13.02.12008, 01:33
Jacob Grimms Rumpelstilzchen
Da der Märchen und Mythen Ordner mich immer wieder „magisch“ anzieht, möchte ich mich nun auch mal in der Interpretation eines Märchens versuchen.
Selbstverständlich mit freundlicher Unterstützung der „Deutsche Mythologie“ von Jacob Grimm.
Wie hier hinlänglich bekannt ist, versuchten sich die Gebrüder Grimm vor allen Dingen in einer Zusammenstellung und Vergleichung von Mythen und Sagen.
Jacob Grimm vertritt dabei die Meinung, dass die älteste Geschichte eines jeden Volkes Volkssage sei. „Jede Volkssage ist episch. Das Epos ist alte Geschichte. Alte Geschichte und alte Poesie fallen notwendig zusammen. In beiden ist vermöge ihrer Natur die höchste Unschuldigkeit (Naivität) offenbar.“
So haben sich die Gebrüder Grimm die Sagen und Mythen erzählen lassen und (die meisten Märchen wohl von einer alten hessischen Bäuerin) ihre Botschaften in eine Sprachkodierung verpackt, um die Kernaussage zu verbergen und nur den Menschen zugänglich zu machen, die den entsprechenden Schlüssel dazu besitzen.
Das Märchen Rumpelstilzchen, und noch viele andere, können unter diesem Querverweis nachgelesen werden(http://www.fln.vcu.edu/grimm/rumpel.html):
Aber nun zum Inhalt:
Bei dem kleinen Männchen handelt es sich um einen kleinen Zwerg/Wichtel.
Es kommt aber noch besser:
Nach Jacob Grimm sind Zwerge/Wichtel, wenn sie neben Menschen auftreten, kluge Ratgeber und gerne hilfreich, aber auch leicht erzürnt und beleidigt. (D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 390)
Den Zwergen sagt man ebenfalls nach, dass sie Spinnen, Weben und Gold machen können. Wobei das Spinnen eher den weiblichen Zwergen, und das Schmieden eher den männlichen Zwergen zugeschrieben wird. (D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 390)
Interessant ist hier, dass Zwerge gerne hübsche Kinder aus fremden Wiegen von Menschen entwenden, um ihre eigenen, eher hässlichen Kinder, an Ihre Stelle zu legen.
Der Begriff Wechselbalg bekommt hier seinen Ursprung.
(D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 387)
Eine kleine hessische Volkssage hierzu:
"Eine Frau schnitt Korn am Dosenberg; zur Seite lag ihr kleines Kind. Ein Wichtelweib kam geschlichen, nahm das Menschenkind und legte ihr eigenes an die Stelle. Als die Frau nach ihrem lieben Säugling sah, gafte ihr ein hässlicher Dickkopf in die Augen. Sie schrie laut auf und schrie so heftig zeter, dass die Diebin endlich wieder kam mit dem Kind; aber nicht eher gab sies zurück, bis die Frau den Wichtelbalg an ihre Brust gelegt und einmal mit edler Menschenmilch gesäugt hatte."
Der Sinn in dem Entwenden der Menschenkinder liegt darin begründet, dass sich die Wichtelweibchen erhoffen, dass hübsche Menschenkind bei sich zu behalten und groß zu ziehen.
Zwerge bzw. Zwergenkönige entführen dagegen gerne Jungfrauen und hübsche Frauen in ihre Berge. (D M Band 1, Kap. Elbe Zwerge, Seite 386)
So auch Zwergenkönig Laurin, welcher die schöne Similde in der Sage „König Laurin und sein Rosengarten“ entführt.
Diese Sage ist zu finden unter:
http://www.sagen.at/texte/sagen/italien/rosengarten_eggental_reggelberg/laurin_rosengarten.html
„Alle Elbe haben unwiderstehlichen Hang zu Musik und Tanz. Man sieht sie nachts im Mondschein auf den Wiesen ihre Reigen führen und erkennt morgens die Spur im Thau. … Die Erscheinung tanzender Berggeister auf den matten zeigt den Menschen ein gesegnetes Jahr an. …In Laurins Berg rauscht fröhliche, verführerische Musik, Tänze werden darin getreten (Laurin 24)“. (D M Band 1, Kap. Elbe Zwerge, Seite 389)
Bleibt festzuhalten, dass es sich, nach meiner Recherche und nach einem Hinweis, bei Rumpelstilzchen um eine alte Sage, die sich um einen Zwergenkönig, wahrscheinlich Zwergenherrscher Laurin, dreht.
Ein Dank gilt an Paganlord für einen entscheidenden Hinweis.
Meine Grüße
Hernes Son
Da der Märchen und Mythen Ordner mich immer wieder „magisch“ anzieht, möchte ich mich nun auch mal in der Interpretation eines Märchens versuchen.
Selbstverständlich mit freundlicher Unterstützung der „Deutsche Mythologie“ von Jacob Grimm.
Wie hier hinlänglich bekannt ist, versuchten sich die Gebrüder Grimm vor allen Dingen in einer Zusammenstellung und Vergleichung von Mythen und Sagen.
Jacob Grimm vertritt dabei die Meinung, dass die älteste Geschichte eines jeden Volkes Volkssage sei. „Jede Volkssage ist episch. Das Epos ist alte Geschichte. Alte Geschichte und alte Poesie fallen notwendig zusammen. In beiden ist vermöge ihrer Natur die höchste Unschuldigkeit (Naivität) offenbar.“
So haben sich die Gebrüder Grimm die Sagen und Mythen erzählen lassen und (die meisten Märchen wohl von einer alten hessischen Bäuerin) ihre Botschaften in eine Sprachkodierung verpackt, um die Kernaussage zu verbergen und nur den Menschen zugänglich zu machen, die den entsprechenden Schlüssel dazu besitzen.
