verdandi
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Darum ist Emotionskontrolle das wichtigste Thema. Emotionen nerven nicht nur im Alltag, man setzt auch Ursachen, deren Wirkung man gar nicht möchte. Beispielsweise Angst: Man sorgt sich und zieht dadurch genau das an, wovor man sich fürchtet. Dabei sitzt man dem Irrglauben auf, man würde sich ja nur für die entsprechenden Situationen wappnen. Das muss man auch, weil sie sicherlich eintreten werden.
Insofern hatte Sokrates nicht die entscheidende Antwort auf die Frage nach einem gelungenen Leben: Kontrolliere deine Gedanken und Emotionen, und werde zum Gestalter deines Lebens.
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Der Kluge lernt aus allem und jedem,
der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß immer alles schon besser.
Sokrates
Ich finde, da steckt eine Menge Wahrheit drin, die, wie man meinen könnte, Instinkt und Logik einschließt.
Aus den Fehlern anderer zu lernen, ist doch eine Eigenschaft, die lebensbejahender nicht sein könnte.
Diese Worte sind wohl durchdacht und schließen auch emotionales Fehlverhalten anderer Zweibeiner mit ein. Sie können als Negativbeispiel für den eigenen Lebensweg dienen, als imaginären Fettnapf, den man dadurch zu umgehen weiß.
Zu urteilen, Sokrates hätte nicht die entscheidende Antwort erbracht, halte ich für übereilt, denn woraus zitierst Du seine Ansichten? Doch nur aus einem Bruchteil seines Lebens, einer kurzen Episode ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
verdandi
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Ich meine damit das Thema Emotionskontrolle, denn dieses taucht bei Sokrates nicht konkretisiert, höchstens in Andeutungen auf. Und das ist eben das wichtigste Thema.
Dieses von ihm:
König ist nur, wer seine eigenen Leidenschaften beherrscht.
geht schon in die Richtung.
Aber er hat tatsächlich viele andere interessante Dinge gesagt, zum Beispiel:
Lernen besteht in einem Erinnern von Informationen, die bereits seit Generationen in der Seele des Menschen wohnen.
Für Sokrates war Lernen tatsächlich Erinnern. Darum lag ihm die Belehrung seiner Schüler fern, er führte sie durch andere Methoden auf den Weg zur Erkenntnis. Das finde ich klasse!
(Ob er wohl auch das Lob verwendet hat? Als kluger Lehrer sicherlich! Zumindest soll einer seiner Schüler gesagt haben:
Wer aber das Lob liebt, der muß auch den Grund dazu erwerben.
Nun, dagegen ist nichts einzuwenden.)
Dieses hier ist einer meiner liebsten Aussprüche:
Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf!
Ich kenne von ihm und vielen anderen Denkern jedoch nicht nur einen Bruchteil, sondern habe mich einige Jahre mit ihnen beschäftigt. Dennoch war es für mich sehr spannend, im Daimonion den Instinkt zu erkennen, dessen wahre Bedeutung mir erst durch dieses Forum klar geworden ist.
Hierbei:
Aus den Fehlern anderer zu lernen, ist doch eine Eigenschaft, die lebensbejahender nicht sein könnte.
bin ich mit Dir jedoch nicht einer Meinung, schließe aber nicht aus, meine Ansicht eines Tages zu revidieren.
Die Fehler anderer sind für mich nur wenig interessant, und ich kann mir keine lehrsameren Erfahrungen vorstellen, als meine eigenen. Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Fehler machen muss. Doch hält eher die Anwendung eines verstandenen Prinzips, z.B.
Emotionen sind schädlich.
mich davon ab, in Fettnäpfchen zu treten. Erst wenn ich das wirklich verinnerlicht habe, wenn jede Faser meines Körpers es weiß, kann ich die Disziplin aufbringen, aufkommende Emotionen im Keim zu ersticken.
Man lernt ja aus einzelnen Begebenheiten nur insofern, als sie auf etwas Allgemeingültiges hinweisen. Noch weniger lehrreich sind eben die Erfahrungen von anderen.
Vielleicht habe ich jedoch auch einfach einen anderen Weg als Du? Da Du aber selbst noch nicht am Ziel angekommen bist und mit bestimmten Dingen zu kämpfen hast, wie Du selbst sagst, halte ich es für mehr als legitim, wenn jeder eben seinen Weg wählt und geht.
Vielleicht ist es für Dich sehr nützlich, aus den Fehlern anderer zu lernen? Und für mich eben nicht? Oder ich weiß es noch nicht und müsste mit einigen griffigen Beispielen auf Spur gebracht werden?
Andererseits hast Du vielleicht recht, und das Erinnern = Lernen wird durch verschiedenste Möglichkeiten ausgelöst? Darüber muss ich erst einmal nachdenken.
