Pflanzenöle in der Kosmetik
#1
Olivenöl (Olea europaea):

Olivenöl enthält 75% Ölsäure, 10 % Linolsäure sowie viele Proteine, Lecithin, Flavonoide, Chlorophyll, Mineralstoffe und Vitamine, insbesonders Vitamin A,E und K. Ölsäure und Linolsäure enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, welche den Cholesterinspiegel senken. Außerdem besitzt Olivenöl viele antioxidative Eigenschaften. Das enthaltene Vitamin E soll die Elastizität und Belastbarkeit der Haut fördern. Es kann auch bei rissiger Haut, Brandwunden und Nesselstichen aufgetragen werden.

Olivenöl ist ein wärmendes und durchblutungsförderndes Öl, welches besonders gut bei trockener, schuppiger und rissiger Haut sowie bei geschädigtem Haar ist.

Kräuterauszüge:
Es eignet sich gut für Kräuterauszüge wie z.B. mit Ringelblume und Kamille.

Seifen:
Seifen mit hohem Anteil an Olivenöl sind besonders mild und bilden einen kleinporigen, dichten Schaum nach einer längeren Lagerzeit. Bei der Herstellung von Haarseifen wird dieses Öl gerne für repariertes, sowie geglättetes weiches Haar mit schuppiger Kopfhaut verwendet. Olivenöl ist ein hervorragendes Basisöl zur Seifenherstellung. Die Seifen sind mindestens 18 Monate haltbar.

Andere Anwendungsgebiete von Olivenöl:
Das Öl kann auch bei Muskelkater und bei Massagen zur Entspannung eingesetzt werden.
Hildegard von Bingen setzte Olivenöl äußerlich zur Behandlung von Kopf- und Lendenschmerzen, bei Geschwulsten und gegen Verkrampfungen ein.
Aus der Rinde des Olivenbaums verabreichte sie gegen Gicht, die Blätter hingegen bei Magenverstimmungen und Verdauungsbeschwerden.

Haarmayonaise:
1 Eigelb mit 2 Eßlöffeln Olivenöl; wenn man möchte, kann man auch zuvor einen Kräuterauzug mit Olivenöl herstellen und dieses für die Haarmayonaise benutzen.
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#2
Kokosöl:

Kokosöl, auch als Kokosfett oder Kokosbutter bezeichnet, wird aus den Nüssen der Kokospalme (Cocos nucifera) gewonnen. Es ist bei Raumtemperatur festes Öl. Es ist reich an Capryl-, Laurin- und Myristinsäuren. Caprylsäure wird gegen Pilzinfektionen und auch bei Bakterieninfektionen eingesetzt. Der Name der Laurinsäure stammt wohl vom Lorbeer (Laurus nobilis) und hat antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie kommt auch in Muttermilch vor und schützt außerdem vor Zeckenbissen, wie auch schon an anderer Stelle hier im Forum geschrieben steht (http://www.pagan-forum.de/Thema-Fliegen-und-M%C3%BCcken-vertreiben?page=2).

Der Name der Myristinsäure stammt von der Muskatnuß (Myristica fragrans) und ist Bestandteil von Zellwänden. Deswegen werden Stoffe, die in diesem Öl gelöst sind, besonders gut von der Haut aufgenommen.
Kokosöl ist auch reich an B-Vitaminen und Vitamin C und E sowie Folsäure und einigen Mineralien.

Aufgrund der feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften werden Produkte mit Kokosöl speziell bei trockener, juckender, irritierter oder empfindlicher Haut empfohlen. Es soll der Zellerneuerung dienen, mildert Rötungen und hat einen kühlenden Effekt. Es soll auch der Hautalterung vorbeugen.

Seifen:
In Seifen sorgt es für eine gute Reinigungskraft, großporiger Schaumbildung und Festigkeit der Seife. Seifen aus Kokosöl sind mindestens zwischen 1-2 Jahren haltbar.



Rapsöl (Raps: Brassica natus):

Das Rapsöl besteht vorwiegend aus Ölsäure und Linolsäure (siehe auch Olivenöl) und enthält Lecithine. An Vitaminen sind vor allem Vitamin E, K und Provitamin A enthalten, welche vor allem bei regenerationsbedürftiger, schuppiger Haut eine gute Pflege bietet. Das Rapsöl ist fast geruchlos und erignet sich so sehr gut als Basisöl für Ölauszüge. Da es für Feuchtigkeit sorgt, ist es besonders gut bei reifer, trockener und rissiger, schuppiger und schlecht durchbluteter Haut.

