Aphrodite
#1
Aphrodite

Die „Schaumgeborene“ ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der sinnlichen Begierde und eine der kanonischen zwölf olympischen Gottheiten. Das Pendant in der römischen Mythologie ist Venus. Sie war die alte Muttergöttin des östlichen Mittelmeerraums. In ihrer Gestalt vereinigen sich Züge der semitischen Fruchtbarkeits-, Liebes-, und Himmelsgöttin mit der Gestalt der kleinasiatischen Mutter- und Schöpfungsgöttin. Sie behütete die gesamte Natur mit allen ihren Erscheinungsformen und war damit nicht nur die erschaffende und bewahrende, sondern auch die zerstörerische Große Göttin. Dazu gehört auch die Herrschaft über Geburt, Tod und Wiedergeburt, über Zeit und Schicksal sowie über den Krieg. Ihr älterer Name ist Moira. Damit symbolisiert sie auch die drei Moiren, die dreifache Schicksalsgöttin.
-Man sagt, sie wäre älter als die Zeit.-
Erst viel später wurde Aphrodite von den Griechen nur noch auf die Liebes- und Schönheitsgöttin reduziert.
Aphrodite ist ewig jung, ständig neu aus den Wellen geboren. Aphrodite regiert die Welt mit dem sogenannten „Ius naturae“, dem natürlichen Gesetz des Matriarchats. Die matriarchalen Naturrechte werden als vor- und überstaatliche „ewige“ Rechte angesehen.

Geschichte
Überliefert ist jener durch Eris, der Göttin der Zwietracht, verursachte Streit um den Preis der Schönheit, der den Trojanischen Krieg ausgelöst hat. Der Erzählung nach soll Eris, die einzige Göttin, die nicht zur Hochzeit von König Peleus und der Meeresnymphe Thetis eingeladen war, voller Groll einen goldenen Apfel mit der Inschrift Kallisti „Der Schönsten” in die versammelte Hochzeitsgesellschaft gerollt und damit einen Streit zwischen Hera, Athena und Aphrodite ausgelöst haben, weil jede der Göttinnen den Apfel für sich beanspruchte. Als Zeus sich weigerte, ein Urteil zwischen den Göttinnen zu fällen, übertrugen sie dem Hirtenjungen Paris diese Entscheidung. Jede der drei Göttinnen wollte ihn bestechen: Hera versprach politische Macht und Dominanz in Asien, Athena Weisheit und Kriegskunst. Aphrodite jedoch las Paris’ Wünsche am klarsten, indem sie ihm die schönste Frau auf Erden versprach. Dieser entschied sich für Aphrodite und wählte als Belohnung Helena von Troja, Gemahlin des griechischen Königs Menelaos. Seine Entführung der Helena entfachte den Trojanischen Krieg.
In dieser Geschichte ist sichtbar, wie die Große Göttin am Übergang vom Matriarchat in das Patriarchat in verschiedene Aspekte zerstückelt wird und wie gezielt gesäte und genährte Zwietracht unter den Frauen funktioniert. Macht und Dominanz gegen Erotik und Sex gegen Intelligenz und Ruhm. In der männlich eindimensionalen Welt ist es kaum vorstellbar, dass eine einzige Frau (oder sogar Göttin) all diese Prädikate in sich hat und auch verschenken kann.

Entstehung
Über die Herkunft von Aphrodite gibt es in der griechischen Mythologie verschiedene Versionen: Zum einen heißt es, sie sei aus der Verbindung des Himmels mit dem fruchtbaren Leib des Meeres entstanden. Bei Homer ist sie Tochter des Zeus und der Erdgöttin Dione. Die wohl bekannteste Version geht auf jene Begebenheit zurück, als Kronos seinen Vater Uranos entmannte. Er hatte die Geschlechtsteile seines Vaters ins Meer (das Urweibliche, der Ur-Mutterschoß) geschleudert und es bildete sich ein Schaum, aus dem Aphrodite vor Paphos auf Zypern entstieg und unter Blütenduft und Sphärenklängen ans Ufer schritt. Aphrodite nennt man daher auch oft “die aus dem Meer Aufsteigende” oder “die Emporgetauchte”. Nachdem Aphrodite im Olymp aufgenommen war, wurde sie Adoptivtochter von Zeus.
Aphrodite war die Gattin des Hephaistos, dem missgestalteten, hinkenden G*tt des Feuers, der Schmiede und Handwerker. Ihr Sohn ist Eros. Sein Vater schmiedete für den Nachwuchs einen scheinbar unerschöpflichen Vorrat der berühmten Pfeile, die Eros heute noch in Massen benutzt. Sie hintergeht Hephaistos unter anderem mit Hermes, Poseidon, Dionysos und Adonis und ihrem favorisierten Liebhaber, Kriegsgott Ares, mit dem sie einige Kinder hat.
Myrte, Taube, Sperling, Schildkröte und Hase sind Aphrodite heilig. Sie wird oft mit der Rose, dem Apfel, einem Blütengürtel aus Mohnblumen, Kauri-Muscheln sowie mit Spiegel und Kamm in Verbindung gebracht.

