Sonnengleißen
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
hallo Bragi,
ich redete von keinem anderen Zeitraum als dem vor dem Anschlag- und da war alles wie es sein sollte, also muß dafür auch eine Leistung erbracht werden.
Und welchen Vertrag hat Silverstein nicht eingehalten? Er hatte doch die Räume bis dato zur Verfügung gestellt und die wurden auch genutzt.
Bitte um Aufklärung
Riddle
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Hallo Sonnengleißen,
ich sehe das genauso. Ein Vertrag ist nunmal ein Vertrag - und die Zeit vor dem Anschlag wurden die Büroräume schließlich genutzt - also ist auch dafür Miete zu zahlen. Und wenn durch den Vertragspartner selbst das nicht möglich ist, weil er beispielsweise unter den Opfern ist, dann überträgt sich das auf die Erbberechtigten, insofern sie das Erbe annehmen.
Der Tod der Mitarbeiter der oben erwähnten Firma ist natürlich tragisch, hat aber mit dem Mietverhältnis an sich nichts zu tun. Und juristisch betrachtet hat der Vermieter seinen Vertrag sehr wohl eingehalten - gegen höhere Gewalt (nach dem Anschlag) kann man nunmal nichts machen - aber für diesen Zeitraum wird ja auch keine Mietforderung in Rechnung gestellt, wenn ich das richtig gelesen habe.
Sind kirchliche Bestattungen in Deutschland wirklich vorgeschrieben ? Gilt das auch für eine Seebestattung ? Ich dachte bisher, das wäre ein Ausweg.
Aber eine Möglichkeit, zumindest glaube ich, daß es eine solche ist, wäre eine Bestattung im Ausland - nach ausländischem Recht. Damit sollte man diese Kirchenverpflichtung eigentlich umgehen können - das läßt sich testamentarisch ja alles im voraus regeln. Oder liege ich hier falsch, kennt jemand andere Fakten ?
Mit freundlichem Gruß,
Riddle
Beiträge: 5.039
Themen: 335
Registriert seit: Jan 2004
Bewertung:
743
Bedankte sich: 9162
32477x gedankt in 1697 Beiträgen
Bis dato hat er die Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können, da aber die Firma die Räumlichkeiten weiter in Anspruch nehmen wollte, dies aber durch den Zusammensturz des Gebäudes nicht gerechtfertigt wurde, hat Herr Silverstein den Vertrag nicht einhalten können. Dann noch Forderungen zu stellen, ob sie ihm nun zustehen oder nicht, finde ich sehr dreist. Zumal er die Versicherungssumme auch kassiert.
Die Frage Recht oder Unrecht ist hier nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern eher ein Hauch von Moral und Würde, die bei diesem Herrn nicht mal im Ansatz zu erkennen sind.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Riddle
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Hallo,
die Räumlichkeiten stehen aber aufgrund höherer Gewalt nicht mehr zur Verfügung, was in einem automatischen Ende des Vertrages mündet. Somit besteht kein Rechtsanspruch auf die Stellung der Räumlichkeiten mehr - die Miete kann ja auch nur für den Zeitraum bis zum Einsturz der Gebäude gefordert werden.
Die Versicherungssumme ist eine Entschädigung für die zerstörte Immobilie und hat nichts mit dem Ausfall von Einkommen aus Mietverträgen zu tun.
Moral und Würde, geht es darum ? Wir reden von Geschäften, von Verträgen - von Geld. Und Geld steht in unserer Welt jenseits von Moral und Würde. Womit - um Mißverständnissen vorzubeugen - ich ausdrücklich nicht sagen möchte, daß ich mit diesen Gedanken einverstanden bin.
Doch Geld regiert die Welt - man mag das Geld verfluchen, man mag es hassen, es ändert dennoch nichts an der Tatsache: Geld regiert die Welt. ;-)
An Bragi gerichtet: Du würdest wahrscheinlich auf Dinge, die Dir zustehen, verzichten, wenn es Moral und Würde verletzen würde, diese auch einzufordern ?
Mit einem freundlichen Gruß,
Riddle
(Diese Nachricht wurde am 31.05.03 um 01:45 von Riddle geändert.)
Ovanalon
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Es gibt Menschen Riddle die haben Anstand und Würde. Im Falle des WTC ist dies nicht der Fall. Der Silberstein hat mich Sicherheit keine 50 Cent von der Versicherung bekommen, soviel ist klar! Meinst du da macht die Monatsmiete einen Unterschied. Ob dort nun dort 3,5 Mrd. oder 3,5 Mrd. und 1 Mio Dollar stehen ist doch völlig beiläufig. Der muß nicht mehr arbeiten gehen. Doch für die Brokerfirma ist es vielleicht der i-Punkt und das Aus. Ob sie mir Leid tun ist ein anderes Thema.
mal was anderes:
Ich nehme mal an, daß eine Firma im WTC Mieten auf längeren Zeitraum abschließt, damit sie sich nicht von heute auf morgen andere Böros suchen muss. Sozusagen als Sicherheit. Was ist mit der Kündigungsfrist. Silberstein hat doch gar keine Kündigungsfristen einhalten können. Somit entsteht ein hoher Verlust für die Firma. Und grade bei Brocker-Firmen ist das so wichtig. Nicht ohne Grund haben frankfurter Banken 1:1 Ersatzbüros. Denn jeder Tag an dem man nicht handelt ist verlorenes Geld. Wo bleibt die Entschädigung? Silberstein muss ausserdem beweisen, daß alle Sicherheitseinrichtungen perfekt gearbeitet haben. Und wo lagert man die Prüfprotokolle falls man sie schnell braucht? Vielleicht im WTC selber, welches abgebrannt ist?
