Stuttgart 21
#21
Inte schrieb:Das sehe ich anders, vielleicht weil ich ein unverbesserlicher Optimist bin, ich glaube es aber nicht, daß das der einzige Grund ist. Es läuft eben überhaupt nicht so, wie man in gewisser Weise es "gerne hätte", um nämlich damit das eigene Vorgehen (in der Sache, aber auch gegen z.B. Demonstranten) zu rechtfertigen. Das war schon bei der Loveparade so, die Masse ist friedlich und vor allem auch kontrolliert, auch wenn man das auch dort erst anders darstellen wollte, die Bilder und Augenzeugenberichte zeigen es ja, wie vorbildich kontrolliert die Masse trotz der schlimmen Umstände war.

1. Wie du es schon selber sagst alles ist kontrolliert. Denk doch simpel nach: "Du weißt, dass es Ausschreitungen geben wird" - was machst du dann? Da würde man locker paar "Organisatoren" unterjubeln, die mir Bericht erstatten und dann die Menge von sich aus kontrollieren. Vielleicht noch schlimmer. Ich will nur keine Fässer ohne Boden aufmachen.

2. Das ändert nichts daran, dass das Volk eine Batterie ist, die für die Anderen ihre Energie hergibt. Demo hin, Demo her.

Wishmaster schrieb:Sich selbst einzugestehen, dass andere die Fäden ziehen, fällt besonders schwer. Demonstranten muss man nur wütend genug machen, damit sie demonstrieren. Polizisten und Soldaten muss man eine grosse Portion Skrupellosigkeit andressieren, damit sie knüppeln, sprühen und parieren.

Alles läuft voll nach Plan. [Bild: imperator.jpg]

- ja.

Der Sohn eines Sklavenhalters schlägt seinen Vater vor, jedem Sklaven ein Bändchen ums Handgelenk zu binden, um sie besser erkennen zu können. Schlechte Idee, antwortet der Vater - dann wissen Sie, dass Sie sehr viele sind.

Naja und wie immer: Tand, tand ist das Gebilde von Menschenhand. Lol
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#22
Zitat:n diesem Link : http://www.tagesschau.de/inland/stuttgart304.html

wird ja schon vorgeahnt, was kommen wird.

Z.B. die letzte Szene dieses Videos. Man sieht die Betroffenheit des Polizisten. Ich sehe sie jedenfalls.
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#23
Liebe Inte, nun sei mal nicht gleich sauer.

Ich sehe die Welt etwas anders. Und da sieht es eben so aus: Sowie man nur die geringste Sympathie für eine der beiden Seiten empfindet, ist man Teil des Spiels und nicht mehr außenstehend/neutral. Jedoch ist mir jede Aktion, Sache, Entscheidung, die zum baldigen Ende der irdischen Krankheit führt sympathisch. Ein neues Verwirrspiel, Umsturz, Veränderung der Lebensbedingungen etc. bringt etwas Abwechslung in die politische Langeweile; wenn man daran jedoch nicht partipiziert (Anteil nimmt) ist es letztlich auch egal.

Zitat:Doch wenn man so diese Dinge sich anschaut, wie würde man sich denn selbst verhalten?

Konsequent raushalten, wie immer.


Zitat:
Vermehrt scheinen sich Politiker in ihren Räumen geradezu zu verschanzen, wie ich jetzt in einem Fernsehbeitrag auch vom Bürgermeister von Stuttgart hörte, daß es wohl so sei. Ich meine auch die innere eigene Zerrissenheit des ein oder anderen Polizisten (in Fernsehbeiträgen) gesehen und gehört zu haben, mein Eindruck. Das finde ich interessante Phänomene.

Ja, das ist immer so, wenn es zur Sache geht. Es gab schon so viele Demonstrationen, Umstürze, Kriege und Revolutionen auf der Welt; Zerrissenheit von Ordnungshütern und Polizisten; Sympathien, Überläufer und Verräter. Das sind alles die Figuren, die im Spiel gesetzt werden.


