. In diesem Fall ragt der Drache mit seinem Kopf in die Lieps.

   
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#10
Blutige Schlacht im Tollensetal: Warum die Funde die Geschichte Nordeuropas verändern könnten

Alexander Walter Aktualisiert am 15. April 2020, 12:22 Uhr
https://web.de/magazine/wissen/geschichte/blutige-schlacht-tollensetal-funde-geschichte-nordeuropas-veraendern-34212748


Alles begann mit einem Oberarmknochen, in dem eine Pfeilspitze steckte. Mittlerweile sind sich Wissenschaftler sicher: Im Tollensetal wütete eine riesige Schlacht. Und die könnte unser Bild der Nordischen Bronzezeit verändern.

Gemächlich fließt die Tollense an Wiesen und Wäldern vorbei durch die Mecklenburgische Seenplatte, eine beliebte Urlaubsregion. Doch so idyllisch wie heute war es dort nicht immer: Wie Forscher herausgefunden haben, tobte im Tollensetal nahe Altentreptow vor mehr als 3.000 Jahren eine blutige Schlacht – die älteste Europas. Sie lässt die Wissenschaft das bisherige Bild der Bronzezeit in Nordeuropa überdenken.

Alles begann 1996 mit einem Oberarmstück, in dem eine Pfeilspitze aus Feuerstein steckte. Anschließende Grabungen brachten weitere Funde ans Licht. Seit 2007 untersucht eine Arbeitsgruppe das Gebiet im Tollensetal systematisch.

Entdeckung des Schlachtfelds eine große Überraschung

"Die Entdeckung des bronzezeitlichen Schlachtfeldes war eine große Überraschung", betont Thomas Terberger, Experte für Ur- und Frühgeschichte, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Bis heute kennen wir keine Parallele aus dieser Zeit." Terberger leitet die Arbeitsgruppe gemeinsam mit seinem Kollegen Detlef Jantzen.

Bisher liegen Überreste von mehr als 140 Menschen vor, die Zahl der Gefallenen soll aber deutlich höher liegen. Gestorben sind sie - so ergab die Datierung - zwischen 1300 und 1250 vor der Zeit. Den Norden Deutschlands prägte damals eine Kultur, die Forscher als Nordische Bronzezeit bezeichnen. Dort sollten sich im Lauf der Jahrhunderte jene Völker entwickeln, die wir heute als Germanen bezeichnen.

Je mehr Funde ans Licht kamen, desto sicherer wurde es, dass es sich bei den Toten wohl um die Opfer eines Kampfes handelt: Es waren größtenteils Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren, viele hatten erkennbare Verletzungen durch Waffen.

Hinweise auf Krieger aus dem Süden

Zwischen 2.000 und 6.000 Kämpfer waren vermutlich an dem Kampf beteiligt – eine erstaunlich hohe Zahl für die Bronzezeit. Das spricht für eine große Schlacht und keinen örtlichen Kleinkrieg. Dass alle Beteiligten aus der näheren Umgebung stammten, ist dabei unwahrscheinlich: "Wir finden zunehmend Hinweise, dass Krieger aus dem Süden an dem Gewaltkonflikt beteiligt waren", sagt Terberger.
Die jüngsten Funde sind 31 Metall-Objekte. Taucher fanden sie auf dem Grund der Tollense. Die Stücke waren wohl der persönliche Besitz eines Kriegers. Sicher bestimmt werden konnten bisher ein Messer, eine Ahle und ein Meißel aus Bronze. Bei drei kleinen Barren aus Kupfer könnte es sich um Zahlungsmittel handeln.

Drei Bronzezylinder mit Nagellöchern deuten die Forscher als Verschlüsse eines Gegenstands aus Stoff oder Holz. Solche Bronzezylinder wurden bisher vor allem in Süddeutschland und im Osten Frankreichs gefunden.

Gefecht um eine Brücke?

Durch das Tollensetal verlief damals ein befestigter Weg, vermutlich war er Teil eines bronzezeitlichen Wegenetzes. Gefundene Holzüberreste deuten darauf hin, dass sich am Ausgangspunkt der Schlacht vielleicht eine Brücke befand. Da die Tollense nicht mehr ganz ihrem bronzezeitlichen Lauf folgt, könnte es dafür aber auch andere Erklärungen geben.

"Der Bereich, in dem sich während der Bronzezeit das Flussbett befand, konnte noch nicht untersucht werden", merkt Terbeger an. "Daher ist noch unklar, ob die Wegtrasse in eine Brücke überging." Wenn das der Fall ist, dann erfolgte die Schlacht vielleicht um einen bedeutenden Knotenpunkt. Ging es um die Kontrolle eines überregional bedeutsamen Flussübergangs? War es ein Kampf um Ressourcen? Man weiß es noch nicht.

Hier vermutet man auch die Tempelanlage von Rethra

Neues Bild der Bronzezeit im Norden

Die Entdeckung im Tollensetal zeichnet auf jeden Fall ein neues Bild vom bronzezeitlichen Nordeuropa. Lange wurden bäuerlich geprägte Stammesgesellschaften angenommen. Kämpfe einer solchen Größenordnung setzen jedoch bestimmte Machtstrukturen voraus.
So erscheint es nun denkbar, dass es vor 3.000 Jahren auch in Nordeuropa bereits Herrscher gab, die über weitreichende Kontakte verfügten und in der Lage waren, größere Heere aufzustellen. Im Gegensatz zu den Völkern des Mittelmeerraums besaßen die Nordeuropäer keine Schriftkultur – so wurde der Nachwelt nichts überliefert.

Ähmmm … da will man den nordischen Völkern wieder den "Dumme-Bauern-Status" geben

Die Forschungen zum Tollensetal sind noch lange nicht abgeschlossen. "Es handelt sich um eine sehr ausgedehnte Fundstreuung und wir konnten bislang nur vergleichsweise kleine Grabungsflächen untersuchen", betont Terberger.
Über die nähere Umgebung ist noch wenig bekannt. Dass sich aber noch Überreste einer Siedlung finden, ist nicht ausgeschlossen. Das würde die Annahme eines wichtigen Handelswegs durch das Tollensetal untermauern.

Die Tauchgänge in der Tollense sollen weiter fortgesetzt werden. Derzeit steht allerdings die wissenschaftliche Auswertung der bisherigen Funde im Vordergrund.
"Wir als Arbeitsgruppe hätten uns nicht träumen lassen, einen solchen Fundplatz zu entdecken und mit solch spannenden Ergebnissen zu erschließen", resümiert Terberger die bisherige Arbeit. "Gleichwohl stehen wir in mancher Hinsicht noch am Anfang und ich bin mir sicher, das Tollensetal wird zukünftig noch für viel Diskussionsstoff sorgen."

Verwendete Quellen:
Gespräch mit Dr. Thomas Terberger, Professor am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen
Tobias Uhlig, Joachim Krüger, Gundula Lidke, Detlef Jantzen, Sebastian Lorenz, Nicola Ialongo u. Thomas Terberger: Lost in combat? A scrap metal find from the Bronze Age battlefield site at Tollense
Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte: Krieg - Eine Archäologische Spurensuche/Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal – Fehde, Krieg oder Elitenkonflikt?
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