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(Eine wie auch immer geartete) Selbstkontrolle ist ohne Emotionskontrolle nicht moeglich. Wer also der Herr (oder die Herrin) des eigenen Lebens sein moechte, muss genau damit anfangen und niemals damit aufhoeren.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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(06.09.12016, 13:33)verdandi schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51066.html#pid51066Ich meine damit das Thema Emotionskontrolle, denn dieses taucht bei Sokrates nicht konkretisiert, höchstens in Andeutungen auf. Und das ist eben das wichtigste Thema.
Dieses von ihm:
König ist nur, wer seine eigenen Leidenschaften beherrscht.
geht schon in die Richtung.
Vielleicht fehlt Dir ein bißchen der spirituelle Zugriff auf das geschriebene Wort.
Denn da steckt sehr viel mehr drin, als man es auf den ersten Blick vermuten mag.
Diese Aussage geht nicht nur in die Richtung, sondern trifft den Nagel auf den Kopf.
Zitat:Aber er hat tatsächlich viele andere interessante Dinge gesagt, zum Beispiel:
Mich interessiert viel mehr Deine Meinung! Nicht nur das, was andere gesagt haben.
Etwas zu kopieren ist einfach. Aber sich seine eigenen Gedanken dazu zu machen, ist eine ganz andere Herausforderung, denn unter Umständen wirst Du diese Ansicht dann verteidigen müssen.
Zitat:Ich kenne von ihm und vielen anderen Denkern jedoch nicht nur einen Bruchteil, sondern habe mich einige Jahre mit ihnen beschäftigt. Dennoch war es für mich sehr spannend, im Daimonion den Instinkt zu erkennen, dessen wahre Bedeutung mir erst durch dieses Forum klar geworden ist.
Woran machst Du das fest?
Zitat:Aus den Fehlern anderer zu lernen, ist doch eine Eigenschaft, die lebensbejahender nicht sein könnte.
bin ich mit Dir jedoch nicht einer Meinung, schließe aber nicht aus, meine Ansicht eines Tages zu revidieren.
Die Fehler anderer sind für mich nur wenig interessant, und ich kann mir keine lehrsameren Erfahrungen vorstellen, als meine eigenen. Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Fehler machen muss. Doch hält eher die Anwendung eines verstandenen Prinzips, z.B.
Emotionen sind schädlich.
mich davon ab, in Fettnäpfchen zu treten.
Hier widersprichst Du Dir!
Auf der einen Seite willst Du alle Fehler selbst machen, und andererseits nimmst Du an, daß Du nicht jeden Fehler selbst machen mußt. Das jedoch setzt voraus, daß man das Verhalten anderer beobachtet, es als Fehler erkennt und entsprechend anders handelt, also den berühmten Fettnapf umgeht.
Emotionen hier zu verallgemeinern, ist mir zu oberflächlich, denn es gibt neben den groben Emotionen, wie Wut, Neid, Trotz Trauer usw., auch wesentlich subtilere Reaktionen, die ihren Ursprung in einem emotionalen Reiz wiederfinden.
Zitat:Erst wenn ich das wirklich verinnerlicht habe, wenn jede Faser meines Körpers es weiß, kann ich die Disziplin aufbringen, aufkommende Emotionen im Keim zu ersticken.
Hier benutzt Du im Vorfeld meiner Ansicht nach eine Rechtfertigung, um emotional sein zu können.
Denn jetzt gerade weißt Du ja noch nicht genau Bescheid ...
Disziplin mußt Du jeden Tag aufbringen, um Deinen Weg zu gehen. Alles andere ist ferngesteuert.
Man kann auch im Außen damit beginnen, etwas zu verändern. Das muß nicht zwangsläufig immer von innen heraus geschehen.
Wenn die Pflicht zur Freude wird!
Zitat:Man lernt ja aus einzelnen Begebenheiten nur insofern, als sie auf etwas Allgemeingültiges hinweisen. Noch weniger lehrreich sind eben die Erfahrungen von anderen.
Das ist schlichtweg falsch.
Zitat:Vielleicht habe ich jedoch auch einfach einen anderen Weg als Du? Da Du aber selbst noch nicht am Ziel angekommen bist und mit bestimmten Dingen zu kämpfen hast, wie Du selbst sagst, halte ich es für mehr als legitim, wenn jeder eben seinen Weg wählt und geht.
Das ist i. O.
Kannst Du so machen!
Zitat:Vielleicht ist es für Dich sehr nützlich, aus den Fehlern anderer zu lernen? Und für mich eben nicht? Oder ich weiß es noch nicht und müsste mit einigen griffigen Beispielen auf Spur gebracht werden?
Vielleicht bringst Du Dich auch einfach selbst auf die Spur, denn nur das wäre der einzig richtige Ansatz!