Zitat:Mir ist übrigens nicht ganz verständlich, warum ein Nicht-auf-die-Straße-gehen bzw. auch ein Nicht-Krawall-machen als Lethargie bezeichnet wird. Ich empfinde das nicht als lethargisch, das ist ein Beobachten und Abwarten, und wenn die Sache klar ist, dann wird gehandelt, z.B. sich verweigert, das mitzumachen und mitzutragen.

Ob nun Lethargie oder Hypnose; ob Schläfer oder Beobachter. Das sind alles nur Worte. Fakt ist: Wenn DIE auf den Schalter drücken, dann sind die anderen (Demonstranten) halt angeschaltet und machen was sie sollen. Das „Tolle“ dabei ist, sie wollen sogar was sie sollen. Wenn sie ruhig bleiben sollen, dann bleiben sie ruhig. Wenn jedoch eine kleine regionale Revolte als Test für irgendwas benötigt wird, dann rebellieren sie. Ganz wie von oben gewünscht und laut emotionaler Schalterstellung. In Deutschland ist es ein Bahnhof oder ein Castor-Transport, in Griechenland eine soziale Reform, in Frankreich geht es um Polizeigewalt und in den USA um Rassenkrawalle. Wenn man’s braucht, dann kann man’s anschalten und die Leute reagieren wie Roboter und nicht wie denkende Individuen.


Zitat:Ich weise nochmal auf den sehr niedrigen Geburtenstand,

Wenn man ein Volk abschaffen will, dann dürfen die Leute keine Lust auf’s Kinderkriegen haben, oder?


Zitat: die historisch niedrige Wahlbeteiligung hin.

Politikverdrossenheit, das Lächerlichmachen der eigenen Regierung und Staatsmänner, Vertrauensverlust für die Verantwortlichen im Land, das alles steht im Plan.


Zitat: Und jetzt werden nach aktuellen Ereignissen andere, möglicherweise sinnvollere Wege gesucht.

Sinnvoll wäre ein Geburtenkonzept zur Reduzierung der Überbevölkerung mit dem Ziel, die Bevölkerungszahl auf ein normales Niveau zu bringen. Dann benötigt man auch keine Riesenbahnhöfe mehr. Aber wetten, daß darauf kein einziger kommen wird? Statt dessen wird noch von Geburtenschwäche geschwafelt.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#24
Zitat:Wie du es schon selber sagst alles ist kontrolliert. Denk doch simpel nach: "Du weißt, dass es Ausschreitungen geben wird" - was machst du dann? Da würde man locker paar "Organisatoren" unterjubeln, die mir Bericht erstatten und dann die Menge von sich aus kontrollieren.

Das paßt m.E. überhaupt nicht zu meinem Beispiel und was ich damit dargestellt habe, daß nämlich die Masse bei der Loveparade kontrolliert blieb (sich selbst kontrollierte! Sogar unter diesen mehr als widrigen Umständen wurde noch Erste Hilfe geleistet z.B.!)

Zitat:Der Sohn eines Sklavenhalters schlägt seinen Vater vor, jedem Sklaven ein Bändchen ums Handgelenk zu binden, um sie besser erkennen zu können. Schlechte Idee, antwortet der Vater - dann wissen Sie, dass Sie sehr viele sind.

