Respekt
#11
Ajax schrieb:
Zitat:den Partner in seinem Wissen und seinen Fähigkeiten respektiert, dann wird man auch diverse Grenzen akzeptieren.

Wie ist es mit der Umsetzung dieser Sichtweise? Es ist doch nicht allein ausschlaggebend, was du für eine Partnerschaft zu tun gedenkst.
A.
Dies ist der wichtigste Punkt, der Ursprung. Betrachtet man sich den Menschen, mit dem man eine gemeinsame Zukunft haben will, dann sollte man ganz klar wissen -also über das eigene Ego hinaus auch akzeptieren- in welchen Punkten dieser Gefährte Wissen oder Fähigkeiten mit in die Beziehung bringt, die einem z.Bsp. selbst nicht liegen. Während dessen muß man sich jedoch auch seiner eigenen Stärken bewußt sein. Gleiches gilt für den Partner.

Der Idealfall wäre, das Personen, die sich zum Beispiel solche Gedanken hier machen, sich einzig auf Menschen einlassen, mit denen sie genau solche Gespräche führen können (sei es auch nur schriftlich oder per Telefon). Das gilt auch für die restlichen Forenthemen, die gesamte Lebensweise. Denn es sind grundlegende Nenner, die ähnliche Gedankengänge voraussetzen. Man befindet sich schon auf ähnlicher Ebene. Der nächste Schritt wäre dann, wie schon erwähnt, die Stärken des anderen zu erkennen, was wiederum einen grundlegenden Respekt erzeugt.

Betrachtet man sich die alltäglichen Pärchen-Bildungs-Geschichten, so sieht man immer wieder, dass sich die Personen auf irgendwelchen Feiern, Treffen, in Discotheken... "kennenlernen"; also flirten..., man trifft sich wieder und wieder und wieder; betrachtet während dessen den anderen als Freund/Freundin und genießt die Zweisamkeit. Alles andere fragt man erst nach und nach im Zusammensein, besonders wenn der Alltag einbricht. Das absolut offene Gespräch im Vorweg fehlt meist völlig. So dass man erst später über 'Ungereimtheiten' stolpert.

Somit beginnen Beziehungen meist schon lange bevor man sich gefragt hat, ist diese Person mir an irgendwelchen Punkten klar voraus bzw. überlegen und -umgekehrt- bin ich ihm an irgendwelchen Punkten voraus. Diese Frage ansich hört sich jetzt vielleicht negativ an, aber wenn beide sich ganz offen über die herausragenden Stärken und Schwächen des Anderen im Klaren sind, dann können sie vom Anderen jeweils profitieren. Ein bewußter Umgang hierin bringt grundlegenden Respekt in eine Beziehung. Ist dieser nicht vorhanden, dann findet man auch kaum eine Basis, um gemeinsam daran zu arbeiten, dass beide an einem Strang ziehen.

Zitat:Das gleiche geschieht in einer Partnerschaft, wenn nicht beide am gleichen Strang ziehen. Wenn Respekt nur von einer Seite gezollt wird, von der anderen aber nicht.
Ansich ist diese Frage schon beantwortet; denn stimmt die Grundmauer nicht, so bricht irgendwann das ganze Gebäude unter seiner eigenen Last zusammen.

Allerdings denkt nahezu jeder von sich selbst, dass er der Respektvollere sei und der andere stärker die Grenzen überschreitet. Reales Einschätzen solcher Situationen ist sehr schwierig.

Es geht in Gefährtenschaften darum, sich gegenseitig den Rücken freizuhalten. Dies bedeutet auch, sich an Absprachen zu halten. Auch dies bedeutet Respekt und schützt -nebenbei gesagt- auch ein wenig vor "besitzergreifendem Verhalten".

Zitat:Woher kommen diese Gedanken deinerseits?
Hat es hier nicht nahezu jeder schon erlebt, dass man einen Partner oder eine Partnerin an seiner Seite hatte, bei welcher/m man irgendwann spürte, dass er/sie schon längst nicht mehr mithalten konnte, in der Denkweise, Lebenseinstellung... Oder anders herum; fast jeder hat doch schon innerhalb von Beziehungen solch Grenzüberschreiten und offensichtliche Respektlosigkeiten erlebt.