Zitat:Andererseits hast Du vielleicht recht, und das Erinnern = Lernen wird durch verschiedenste Möglichkeiten ausgelöst? Darüber muss ich erst einmal nachdenken.
Das ist mir alles viel zu verworren und durcheinander.
Wenn Du wirklich etwas auflösen willst, dann nimm Dir ein einziges Thema vor, und arbeite daran bis zur Normalisierung! Mehrere Baustellen anzufangen, halte ich für reine Selbstüberschätzung!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
verdandi
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(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Vielleicht fehlt Dir ein bißchen der spirituelle Zugriff auf das geschriebene Wort.
Denn da steckt sehr viel mehr drin, als man es auf den ersten Blick vermuten mag.
Diese Aussage geht nicht nur in die Richtung, sondern trifft den Nagel auf den Kopf.
Leidenschaften sind meiner Meinung nach nicht dasselbe wie Emotionen. Der erste Hinweis ist, dass es zwei Worte gibt.
(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Mich interessiert viel mehr Deine Meinung! Nicht nur das, was andere gesagt haben.
Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf!
Als ich es das erste Mal las, klang etwas in mir an. Für mich bedeutet es, nicht mit materiellen Dingen verhaftet zu sein.
(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Woran machst Du das fest?
Ich habe den Instinkt wahrgenommen, hatte aber keinen Namen für ihn und habe ihm nicht die Bedeutung beigemessen, die ihm zusteht. Ich war immer noch der Meinung, manchmal trifft der Instinkt die richtige Entscheidung und manchmal eben der Kopf. Bis ich hierher fand und einige Gespräche mit Paganlord hatte.
(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Auf der einen Seite willst Du alle Fehler selbst machen, und andererseits nimmst Du an, daß Du nicht jeden Fehler selbst machen mußt. Das jedoch setzt voraus, daß man das Verhalten anderer beobachtet, es als Fehler erkennt und entsprechend anders handelt, also den berühmten Fettnapf umgeht.
Das Verhalten anderer bedeutet mir nicht viel. Ich kann Fehler doch auch vermeiden, indem ich die richtigen Schlüsse ziehe. Wenn ich zum Beispiel gelernt habe, auf meinen Instinkt zu hören, dann habe ich eine Regel, die ich immer anwenden kann. Wenn ich jeden zu vermeidenden Fehler erst bei anderen beobachten müsste, dann würde ich doch nie fertig werden.
(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Emotionen hier zu verallgemeinern, ist mir zu oberflächlich, denn es gibt neben den groben Emotionen, wie Wut, Neid, Trotz Trauer usw., auch wesentlich subtilere Reaktionen, die ihren Ursprung in einem emotionalen Reiz wiederfinden.
Ich denke, ich arbeite erst einmal an den großen Baustellen. Hast Du das anders gemacht?
(07.09.12016, 21:15)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51101.html#pid51101Vielleicht bringst Du Dich auch einfach selbst auf die Spur, denn nur das wäre der einzig richtige Ansatz!
Oder Du gibst mir ein, zwei gute Beispiele, um Deine Ansicht zu belegen.
Grüße!
Coco die Eule
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Ich finde die Ansicht von Sokrates interessant,daß der Mensch sich "nur" erinnern muß um richtig zu handeln.
Das bedeutet,Sokrates geht davon aus,daß der Mensch perfekt auf die Welt kommt und im Laufe seiner Inkarnationen vergißt.
Also ist alles Wissen schon in einem selbst vorhanden und der Instinkt hilft beim Erinnern bzw gibt uns einen Fingerzeig.Ich habe mir schon häufig die Frage gestellt,wie man Fehler aus vorigen Leben korrigieren soll,wenn man sich nicht einmal mehr daran erinnern kann.
Nun habe ich eine Antwort auf diese Frage gefunden,dank Sokrates.
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(08.09.12016, 13:10)Coco die Eule schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-51109.html#pid51109Ich finde die Ansicht von Sokrates interessant,daß der Mensch sich "nur" erinnern muß um richtig zu handeln.
Das bedeutet,Sokrates geht davon aus,daß der Mensch perfekt auf die Welt kommt und im Laufe seiner Inkarnationen vergißt.
Als man sich noch der Technik bewußt war, von einem Körper zum anderen überzuspringen, so als würde man nur das Auto tauschen, hat man all sein Wissen mitnehmen können.
Bei einer Inkarnation ist die Logik-Festplatte erstmal gelöscht bzw. nicht mehr abrufbar, da sie verfault oder verbrannt ist, nachdem der Strom abgeschaltet wurde.
Das bedeutet, daß man die logischen Dinge neu erlernt, also zum Beispiel, wie man eine Zahnbürste hält und wie man sie anwendet, und daß man das täglich macht usw. Auf den Instinkt kann man immer zurückgreifen, wenn man ihn denn wahrnimmt.
