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Hallo,
immer wieder kommt es hier vor, daß der Prozeß des "sich zurückziehens" als ein jämmerliches und/oder unnützes Verhalten dargestellt wird:
Haelvard:
Zitat:Die Menschen neigen zu Disziplinlosigkeit und stecken gerne schnell den Kopf in den Sand, weil die Logik vielleicht nicht gleich den Erfolg sieht ...
Manche meinen sogar weglaufen zu müssen oder wie sie es nennen, 'sich zurückziehen'. Wohin wollen sie sich zurückziehen? Überall lauert die Matrix, und ehe man sich versieht, ist man wieder ein Stück tiefer im Schlamm versunken. Der Kampf für sich selbst ist hier und jetzt und muß hier und jetzt ausgefochten werden.
Für die Art von Personen, die Haelvard hier meint, trifft das sicherlich zu, da habe ich vollstes Vertrauen in seine Menschenkenntnis.
Allerdings sollte man nicht den Fehler begehen und damit den Vorgang des "Abstand gewinnens" als solchen generell verunglimpfen (hiermit nicht unterstellt, es kommt aber oft so rüber).
Die Macht des phasenweise und kontrolliert eingesetzten Allein-Seins ist in dieser überladenen Gesellschaft m.M. der Schlüssel für ein harmonisches und kraftvolles Leben und besitzt sogar einen erheblichen, alltagspraktischen Nutzwert. Letztlich ist es dem Atemvorgang sehr ähnlich - anspannen (teilhaben) und entspannen (schöpfen).
Daß manche einen Rückzug als resignativen Vorgang betrachten und es auch oft so ist, hat aber mit der Bedeutung der Technik des "taktischen Rückzuges" nicht viel zu tun.
Gruß
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
GastLohe
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Das sehe ich identisch,
schaut euch um, wieviele Zombies es gibt und es ist oft einfach nur anstrengend und Kräfte raubend, immer wieder zu kämpfen und gegen Wände zu rennen, denn lernen wollen die meisten nicht. Manchmal kommt man kaum zum Luft holen.
Manche brauchen das Abgrenzen und wieder aufzutanken, um sich zu besinnen, zu lernen und weil man einfach seine Ruhe haben will.
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Man muss inmitten bleiben. Ein Entfernen oder taktischer Rückzug, wie ihr es nennt, ist demzufolge ein Rückzug in Richtung Matrix.
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Ajax schrieb:Man muss inmitten bleiben. Ein Entfernen oder taktischer Rückzug, wie ihr es nennt, ist demzufolge ein Rückzug in Richtung Matrix.
Ein interessanter wie auch logischer Gedankengang.
Zieht man sich zurück, hat das zumeist den Effekt, daß der Kontakt zur Außenwelt minimiert wird. Diese 'Außenwelt' besteht aus seinen Aufgaben, seinen Freunden und nicht zuletzt der eigenen Präsenz. Man überläßt anderen das Spielfeld in der wahnwitzigen Hoffnung, man würde Ruhe und klare Gedanken finden. Dabei bekommt man gar nicht mit, daß man sich selbst im Weg steht.
Die Welt dreht sich weiter, und wenn man wieder zurück will, stellt man plötzlich fest, daß das eigene Spielfeld besetzt ist. Was hat der Rückzug also gebracht?
Wovor will man sich eigentlich zurückziehen? Die bessere Frage wäre noch, WOHIN will man sich zurückziehen? In die Natur, klar Das ist ein guter Weg, den man aber auch ohne gedanklichen Rückzug gehen kann, um Kraft und Ruhe zu finden. Diese Art von Rückzug, um die es hier geht, empfinde ich mehr als Resignation, geboren aus einer Emotion heraus. Demnach muß man sich darüber klar sein, warum und wovor man sich zurückziehen will!
Was geschieht mit dem eigentlichen Sinn unseres Daseins, wenn man sich zurückzieht, sich herausnimmt?
Ich denke, man verliert ihn aus den Augen!
Es ist ungemein schwieriger, sein Leben zu gestalten und in der eingeschlagenen Lebensweise aufrechtzuerhalten, wenn man seinen Weg alleine geht. Zu groß sind die Einflüsse der Matrix, und eben größer ist der Kraftaufwand, diesen erfolgreich zu begegnen.
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
Wölfin84
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GastLohe schrieb:Das sehe ich identisch,
schaut euch um, wieviele Zombies es gibt und es ist oft einfach nur anstrengend und Kräfte raubend, immer wieder zu kämpfen und gegen Wände zu rennen, denn lernen wollen die meisten nicht. Manchmal kommt man kaum zum Luft holen.
Manche brauchen das Abgrenzen und wieder aufzutanken, um sich zu besinnen, zu lernen und weil man einfach seine Ruhe haben will.
Findet ihr es nicht ein wenig übertrieben, Menschen als Zombies zu bezeichnen, nur weil diese nicht so denken und handeln wie ihr das tut bzw. gern möchtet?
