Clockwork Orange
#11
Jasas

Wenn ich mich noch recht erinnere, sind kurz nach CO die Baseballschläger in "Mode" gekommen. Also irgendwie scheint es mit den ganzen Antifilmen nicht so recht zu funktionieren. Oder doch?

Kali Nichta
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#12
Zitat:Nur noch von Natural Born Killers zu toppen

NBK ist im Gegensatz zur sinnlosen Darstellung in Pulp Fiction außerhalb jeglicher Konkurrenz. Das ist ein Kunstwerk voller Wahrheit und Poesie.
Aber leider eigentlich für fast jeden Gesellschaftszombie ungeeignet.

CO ist einfach zu sadistisch angehaucht, das hat mit natürlichem "stärker sein" nichts mehr gemein. Solches Verhalten finde ich abstoßend und widernatürlich, da kommt keine Freude auf - auch wenn der Film sonst seine gute Szenen haben mag (speziell ab der "Umerziehung").

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#13
Hallo zusammen

Soso, "Clockwork Orange"(breit-grins)

Lasst mich eure Beiträge durch einige (meiner Ansicht nach) wichtigen Informationen ergänzen.

Der Film "Clockwork Orange" beruht (wie bereits erwähnt) auf dem gleichnamigen Roman von Anthony Burgess. Die erste Auflage des Buches erschien 1962 und verursachte damals einen ähnlichen Sturm der Kritik und des Protests, wie Stanley Kubricks Verfilmung 1971.
Kein Wunder, strotzen Buch und Film doch nur so vor schonungsloser Gewalt Cool .
Wissenswert erscheint mir, dass diese Erstauflage nicht (!) der ursprünglichen Version des Autors entsprach. Warum? Burgess hatte sich ein Schlusskapitel erdacht, welches dem Verlag missfiel und dessen Druck strikt abgelehnt wurde. So kam eine veränderte Fassung auf den Markt, an der sich auch Kubrick orientierte. Das ironische Ende ist bekannt: Alex, für seine Grausamkeiten verhaftet, ins Gefängnis gesteckt, "kuriert", freigelassen, von seinen einstigen Opfern mit Gegengewalt gestraft und nach einem gescheiterten Selbstmordversuch aus Propagandazwecken von der Regierung "rück-kuriert", ist wieder "geheilt, o, meine Brüder". Er streift mit seinen "Droogs" durch die Strassen und gemeinsam frönen sie dem "dratsen" (prügeln), "krasten" (stehlen) und "vredden" (verletzen) - fast als ob nichts gewesen wäre. Mit einem grinsenden Alex endet Kubricks Film. Mit Alex Worten "Ich war geheilt, kein Zweifel" endet die Erstauflage.