Der Monat Aphrilis (April) ist der Göttin Aphrodite geweiht.

Quelle: Wikipedia, artedea.net (sehr interessant), http://www.waschkultur.de/images/site/aphrodite_lg.jpg


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#2
Auf Zypern begegnet uns die Goettin Aphrodite auf jedem Schritt. Nicht umsonst nennt sich Zypern noch heute: Die Insel der Aphrodite. In antiken Zeiten war es ueblich, dass jeder Mensch einmal in seinem Leben nach Paphos zum Tempel der Goettin Aphrodite pilgert.

Dieser Tempel ist etwas ganz Besonderes: Seit Anbeginn der Zeit stand an diesem Ort naemlich noch niemals etwas anderes, als immer nur der Tempel der Goettin. Der Original-Tempel wurde um 10.500 v. d. Z. errichtet. Bereits in der Eiszeit und spaeter in der Steinzeit wurde dieser Tempel zur Legende. Doch irgendwann glaubten die Menschen nicht mehr, dass es diesen sagenhaften Tempel tatsaechlich gibt. Also machte sich ein Koenig/Pharao (Zypern gehoerte damals zu Aegypten, und damit zum Reich der Pharaonen) auf die Suche nach dem mythischen Ort. (Andere Quellen behaupten, dass es sich bei dem Koenig, um einen Koenig von Babylon handelt.)

Und tatsaechlich fand der Pharao nach einigen Jahren der Suche den sagenhaften Tempel der Liebesgoettin. Gemaess den Ueberlieferungen liess der Koenig den Tempel wieder neu aufrichten. Das war um ca. 5.000 v. d. Z. Die Ueberreste hiervon kann man bis heute bestaunen, so man die Reise nach Paphos antritt. (Es ist uebrigens seit jeher verboten, blutige Opfer in diesem Tempel zu erbringen. Die Goettin der Liebe lehnt dergleichen ab. Selbst die roemischen Kaiser hielten sich an diese Sitte und brachten Aphrodite nur lebendige Fruechte als Opfergaben. Von Kaiser Titus und von Kaiser Vespasian ist bekannt, dass sie hier am Tempel weilten und das Orakel der Goettin befragten.)

Die Chr*sten haben ca. 300 Meter entfernt eine "Kirche der Aphrodite" errichtet. Man fragt sich dabei natuerlich, inwiefern das dem 1. Gebot widerspricht. Man stelle sich eine "Kirche des Zeus", "Kirche des Thor" oder "Kirche der Venus" vor. Nichts anderes ist eine "Kirche der Goettin Aphrodite" jedenfalls. Als Chr*st wuerde mich das (vor allem in Bezug auf das 1. Gebot) sehr verwirren.  Hmm  

Ca. 7 km vom Tempel entfernt findet man den Felsen der Aphrodite. Also jenen Ort, an dem die Goettin einst (aus einer Muschelschale kommend) dem Meer entstieg. Hatschepsut hat diesen Ort besucht, Alexander lag hier in der Sonne und schrieb einen langen Brief an Olymias und einen an Aristoteles. Caesar liebte hier an diesem Ort die damalige zyprische Koenigin, und noch heute sind hier unzaehlige Herzen in die Erde gemalt, aus Stein gelegt, als Schleifen in die Baeume gebunden und dergleichen mehr.

Wenn man in der Antike mit dem Schiff in Paleo-Paphos (das ist das alte Paphos) ankam, ging man also schnurstracks zum Tempel, um das dortige Orakel zu befragen. Die Roemer haben Paphos dann verlegt und Neo-Paphos genannt. Das ist das heutige Paphos, und das ist auch schon wieder 2.000 Jahre alt. Auf dem Weg von Paphos zum Tempel gibt es einen alten Opferaltar. Hier wurden der Aphrodite bereits die ersten Opfer erbracht. Die Chr*sten haben direkt ueber den Altar die Kirche in Geroskipou gebaut. Heute steht hier also eine chr*stliche Kirche.

Jedoch gab es in der Geschichte Zypers auch Chr*sten, die sich fuer das Andenken an die heidnische Aphrodite einsetzten. So ist zum Beispiel vom verstorbenen Erzbischof Makarios III. (war in den 1970ern auch Praesident von Zypern) bekannt, dass er eine besondere Affinitaet zur Goettin Aphrodite entwickelt hat. Makarios soll insgeheim die Goettin verehrt haben und nicht den Chr*ten-G*tt.