Was ich sagen will, daß Silberstein sehr hoch pockert, denn eines ist Fakt: Es sind Leute umgekommen in dem Gebäude, welches er ihnen vermietet hat. Und wer weiss, dass er nicht ganz unschuldig daran ist?
Silberstein ist dem Wahn des Kapitals unterlegen. Der perfekte Imperialist. Ohne nach links oder rechts zu schauen eifert er nur seinem Geld nach.
Bedauerlicher Weise hat solcher Abfall noch -anscheinend- das Gesetz auf seiner Seite. Und das auch weil andere Leute dies akzeptieren, weil sie es wahrscheinlich nur logisch finden*zwinker.
Ja Riddle ich für meinen Teil würde auf die Miete verzichten, wenn wir das mal als Beispiel nehmen wollen. Ich hätte doch so viel Geld, da würde mich die lächerliche Miete kein bischen jucken. Mich als Silberstein könnte es ganz genauso treffen da ich den Blick für andere Dinge, dank meiner Geldgier, nicht habe. Silb. würde dann auch so da stehen...mit nichts. Vielleicht wäre er froh wenn ihm dann jemand die Miete erlassen würde. Aber das unterscheidet uns Menschen vom Abfall.
streng deine Grauen Zellen ein bischen an und denk mal drüber nach. Wie es in den Wald rein ruft so kommt es wieder heraus. Aktion und Reaktion.
Ovanalon
Beiträge: 5.039
Themen: 335
Registriert seit: Jan 2004
Bewertung:
743
Bedankte sich: 9162
32477x gedankt in 1697 Beiträgen
<Bedauerlicher Weise hat solcher Abfall noch -anscheinend- das Gesetz auf seiner Seite. Und das auch weil andere Leute dies akzeptieren, weil sie es wahrscheinlich nur logisch finden*zwinker.
>
*stehender Beifall*
Bragi
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Beiträge: 10.793
Themen: 1.426
Registriert seit: Feb 2004
Bewertung:
4.933
Bedankte sich: 21532
198294x gedankt in 7738 Beiträgen
hallo riddle, hallo sonnengleißen
>Hallo Sonnengleißen,
>ich sehe das genauso. Ein Vertrag ist nunmal ein >Vertrag - und die Zeit vor
wie sicherlich bekannt ist, gibt es (leider) einen unterschied zwischen moralischem und juristischem recht.
es mag juristisch korrekt sein, was herr silberstein fordert, aber es ist moralisch verwerflich. wenn man herrn silbersteins argumentation liest, muß man sich nicht wundern, wo bestimmte vorurteile ihren nährboden finden.
...und um auf das juristische recht zurückzukonmmen, hat herr silberstein dem mieter sicherlich per vertrag die zur verfügungstellung der büro- und geschäftsräume zugesichert. allein schon, weil er dieser pflicht nicht nachkommt, ist eine "mietkürzung" *ggg* sicherlich gerechtfertigt.
futter für die justizindustrie :-)))), meint paganlord. moralität wird gegeißelt, sofern überhaupt noch vorhanden.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
Riddle
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Hallo Paganlord und andere,
ich gebe Dir da absolut Recht: moralisch (nach welcher moralischen Definition eigentlich ? Na, egal, ich setzte mal die "gängige" voraus) ist das Handeln absolut verwerflich. Das bestreite ich nicht.
Aber juristisch besteht ein Anspruch. Ein Vertrag ist nunmal ein Vertrag. Die Leistung bis zum Anschlag wurde geliefert und muß auch entsprechend bezahlt werden.
Nach dem Anschlag ist die Leistung nicht mehr lieferbar, was allerdings nicht zulasten des Vermieters geht, sondern auf höhere Gewalt zurückzuführen ist. Somit ist der Vermieter aus der Haftung ausgeschlossen und eine rückwirkende Mietminderung auf den Zeitraum vor dem Attentat nicht möglich.
Insgesamt kann ich den Vermieter gut verstehen - ich würde auch nicht auf mir zustehendes Geld verzichten, warum auch ? Hier geht das juristische Recht vor - beide Parteien sind Firmen, es geht nicht um Individuen.
Mit einem freundlichen Gruß,
Riddle
Sonnengleißen
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Hallo Paganlord,
ich gebe zu, daß ich den Link des Masters nicht nutzte um den vollständigen Text zu lesen, sondern bezog mich einzig auf das hier zur Verfügung stehende.
Und da hab ich ganz nüchtern betrachtet gesagt "wieso sollte Silberstein seine noch ausstehende Miete nicht erhalten?"
Ganz klar gingen mir da auch die von dir angeführten moralischen Beweggründe durch den Sinn, doch fragte ich mich: "woran mache ich diese moralischen Werte fest?"
Da dies ein weites Feld ist ließ ich das außen vor.
Ein zweischneidiges Schwert diese GEschichte... und ich werde mir mal den LInk doch näher ansehen bevor ich mehr schreibe
Gruß
Sonnengleißen
blackwidow
Gast
Bedankte sich:
x gedankt in Beiträgen
Szia Zusammen,
da fällt mir ein wunderbares Beispiel ein: Ein Einbrecher wollte in ein Juweliergeschäft einbrechen und versuchte durch einen gezielten Wurf mit einem Kanalisationsdeckel das Schaufenster zu zertrümmern. Der Deckel prallte mit voller Wucht zurück und setzte den Dieb schachmatt. Er verklagte daraufhin den Inhaber des Geschäfts und bekam RECHT!!! Der Juwelier hätte einen Aufkleber mit "Vorsicht! Panzerglas" gut sichtbar anbringen müssen....da vergeht einem doch beinahe das Lachen....
|