Zitat:Woher kommen diese Gedanken deinerseits? Stammen sie von dir, bzw. was war der Anstoß für diese Sichtweise?
Der Anstoß jener Sichtweise? "Egoismus" Blinzeln Ich merkte ganz einfach, dass mich eine Beziehung nicht weiterbringt, wenn ich in meinem Partner kaum mehr etwas finde, wofür ich ihm Respekt entgegen bringe bzw. wenn der gegenseitige Respekt nicht stimmt, sowie beidseits Grenzen überschritten werden... Im Gegenteil, so etwas erzeugt spirituelle Blockaden und zwar beidseits.

Zitat:@ alle
Wo liegen die Grenzen, von denen hier gesprochen wird?

Es gibt Grenzen, die betrachtet man als selbstverständlich (anstandsbedingt), aber es gibt auch individuelle. Wie wäre es denn mit der Variante klarer Absprachen? Man kann doch miteinander reden, statt es erst auf zu stapeln, beginnend bei vermeindlichen Kleinigkeiten bis hin zum Großen.
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#12
Zitat:Dies ist der wichtigste Punkt, der Ursprung. Betrachtet man sich den Menschen, mit dem man eine gemeinsame Zukunft haben will, dann sollte man ganz klar wissen -also über das eigene Ego hinaus auch akzeptieren- in welchen Punkten dieser Gefährte Wissen oder Fähigkeiten mit in die Beziehung bringt, die einem z.Bsp. selbst nicht liegen. Während dessen muß man sich jedoch auch seiner eigenen Stärken bewußt sein. Gleiches gilt für den Partner.
Man hat die Wahl zwischen MITEINANDER oder GEGENEINANDER.
Schade nur, daß man(n) oft erst den Fehler machen muß, um das zu erkennen.

Zitat:Der Idealfall wäre, das Personen, die sich zum Beispiel solche Gedanken hier machen, sich einzig auf Menschen einlassen, mit denen sie genau solche Gespräche führen können (sei es auch nur schriftlich oder per Telefon). Das gilt auch für die restlichen Forenthemen, die gesamte Lebensweise. Denn es sind grundlegende Nenner, die ähnliche Gedankengänge voraussetzen. Man befindet sich schon auf ähnlicher Ebene. Der nächste Schritt wäre dann, wie schon erwähnt, die Stärken des anderen zu erkennen, was wiederum einen grundlegenden Respekt erzeugt.
Gleiches zu Gleichem bedingt sich!

Zitat:Betrachtet man sich die alltäglichen Pärchen-Bildungs-Geschichten, so sieht man immer wieder, dass sich die Personen auf irgendwelchen Feiern, Treffen, in Discotheken... "kennenlernen"; also flirten..., man trifft sich wieder und wieder und wieder; betrachtet während dessen den anderen als Freund/Freundin und genießt die Zweisamkeit. Alles andere fragt man erst nach und nach im Zusammensein, besonders wenn der Alltag einbricht. Das absolut offene Gespräch im Vorweg fehlt meist völlig. So dass man erst später über 'Ungereimtheiten' stolpert.
Mit anderen Worten, während der Phase der Verliebtheit will man die Mißstände oder einfach nur die verschieden Lebenseinstellungen des anderen gerne ignorieren.
Und nach dieser Phase folgt das große Erwachen.

Zitat:Somit beginnen Beziehungen meist schon lange bevor man sich gefragt hat, ist diese Person mir an irgendwelchen Punkten klar voraus bzw. überlegen und -umgekehrt- bin ich ihm an irgendwelchen Punkten voraus.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Mehrheit überhaupt in solchen Kategorien denkt, oder ob es bei denen nicht vorrangig nur ums Beherrschen des anderen geht? Oder halt auch andersrum, sich beherrschen lassen, was dann die geborenen geistigen Sklaven betrifft.

Zitat:Diese Frage ansich hört sich jetzt vielleicht negativ an, aber wenn beide sich ganz offen über die herausragenden Stärken und Schwächen des Anderen im Klaren sind, dann können sie vom Anderen jeweils profitieren. Ein bewußter Umgang hierin bringt grundlegenden Respekt in eine Beziehung. Ist dieser nicht vorhanden, dann findet man auch kaum eine Basis, um gemeinsam daran zu arbeiten, dass beide an einem Strang ziehen.
:guteidee:

