Alles automatisiert
#1
Im Netz ist ein rüder Umgangston nichts ungewöhnliches, und "Troll" ist für manche eine Berufsbezeichnung. Bald braucht man die irren Stänkerer aber nicht mehr, denn immer mehr Tweets, Posts und Antworten werden vollautomatisch abgegeben – was für eine unglaubliche Menge an Wort- und Gedankenschrott dabei entsteht, ist schwer zu fassen:

http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/technologie/wenn-roboter-herden-hass-schueren-935651
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#2
Beim Thema 'vollautomatisch' kommt mir noch etwas anderes in Erinnerung.
Da findet nächstes Jahr in Berlin ein Spendenmarathon statt (aufgrund der Zuwanderung), und jedem Läufer wird ein Chip auf die Haut oder Kleidung angebracht, so daß automatisch 5 Euro von seinem Konto abgebucht werden, wenn er durch ein sogenanntes Spendentor läuft. Aber auch Schaulustige sollen zur Kasse gebeten werden. Ich finde das ziemlich beängstigend ...

Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich, ob die Marathon-Teilnehmer wohl verstanden haben, daß sie so oder so zur Kasse gebeten werden?!
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#3
(09.12.12015, 13:29)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-49456.html#pid49456Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich, ob die Marathon-Teilnehmer wohl verstanden haben, daß sie so oder so zur Kasse gebeten werden?!

Ich denke schon. So können sie ganz Gutmensch sein und müssen nicht einmal eine Überweisung ausfüllen....
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#4
TUI-Manager über Mikrochip-Implantate: "Der Chip ist Teil meines Körpers geworden"

Jeder fünfte Mitarbeiter einer schwedischen TUI-Tochter trägt einen Mikrochip in der Hand und nutzt ihn intern. Das berge Chancen, sagt Geschäftsführer Huber. Deutsche seien zu misstrauisch gegenüber digitalen Technologien.

Die Firma TUI Nordic sitzt in Stockholm in einem roten Backsteinbau im Hipsterviertel Södermalm. Wo früher Bier gebraut wurde, experimentiert die Tochter des weltweit größten Reisekonzerns heute mit digitalen Technologien. Geschäftsführer Alexander Huber streckt dem Gast zur Begrüßung die linke Hand entgegen. Im Daumenballen erhebt sich eine Delle, unter der Haut sitzt ein reiskorngroßer Mikrochip. Damit kann der Topmanager diverse Maschinen im Haus bedienen: Türen, Schlösser von Spinden und Snackautomaten. Huber ist nicht der Einzige im Haus, der so einen NFC-Chip im Körper trägt. Jeder fünfte Mitarbeiter hat sich chippen lassen, freiwillig, bezahlt von TUI. Ist das Science-Fiction oder Fortschritt? Gruselig oder faszinierend? Verpassen die Deutschen die Zukunft, oder sind die Schweden naiv? Zeit für ein Gespräch.

SPIEGEL: Herr Huber, bei TUI Nordic tragen mehr als 100 der 500 Mitarbeiter einen Mikrochip in der linken Hand zwischen Daumen und Zeigefinger. Auch Sie haben einen. Warum chippt TUI die Mitarbeiter?

Huber: Wir chippen unsere Mitarbeiter nicht, sie lassen sich freiwillig chippen. Vor einiger Zeit haben wir beschlossen, bei uns in Stockholm regelmäßig Lernevents zu organisieren. Einen Tag zum Ausprobieren für die Belegschaft, jedes Mal ein anderer Fokus. Vor eineinhalb Jahren ging es um digitale Technologien. Die Kollegen konnten Virtual Reality testen, mit einem Roboter sprechen - oder sich einen Mikrochip in die Hand spritzen lassen.

SPIEGEL: Wollten Ihre Mitarbeiter das?

Huber: Der Mikrochip hat die Leute am meisten interessiert! Ich war der Erste, der sich morgens einen Chip implantieren ließ. Danach gab es eine lange Schlange am Stand - und die vorrätigen Chips waren schnell weg. Seither haben wir den Piercer mehrfach eingeladen. Jeder, der einen Chip will, bekommt ihn kostenlos.

SPIEGEL: Der Chip funktioniert mithilfe von Nahfeldkopplung (NFC), was kann man damit machen?