Ja. Winken
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#25
So verstehe ich besser, was Du meinst, Paganlord. Besonders der erste Abschnitt Deines Beitrages. Vielleicht schreibe ich noch was dazu, jetzt muß ich allerdings mich erst ein paar Aufgaben widmen.
Viele Grüße
Inte
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#26
Die Geschichte mit dem Sklavenhalter geht weiter:

Der Sohn des Sklavenhalters kommt zu seinen Vater und berichtet ihm aufgeregt, dass er mitbekommen hat, dass eine Revolte vorbereitet wird. Der Vater: -ich weiß sogar wann Sie ausbrechen wird. Und das damit 3 Probleme gelöst werden: zu viele Sklaven, ungeübte Soldaten, und die Langweile ist auch weg. Lol
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#27
Der Bürgerkrieg wird im Fußballstadion geprobt.
http://www.pagan-forum.de/der-buergerkrieg-wird-im-fu%c3%9fballstadion-geprobt-t25623.html

Für mich ist das nichts anderes. Beim Fußball gibt es diese Art Ausschreitungen schon seit einigen Jahren. Stuttgart 21 ist im Grunde nichts anderes als ein Fußballspiel. Zwei Meinungen treffen in gewalttätiger Form aufeinander. Man sehe sich beim oben genannten Thema die Seite 3 mit den Bildern (Ausschreitungen in Italien) und die Bilder der Bürgerproteste (Transparent-Aufschriften in den Stadien gegen Polizeigewalt) an. Wo ist der Unterschied zu dem Bahnhof?
Fulvia Flacca Bambula
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#28
„Politik ist nicht wirklich real an Lösungen interessiert. Genauso wenig wie die Medien. Politik ist eine Simulation, die Lösungen vorgaukelt, die Medien simulieren die Aufdeckung dieser Simulation und manipulieren dadurch auf ihre Art.“

aus einen anderen Thema
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#29
Paganlord schrieb:Die Lethargie hätte ein Ende? Um das bärige Gemüt des Deutschen zu reizen, bedarf es sicherlich einer ganzen Menge.

Vor allem die Schwaben sind nicht unbedingt für ihre überragende Impulsivität bekannt.


@ Inte:

Dem, was du schreibst, stimme ich zu großen Teilen zu. Bereits seit Beginn der Demonstrationen hat man sich große Mühe gegeben, die Demonstranten zu kriminalisieren und sie als gewalttätige Anarchos hinzustellen. Nur hat deren Verhalten dieses Bild eben in keinster Weise bestätigt. Bislang zumindest.
Und ja, die diversen Verantwortlichen verschanzen sich, und wiederholen gebetsmühlenartig immer wieder die gleichen Argumente.
Auch mit der Einschätzung, daß viele der Sicherheitskräfte in ziemlichen Gewissenskonflikten stecken, stimme ich überein.
Das Verhalten der Stuttgarter, denen ich bislang eher kritisch gegenüberstand, macht mich zwar nicht unbedingt stolz, aber es überrascht mich doch positiv. Sie haben in den letzten Monaten ein Durchhaltevermögen bewiesen, das ich ihnen nicht zugetraut habe.

@ aro:

Zitat:Es wird m.M sehr deutlich gezeigt, für was man die Bürger hält und man nicht gewillt ist, auch nur das Geringste einzugestehen.

Was gestern allerdings ungewollt doch eingestanden wurde, ist die völlige Hilflosigkeit und Unfähigkeit, mit einer derartigen Situation anders als gewalttätig umzugehen.

@ Wishmaster:

Die Mehrzahl der Polizeikräfte wird nicht unbedingt begeistert über die Anweisungen gewesen sein. Ob man da von Skrupellosigkeit sprechen kann... ich bin mir unschlüssig. Beinahe habe ich etwas Mitgefühl mit ihnen.
Allerdings... hätten sie halt was Anständiges gelernt.
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#30
Inte schrieb:Fäden können reißen, Fäden können zerschnitten werden, Fäden können umgelenkt werden. Pläne können zerreißen, Pläne können umkonstruiert werden, sie können sogar verloren gehen oder von Vornherein falsch sein und nicht funktionieren.

Ich würde es so formulieren: Das Einzige, was in diesem Universum Bestand zu haben scheint, ist Veränderung.
Und da das so ist, stehe ich endgültigen Aussagen à la 'das ist so, war schon immer so und bleibt es auch künftig' zumindest skeptisch gegenüber.
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