Zitat:Allerdings denkt nahezu jeder von sich selbst, dass er der Respektvollere sei und der andere stärker die Grenzen überschreitet. Reales Einschätzen solcher Situationen ist sehr schwierig.
Eine gewisse Zurückhaltung statt Impulsivität, bringt im Nachhinein Klarheit und einen Weg!
Es ist oft sehr schwierig, sich von anerzogenen Verhaltensweisen zu trennen, die einen bis dato durch das Leben begleiteten. Manchmal hatte man die falschen Vorbilder (z. B. Eltern) und man kopierte deren Fehlverhalten, oder man konnte eben nicht über seinen emotionalen Schatten springen, und es führte zu Streßsituationen. Meistens wegen Nichtigkeiten! Zurückhaltung bringt Zeit zum Nachdenken für die nötige Objektivität jeglicher Situationen.
Räumt einem der Partner diese Zeit der Zurückhaltung nicht ein, weil dieser alles unbedingt an Ort und Stelle klären und ausdiskutieren möchte, wird es natürlich interessant.
Genau hier liegt meiner Ansicht nach wieder ein Punkt des Respektes. Dem Partner eben diese Zeit einzuräumen, auch wenn man das gerne sofort geklärt wüßte, was ich persönlich für die meist ungünstigere Variante ansehe.

Zitat:Es geht in Gefährtenschaften darum, sich gegenseitig den Rücken freizuhalten. Dies bedeutet auch, sich an Absprachen zu halten.
:genau: Sonst halbiert man seine Kräfte, anstatt sie zu verdoppeln.

Zitat:Hat es hier nicht nahezu jeder schon erlebt, dass man einen Partner oder eine Partnerin an seiner Seite hatte, bei welcher/m man irgendwann spürte, dass er/sie schon längst nicht mehr mithalten konnte, in der Denkweise, Lebenseinstellung...
Das ist sehr oft bei Männern bzw. Mannweibern durch das übersteigerte Ego bedingt.
Diese neigen nicht selten sogar zu einem bewußten Kleinhalten des Partners. Zumindest aber blockieren sie diesen in seiner persönlichen Entwicklung. Da wird kein Gedanke an das Multiplizieren der gemeinsamen Kräfte verschwendet. Es geht nur ums Ego.

Zitat:Oder anders herum; fast jeder hat doch schon innerhalb von Beziehungen solch Grenzüberschreiten und offensichtliche Respektlosigkeiten erlebt.
Mehr als das!

Zitat:Es gibt Grenzen, die betrachtet man als selbstverständlich (anstandsbedingt), aber es gibt auch individuelle. Wie wäre es denn mit der Variante klarer Absprachen? Man kann doch miteinander reden, statt es erst auf zu stapeln, beginnend bei vermeindlichen Kleinigkeiten bis hin zum Großen.
Ich denke, hier ist die Intimsphäre des einzelnen in einer Partnerschaft gemeint.
Der Bereich, der vom anderen nicht betreten werden sollte. Wo der nun genau bei jedem beginnt, mag wohl unterschiedlich sein. Je nach Gemütszustand und emotionaler Kontrolle desjenigen.
Mal von den festen Grenzen, die z. B. der Anstand bedingt, abgesehen.

Hælvard
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#13
Zitat:Betrachtet man sich die alltäglichen Pärchen-Bildungs-Geschichten, so sieht man immer wieder, dass sich die Personen auf irgendwelchen Feiern, Treffen, in Discotheken... "kennenlernen"; also flirten...,

Die Frage kann aber auch sein: Warum sucht man überhaupt einen Gefährten?

a) um das eigene Ego dadurch aufzuwerten?
b) für die sexuelle Zweisamkeit
c) weil man nicht alleine sein möchte

oder besserenfalls

d) weil man jemanden gefunden hat, der zu uns paßt und weil es genau deshalb mit doppelten Kräften im Leben weitergeht.

Und nur Punkt d) bedeutet, daß man den Gefährten von vornherein (also schon im Gedankenansatz) als Menschen und als Persönlichkeit respektiert.
Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#14
Bedingt das eine das andere nicht? Die Tatsache jemanden gefunden zu haben, der zu uns paßt und somit die Kräfte verdoppelt, daß automatisch auch eine sexuelle Zweisamkeit (schön ausgedrück Blinzeln ) und das Gefühl nicht allein zu sein dadurch entstehen?
Kein besserer Freund – kein schlimmerer Feind!
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#15
Paganlord schrieb:
Zitat:Betrachtet man sich die alltäglichen Pärchen-Bildungs-Geschichten, so sieht man immer wieder, dass sich die Personen auf irgendwelchen Feiern, Treffen, in Discotheken... "kennenlernen"; also flirten...,

Die Frage kann aber auch sein: Warum sucht man überhaupt einen Gefährten?

a) um das eigene Ego dadurch aufzuwerten?
b) für die sexuelle Zweisamkeit
c) weil man nicht alleine sein möchte

oder besserenfalls

d) weil man jemanden gefunden hat, der zu uns paßt und weil es genau deshalb mit doppelten Kräften im Leben weitergeht.

