Germanenstämme
#11
Um 1200 vor dieser Zeitrechnung dringen die Urnenfelderleute in den Eifelraum ein. Reste ehemaliger Fluchtburgen und zahlreiche Hügelgräber dieses kriegerischen, urkeltischen Stammes zeugen von lebhafter Siedlungstätigkeit keltischer Stämme in der Eifel.
In diese Zeit fällt auch die erste Besiedlung der inneren Eifel. Merkmal dieser Kulturgruppe der späten Bronzezeit war die Bestattung des Leichenbrandes in Urnen. Auf die Bronzezeit folgt die sogenannte Hallstattzeit. Keltische Fürstengräber belegen, dass sich in dieser Entwicklungsphase eine erste soziale Schichtung in Adel und Volk entwickelte. Getragen wurde diese Kultur von kriegerischen Bauern.

Die größte Kulturleistung dieser Epoche war die Einführung des Eisens als Nutzmetall. Auch in der Töpferei und Keramik haben diese frühen Kelten hohe Meisterschaft entwickelt. Im 4.Jahrhundert vor dieser Zeitrechnung beginnt eine Abwanderungsbewegung, die auch die keltischen Stämme im Eifel/Moselraum erfasst. Die Restbevölkerung bildete, mit germanischen Elementen vermischt, den Stamm der Treverer. Im Norden der Eifel lebten die Eburonen.

Beide Stämme wurden bei der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar 51 v.d.Z. von den Römern unterworfen. Die Kultur der Treverer bestand aus drei sozialen Klassen, dem Adel, der Volksmasse und den Ambacten genannten, rechtlosen Sklaven. Die Treverer siedelten in Einzelgehöften oder in von Cäsar mit "oppida" bezeichneten, stadtähnlichen Festungsanlagen.

Bei den Treverern, von denen man annimmt, dass sie nur die südlichen Randbezirke der Eifel bewohnten, gab es bereits spezialisierte Handwerker und Geldwirtschaft, was Münzfunde aus der vorrömischen Zeit belegen. Die Eburonen, die sich der römischen Besatzung heftig widersetzten, wurden von Cäsar 51 v.d.Z. vernichtend geschlagen. Auf ihrem Stammesgebiet siedelte Cäsar die germanischen Ubier an.

Dann wohnten dort für 400 Jahre die Römer, gemeinsam mit den germanischen Ubier. Das war von 50 vor der Zeitrechnung bis etwa 450 n.d.Z. Nach dem Abzug der Römer strömten die Burgunder in das Gebiet und schließlich die Hunnen. Stichwort: Nibelungensage.

Alles klar?

“Seine Pflicht erkennen und tun, das ist die Hauptsache.” Friedrich der Große
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#12
In wenigen Worten:

Ursprünglich keltisch, und zwar Hallstattkultur, später Treverer und Eburonen.

Danach die germanischen Ubier.

Römer und Hunnen waren nur Besatzer und die Burgunder nicht länger als 50 Jahre in diesem Gebiet. Das war eben die Wanderzeit, das kann man m. E. nicht mitzählen.

Tue was immer ich will!
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#13
Schöne Auflistimg, aber ich vermisse z.Bsp. die Philister, oder hab ich da was überlesen?

Gruß von E.Y.
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#14
Nur so nebenbei Rauracer (heute oft auch als Rauracher) bezeichnet gehörten nicht zu den Germanischen sondern Gällischen Stämmen (starke verbindungen mit den Helvetii (Helvetiern) und Sequani (heute ungefähr Elsass respektive franche comte) haben auch bei Bibrakte und Alesia deftig auffen Sack bekommen, um einen weiteren Aufstand zu verhindern wurden Forts (Bsp. Basilea ; heute Basel) und Siedlungen (Auguste Raurica) auf Ihrem Gebiet begründet.