Burgess ursprüngliches Ende ist heute kein Geheimnis mehr, denn seit 1986 wird die Originalversion gedruckt. In dem Vorwort von 86 erklärt übrigens Burgess, dass er das Buch absichtlich in drei Teile und sieben Kapitel gliederte: 3 mal 7 ist 21 - das Alter der Volljährigkeit. Außerdem machte er deutlich, dass er das Buch nicht als eine "Fabel von der Ursünde" betrachtet, sondern eher "als Roman über eine moralische Entscheidung". Randnotiz: Ich gehe davon aus, dass jetzt keiner von euch loszieht, um sich das Buch zu besorgen. Und ich weiß, dass das Lesen dieses Werkes eine echte Herausforderung darstellt, beispielsweise aufgrund der im Buch verwendeten "Nadsat"-Sprache. Meiner Meinung nach ist es die Mühe wert, denn das Werk konfrontiert den Leser mit etwas ganz Entscheidendem, was dem Film nicht gelingt: Alex selbst! Er ist der Erzähler und so wird der Leser gezwungen, ausnahmslos alles, jede Tat und jedes Verbrechen, jeder Gedanke und jede Gefühlsregung (jaja, tatsächlich!), aus Alex Perspektive zu betrachten und mitzuerleben. Der Leser wird so zu Alex "Bruder" - ob er will oder nicht!
Aber zurück zum Thema: Was passiert im letzten, dem 21. Kapitel?
Alex widerspricht der Logik der vorangehenden zwanzig Kapitel - das ist es! Aber lest selbst: "Jajaja, Brüder, nun fühlte ich diese bolschige (große) Leere in mir und war sehr erstaunt über mich. Ich wusste, was mit mir los war, o meine Brüder. Ich wurde wie erwachsen. Jaja, das war es. Jugend muss gehen, ah ja. Jugend ist nicht so sehr, wie ein Tier zu sein, sondern eher wie eine von diesen Spielzeugfiguren....mit einer Aufziehfeder im Inneren und einem Drehgriff am Rücken, und wenn du ihn aufgezogen hast, grr grr grr, dann ittet (geht) er los. Aber er ittet in einer geraden Linie und stößt wie blind gegen Dinge und kann nicht anders. Jung sein, ist wie eine von diesen Maschinen zu sein...Das ist, was es nun sein soll, Brüder, wie ich zum Ende der Geschichte komme. Ihr seid mit eurem kleinen Alex überall gewesen...habt mit ihm gelitten...und alles was es damit auf sich hatte, war, dass ich jung war. Aber nun, wie ich diese Geschichte beende, Brüder, bin ich nicht jung, nicht länger mehr, o nein. Alex reifet heran, o ja....Aber wo ich jetzt hinitte, könnt ihr nicht gehen...Euer alter Droog Alex sucht ganz oddy knocky eine Gefährtin. Und all diesen Scheiß...Es ist eine grasnige, stinkende Welt, o meine Brüder....aber gedenkt manchmal eures kleinen Alex, wie er war."

Soviel zur Sache.

Und nun eine kurze persönliche Ergänzung: Die Frage, ob der Film Gewalt verherrlicht oder nicht, stellt sich für mich nicht. Und ob er junge oder alte Dummköpfe annimiert, auch nicht...
Ich finde den Film und das Buch "scheußlich, hässlich, abstoßend, ekelhaft, erschreckend und zutiefst schockierend"! Und gerade DESHALB halte ich Film und Buch für absolut empfehlenswert!
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#14
Paganlord schrieb:Ich finde, Du sprichst hier einen sehr wichtigen Punkt an, der von anderen bisher übersehen bzw. nicht erwähnt wurde. Das könnte tatsächlich eine Motivation für den Regisseur gewesen sein.
Hallo Pagan,sei gegrüßt!

Natürlich weiß ich nicht, was in Kubricks Kopf "tatsächlich" vor sich ging (leider Blinzeln )....aber zu seiner Motivation fällt mir etwas ein.
Ich kenne einige seiner Filme (bsp "Full Metall Jacket" oder "Dr. Seltsam oder: wie ich lernte die Bombe zu lieben") und habe 2005 eine Kubrick- Ausstellung in Berlin besucht. Und etwas blieb mir ganz besonders in Erinnerung:
Kubrick erklärte einst zu "Clockwork Orange", das für ihn "die grundlegende Frage lautet, ob ein Mensch "Gut" sein kann, ohne die Alternative zu haben, "Böse" zu sein. Und ob ein solches Wesen noch menschlich ist."
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#15
Zitat:Kubrick erklärte einst zu "Clockwork Orange", das für ihn "die grundlegende Frage lautet, ob ein Mensch "Gut" sein kann, ohne die Alternative zu haben, "Böse" zu sein. Und ob ein solches Wesen noch menschlich ist."

Das hört sich nach "Logengefasel" und Ausrede für die "bösen Taten" der Satanisten an.
Es ist unnatürlich im übertragenem Sinne nur "gut" oder "böse" zu sein. Aber hier geht schon wieder das Begriffsspiel los: "gut" "böse"
Beide Phrasen sind vollständig überflüssig zumindest im Zusammenhang des heutigen Sprachgebrauchs und nicht dem ursprünglichen (gut-got-god-G*tt->göttergerechtes Verhalten).
Ein göttergerechtes Verhalten würde die Gesellschaft heutzutage aber oft eher als "rücksichtlos", "brutal" bis "böse" einordnen.