Auch die Tempelritter haben sich hier niedergelassen. Dem Templerorden lag viel am Aphrodite-Tempel bzw. an dessen Ueberresten. Deshalb kauften die Tempelritter die Insel von Koenig Richard Loewenherz (der aus den Robin-Hood-Filmen) und bauten direkt neben dem Tempel der Goettin eine Burg, in welcher sie einen heiligen schwarzen Stein verehrten. Ein solcher Stein ist in der Burg noch heute zu besichtigen. Leider handelt es sich um kein Original, sondern einfach nur um einen grossen schwarzen Stein, der hier bei Ausgrabungen gefunden wurde und heute als sagenhafter schwarzer Stein der Templer herhalten muss. Gerade von Guy de Lusignan / Guido Lusignan (Tempelritter und zeitweiliger Koenig von Jerusalem, 3. Kreuzzug) ist selbiges bekannt. Er soll (aehnlich wie Alexander) jedenfalls viel Weihrauch fuer die Goettin entzuendet haben.

... wird fortgesetzt ...
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#3
(03.06.12016, 21:21)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-50354.html#pid50354Auf dem Weg von Paphos zum Tempel gibt es einen alten Opferaltar. Hier wurden der Aphrodite bereits die ersten Opfer erbracht. Die Chr*sten haben direkt ueber den Altar die Kirche in Geroskipou gebaut. Heute steht hier also eine chr*stliche Kirche.

Der auch Yeroskipos geschriebene Ortsname bedeutet: Heiliger Hain. In der Antike durchquerten die in Nea Paphos (Neu-Paphos) angekommenen Pilger auf ihrem Weg zum Aphrodite-Heiligtum in Paleo-Paphos (Alt-Paphos) hier einen der Goettin geweihten Garten, in dem an der Stelle der heutigen Dorfkirche ein Altar der Aphrodite stand.

Geroskipou ist heute mit Paphos fast zusammengewachsen und ist heutzutage eher wegen seiner mit Puderzucker bestaeubten Pralinen und wegen der vielen Toepfereien bekannt, als wegen des antiken Goettinnen-Gartens und -Altars.
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#4
(03.06.12016, 21:21)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-50354.html#pid50354Auch die Tempelritter haben sich hier niedergelassen. Dem Templerorden lag viel am Aphrodite-Tempel bzw. an dessen Ueberresten. Deshalb kauften die Tempelritter die Insel von Koenig Richard Loewenherz (der aus den Robin-Hood-Filmen) und bauten direkt neben dem Tempel der Goettin eine Burg, in welcher sie einen heiligen schwarzen Stein verehrten. Ein solcher Stein ist in der Burg noch heute zu besichtigen. Leider handelt es sich um kein Original, sondern einfach nur um einen grossen schwarzen Stein, der hier bei Ausgrabungen gefunden wurde und heute als sagenhafter schwarzer Stein der Templer herhalten muss. Gerade von Guy de Lusignan / Guido Lusignan (Tempelritter und zeitweiliger Koenig von Jerusalem, 3. Kreuzzug) ist selbiges bekannt. Er soll (aehnlich wie Alexander) jedenfalls viel Weihrauch fuer die Goettin entzuendet haben.

Herr von Zypern

Richard Loewenherz, der auf dem Weg ins Heilige Land die Insel Zypern erobert hatte, verkaufte diese im Mai 1192 an Guido Lusignan. Guido gab daraufhin sogar seinen Anspruch auf den Thron von Jerusalem auf und wurde der erste Herrscher des Königreichs Zypern. Er starb 1194 und wurde in der Templer-Kirche von Nikosia begraben. Nach seinem Tod folgte ihm sein Bruder Amalrich als Herrscher Zyperns, der 1197 auch die Krone Jerusalems wiedererlangte. Dessen Nachkommen regierten die Insel bis zum Jahr 1474, als der letzte männliche Nachkomme der Familie, Jakob III., minderjährig verstarb. (Diese Thematik wird teilweise im Spielfilm "Koenigreich der Himmel" aufgegriffen, auch wenn die Tempelritter in dem US-Film gewohnheitsmaessig nicht gut dargestellt werden.)
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#5
Der Felsen der Aphrodite ist ein beliebtes Ausflugsziel für die vielen Urlauber.
Wir haben aber auch einige Einheimische gesehen.
Viele Liebespaare legen ihre Initialen mit Steinen, mit einem Herzen umrahmt, in den Sand.
Und andere knoten Tücher in die Sträucher. Dementsprechende Photos werden geknipst.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. So richtig in Ruhe Baden kann man dort nicht.
Wir haben trotzdem uns die Zeit genommen und eine Weile dort verbracht,
denn es ist ein mythischer Ort, wo die Göttin dem Meer entstieg und viele Persönlichkeiten der Antike weilten.

   
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