Seifen:
Nasse Seifen mit hohem Anteil an Rapsöl haben eine seidige, transluszente Oberfläche und ergeben milde, preiswerte Seifen. Bei reinen Rapsölseifen bildet sich nur wenig Schaum, allerdings sind die Seifen recht gut haltbar. Bei dunkler und kühler Lagerung halten sie sich mindestens 12 Monate.

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#3
Sonnenblumenöl (Helianthus annuus):

Sonnenblumenöl enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, vor allem Linolsäure, und einem hohen Gehalt an Vitamin E, welches für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt ist. Es sind auch die Vitamine A, C und D sowie Carotinoide enthalten. Das in dem Öl enthaltene Tocopherol-Gehalt hat entzündungshemmende Wirkung. Es enthält auch unverseifbare Bestandteile wie Lecithin und Phytosterole sowie einen geringen Anteil an Wachsen.
In der Kosmetik werden primär zwei Sorten von Sonnenblumenöl benutzt. Eines ist das natürliche Öl, und das zweite das durch Selektion in der Züchtung entstandene High-Oleic (HO), welche sich durch einen ungefähr 4-fachen Gehalt an Ölsäure auszeichnet.

In der Kosmetik wird Sonnenblumenöl gerne genommen, um die Elastizität der Haut zu erhöhen und wegen seiner rückfettenden Eigenschaften. Es zieht gut ein, hinterläßt aber keinen Fettfilm auf der Haut. Deswegen ist es für alle Hauttypen geeignet, aber vor allem bei fettiger Haut zu empfehlen. Sonnenblumenöl kann gut als Badezusatz benutzt werden, wenn das Öl keinen Fettfilm hinterlassen soll. Pur habe ich es auch schon zum Abschminken benutzt.

Seifen:
Das Öl läßt die Seife eher weich werden und ergibt fast keinen Schaum. In Haarseifen wird Sonnenblumenöl bei trockener oder fettiger Kopfhaut mit Neigung zu Entzündungen benutzt, wegen der leicht desinfizierenden und zellerneuernden Wirkung.



Mandelöl (Prunus dulcis):

Ein klassisches Kosmetiköl ist das Mandelöl, ein dünnflüssiges, schwach riechendes Öl mit hellgelblicher Färbung und sehr guten pflegenden Eigenschaften. Es hat einen sehr hohen Anteil von einfach und zweifach ungesättigten Fettsäuren, neben Linolsäure und Mineralstoffen, und ist reich an Vitamin B und E. Da es ein äußerst mildes Öl ist, eignet es sich für alle Hauttypen, aber besonders trockene, gereizte und reife Haut, die zu Rissen, Ekzemen und Schuppen neigt. Es wirkt reizlindernd und rückfettend. Zudem bewahrt es die natürliche Feuchtigkeit der Haut und gibt ihr Elastizität. Da es sehr tief in die Haut eindringt, wirkt es mit seinem Gehalt an Linolsäure, beeinflußt die Verhornungsvorgänge der Haut und sorgt für eine zarte Haut. Es ist auch ein ideales Massageöl.

In der Haarpflege eingesetzt, sorgt Mandelöl für kräftigere, lockerere und leichter frisierbare Haare. Deswegen wird es gerne bei gefärbtem, dauergewellten, brüchigem oder strohigem Haar als Pflege eingesetzt.

In Seifen führt das Öl zu einem cremigen Schaum.
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#4
Traubenkernöl

Die außergewöhnliche Wirkung von Traubenkernöl besteht darin, daß es - anders als viele andere natürliche Öle - blitzschnell in die Haut einzieht und sie mit reichlich ungesättigten Fettsäuren versorgt.
Es ist fein, hell, geruchlos und enthält Vitamin F. Traubenkernöl verleiht einen seidenglatten Glanz und kann pur auf den Körper aufgetragen werden. Es bietet der Haut Hilfe zur Selbsthilfe und stopft Risse und Löcher in der äußeren Hautschicht. Die natürlichen Wasservorräte verdunsten nicht mehr - die Gesichtszüge glätten sich.
Tue was Du willst, aber wisse was Du willst!
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#5
Traubenkernöl (Vitis vinifera):

Außerdem besitzt das Traubenkernöl auch Lecithine und viele Flavonide (sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel Blütenfarbstoffe), welche eine antioxidative Wirkung haben und somit der Hautalterung entgegenwirken. Auch hat es bei Cellulite einen positiven Effekt. Es ist für alle Hauttypen geeignet.