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Hallo Wölfin,
wenn Dir klar wird, wie die meisten "Menschen" heutzutage ticken und programmiert sind, dann wird Dir auffallen, dass eben die meisten nicht denken, sondern nur vor sich hin existieren, Kopf kaputt, Lampe aus. Wenige Menschen sind in der Lage, sich freizumachen und über ihren eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Ebenso sollte Dir auffallen, dass bestimmte Verhaltensweisen und auch Normen und Ethik, welche als normal gelten, eigentlich widernatürlich sind.
Man hat doch am Tage schon Übung genug auf der Arbeit, ganz zurück ziehen ist doch dann ohnehin nicht möglich. Dort gibt es schon genug Konflikte zu bewältigen.
Meine Grüße
"Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen"
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Wölfin84 schrieb:Findet ihr es nicht ein wenig übertrieben, Menschen als Zombies zu bezeichnen, nur weil diese nicht so denken und handeln wie ihr das tut bzw. gern möchtet?
1. Will niemand hier irgendwen in seinem Handeln beeinflussen.
2. Hast du scheinbar noch nicht realisiert, dass es in diesem Froum um eine neutrale Lebensweise geht (siehe Punkt 1).
3. Nur weil du alles als Mensch bezeichnest, hat das noch lange keine Relevanz.
Vielleicht stellst du dir einmal die Frage, was einen Menschen ausmacht und was ihn vom Menschsein entfernt, bevor du deine emotionale Sichtweise hier darlegst.
Hælvard - sehr schöne Ausführung zu meinem erwähnten Gedankengang!
A.
-
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Wölfin84 schrieb:Findet ihr es nicht ein wenig übertrieben, Menschen als Zombies zu bezeichnen, nur weil diese nicht so denken und handeln wie ihr das tut bzw. gern möchtet?
Sie sind, was sie sind: Marionetten, Zombies, Roboter, Cyborgs, Ferngesteuerte, wandelnde Zellklumpen, die Erniedrigung des Lebens schlechthin. Sie handeln so, wie es ihnen ihr "Meister" einprogrammiert hat. Das ist wie unter Hypnose: Die beißen in eine Zitrone und denken, es wäre eine Kartoffel. Sie ziehen eine neue Monstergeneration groß und denken, es wären ihre Kinder.
Wenn Du, werte Wölfin84, jetzt meinst, ich wünsche mir, daß diese Zombies so denken und handeln, wie ich das gern hätte, da irrst Du Dich. Die sind mir egal. Ich helfe denen nicht, aber ich attackiere sie auch nicht. Nur wenn mir jemand auf die Füße tritt, dann gibt es geistige Tritte. Ob Zombie oder nicht, ist dabei ebenfalls egal. Abzustreiten (oder zu beschönigen), wer und was die sind, zeugt nur von einer eingeschränkten Sichtweise oder von der rosaroten Brille, die Du wohl gern aufsetzt?
Sei!
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Haelvard:
Zitat:Man überläßt anderen das Spielfeld in der wahnwitzigen Hoffnung, man würde Ruhe und klare Gedanken finden.
Man muß ja auch nicht gleich komplett aussteigen, so war mein "taktischer Rückzug" ja auch nicht gemeint. Sonst wäre es ein "strategischer Rückzug" - selbst dieser kann aber m.M. (habe da selbst jetzt keine Extremerfahrung, aber genügend für einen "taktischen") auch Sinn ergeben, wenn man sich im Leben total verrant hat und den Weg vor lauter Kreuzungen nicht mehr sieht. Aber nie im Sinne einer Resignation, sondern - wie oben geschrieben - im Sinne eines Innehaltens und neu Ausrichtens.
Im Zuge so einer neuen Zentrierung tut es eben manchmal Not, einige Bekannte und gar Verwandte aus dem persönlichen Dunstkreis zu entfernen - oder zumindest mal den Kontakt so weit einzuschränken, daß man von diesen "Matrixagenten" erst mal Ruhe hat. Wer hier nur stur und starr aussitzen will, vergeudet Energie und verliert erst recht seine "Position" - nämlich die für sich selbst.
Gruß
N.S. Ich habe das Gefühl, daß ich hier schonmal geantwortet habe.
Erst wissen, dann denken. Erst denken, dann reden.
Wölfin84
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THT schrieb:Haelvard:
Zitat:Man überläßt anderen das Spielfeld in der wahnwitzigen Hoffnung, man würde Ruhe und klare Gedanken finden.
Im Zuge so einer neuen Zentrierung tut es eben manchmal Not, einige Bekannte und gar Verwandte aus dem persönlichen Dunstkreis zu entfernen - oder zumindest mal den Kontakt so weit einzuschränken, daß man von diesen "Matrixagenten" erst mal Ruhe hat. Wer hier nur stur und starr aussitzen will, vergeudet Energie und verliert erst recht seine "Position" - nämlich die für sich selbst.
Gruß
N.S. Ich habe das Gefühl, daß ich hier schonmal geantwortet habe.
Ihr habt zuviel ,,Matrix" geschaut
Klarer Realitätsverlust.
Zu Emotionen:
Hier im Forum gibt es gewisse Leute, die emotionaler sind als die sogenannten ,,Zombies" da draußen.
Aber das könnt ihr euch nicht eingestehen. 8-)
Gruß
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