Das Märchen Rumpelstilzchen, und noch viele andere, können unter diesem Querverweis nachgelesen werden(http://www.fln.vcu.edu/grimm/rumpel.html):
Aber nun zum Inhalt:
Zitat:Da ging auf einmal die Türe auf und trat ein kleines Männchen herein und sprach: "Guten Abend, Jungfer Müllerin, warum weint Sie so sehr?"
"Ach," antwortete das Mädchen, "ich soll Stroh zu Gold spinnen, und verstehe das nicht."
Sprach das Männchen: "Was gibst du mir, wenn ich dir's spinne?"
"Mein Halsband," sagte das Mädchen.
Das Männchen nahm das Halsband, setzte sich vor das Rädchen, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war die Spule voll. Dann steckte es eine andere auf, und schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen, war auch die zweite voll: und so ging's fort bis zum Morgen, da war alles Stroh versponnen, und alle Spulen waren voll Gold.
Bei dem kleinen Männchen handelt es sich um einen kleinen Zwerg/Wichtel.
Es kommt aber noch besser:
Nach Jacob Grimm sind Zwerge/Wichtel, wenn sie neben Menschen auftreten, kluge Ratgeber und gerne hilfreich, aber auch leicht erzürnt und beleidigt. (D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 390)
Den Zwergen sagt man ebenfalls nach, dass sie Spinnen, Weben und Gold machen können. Wobei das Spinnen eher den weiblichen Zwergen, und das Schmieden eher den männlichen Zwergen zugeschrieben wird. (D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 390)
Zitat:So versprich mir, wenn du Königin wirst, dein erstes Kind.
Interessant ist hier, dass Zwerge gerne hübsche Kinder aus fremden Wiegen von Menschen entwenden, um ihre eigenen, eher hässlichen Kinder, an Ihre Stelle zu legen.
Der Begriff Wechselbalg bekommt hier seinen Ursprung.
(D M Band 1 Kap. Elbe Zwerge, Seite 387)
Eine kleine hessische Volkssage hierzu:
"Eine Frau schnitt Korn am Dosenberg; zur Seite lag ihr kleines Kind. Ein Wichtelweib kam geschlichen, nahm das Menschenkind und legte ihr eigenes an die Stelle. Als die Frau nach ihrem lieben Säugling sah, gafte ihr ein hässlicher Dickkopf in die Augen. Sie schrie laut auf und schrie so heftig zeter, dass die Diebin endlich wieder kam mit dem Kind; aber nicht eher gab sies zurück, bis die Frau den Wichtelbalg an ihre Brust gelegt und einmal mit edler Menschenmilch gesäugt hatte."
Der Sinn in dem Entwenden der Menschenkinder liegt darin begründet, dass sich die Wichtelweibchen erhoffen, dass hübsche Menschenkind bei sich zu behalten und groß zu ziehen.
Zwerge bzw. Zwergenkönige entführen dagegen gerne Jungfrauen und hübsche Frauen in ihre Berge. (D M Band 1, Kap. Elbe Zwerge, Seite 386)
So auch Zwergenkönig Laurin, welcher die schöne Similde in der Sage „König Laurin und sein Rosengarten“ entführt.
Zitat:So herrlich nun Garten und Palast des Zwergenkönigs auch gewesen sind, so fehlte ihm doch eines: eine Braut. Und als er darum hörte, daß der König an der Etsch gedenke, seine schöne Tochter Similde zu verheiraten, und eine Maifahrt ausrufen ließ, zu der sich alle Freier einfinden sollten, da freute sich Laurin und beschloß, die Einladung des Königs an der Etsch anzunehmen und auch um Similde zu werben.
Doch Tag um Tag verstrich, ohne daß ein Bote des Königs an der Etsch zu Laurin kam, um auch ihm die Einladung zu der großen Maifahrt zu überbringen. Das verdroß den Zwergenkönig, und so beschloß er denn, an dieser Maifahrt nur im geheimen teilzunehmen - indem er sich nämlich durch seine Tarnkappe unsichtbar machte.
Diese Sage ist zu finden unter:
http://www.sagen.at/texte/sagen/italien/rosengarten_eggental_reggelberg/laurin_rosengarten.html
Zitat:Neue Namen habe ich keinen einzigen finden können, aber wie ich an einen hohen Berg um die Waldecke kam, wo Fuchs und Has sich gute Nacht sagen, so sah ich ein kleines Haus, und vor dem Haus brannte ein Feuer, und um das Feuer sprang ein gar zu lächerliches Männchen, hüpfte auf einem Bein und schrie:
"Heute back' ich, morgen brau' ich
Übermorgen hol' ich der Königin ihr Kind;
Ach, wie gut ist, daß niemand weiß
Daß ich Rumpelstilzchen heiß'!
„Alle Elbe haben unwiderstehlichen Hang zu Musik und Tanz. Man sieht sie nachts im Mondschein auf den Wiesen ihre Reigen führen und erkennt morgens die Spur im Thau. … Die Erscheinung tanzender Berggeister auf den matten zeigt den Menschen ein gesegnetes Jahr an. …In Laurins Berg rauscht fröhliche, verführerische Musik, Tänze werden darin getreten (Laurin 24)“. (D M Band 1, Kap. Elbe Zwerge, Seite 389)
Bleibt festzuhalten, dass es sich, nach meiner Recherche und nach einem Hinweis, bei Rumpelstilzchen um eine alte Sage, die sich um einen Zwergenkönig, wahrscheinlich Zwergenherrscher Laurin, dreht.
Ein Dank gilt an Paganlord für einen entscheidenden Hinweis.
Meine Grüße
Hernes Son
Im A & O das Geheimnis liegt - Omega siegt!