Druide
#1
Hab gestern etwas über die Herkunft des Wortes "Druide" gelesen, da ich sehr übermüdet war von meiner Reise, wollte ich heut antworten, doch ich finde es nicht mehr...
Ich fand eine etwas andere Beschreibung des Wortes -Druide- .


Unter Eichen tagte das Gericht

Jeder der drei Stämme, die in Anatolien heimisch geworden waren, bevölkerte wie Strabo berichtete, eine eigene Provinz. Dir Trokmer saßen im Ostteil Galatiens, die Tolistoager im Westen, die Tektosagen im Zentrum.
Verwaltungsmäßig waren diese Provinzen in jeweils vier Bereiche aufgeteilt. An deren Spitze stand ein Führer, den unser Gewährsmann als Tetrarchen (wörtlich Vierfürst) bezeichnet. Ihm wiederum seien ein Richter, ein Militärgouverneur und zwei rangniedrigere Kommandeure beigeordnet gewesen. Verantwortlich aber waren diese Stäbe einem dreihundertköpfigen Senat, der den ganzen Stamm repräsentierte und regelmäßig in einem sogenannten "Drunemeton" zusammentrat.
Die Frage, was man sich unter diesen Ratsplätzen vorzustellen habe, hat Philologen und Historiker lange beschäftigt. Inzwischen glauben sie es zu wissen. Ihre Antwort präsentiert sich als Lösung eines Silbenrätsels.
Ein Nemeton war im keltischen Frankreich wie auch Britannien jener umfriedete, heilige Platz, der etwa dem "temenos", der Urform des grieischen Tempels, entsprach. Dort wurde den Göttern geopfert, dort regierten die Priester.
Schwieriger war es herauszufinden, was die Vorsilbe Dru bedeutet.
Schon Plinius hat sich mit der Frage beschäftigt. Schließlich schlug er vor, man solle einfach annehmen, daß sie sich von "drus", dem griechischen Namen der Eiche, herleite. Dieser Ansicht haben sich inzwischen auch seine modernen Kollegen angeschlossen. Sie taten es jedoch keinesweges deshalb, weil ihnen selbst nichts Besseres eingefallen wäre, sondern weil sie wissen, Daß das Keltische ebenso wie das Griechische eine indogermanische Sprache ist, weil beide aus derselben Wurzel gewachsen sind. Im keltischen Irland hieß diese Eiche "daur". Sogar einem Laien fällt auf, daß dieses Wort dem griechischen gleicht wie ein entfernter Vetter dem anderen.
Das Drunemeton war also eine von Eichen überragte Kultstätte, ein heiliger Hain- und ein schattiger Aufenthaltsort. Heilig aber scheint demnach auch das galatische Parlament gewesen zu sein. Das ist schon deshalb verständlich, weil es unter anderem als oberster Strafgerichtshof des Landes fungierte und weil Recht fast immer im Namen einer höheren Gewalt gesprochen wird, sei es König oder Volk.
Die niedere wie die zivile Gerichtsbarkeit dagegen lag in den Händen der Tetrarchen und der ihnen beigeordneten Richter. Im Drunemeton wurden nur Kapitalverbrecher abgeurteilt. All dies spricht für ein Rechts- und Staatsbewußtsein, welches man den blonden Barbaren kaum zugetraut hatte. Vor inneren Unruhen hat es die Keltenförderation dennoch nicht bewahrt.



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#2
celestine schrieb:Was haltet ihr davon?
Danke, sehr interessant.

Siehe auch:

http://www.pagan-forum.de/index.php?showtopic=24257

http://www.pagan-forum.de/index.php?showtopic=23653

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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