Zitat:Also ist alles Wissen schon in einem selbst vorhanden und der Instinkt hilft beim Erinnern bzw gibt uns einen Fingerzeig.
Manchmal verhindert der Instinkt auch, daß man sich erinnert. Wenn man mit den Informationen nicht umgehen kann, gibt es keine. Als Selbstschutz, quasi!
Zitat:Ich habe mir schon häufig die Frage gestellt,wie man Fehler aus vorigen Leben korrigieren soll,wenn man sich nicht einmal mehr daran erinnern kann.
Man kann es hier und jetzt richtig machen. Das ist die einzige Korrektur.
Man kann die Götter um Verzeihung bitten, aber die Fehler, die man begangen hat, bleiben dieselben.
Zitat:Nun habe ich eine Antwort auf diese Frage gefunden,dank Sokrates.
Ein weiser Mann, der liebe Sokrates!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
verdandi
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Was ist die Welt, und wie ist sie beschaffen?
Das war eine der Grundfragen der vorsokratischen Denker, bevor der Mensch in die Mitte der Überlegungen gerückt wurde. Es gab sehr interessante und heute wenig populäre Ansätze, zum Beispiel in der eleatischen Schule (Philosophen im italienischen Elea) rund um den Philosophen Parmenides.
Diese Denker sprachen der wahrnehmbaren Welt ab, real zu sein. Alles, was wir durch unsere Sinne wahrnehmen, sei nur eine Illusion. Man könne durch die Sinne keine Erkenntnis gewinnen, und eine geistig erlangte Erkenntnis könne durch eine sinnliche Wahrnehmung nicht widerlegt werden. Es gebe jedoch eine wahre Welt, die man auf geistigem Wege erfassen könne. Diese Welt, die Wirklichkeit, bestehe aus unveränderlichem Sein. Jedes Wissen könne sich nur auf das unveränderliche Sein berufen.
Von diesem Denken inspiriert erschuf Platon, der Parmenides sehr schätzte, seine Lehre von den Ideen. Das unveränderliche Sein sind bei Platon die "Ideen", die er als einzige für wesentlich hielt. Das Materielle und Vergängliche hatte für ihn nur einen sehr kleinen Wert.
Was ist nun die Ideenlehre des Platon?
Die Ideen sind für ihn das eigentlich Seiende. Sie sind real existent, aber nur durch den Verstand wahrnehmbar. Am besten lässt es sich an einem Beispiel veranschaulichen:
Es gibt viele Tische auf der Welt, die alle eines gemeinsam haben: Sie repräsentieren die Idee des Tisches an sich. Diesen Ur-Tisch gibt es wirklich, jedoch an einem anderen Ort. Alle Tische, die wir hier wahrnehmen können, sind nur Kopien.
URBILD --------------------------------------> ABBILD
(ewig, ideal, nicht sinnlich wahrnehmbar) (vergänglich, sinnlich wahrnehmbar)
Also: Was eigentlich IST, können wir durch die Sinne nicht wahrnehmen, nur durch den Verstand. Diese Urbilder, die Ideale, sind in den Abbildern zwar wahrnehmbar, aber diese sind defizitär.
Mit Platon kurz gesagt: Unsere Welt ist eine einzige Illusion, das Abbild einer wirklichen Welt, die wir nicht erreichen können, aber im Geiste genau kennen.
Erinnert mich an den Film: Matrix
Die sinnlich wahrnehmbare Welt ist einem unsichtbaren Reich der Ideen/Formen nachgeordnet, die nur durch die Vernunft erkannt werden können. Diese noetische Welt besteht aus den die Eigenschaftswelt konstituierenden Wesenheiten, den sogenannten Ideen. Platon bestimmt die Idee als wahres Sein oder als Sein im eigentlichen Sinne (Werner Beierwaltes: Identität und Differenz, 1980, S. 142). Platon spricht den Ideen eine reale Existenz zu. Die Ideen sind in höherem Maße seiend als die sinnlich wahrnehmbaren Einzelgegenstände, sie sind die einzig wahrhaft seienden Wesenheiten. Darüber hinaus versteht er die konkreten Dinge lediglich als Ausformungen dieser a priori existierenden Ideen. Die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände besitzen für Platon aufgrund ihrer Vergänglichkeit und Veränderlichkeit aber nur ein bedingtes und damit defizitäres Sein. Die Ideen sind in den Dingen anwesend. Dabei ist diese Anwesenheit aber keine im Grunde dauernde Gegenwart. Die Idee als das ruhende Sein hebt sich von dem Seienden als dem Vergänglichen ab. Nur der Idee kommt wahres Sein zu.
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