15.12.12006, 16:24
Ein Wort, das ich sehr überdacht habe, die letzten Tage. Das bisherige Ergebnis will ich gerne mit-teilen - denen, die interessiert daran sind. Über Ergänzungen freue ich mich natürlich. Meine diesbezüglichen Überlegungen wurden nun zusehends komplexer, also werde ich mich auf die - wie es zumindest mir den Anschein macht - wichtigsten Punkte beschränken. Die mögen dann vielleicht den ein oder anderen zum weiteren Nachdenken anregen.
Darin nämlich ist die Verwendung des Begriffes Hoffnung letztlich dem Gebrauch von Worten wie Liebe oder Glaube gleich: Es geht dabei um das Arbeiten mit 'falschen' Voraussetzungen. Zum einen haftet der Hoffnung immer das Utopische an. Man kann zwar (die Kausalität einbedacht) Dinge einschätzen, Ursachen setzen und sich ausrechnen, was dabei herauskommen wird. Nur ist in diesem Fall realistische Aussicht der treffendere Begriff. Im Grunde kann man aber dann auch einfach von Wissen sprechen. Hoffnung hingegen spekuliert stets mit Dingen, derer man sich nicht sicher ist. Mehr noch, sie macht sich gemeinhin abhängig von Einwirkungen, auf die man selbst keinen Einfluß hat. Abhängigkeit von und Erwartungen an Fremdeinwirkungen, das ist ein entscheidender Punkt.
Auch ist die Hoffnung nahezu stets auf die Zukunft ausgerichtet. Und eines ist ja nun gewiß: Alles, dem das wahre Sein zugrunde liegt, die Essenz der Dinge, ist stets zeitlos. So bedarf nur derjenige der Hoffnung, der nicht zur Gänze bei sich angekommen ist, oder anders ausgedrückt: der nicht einfach IST - und zwar genau JETZT.
Insofern ist Hoffnung ein Merkmal von Unzufriedenheit mit der Gegenwart. Vielleicht auch der Bequemlichkeit, gegenwärtige Umstände anzuerkennen und eigenverantwortlich damit zu arbeiten.
Wer (bei sich selbst) IST und bei dem, was er sich weiterführend daraus errechnen kann, der kann es sich lächelnd leisten, auf den unnützen Ballast Hoffnung völlig zu verzichten.
Wer auch immer auf den unsagbar dummen und irreführenden Spruch von wegen 'Glaube, Liebe, Hoffnung' gekommen sein mag - von selbstbestimmtem, eigenverantwortlichem Leben kann er nicht viel gehalten haben. Und ich habe die Vermutung, er war wohl auch kein zufriedener und glücklicher Mensch.
Aldous Huxley hat einmal folgenden Ausspruch geprägt: 'Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.' Ich denke, damit ist er der Wahrheit sehr nahe gekommen. Und hätte er statt Glaube (welcher zweifellos auch eine recht dumme und unkonstruktive Angelegenheit ist) das Wort Hoffnung verwendet, er hätte mit diesem Satz vollkommen ihren Kern getroffen.
Hoffnung ist ein tückisches Ding, das als konstruktive Motivation getarnt daherkommt. In Wirklichkeit aber bindet man sich durch sie in die eigene Unfreiheit. Und letzten Endes spielt es nun einmal keine Rolle, wie golden der Käfig glänzen mag, in den man sich zu setzen beliebt. Ein Gefängnis bleibt er allemal.
Und damit verabschiede ich mich mit den sonnigsten Grüßen ins Wochenende.
Darin nämlich ist die Verwendung des Begriffes Hoffnung letztlich dem Gebrauch von Worten wie Liebe oder Glaube gleich: Es geht dabei um das Arbeiten mit 'falschen' Voraussetzungen. Zum einen haftet der Hoffnung immer das Utopische an. Man kann zwar (die Kausalität einbedacht) Dinge einschätzen, Ursachen setzen und sich ausrechnen, was dabei herauskommen wird. Nur ist in diesem Fall realistische Aussicht der treffendere Begriff. Im Grunde kann man aber dann auch einfach von Wissen sprechen. Hoffnung hingegen spekuliert stets mit Dingen, derer man sich nicht sicher ist. Mehr noch, sie macht sich gemeinhin abhängig von Einwirkungen, auf die man selbst keinen Einfluß hat. Abhängigkeit von und Erwartungen an Fremdeinwirkungen, das ist ein entscheidender Punkt.
Auch ist die Hoffnung nahezu stets auf die Zukunft ausgerichtet. Und eines ist ja nun gewiß: Alles, dem das wahre Sein zugrunde liegt, die Essenz der Dinge, ist stets zeitlos. So bedarf nur derjenige der Hoffnung, der nicht zur Gänze bei sich angekommen ist, oder anders ausgedrückt: der nicht einfach IST - und zwar genau JETZT.
Insofern ist Hoffnung ein Merkmal von Unzufriedenheit mit der Gegenwart. Vielleicht auch der Bequemlichkeit, gegenwärtige Umstände anzuerkennen und eigenverantwortlich damit zu arbeiten.
Wer (bei sich selbst) IST und bei dem, was er sich weiterführend daraus errechnen kann, der kann es sich lächelnd leisten, auf den unnützen Ballast Hoffnung völlig zu verzichten.
Wer auch immer auf den unsagbar dummen und irreführenden Spruch von wegen 'Glaube, Liebe, Hoffnung' gekommen sein mag - von selbstbestimmtem, eigenverantwortlichem Leben kann er nicht viel gehalten haben. Und ich habe die Vermutung, er war wohl auch kein zufriedener und glücklicher Mensch.
Aldous Huxley hat einmal folgenden Ausspruch geprägt: 'Der Glaube an eine größere und bessere Zukunft ist einer der mächtigsten Feinde gegenwärtiger Freiheit.' Ich denke, damit ist er der Wahrheit sehr nahe gekommen. Und hätte er statt Glaube (welcher zweifellos auch eine recht dumme und unkonstruktive Angelegenheit ist) das Wort Hoffnung verwendet, er hätte mit diesem Satz vollkommen ihren Kern getroffen.
Hoffnung ist ein tückisches Ding, das als konstruktive Motivation getarnt daherkommt. In Wirklichkeit aber bindet man sich durch sie in die eigene Unfreiheit. Und letzten Endes spielt es nun einmal keine Rolle, wie golden der Käfig glänzen mag, in den man sich zu setzen beliebt. Ein Gefängnis bleibt er allemal.
Und damit verabschiede ich mich mit den sonnigsten Grüßen ins Wochenende.