Und nur Punkt d) bedeutet, daß man den Gefährten von vornherein (also schon im Gedankenansatz) als Menschen und als Persönlichkeit respektiert.

Richtig!

Doch trifft am ehesten a-c zu, meist sogar in Kombination; während die meisten nicht mal bis zum Nachdenken über Punkt d gelangen. Aber WER gesteht sich DAS selbst ein, solch 'flache' Beziehungsmotive???

Außerdem würde kaum jemand anderen Personen gegenüber und vor allem sich selbst gegenüber zugeben, dass es in der eigenen (nach außen intakten) Beziehung an gegenseitigem Respekt mangelt. Nahezu jeder geht davon aus, dass er seinen Partner "respektiert" und erkennt sein eigenes Fehlverhalten kaum (und solches ist selbst in besten Gefährtenschaft ab und an mal zu finden). Realistische Selbsteinschätzung... Eine reine Ego-Frage? Oder doch 'nur' mangelnde Kommunikation?
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#16
Hælvard schrieb:
Zitat:Hat es hier nicht nahezu jeder schon erlebt, dass man einen Partner oder eine Partnerin an seiner Seite hatte, bei welcher/m man irgendwann spürte, dass er/sie schon längst nicht mehr mithalten konnte, in der Denkweise, Lebenseinstellung...

Das ist sehr oft bei Männern bzw. Mannweibern durch das übersteigerte Ego bedingt.
Diese neigen nicht selten sogar zu einem bewußten Kleinhalten des Partners.

'Mannweiber', na gut, in Bezug auf 'Kleinhalten des Partners' mag der Begriff wohl tatsächlich zutreffend sein.

Jedoch oftmals respektieren Frauen ihren Partner auch so sehr, dass sie sich selbst stark zurückhalten, damit dieser sich nicht in den Schatten gestellt fühlt; obwohl sie sich z.Bsp. kaum mehr geistig gefordert sehen oder einfach locker so manch Situation dominieren könnten - letztlich um einen gewissen Beziehungs-Frieden zu halten. Aber... ist 'respektieren' an dieser Stelle wirklich noch das richtige Wort?
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#17
anicca schrieb:Der Idealfall wäre, das Personen, die sich zum Beispiel solche Gedanken hier machen, sich einzig auf Menschen einlassen, mit denen sie genau solche Gespräche führen können (sei es auch nur schriftlich oder per Telefon). Das gilt auch für die restlichen Forenthemen, die gesamte Lebensweise. Denn es sind grundlegende Nenner, die ähnliche Gedankengänge voraussetzen. Man befindet sich schon auf ähnlicher Ebene. Der nächste Schritt wäre dann, wie schon erwähnt, die Stärken des anderen zu erkennen, was wiederum einen grundlegenden Respekt erzeugt.

Das ist m. M. nicht nur der Idealfall, sondern der einzig machbare Weg. Für mich ist an einer Partnerschaft die geistige Verbundenheit vorrangig, dass es körperlich bei Mann/Frau zusammenpaßt ist eine wunderbare Nebenerscheinung. Ohops:

Meinen Partner zu akzeptieren, das macht sich auch genau an diesem gegenseitigen geistigen Verstehen fest. Tickt der Partner grundlegend anders, dann kann ich das zwar respektieren, aber denjenigen nicht länger als Partner akzeptieren. Wer will schon mit einem Mormonen, Katholiken oder Baptisten zusammen leben und wohnen? Ich jedenfalls nicht, und deswegen kläre ich diese Details vorher.

Das ist ein schönes Thema, das du hier wieder hervorgekramt hast, Anicca. Ich denke mal nicht ganz uneigennützig? Der Mensch will halt am liebsten unter seinesgleichen sein (geistig) und nur hier kann:


Zitat:d) weil man jemanden gefunden hat, der zu uns paßt und weil es genau deshalb mit doppelten Kräften im Leben weitergeht.

auch wirklich greifen und Realität werden. Wenn man sich geistig nicht versteht, dann geht es meist um die Punkte a bis c oder um eine Form von Ausbeutung des anderen (z. B. Arbeitsleistung, Finanzen oder Ersatz-Elternteil für bereits vorher gezeugte Kinder).
Tue was immer ich will!
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#18
Wishmaster schrieb:Das ist ein schönes Thema, das du hier wieder hervorgekramt hast, Anicca. Ich denke mal nicht ganz uneigennützig?

