Einmischung in die Natur
#1
Hallo,

Zitat:München. Millionen Fernsehzuschauer kennen sie als junge Krankenschwester Simone in der ARD-Serie "Marienhof". Jetzt ist Julia Palmer-Stoll (21) tot. Die schöne Schauspielerin wollte gestern nacht in Dachau einen Igel von der Straße tragen, damit das Tier nicht überrollt wird. Die Frau hielt ihren Wagen an und stieg aus, um den Igel in Sicherheit zu bringen. Als sie ihn gerade aufheben wollte, wurde der TV-Star selbst von einem Auto erfaßt.

Die Schauspielerin geriet unter den Wagen und wurde 30 Meter weit mitgeschleift. Mit schwersten Verletzungen kam sie ins Murnauer Unfallklinikum. Dort starb Julia Palmer-Stoll am Nachmittag. Der Igel wurde unterdessen von einem anderen Passanten unversehrt aufgelesen und im Grünen ausgesetzt.


Zitat aus dem Hamburger Abendblatt, 2005

Und was lernen wir daraus?

Einmischung, Einmischung, Einmischung.

Meiner Meinung nach ein perfektes Beispiel.

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#2
hmmm ...

Stimme dir bedingt zu. Die Einmischung fängt damit an, dass eine Straße durch die Umgebung des Igels gebaut wurde (Zivilisierung).

Demnach wäre es quasi eine Einmischung innerhalb der Einmischung.

Ich selbst "rette" Tiere auf der Straße ebenfalls, sofern es nötig ist (in vielen Fällen reicht Augen auf und bremsen/stehenbleiben). Nicht weil ich einen Helferkomplex oder Mitleid habe, sondern weil der Tod auf der Straße in keinem natürlichen Kreislauf vorhanden ist.
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#3
Sehe ich ähnlich, nur bremse ich nicht wegen der Tiere selbst, sondern aus Eigennutz.
Bei größeren Tieren können Reparaturen entstehen, die zu tragen sind.
Bei kleineren Tieren können die Körpersäfte durchaus langfristig Material zum Korrodieren bringen und damit frühere Abnützungserscheinungen auftreten. Denn auf sowas wird ja bei den Materialtests nicht geachtet ...

Ansonsten gilt halt bei mir ebenfalls: soweit wie möglich nicht in die Naturabläufe eingreifen.
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#4
Wer weiß, was sich die Schauspielerin hat zu Schulden kommen lassen.

Tiere verfügen über Instinkte, der sie vor Gefahren warnt.
Läuft ein Igel nun auf eine befahrene Straße, haben seine Instinkte versagt bzw. hat Pan das Bewußtsein bereits aus diesem Körper entfernt.

eremit hat da also nicht ganz unrecht mit der Straße, die durch die Natur verläuft. Sie grenzt den Lebensraum der Tiere und Pflanzen um ein weiteres ein ...
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#5
Meine Sicht:

Vielleicht hat es die Göttin so gewollt. Eine Energie hat sie gelassen, eine andere genommen.
Da wo natürlich nur Platz für "Eine" ist.

Ich mein, die Wahl trifft sie, was erhaltens werter ist!
Da halt ich mich raus.
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#6
Hallo Eremit,

Zitat:Die Einmischung fängt damit an, dass eine Straße durch die Umgebung des Igels gebaut wurde

Das ist richtig, aber so weit habe ich jetzt nicht unbedingt ausholen wollen, denn das ist ja selbstverständlich. Allerdings hat sich die Natur sich unserem Mist angepasst, siehe Beispiel Raben.


Zitat:Ich selbst "rette" Tiere auf der Straße ebenfalls, sofern es nötig ist (in vielen Fällen reicht Augen auf und bremsen/stehenbleiben).

Augen auf, gut. Die korrekte Geisteshaltung beim Autofahren hilft, erst gar nicht in die Situation zu kommen.


Zitat:Läuft ein Igel nun auf eine befahrene Straße, haben seine Instinkte versagt bzw. hat Pan das Bewußtsein bereits aus diesem Körper entfernt.

Dem kann ich nicht so zustimmen. Pan kann auch das Tier sicher über sie Straße begleiten.


Zitat:Vielleicht hat es die Göttin so gewollt. Eine Energie hat sie gelassen, eine andere genommen.

Ursache und Wirkung.


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#7
Zitat:Meiner Meinung nach ein perfektes Beispiel.

Sehe ich identisch. Ein perfektes Beispiel, wohin Einmischung führen kann. An die Tier-Retter-Fraktion die Frage: Hilfst Du auch dem Marienkäfer aus dem Spinnennetz oder der Maus, wenn sie der Katze entkommen will? Es gibt halt (bedingt durch den Menschen) zuviele Katze und Hunde auf der Welt. Ist es da nicht eine tolle Idee: Ein bißchen mitzuhelfen, beim Erhalt des natürlichen Gleichgewichts; durch z. B. solche Eingriffe? Wohl kaum! Einmischung ist Einmischung und hat nichts mit "neutralem Verhalten" zu tun. Wer sich einmischt setzt immer und in jedem Fall einen neuen Ursache- und Wirkungskreislauf.