Viel Spass noch beim weiterdiskutieren
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#15
Paganlord schrieb:QUOTE Einige der Letzteren werden übrigens auch bei den Keltenstämmen genannt. Offenbar sind die Grenzen der Völker da relativ verwischt und unklar.Cäsar hatte wohl überhaupt erst erkannt (für die Römer), daß Kelten und Germanen zwei völlig unterschiedliche Völker sind. So schrieb er über die Unterschiede z. B., daß die Germanen keine Götter anbeten, die sie nicht sehen könnten. Sie verehren stattdessen die Sonne, den Mond, den Wind und den Regen.
Die Germanen waren generell gottloser und unreligiöser als die Kelten. Die Germanen hatten zwar auch natürliche Götter aber sie waren Ihnen nicht komplett ergeben. Für die Opfer die sie für ihre Götter brachten verlangten sie Gegenleistung und wenn die ausblieb wurden sie sogar Sauer auf die Götter. Die Kelten steckten viel tiefer in Mystik, Aberglaube und Religion. Sie hatten zwar auch natürliche Götter jedoch wurden sie ziemlich streng angebetet und kaum in Frage gestellt. Sie waren in vielerlei Hinsicht sensibeler als die Germanen und auch nicht so Wild und Kriegerisch wie die Germanen. Cäsar machte zwischen den Germanen und Kelten grosse Unterschiede was Kampfestüchtigkeit anging. Während er grossen Respekt hatte vor den germanischen Kampfgeist und Kampfeswille, stufte er die Kelten in der Hinsicht tiefer ein. Laut Cäsar müsste mann nur den ersten wütenden Angriff der Kelten standhalten und schon würde die Kampfeswille der Kelten gebrochen werden.

Zitat:Die Zuordnungsschwierigkeiten bei einigen Stämmen ergeben sich m. E. daraus, daß auf dem linksrheinischen Gebiet und weit in die Gebiete der Gallier hinein einige Germanenstämme siedelten. Siehe Ariovist (Heerkönig der Sueben). Er kämpfte zusammen mit den gallischen Sequanern gegen die ebenfalls gallischen Haeduer.

Die Zuordnungsschwierigkeiten waren im norden des gällischen Gebietes am gravierendsten. Das Volk der Belgae und die belgischen Nervii waren dermassen kämpferisch dass Cäsar sie nicht als Kelten einstufte. Sie sprachen keltisch und hatten keltische Gebräuche aber In der tat waren sie grösser und heller als die restlichen Kelten und in ihrer Kampfgeist und Kampfesführung ähnelten sie eher den rechtsrheinischen Germanen. Man sagt dass sie assimilierte Germanen waren die in früheren Jahren den Rhein überquerten und nach und nach die keltische Kultur angenommen haben.
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#16
Ich bin relativ neu in diesem Bereich. Ich wolle einmal fragen wo denn eigendlich die Germanen des heutigen Bayerns waren. Also so welche Stämme den dort agieren, welche dominierten.

An elf.fighter@hotmail.com bitte. Danke.

Leythan
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#17
Leythan schrieb:Ich bin relativ neu in diesem Bereich. Ich wolle einmal fragen wo denn eigendlich die Germanen des heutigen Bayerns waren. Also so welche Stämme den dort agieren, welche dominierten.

An elf.fighter (at) hotmail.com bitte. Danke.

Leythan


Hallo Leythan, Bayern? Na das sind doch die Bajuwaren!
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.

Cosima Wagner
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#18
nun, das hab ich auch gedacht. aber das ist jetzt kompliziert. im prinzip sind die eltern meines vaters aus niedersachsen. nun. und meine mutter aus dem algäu... also... Da die Sachsen nun entweder als sachsen, oder als "fusion" von den sachsen, den friesen, den angeln ect... hat wer dazu info?

Trotzdem danke


Hat sich schon geregelt
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#19
ich hätt da auch mal ne frage und zwar weis eineer von euch wo heutzutage die Tulinger und Latobrigen wohnen :?:
P.S.: ich breucht die Antwort schnell da ich morgen scho wieder Latein hab und des wissen muss
Danke schon mal für die Antworte Winken
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#20
Heute beide in der Schweiz. Latobrigen wohl Breisgau und das obere Wallis und die Tulinger sind richtige Helvetier und werden manchmal auch als rhätisches Volk, also Rätoromanen, das ist Richtung Graubünden in der Schweiz, bezeichnet. Auch der Thurgau (Schweiz) wird gerne als Heimat der Tulinger bezeichnet.

Quelle: "Versuch über die älteste Geschichte Helvetiens" von Gottlieb Walther von 1784
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