Klassische Fehldeutung :mrgreen:
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#19
Ein nachdenklicher grusss von dem Vogelsberg, dem urvulkan an die lowlands herunter! (durchaus realgeographisch und nicht metaphorisch gemeint)
...mich gibt es immer noch und zwischen tomaten, blumenkohl, bohnen, ysop, fenchel uvm verlangt es mir gerade jetzt, als ergänzung zur täglichen einsamen transformatorischen arbeit, nach austausch zu diesem anspruchsvollem thema...
...
...
...respekt hat auch für mich in der tat mit anerkennung, achtung und hochachtung – die ich durchaus wesen(heiten) entgegenbringe, die es sich durch ihre eigenschaften real in meinen augen verdient haben (absichtlich systemitisch-leistungsgeselschaftliches terminus benutzt)... als allerbestes beispiel dient mir die wahrhaftigkeit: ein wesen, das das gleiche denkt, fühlt, ahnt, sagt und tut verdient meinen höchsten respekt! Allerdings bemerkte ich im alltag, dass solche wesen auch gleichzeitig auch meine bewunderung, sympathie und andere gefühle wecken, dass der emotionsloser respekt sich durchaus mit gefühlsfraktionen mischt...
...
...anderseits wecken mächtige (z.b. archetypische, göttliche) wesenheiten in mir eine andere art von respekt, das durchaus emotionaler gefärbt ist und mehr in richtung ehrfurcht, ehrbietung und sogar scheu tendiert... ich muss aber betonen, dass für mich persönlich nicht alle ängste negativ sind (doch dieses zu erörtern würde sowohl den rahmen diesen threads, als auch meiner netzzeit sprengen) ...
...
...zum thema: „respekt als grundlage partnerschaft“ möchte wiederrum folgendes bemerken:
... persönlich halte ich respekt als nicht geeignet als eine basis für beziehung zu fungieren. Natürlich kann (und soll) sich auch respekt in einer halbwegs gesunden beziehung zwischen den partner einstellen, doch stuffe ich dieses fenomen als durchaus sekundär ein. Als geeignete, tragende fundamente einer beziehung eignen sich, meiner meinung nach, nur liebe oder solidarität. Wobei für mich die erstere, als emotionale krankheit, zur kranken beziehungen führt; die zweite hingegen durch ihre emotionslosigkeit uns eine chance bietet gesunde beziehungen aufzubauen...
Zitat: Doch je näher man sich kennt, je mehr man (unbewußt) den eigenen Einfluß auf den Anderen ausgelotet hat, um so eher überschreitet man diverse Grenzen. Man versucht, mehr oder weniger bewußt, den Anderen zu verändern. Dies ist Respektlosigkeit der Individualität des Partners gegenüber. Denn hier beginnt die Frage des "Besitzergreifens" und somit der Eifersucht. Fakt ist, wenn man die Individualgrenze des anderen respektiert, den Partner in seinem Wissen und seinen Fähigkeiten respektiert, dann wird man auch diverse Grenzen akzeptieren.
Zitat: Denn wenn diese Grenze verschwinden wuerde, dann beginnt man im selben Augenblick damit, den Anderen als sein Eigentum zu betrachten. Ich habe auch Respekt sagen wir vor einem hohen Berg, einem tiefen Wasser oder einem tobenden Sturm. Auch hier gibt es Grenzen, die ich beachten muss, sonst kann man an der eigenen Respektlosigkeit schweren Schaden erleiden oder sogar zugrunde gehen.
...respekt als schutz der intimspäre funktioniert gut und ist durchaus bestimmt auch als konstruktiefes element in zwischenmenschlichen beziehungen, begegnungen und sonstigen kontakten zu bewerten. Allerdings wehre ich mich gegen verabsolutierung diesen schutzes – als quasi allheilmittel gegen erkrankungen und verirrungen in beziehungen ist (egal auf welchem nährboden gewachsene und egal wie beschaffene) abgrenzung nicht geeignet...
...auch die überpositive bewertung der unantastbarkeit der individualität (die ja in meinen augen [zu] schnell in unveränderlichkeit derselben mündet und damit der imho absolut notwendigen individuellen und sozialen transformation im wege steht, kann ich nicht zustimmen... gerade das (möglichst nicht begrenztes und blokiertes) zusammenlegen der heilungsprozesse verspricht mir, durch möglichkeiten des kulminatiefen handhaben (bündeln) der kräfte, mehr tiefe und effizienz...