Seifen: Mit Traubenkernöl erhält man milde Seifen, die vor allem in Kombination mit Mandelöl für empfindliche Haut geeignet sind. Es ist auch sehr gut für Shampooseifen geeignet.
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#6
Rizinusöl (Ricinus communis):

Rizinusöl enthält einen hohen Anteil an Rizinolsäure (80-85%) und einen geringen Anteil an Linolsäure und Ölsäure. Außerdem enthält es auch noch Vitamin E, Eiweiße, Lecitine und Alkaloide (Pflanzenstoffe, die oft zum Schutz der Pflanze produziert werden).

Innerlich wirkt Rizinusöl als Abführmittel, es kann aber auch zu Übelkeit führen. Äußerlich kann Rizinusöl zur Behandlung von Schuppen, Narben und Altersflecken eingesetzt werden. Hornhaut kann auch mit Rizinusöl behandelt werden. Es bildet einen mechanischen Schutzfilm und kann so auch zur Heilung von Schrunden und Fissuren beitragen.

Rizinusöl wird in vielen Kosmetikprodukten wie Haarpflegemitteln, Lippenstiften und Eyelinern als Grundstoff benutzt. In Seifen wird das Rizinusöl zur Unterstützung der Schaumbildung von anderen Ölen benutzt.



Kakaobutter (Theobroma cacao):

Im Gegenteil zu den meisten Ölen sind in Kakaobutter viele gesättigte Fettsäuren wie Ölsäure, Stearinsäure und Palmitinsäure enthalten und weniger ungesättigte Fettsäuren. Außerdem sind höhere Anteile an Vitamin E und K erhalten. Theobromin ist auch ein Bestandteil der Kakaobutter. Es hat eine milde, anregende Wirkung, welche aber dauerhafter ist als das Koffein. Außerdem wirkt es stimmungsaufhellend. Auf den Körper wirkt Theobromin gefäßerweiternd, regt die Ausschwemmung von Wasser an und stimuliert das Herz. Ein weiterer Inhaltsstoff ist Cocoheal, welches wachstumsfördernd auf Hautzellen wirkt, die Wundheilung unterstützt und Falten vorbeugen soll.

Kakaobutter ist ein typischer Inhaltsstoff in der Kosmetik aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften. Besonders ist sie für strapazierte und trockene Haut geeignet, aber nicht bei fettiger Haut. Sie wird vor allem in Lippenstiften, Lotionen, Hautcremen, Badezusätzen und Körperbutter verwendet.

Seifen:
Wird Kakaobutter in Seifen verwendet, so sorgt diese für eine milde Seife mit einer gewissen Festigkeit. Oft wird sie als Basis für luxuriösere Seifen verwendet.
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#7
Jojobaöl (Simmondsia chinensis):

Hier täuscht der Name, denn Jojobaöl ist eigentlich ein bei Zimmertemperatur flüssiges Pflanzenwachs und kein Öl. Es besteht zu 70 % aus Gadoleinsäure (ungesättigte Fettsäure). Erucasäure ist eine einfach ungesättigte Fettsäure, welche wie die Gadoleinsäure zu den Omega-9-Fettsäuren gehört. Omega-Fettsäuren (besonders Omega-3 und Omega-9-Fettsäuren helfen beim Aufbau von Körperzellen und der Produktion köpereigener Botenstoffe. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle im Fettstoffwechsel, für die Herz-Kreislauffunktionen und für die Funktion des Immunsystems. Außerdem sind in Jojobaöl noch geringere Mengen an Ölsäure, Palmitinsäure und Nervonsäure (auch eine Omega-9-Säure) enthalten.
Jojobaöl enthält viel Vitamin A und E. Während Vitamin A die Regeneration der Haut fördert und der Faltenbildung vorbeugt, schützt Vitamin E vor freien Sauerstoffradikalen durch seine antioxidative Wirkung. Außerdem hat es einen natürlichen Sonnenschutzfaktor von 3 bis 4.

