Chinas Gesetz zur Nichteinmischung
#1
Chinas Gesetz zur Nichteinmischung

Wo man hier in Deutschland vom Gesetz her dazu verpflichtet wird, auch noch den dümmsten Zweibeiner aus seiner Gefahrensituationen zu retten, während ständig das Wort Zivilcourage gepredigt und angepriesen wird.
Ja, wo man sogar wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt und verurteilt werden kann, spottet man gerne über die Sitten anderer Kulturen.

So zum Beispiel über China, dort gibt es ein Gesetz, über das sich die Neunmalklugen dieser Lande gerne das Maul zerreißen.
In China ist es einem verboten, eine ertrinkende Person aus ihrer Not zu retten.

In China geht man nämlich davon aus, daß es sich um das Schickal handelt, wenn ein Mensch ertrinkt - und in dieses Schicksal darf nicht eingegriffen werden.
Warum sich das allerdings auf Ertrinkende beschränkt, weiß ich auch nicht.
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#2
Zitat:In China ist es einem verboten, eine ertrinkende Person aus ihrer Not zu retten.

Die Quelle dazu?

Hier klingt das nämlich ganz anders: http://german.china.org.cn/china/2012-05/30/content_25520847.htm

Man beachte in dem Artikel besonders dieses: "Die Landkreisverwaltung Xin'an hat der Su-Familie 5.000 Yuan zugesprochen und bei der Stadtverwaltung zusätzlich eine Belohnung für die Tapferkeit von Su Mingming beantragt."

Man betrachtet den jungen Mann wohl eher als Helden denn als Straftäter.

Wäre auch merkwürdig, wenn dies anders wäre. In einer Volksgemeinschaft hilft man sich gegenseitig, denn dazu ist eine Volksgemeinschaft ja auch da. Aber in der heutigen Ellenbogengesellschaft gehen solche Werte immer mehr verloren.
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#3
Mit "Volksgemeinschaft" greifst Du aber einen brisanten Begriff auf. Biggrin "Die Chinesen" gibt es zwar als politisches Volk, aber sind sie deshalb eine Volksgemeinschaft? Genetisch zwar eventuell inzwischen durchmischt, setzt sich das chinesische Volk aus vielerlei, teils deutlich unterschiedlicher, Ethnien zusammen. Das gleiche gilt für alle anderen politischen Konstrukte (Länder) der Erde.

Bleibt eine Verwandschaft auf anderer Ebene. Da allerdings würde ich nicht von Volksgemeinschaft sprechen mangels Masse der "Verwandten" die sich hier aufhalten. Trotzdem stimmt es: innerhalb der Verwandschaft hilft man sich. Alles andere interessiert nicht. Daher ist das, was Benu in seinem Beitrag anspricht, nur konsequent. Verwerflich ist es nur für die Moralprediger, die absichtlich oder unbewußt einem Virus aufsitzen.

Letzlich bleibt es jedem selbst überlassen ob man helfen möchte oder nicht - die Konsequenzen hat man allemal selbst zu tragen.
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#4
Ich habe das hier gefunden:

http://www.zehn.de/retten-verboten-4045601-4

Das deckt sich mit dem, was Benu oben geschrieben hat.
Fulvia Flacca Bambula
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#5
Ich finde diese Aussage auch auf mehreren Seiten im Weltnetz, halte sie dennoch für zweifelhaft. Zumal in einem kommunistischen Land wie China der Schicksalsglaube offiziell gar keine Rolle spielt.

Was ich gehört habe ist, daß, wenn man in China jemanden rettet, man gesetzlich dazu verpflichtet ist, seine möglicherweise anfallende medizinische Weiterversorgung zu bezahlen.
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#6
Meiner Meinung nach sollte hier eher über die Nichteinmischung in der Praxis geschrieben werden, als über die Details der Meldung.
Das Beispiel um die Rettung eines Ertrinkenden halte ich dafür auch ungeeignet.
Vielmehr sollte man sich dessen bewußt sein, daß man überall, wo man seine Finger ungefragt dazwischenhält, in Angelegenheiten mit reingezogen wird, über deren Auswirkungen man sich später ärgert.
Es ist schon die Emotion "alles besser zu wissen", die das nächste Fettnäpfchen bereithält.
Kennt man wirklich alle Umstände, um einen Rat zu geben?

Letztlich sollte man sich nur um seine Angelegenheiten kümmern,
dann kommt man auch nicht in die Bredouille jemanden retten zu müssen.
Lebe für Deine Ideale!
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#7
Zitat:Meiner Meinung nach sollte hier eher über die Nichteinmischung in der Praxis geschrieben werden, als über die Details der Meldung.

Ganz genau. Was geht mich China an? Das Prinzip der Nichteinmischung finde ich jedoch höchstinteressant. Egal ob und was an der Meldung nun dran ist.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
(07.04.12013, 16:29)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-44678.html#pid44678
Zitat:Meiner Meinung nach sollte hier eher über die Nichteinmischung in der Praxis geschrieben werden, als über die Details der Meldung.

Ganz genau. Was geht mich China an? Das Prinzip der Nichteinmischung finde ich jedoch höchstinteressant. Egal ob und was an der Meldung nun dran ist.

Biggrin Danke,
ich wollte auch nicht unbedingt den Augenmerk auf China legen, sondern eben auf die Tatsache, daß Nichteinmischung auch ins Gesetzbuch hineinkommen kann.
Wär doch eine tolle Sache, wenn wir so etwas in Deutschland hätten.

Viele Grüße
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#9
Ich finde ja, dass dies hier (sofern es tatsächlich so ist):
Hekaterina schrieb:Was ich gehört habe ist, daß, wenn man in China jemanden rettet, man gesetzlich dazu verpflichtet ist, seine möglicherweise anfallende medizinische Weiterversorgung zu bezahlen.

... ein wunderbares Beispiel hierfür:

Saxorior schrieb:Vielmehr sollte man sich dessen bewußt sein, daß man überall, wo man seine Finger ungefragt dazwischenhält, in Angelegenheiten mit reingezogen wird, über deren Auswirkungen man sich später ärgert.

... ist. Da würde man es sich auch gleich mehrmals überlegen, bevor man sein Geld - und damit seine Energie - für einen anderen aufwenden muss.
Der Erfolg ist mit den Mutigen!
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