...das gleichsetzen des wunsches nach veränderung mit dem (zweifellos) kranken, in unseren kultur verbreiteten „sich-den-partner-zurechtbiegen“ oder als eigentum betrachten, stellt in meinen augen den tatbestand des „kind-mit-dem-bade-ausschütten“ dar... nicht jedes begehen der tiefsten abgründe des unbewussten und nicht jede heilabsicht führt unweigerlich zum vereinnahmendem besitzergreifen und eifersucht – genau diese wege wünsche ich mir zu erforschen und habe den glauben an ihre begehbarkeit noch nicht verloren... die respektbedingten grenzen zeigen mir dabei bereiche an, die wir besonders behutsam, vorsichtig und eben respektvoll begehen und behandeln, doch auf keinem fall tabuisieren sollten!
...das hohe lied auf die (sehr wohl soooo oft notwendig zu ziehenden) grenzen, sollte uns nicht davon ablenken, dass die grenzen immmmmmer nocht in erste linie begrenzen (und verhindern)...
Zitat: Grenzen aufzulösen bedeutet: sich etwas anzueignen.
...es muss doch nicht immer die völlige auflösung sein! Es muss doch nicht die grenzenlose aneignung sein! Durchlässigere grenzen können heilen: erleichtern die kommunikation, fördern erkenntnis, ermöglichen spiegelarbeit als suche gemeinamen, archetypischen mustern, bringen uns zueinander...
Zitat: Grenzen zu ziehen bedeutet hingegen, sich innerhalb der eigenen Grenzen zu bewegen und die Grenzen des Anderen anzuerkennen, sprich ihm seinen „Freiraum“ zu gewähren.
...ich persönlich bevorzuge es frei zu sein, ohne (selbstgemachten)grenzen (es gibt doch schon genug von den systemitischen)... ein freiraum ist schnell zu einer (gefängnis)zelle geworden... ich teile auch gerne meine freiheit mit anderen... grenze ist imho in kategorien heilmittel-gift zu betrachten: die dosis macht’s...
Zitat: @ alle
Wo liegen die Grenzen, von denen hier gesprochen wird?
Sind sie individuell oder gibt es anstandsbedingte Grenzen, die man nicht überschreiten sollte, um den Respekt zu wahren?
...grenzen sind wie kleidung oder häuser – es gibt welche von der stange und welche die wir uns selbst zusammenbasteln... ich bastele mir meine selbst, wie alles andere (im rahmen der möglichkeiten), akzeptiere aber auch konformität bei anderen menschen, wennauch ich dieselbige aus meinem persönlichem umfeld rauszuhalten versuche...
...oh, das ist für mich klar – die grenzen sind individuell gesetzt und ich respektiere sie selbstverständlich wie sie gesetzt werden – ich suche allerdings immer nach menschen, die „anstandbedingte“ und andere systemitische grenzen aufweichen und/oder ablegen/heilen möchten und dieses in einem gemeinsamen umfangreichen heilungsprozess einbringen wollen – dieses geschieht allerdings selten genug und immer auf basis von freien entscheidung aller beteiligten...
...
@anicca
...die partnerschaft sollte in der tat eine ernste sache sein. Anspruchsvolle kommunikation sollte den anfang bilden. Klärungen über standort und bewegrichtungsbestimmungen, träume, ziele, stärken und schwächen – dies alles könnte und sollte wahrhaftig gemeinsam auseinanderklamüsert werden bevor wir uns zusammentun! Bei einem solchen prozess sind allerdings zu harte und weitgezogene, zu dogmatisch und restriktiv gehandhabte grenzen nicht vom vorteil!
... Du wirst lachen – ich habe so was schon recht oft versucht ... an den gründen des scheiterns arbeite ich immer noch...
Zitat: Betrachtet man sich die alltäglichen Pärchen-Bildungs-Geschichten, so sieht man immer wieder, dass sich die Personen auf irgendwelchen Feiern, Treffen, in Discotheken... "kennenlernen"; also flirten..., man trifft sich wieder und wieder und wieder; betrachtet während dessen den anderen als Freund/Freundin und genießt die Zweisamkeit. Alles andere fragt man erst nach und nach im Zusammensein, besonders wenn der Alltag einbricht. Das absolut offene Gespräch im Vorweg fehlt meist völlig. So dass man erst später über 'Ungereimtheiten' stolpert.
Zitat: Warum sucht man überhaupt einen Gefährten?