Schon mal jemand den Igel gefragt? Wenn sich der Igel einen Autoreifen zum Sterben aussucht, dann tut der das bewußt.

Jemanden vor dem Sterben erretten zu wollen, entspringt letztlich einer chr*stlichen Gedankenstruktur. Der Tod ist nichts Schlimmes. Der Tod ist nur ein Übergang. So als wenn jemand über eine Brücke laufen will und andere möchten ihn daran hindern. Wer das nicht auch in der Realität lebt, der hat es nicht begriffen.


Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#8
(21.11.12011, 12:52)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-40207.html#pid40207Schon mal jemand den Igel gefragt? Wenn sich der Igel einen Autoreifen zum Sterben aussucht, dann tut der das bewußt.

Ich für meinen Teil verbiete dem Igel nicht, daß er sich vor den Reifen wirft. Ist ja seine Sache! Ich denke mir nur immer: Bitte ein anderer Reifen als meiner!

Außerdem teile ich Knights Ansichten betreff der eigenen Sicherheit (bei größeren Tieren) und des Schutzes des Wagens, den ich ja nunmal benötige und mir auch keine teuren Reparaturen leisten kann.

Igel darf also gerne sterben, wenn er das will, auch wenn bei diesem Gedanken noch ein Knoten ist, weil PAN ja schon das Bewußtsein aus dem Igel entfernt haben soll. Viellecht kann mir jemand helfen, den zu entwirren?


Viele Grüße

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#9
(21.11.12011, 12:52)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-40207.html#pid40207An die Tier-Retter-Fraktion die Frage: Hilfst Du auch dem Marienkäfer aus dem Spinnennetz oder der Maus, wenn sie der Katze entkommen will?

Ich fühle mich einfach mal angesprochen. - Natürlich nicht! Das finde ich aber im Vergleich zur Straße auch nicht passend.

Kleine Anekdote am Rande: Als ich ein kleines Kind war, beobachtete ich teilweise stundenlang Spinnennetze um zu sehen, was Frau Spinne macht, wenn sich mal wieder eine Fliege oder Ameise in ihrem Netz verfangen hat. - Die Rolle des interessierten Beobachters lag mir immer. Zu dieser "alles angreif - alles anschrei" Kindersorte gehörte ich zu meiner Zufriedenheit nie.

Nun zurück zum Thema.

(21.11.12011, 12:52)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-40207.html#pid40207Schon mal jemand den Igel gefragt? Wenn sich der Igel einen Autoreifen zum Sterben aussucht, dann tut der das bewußt.

Hmm... möglicherweise fehlt mir diesbezüglich ein Puzzlestück. Meine Intuition bezweifelt aber, dass Pan das "geschrieben" haben kann.
Weil, natürliches Verhalten, vermischt mit unnatürlichen Abläufen und Gegebenheiten? Womöglich geht es hier um den Tod als solchen, frei von Kategorien. - Eine Option beispielsweise bei einem kranken Igel, der durch offensichtliche Verwirrtheit unter Tags aktiv ist etc. und sich das Auto "aussucht".

(21.11.12011, 12:52)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-40207.html#pid40207Einmischung ist Einmischung und hat nichts mit "neutralem Verhalten" zu tun.

Es geht mir nicht um eine Grundsatzfrage (denn von der Art stimme ich vollstens zu), aber: Wer mischt schon nicht ein? Allein durch die Tatsache einen physischen Körper auf der Erde zu haben, "mischen" wir uns im wahrsten Sinne des Wortes ein.

Ich behaupte, das in den Forumsgrundsätzen verankerte mMotto "nicht so konsequent wie möglich zu leben, sondern so gut wie moralisch(/ethisch) vertretbar" ist vernünftig. Die Weggabelung der dennoch parallel zu einander verlaufenden Zivilisation und Natur ist nun mal da, eine totale nicht-einmischung faktisch nicht möglich. Nach den Rythmen, Abläufen, Schwingungen der Natur zu leben und die eigene Kontrolle über seine Gedanken und Emotionen zu haben, sowie das existieren in der materiellen Welt, ist erheblich.

(21.11.12011, 12:52)Paganlord schrieb: https://www.pagan-forum.de/post-40207.html#pid40207... setzt immer und in jedem Fall einen neuen Ursache- und Wirkungskreislauf.

Das allein ist ja nicht schlimm. Entscheidend ist, dass die Ursache bewusst gewollt gesetzt ist, und damit kontrollierbar.
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#10
Zitat:Bitte ein anderer Reifen als meiner!

Winken geht mir genauso. Igel geht ja noch, aber größeres Getier soll sich gefälligst ein anderes Auto aussuchen.
"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd."
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