Huber: Jeder Datenspeicher trägt eine persönliche Identifikationsnummer - und die kann von Lesegeräten erkannt werden. Bei uns hat jeder Mitarbeiter einen Spind, in den er abends seine Sachen einschließen kann. Die Fächer lassen sich mit dem Chip nutzen. Außerdem können Sie die Drucker aktivieren und die gesicherten Kühlschränke mit den Snacks in der Küche öffnen. Ich schätze es sehr, dass ich damit die Türen am Eingang und im Gebäude öffnen kann. Das ist eine echte Erleichterung. Wie oft habe ich schon meine Mitarbeiterkarte verloren oder Codes vergessen. Meine Hand verliere ich nie.

Anmerkung: Seine Hand nicht unbedingt, aber ein großes Stück seiner Freiheit!



   
Eine schwedische Tui-Mitarbeiterin mit Chip unter der Haut - der Mikrochip ist kaum zu erkennen

SPIEGEL: Das sind nicht viele Funktionen.

Huber: Es mag nicht nach viel klingen, aber der Chip hat viel bewegt. Er löst gute Gespräche mit Freunden und Kollegen über neue Technologien aus. Er inspiriert uns, all diese "Was-wäre-wenn"-Fragen zu stellen.

SPIEGEL: Tat das Einspritzen des Chips weh?

Huber: Ich kann mich nur daran erinnern, dass mir unbehaglich war. Ich hasse Spritzen, und diese Spritze war groß. Aber es ging ganz schnell. Danach habe ich mir häufiger an die Hand gefasst, es war so ungewohnt. Heute denke ich nicht mehr dran. Der Chip ist Teil meines Körpers geworden, wie mein Ehering.

Anmerkung: Wen er da wohl geheiratet hat? Erinnert ein bißchen an den Faustischen Handel!

SPIEGEL: Haben Sie das Einpflanzen Ihres Implantates gezielt geplant, um die Mitarbeiter dazu zu bewegen? Das macht man doch nicht einfach so.

Huber: Doch. Ich wusste vorher gar nicht, dass wir so einen Stand haben würden bei dem Event. Ich habe das morgens spontan entschieden.

SPIEGEL: Ach. Und was hat Ihre Frau gesagt, als Sie abends nachhause kamen?

Huber: Fragen Sie besser nicht. Das war das einzig Nachteilige an diesem Chip. Sie war überrascht. Sie sagte mir, das sei in etwa so, als würde ich mit einem Tattoo heimkommen, ohne sie vorher zu fragen.

SPIEGEL: Wie haben Sie reagiert?

Huber: Ich habe gesagt, dass es mir auf die spielerische Haltung zu solchen Sachen ankommt. Wenn der Chip nicht mehr nützlich ist, kommt er raus. Ein Tattoo kann man nicht mal so eben wegmachen.

SPIEGEL: TUI in Schweden gilt als digitaler Vorreiter für den ganzen Touristikkonzern. Werden die Mitarbeiter in Deutschland auch bald gechippt?

Huber: Niemand muss einen Chip tragen, das ist absolut freiwillig. Viele schwedische Kollegen wollen das, weil sie neugierig sind.

SPIEGEL: Wie reagieren die deutschen Kollegen auf den Chip?

Huber: In Deutschland ist das Misstrauen gegenüber Mikrochips größer als in Schweden. Im Mai habe ich bei der re:publica in Berlin einen Vortrag gehalten und das Publikum gefragt, wer einen Chip im Körper möchte. Die haben mich verständnislos angeschaut.

Anmerkung: Zurecht!

SPIEGEL: Was hat die Zuschauer denn interessiert?

Huber: Die meisten wollten die Folgen für ihre Privatsphäre verstehen. Ich wurde gefragt, ob man mit einem Chip geortet oder verfolgt werden kann. Die Leute wollten fast nur die Risiken verstehen und nicht die Chancen.

SPIEGEL: Kann man denn geortet werden?

Huber: Nein, natürlich nicht.

SPIEGEL: Sind Sie sicher?

Huber: Ja, das erlaubt die Technologie gar nicht. Der Chip in meiner Hand ist passiv - wie der Chip in meiner Kreditkarte. Er hat keine Batterie und kann nur senden, wenn er einen Impuls bekommt, und das auch nur wenige Millimeter weit. Ein Handy dagegen kann viel leichter geortet werden, aber daran scheinen sich die Leute weniger zu stören.

Anmerkung: Ich befürchte, da liegt der Herr falsch!

SPIEGEL: Kann der Chip gehackt werden?

Huber: Meines Wissens nach können Daten vom Chip nicht so einfach gestohlen werden, aber es gibt ja auch nicht viel zu stehlen. Auf meinem Mikrochip stehen diese Nummer und eine Webadresse, mit der Sie mein Linked-In-Profil erreichen. Wenn Sie Ihr Handy dann dicht an meine Hand halten, wird Ihnen mein Profil anzeigt. Das ist wie eine Visitenkarte.