a) um das eigene Ego dadurch aufzuwerten?
b) für die sexuelle Zweisamkeit
c) weil man nicht alleine sein möchte

oder besserenfalls

d) weil man jemanden gefunden hat, der zu uns paßt und weil es genau deshalb mit doppelten Kräften im Leben weitergeht.

Und nur Punkt d) bedeutet, daß man den Gefährten von vornherein (also schon im Gedankenansatz) als Menschen und als Persönlichkeit respektiert.
...das problem stellt sich meiner sichtweise wie folgt: die meisten leute verwechseln und würfeln bunt durcheinander diese paradigmen, ziele und bedürfnisse. Das ist (leider) die krankheit dieser kultur...liebe als universalschlagmichttotknüppel mit dem es sich sowohl quasipartnerschaft bauen lässt, wie auch menschliche wesen in religiösen zusammenhängen mindversklavt werden und nicht zuletzt der ganze konsumdreck verkauft wird ... ... ... bei der zwanghaften suche nach dem gespenst der libbe lassen die meisten folgende überlegungen und klärungen ausser betracht:
...a) um mein ego aufzuwerten brauche ich keineN gefährtIn – sollte ich dieses bedürfnis haben und es vorhaben auf diese weise zu befriedigen, würde eine einmalige (ggf. öffentliche) eroberung eines solchen statussymbol wohl genügen {dt. sprache schöne sprache – hoffentlich ist mein koniunktief auch tief genug...} – in so einem fall besteht doch kein grund partnerschaft aufzubauen, bei wiederholungsbedarf kann die statuserhaltende tat wiederholt werden...
b) für sexuelle zweisamkeit brauche ich erst recht keine partnerschaft – diese behindert nur die auslebung des triebes, weil sie sooooo viele andere faktoren in die zweisamkeit hineinbringt... auch völlig (im ganzheitlichem sinne) korekte begegnungen sind möglich – wir feiern dabei die kräfte die sowohl uns aufeinander völligst abfahren lassen und in gigantisch-eruptiefe höhen katapultieren, als auch die erde um die sonne kreisen lassen und die galaxien drehen... um diese heiligkeit im akt der vereinigung zu feiern brauchen wir es nicht im käfig der partnerschaft (=ehe??) zu sperren...
c) wenn ich nicht alleine sein will, ist eine partnerschaft auch nicht das richtige: haustiere sind da schon angebrachter, ein TV tut es auch und lässt sich nach belieben ein und ausschalten.... freizeitfreunde, bekannte, wg-mitbewohner usw erfüllen den zweck besser und unkomplizierter...
...jetzt verlassen wir signifikanter weise die „suche“ und übergehen ohne erörterung oder sonstig geführen übergang (eure lordschaft, habt dank für sowiel vertrauen in die scharfsinnigkeit und inteligenz euren leserschaft!) in den bereits erreichten zustand der fündigkeit!:
d) wenn ich meineN gefährtIn bereits gefunden habe, stellt sich nicht mehr die frage warum ich sie/ihn gesucht habe. Die fragestellung geht mehr darum, was wir zusammen zu tun beabsichtigen – das entscheidende dabei ist natürlich auch hier: wie?... Die errörterung dieses stranges würde mein post entgültig zum roman werden lassen... deswegen hier Stopp: solidarisch, gemeinsam, ausgewogen, gleichberechtigt, offen, ehrlich, heilend, gegenseitig motivierend usw – da sind aber auch wieder grenzen weich geworden...respekt aber hoffentlich gestärkt...
Zitat: Man hat die Wahl zwischen MITEINANDER oder GEGENEINANDER.
...in der tat, da haben wir das wahlrecht – ob wir es ausüben, und wenn ja, ob dies auch was nützt; dies hängt nicht zuletzt davon ab wie wir mit den uns selbst und fremd gesetzten grenzen umgehen...
Zitat: Eine gewisse Zurückhaltung statt Impulsivität, bringt im Nachhinein Klarheit und einen Weg!
Es ist oft sehr schwierig, sich von anerzogenen Verhaltensweisen zu trennen, die einen bis dato durch das Leben begleiteten. Manchmal hatte man die falschen Vorbilder (z. B. Eltern) und man kopierte deren Fehlverhalten, oder man konnte eben nicht über seinen emotionalen Schatten springen, und es führte zu Streßsituationen. Meistens wegen Nichtigkeiten! Zurückhaltung bringt Zeit zum Nachdenken für die nötige Objektivität jeglicher Situationen.
Räumt einem der Partner diese Zeit der Zurückhaltung nicht ein, weil dieser alles unbedingt an Ort und Stelle klären und ausdiskutieren möchte, wird es natürlich interessant.
Genau hier liegt meiner Ansicht nach wieder ein Punkt des Respektes. Dem Partner eben diese Zeit einzuräumen, auch wenn man das gerne sofort geklärt wüßte, was ich persönlich für die meist ungünstigere Variante ansehe.
...einverstanden, genau bei solchen (weit verbreiteten) schädigung ist die findung des gleigewichts zwischen direkten, zeitnahen (therapeutisch wertvollen, da knackpunktrelevanten) und überlegten, zeitferneren (kommukatief wertvollen, da wesensrelevanter) behandlung sehr schwierig, aber auch essenziell wichtig für aushebung der programierung...
Zitat: Es geht in Gefährtenschaften darum, sich gegenseitig den Rücken freizuhalten. Dies bedeutet auch, sich an Absprachen zu halten.
...JA, ohne dies keine solidarität und ohne diese keine partnerschaft...
Zitat: Jedoch oftmals respektieren Frauen ihren Partner auch so sehr, dass sie sich selbst stark zurückhalten, damit dieser sich nicht in den Schatten gestellt fühlt; obwohl sie sich z.Bsp. kaum mehr geistig gefordert sehen oder einfach locker so manch Situation dominieren könnten - letztlich um einen gewissen Beziehungs-Frieden zu halten. Aber... ist 'respektieren' an dieser Stelle wirklich noch das richtige Wort?
...neee... dieses hat nix mehr mit irgendwie verstandenem respekt zu tun – es ist nur noch krank... wenn es um dominanz und in schatten stellen geht; wegen frieden wiederum dies oder jenes getan oder nicht getan wird - - - vermisse ich doch sooo viel an esssssenziellem miteinander, dass ich solches nicht mal partnerschaft nennen würde, oder gerade so partnerschaft in krankheit und abartigkeit...
Zitat: Das ist m. M. nicht nur der Idealfall, sondern der einzig machbare Weg. Für mich ist an einer Partnerschaft die geistige Verbundenheit vorrangig, dass es körperlich bei Mann/Frau zusammenpaßt ist eine wunderbare Nebenerscheinung.