Jeder der sich wie ein Teufel oder Engel oder beides aufführt ist im ursprünglichen Sinne verhaltensgestört - weil von der Natürlichkeit abweichend. Es geht nicht darum, ob bestimmte Handlungen "gut" oder "böse" sind (das ist die ch**stliche Sichweise mit "Du sollst nicht..."), sondern einzig und allein um die Motivation hinter der Handlung! Deswegen sind Soldaten auch nicht zwangsläufig Mörder.
Kubricks pseudophilosophische Frage stellt sich also erst gar nicht. "Alex" ist genauso unharmonisch wie der Papst oder ein anderer "guter" Guru. Alex wechselt nur zwischen beiden unharmonischen Zustanden (einmal als Duldender und einmal als Aggressor) hin und her, ohne dabei den richtigen Weg zu sehen. Und den sieht der Zuschauer nach dem Film konsequenterweise auch nicht.
Resultat: Durchgefallen Herr Kubrick. Netter Versuch.

Ende der Geschichte.

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#16
Zitat:Hallo Pagan,sei gegrüßt!

Natürlich weiß ich nicht, was in Kubricks Kopf "tatsächlich" vor sich ging (leider  )....aber zu seiner Motivation fällt mir etwas ein.
Ich kenne einige seiner Filme (bsp "Full Metall Jacket" oder "Dr. Seltsam oder: wie ich lernte die Bombe zu lieben") und habe 2005 eine Kubrick- Ausstellung in Berlin besucht. Und etwas blieb mir ganz besonders in Erinnerung:
Kubrick erklärte einst zu "Clockwork Orange", das für ihn "die grundlegende Frage lautet, ob ein Mensch "Gut" sein kann, ohne die Alternative zu haben, "Böse" zu sein. Und ob ein solches Wesen noch menschlich ist."

Ich zitiere mich selbst, wenn ich sage: "Die einzige Chance dem Irrsinn zu entgehen ist, ihm gar nicht erst zu begegnen." - und ich möchte hinzufügen, ... schon gar nicht freiwillig, denn dann fällt die Tür hinter demjenigen ins Schloß, und eine Befreiung ist mit erheblichen Verletzungen verbunden.

Entweder man findet einen Weg oder man schafft einen Weg!
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#17
Eine sehr interessante Analyse über den Film und andere Werke von Kubrick - vielleicht ändert das nochmal einige Meinungen hier. Ich fand es auf jeden Fall hochinteressant:

http://youtube.com/watch?v=Q3TP0TlTb_4&mode=related&search=

http://youtube.com/watch?v=ieI2jzBmV90&mode=related&search=
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#18
Novalis du bist doch echt hohl in der birne. Nur weil du den solche Filme nicht magst heißt das nicht das alle die sowas mögen hirnlose zombies sind.
Ich sag dir mal was: Ich höre unter anderem auch bands wie slayer, hatebreed, lamb of god, usw... nur um ein paar zu nennen. Ich gucke auch gerne solche filme. finde auch die saw reihe hammergeil gemacht. Trotzdem geh ich aufs berufskolleg mach ne vernünftige ausbildung und hab ne hübsche freundin. also würde ich mal aufpassen mit dem scheiß den du hier von dir gibst. Ich hasse solche leute wie dich die von Vater staat ne gehirnwäsche verpasst gekriegt haben und nur mit vorurteilen durch unsere schöne freie welt laufen Mad !!!!!!!!!!!!
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#19
Zitat:Ich hasse solche leute wie dich die von Vater staat ne gehirnwäsche verpasst gekriegt haben und nur mit vorurteilen durch unsere schöne freie welt laufen !!!!!!!!!!!!
q.e.d.
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#20
Skoko alright schrieb:Ich hasse solche leute wie dich die von Vater staat ne gehirnwäsche verpasst gekriegt haben und nur mit vorurteilen durch unsere schöne freie welt laufen Mad !!!!!!!!!!!!
WUHAAAAAAAA Rofl Rofl Rofl
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