SPIEGEL: Haben alle TUI-Mitarbeiter den Mikrochip vertragen? Gab es Entzündungen?

Huber: Nicht das ich wüsste. Bisher hatte kein Mitarbeiter gesundheitliche Probleme.

SPIEGEL: Welche Chancen sehen Sie in dem Chip?

Huber: Der Chip könnte in ein paar Jahren vielleicht den Alltag extrem vereinfachen. Wäre es nicht nützlich, wenn ich keine Schlüssel brauche? Wenn ich meinen Personalausweis in der Hand trage? Wenn kein Ticket mehr nötig wäre zum Fliegen? Wenn der Chip meine vielen Passwörter ersetzt? Oder wenn ich mit dem Chip sogar bezahlen könnte?

Anmerkung: Man merkt, wessen Geistes Kind er ist!

SPIEGEL: Denken viele Schweden so wie Sie?

Huber: Die Skandinavier gehen spielerischer mit digitalen Technologien um und fördern sie stärker. Als der PC nach Schweden kam, hat die Regierung jeden Bürger finanziell unterstützt, der einen haben wollte und sich das nicht leisten konnte. In Finnland darf jeder an einem eigens entwickelten kostenlosen Onlinekurs zu Künstlicher Intelligenz teilnehmen - und ein paar Hunderttausend Finnen haben das schon gemacht.

SPIEGEL: Sind die Deutschen zu skeptisch oder die Schweden zu naiv?

Huber: Schwer zu sagen, beides gehört zusammen. Der Grat zwischen digitaler Begeisterung und Naivität ist schmal. Aber wenn man - wie in Deutschland - manches gar nicht erst ausprobiert, kann sich auch nur wenig entwickeln.

https://www.spiegel.de/karriere/schweden-tui-mitarbeiter-tragen-mikrochips-unter-der-haut-a-1287060.html
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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Es bedanken sich: Paganlord , Erato , Cnejna , Waldläufer , Waldschrat
#5
Zitat:Eine schwedische Tui-Mitarbeiterin mit Chip unter der Haut - der Mikrochip ist kaum zu erkennen

Achso, na dann ... !
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#6
(23.10.12019, 00:43)Hælvard schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-55441.html#pid55441Huber: Niemand muss einen Chip tragen, das ist absolut freiwillig. Viele schwedische Kollegen wollen das, weil sie neugierig sind.


(...)


SPIEGEL: Sind die Deutschen zu skeptisch oder die Schweden zu naiv?

Huber: Schwer zu sagen, beides gehört zusammen. Der Grat zwischen digitaler Begeisterung und Naivität ist schmal. Aber wenn man - wie in Deutschland - manches gar nicht erst ausprobiert, kann sich auch nur wenig entwickeln.


Neugier ist der völlig falsche Antrieb. Man probiert auch nicht "einfach mal so" Dinge aus. Diese recht fragwürdige Argumentation kennt man sonst von Drogendealern.
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#7
Zitat:Huber: Ja, das erlaubt die Technologie gar nicht. Der Chip in meiner Hand ist passiv - wie der Chip in meiner Kreditkarte. Er hat keine Batterie und kann nur senden, wenn er einen Impuls bekommt, und das auch nur wenige Millimeter weit. Ein Handy dagegen kann viel leichter geortet werden, aber daran scheinen sich die Leute weniger zu stören.

Achso ... also wenn er einen Impuls von außen bekommt ... Wer schränkt denn nun Impulse von Außen ein? Und was können äußere Impulse mit einem Chip und damit mit dem Körper machen? In vielen Geräten ist heutzutage "aus Versehen" Abhörtechnik und wer weiß nicht was eingebaut worden. Die Naivität dieser Leute ist einfach erschreckend...
Finde Dich selbst!
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Es bedanken sich: Paganlord
#8
Zitat:Die Naivität dieser Leute ist einfach erschreckend...

Man legt es allerdings aber auch darauf an, sie mit unlauteren Mitteln zu verführen. Z.B. der Chef, der selber sagt, daß er unüberlegt handelte, und da konnte bei den Mitarbeitern ja nur ankommen, daß er meint, daß auch sie gerne unüberlegt handeln sollen. Und wenn dann jemand gerade nicht ganz wach ist, läßt er sich vielleicht einlullen, und das "freiwillig" machen. Und anschließend, wenn sie sich einmal gemachte Fehler nicht eingestehen können, verteidigen sie es gar selbst, und werden noch selbst Teil der Werbetrommel.
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