...sic!!!
...
...denen, die bisher durchgehalten haben im lesen, grossen dank...
...und jetzt ab in den gemüsegarten..., oh, heute abend gewächshaus giessen nicht vergessen...
gruss
ani
Zitieren
Es bedanken sich:
#20
Hallo Ani, laesst du dich auch mal wieder hier lesen? Lang, lang ist es her.... Gerade neulich hat dich jemand zum Thema Samenzucht gerufen und schon bist du da. So funktioniert das also, Herr Saxorior Oh

Zitat:...ich persönlich bevorzuge es frei zu sein, ohne (selbstgemachten)grenzen (es gibt doch schon genug von den systemitischen)...

Ansonsten alles beim Alten? Lol

Du hast nach wie vor Wort-Aversionen. Also bestimmte Worte und Begriffe, die du nicht magst und deshalb den Inhalt (also das, was eigentlich gesagt werden sollte) uebersiehst und die Worthuelse ueberbewertest. Hier zum Beispiel das Wort: "Grenze". Da gehen sofort einige Hautkraeusel und Bauchumdreher bei dir los, was? Lol

Sich selbst zu disziplinieren, seine eigenen Grenzen zu kennen, statt sich ueberall auszubreiten, draufzulegen und ueberzustuelpen ist jedoch eine sehr schoene Angewohnheit, die wohl jeder an seinen Mitmenschen schaetzt. Und genau diese Angewohnheit oder Eigenschaft ist eben mit Respekt identisch, naemlich der Respekt vor den Angewohnheiten und Lebensweisen des Anderen. Grenzen einzureissen bedeutet hier: anzugreifen, zu provozieren und den Anderen in seiner Freiheit zu bedraengen, einzuengen oder zu bevormunden. Und das willst du doch auch nicht, oder :?:

Wenn bloss die poehsen Worte wie Disziplin und Grenze nicht waeren, schaetze ich, waerst du meiner Meinung?
EigenSinnige Frauen
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