Jojobaöl ist ein feuchtigkeitsspendendes und rückfettendes Öl. Es wirkt entzündungshemmend und ist sehr gut verträglich. Seine antibakterielle Wirkung beruht darauf, daß das Wachs durch die Bakterien und Pilze nicht verarbeitet werden kann. Deswegen wird es gerne bei unreiner Haut und Akne eingesetzt. Außerdem hilft es bei Kopfschuppen, Haarausfall, äußerlichen Entzündungen und Hauterkrankungen.

Wegen seiner Eigenschaften wird das Jojobaöl nicht nur zur Haarpflege benutzt, sondern auch als Trägeröl für Massageöle oder als natürlicher Emulgator in Cremes.

Seifen:
In Seifen wird das Jojobaöl fast nicht verseift, seine Inhaltsstoffe bleiben nahezu unverändert, und daher kann es seine positiven Eigenschaften völlig entfalten. In Haarseifen wird es oft bei brüchigem Haar mit gespaltenen Spitzen sowie bei Haarausfall oder Schuppen eingesetzt.
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#8
Weizenkeimöl (Triticum vulgare):

Es enthält mit ungefähr 60% einen hohen Anteil an Linolsäure und Linolensäure (mehrfach ungesättigte Fettsäuren) sowie gleiche Anteile Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) sowie Palmitinsäure bzw. Stearinsäure (gesättigte Fettsäuren). Außerdem sind die Vitamine A, B, D, E und K enthalten. Besonders hoch ist der Gehalt an Vitamin E. Es sind auch sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide und Carotinoide) enthalten, die antioxidative Wirkung haben, und Mineralstoffe.

Weizenkeimöl soll bei regelmäßigem Verzehr den Cholesterinspiegel senken, das Immunsystem stärken und Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Außerdem beugt es vorzeitiger Hautalterung vor.

Weizenkeimöl zieht langsam, aber sehr tief in die Haut ein. Es ist für jeden Hauttyp geeignet, besonders für reifer oder schlecht durchbluteter Haut. Außerdem hat es eine durchblutungsfördernde und elastizitätsfördernde Wirkung. Dieses Öl besitzt sowohl tiefenwirksam pflegende als auch schützende Eigenschaften. Außer zur Hautpflege wird das Weizenkeimöl auch zur Pflege der Kopfhaut und der Haare eingesetzt. Es wird auch zur Pflege von Narben, bei Ekzemen und Schwangerschaftsstreifen eingesetzt.

Seifen:
Hier eignet sich das Öl sehr gut sowohl für normale Seifen, Haarseifen, als auch für Gesichtsseifen. Es hat ein recht gutes Schäumungsverhalten.
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#9
Palmöl (Elaeis guineensis):

Palmöl wird aus den Früchten (Fruchtfleisch) der Ölpalme gewonnen. Da die Früchte eine orangerote Färbung aufgrund eines hohen Carotingehaltes haben, hat das Öl vor der Raffination auch eine orangerote Färbung. Danach hat das Öl eine klare Farbe. Das Öl ist bei Raumtemperatur fest und schmilzt zwischen 27 und 45°C. Die Hauptbestandteile des Palmöls sind Palmitinsäure (ungesättigte Fettsäure) und Ölsäure (einfach ungesättigte Fettsäure) sowie in geringeren Anteilen Linolsäure, Starinsäure und Myristinsäure. Außer den Carotinoiden (Vorform von Vitamin A) ist auch ein hoher Gehalt der verschiedenen Vitamin-E-Varianten enthalten.

Durch seinen hohen Anteil an Carotinoiden und dem antioxidativ wirkenden Vitamin E, wird Palmöl gerne als Zusatz in Sonnenschutzmitteln sowie Regenerations- und Schutzcremes verwendet. Palmitinsäure kommt auch natürlich in der Haut vor.

Der Gehalt an Palmitinsäure verringert sich mit dem Alter, weswegen Palmöl besonders gut für die reife Haut geeignet ist. Durch den leichten Schutzfilm, den es auf der Haut bildet, ist es auch gut für trockene Haut geeignet.
Aufgrund seiner butterartigen Beschaffenheit wird das Palmöl generell gerne für Salben, Cremes und Seifen verwendet. Seifen verleiht es eine gute Festigkeit bzw. Härte.
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#10
Auf Palmöl sollte man besser verzichten, da wegen der Palmölplantagen die natürlichen Urwälder gerodet werden. Auf Borneo sieht es da ganz übel aus.
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